Digitale Nomaden

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@Loop
Es war meine Idee, dass mein Neffe nur eine kleine Wohnung nehmen soll, da ich nur einen Schlafplatz benötige und sonst meine Sachen im Lager habe. So können wir sparen. Er zahlt 100 CHF mehr und dann noch Nebenkosten, eben weil ich kaum da sein werde. Für ihn ist das schon das Limit. Es kommt von mir aus, dass ich nicht allzu viel bei ihm rumhängen will, weil ich eben lieber unterwegs bin und meine eigenen Wege gehe. So was funktioniert nur, wenn man nicht aufeinander hockt. Ich hab ein Postfach in der Stadt beantragt, damit das möglichst getrennt läuft. Wenn er finanziell abgesichert ist (langfristig, auch wenn er mal arbeitslos sein sollte zwischendurch) und er eine Wohnung ganz allein tragen kann, dann kann ich mir eine WG suchen oder sonst ein kleines Zimnmer als Schlafplatz. Aber das kann noch länger dauern.

Naja, ich geb zu, daß ich mir da schon ein bißchen Sorgen mache, daß Du Dich da weiter aufopferst, wie eigentlich schon die ganze Zeit. Hat es eigentlich irgendwann mal eine Phase in Deinem Leben gegeben, wo Du Dich wirklich mal nur um Dich gekümmert hast? Du schreibst, wenn Dein Neffe allein eine Wohnung tragen kann, dann kannst Du Dir was eigenes suchen, aber das kann noch länger dauern?
Du ackerst und verzichtest und jetzt wieder, sogar auf eine eigene Wohnung und das, wo Du krank bist. Meine Mutter hat seit ihrer Kindheit Fibromyalgie, ich hab gesehen, was das bedeutet, erst jetzt ist sie durch das neue Medikament seit einem halben Jahr schmerzfrei nach über 60 Jahren, hat Kraft, Energie und ihrer Psyche geht es ohne den Schmerzen deutlich besser. Die Therapie, die sie macht, kannst Du mit Deiner Lebensweise gar nicht machen, nicht ausprobieren, ob Dir das vielleicht auch helfen würde.

Ich sag ganz ehrlich, mir gefällt der Gedanke nicht, daß Du jeden Tag mit Schmerzen stundenlang in der Bahn sitzt, ohne Dich mal hinlegen und ausruhen zu können, was bei einer Fibromyalgie wichtig ist. Mir gefällt nicht, daß Deine ganze Familie sich seit Ewigkeiten auf Dir ausruht, Dich alles machen lässt, ich hab den anderen Thread gelesen, Pflege der Mutter, den Neffen großziehen, der Nichte Nachhilfe geben, das Haus ausräumen und alle Formalitäten allein erledigen, und jetzt nimmst Du mit einem Notschlafplatz bei Deinem Neffen, Bahnabteilen, Jugendherbergen und einem 5 Quadratmeter Lagerraum wieder vor allem Rücksicht auf einen anderen und verzichtest.

Ich sag das nicht um Dich zu ärgern, ich will, daß es Dir gut geht. Du bist wichtig, genauso wichtig wie die anderen, Deine Bedürfnisse sind wichtig, Deine Gesundheit ist wichtig. Du hast schon so viel für andere getan, es ist schon lange an der Zeit, daß Du endlich dran kommst! :unsure:
 
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Alles Gute für Dich auf all Deinen Wegen, liebe LynnCarne!!
Naja, ich geb zu, daß ich mir da schon ein bißchen Sorgen mache, daß Du Dich da weiter aufopferst, wie eigentlich schon die ganze Zeit. Hat es eigentlich irgendwann mal eine Phase in Deinem Leben gegeben, wo Du Dich wirklich mal nur um Dich gekümmert hast? Du schreibst, wenn Dein Neffe allein eine Wohnung tragen kann, dann kannst Du Dir was eigenes suchen, aber das kann noch länger dauern?
Du ackerst und verzichtest und jetzt wieder, sogar auf eine eigene Wohnung und das, wo Du krank bist. Meine Mutter hat seit ihrer Kindheit Fibromyalgie, ich hab gesehen, was das bedeutet, erst jetzt ist sie durch das neue Medikament seit einem halben Jahr schmerzfrei nach über 60 Jahren, hat Kraft, Energie und ihrer Psyche geht es ohne den Schmerzen deutlich besser. Die Therapie, die sie macht, kannst Du mit Deiner Lebensweise gar nicht machen, nicht ausprobieren, ob Dir das vielleicht auch helfen würde.

Ich sag ganz ehrlich, mir gefällt der Gedanke nicht, daß Du jeden Tag mit Schmerzen stundenlang in der Bahn sitzt, ohne Dich mal hinlegen und ausruhen zu können, was bei einer Fibromyalgie wichtig ist. Mir gefällt nicht, daß Deine ganze Familie sich seit Ewigkeiten auf Dir ausruht, Dich alles machen lässt, ich hab den anderen Thread gelesen, Pflege der Mutter, den Neffen großziehen, der Nichte Nachhilfe geben, das Haus ausräumen und alle Formalitäten allein erledigen, und jetzt nimmst Du mit einem Notschlafplatz bei Deinem Neffen, Bahnabteilen, Jugendherbergen und einem 5 Quadratmeter Lagerraum wieder vor allem Rücksicht auf einen anderen und verzichtest.

Ich sag das nicht um Dich zu ärgern, ich will, daß es Dir gut geht. Du bist wichtig, genauso wichtig wie die anderen, Deine Bedürfnisse sind wichtig, Deine Gesundheit ist wichtig. Du hast schon so viel für andere getan, es ist schon lange an der Zeit, daß Du endlich dran kommst! :unsure:
Du sprichst mir aus der Seele, liebe Loop!
Ich hab mich nur nicht getraut es so zu schreiben.
Ich denke die ganze Zeit hier in diesem Thread, daß Lynn auch geholfen werden muß! (Therapie wegen der Schmerzkrankheit) Und sie nicht nur immer für andere aus der Familie alles macht. Das hat was mit Gerechtigkeitssinn zu tun, der sich da automatisch einschaltet.
Ich hätte da schon längst gesagt, rutscht mir doch alle den Buckel runter! Ich muß selber sehen wie ich zurechtkomme!
In der schönen Schweiz unterwegs zu sein ist allerdings was anderes als in deutschen Großstädten, Sorgen mach ich mir in dem Punkt keine.
 
@Ireland
Laut Ärzten hab ich beides, eine schwere Fibromyalgie und weil diese so weitgehend ist, wurde auch eine Anhaltende somatoforme Schmerzstörung diagnostiziert, wobei BEIDES als real betrachtet wird im Sinne des Schmerzzentrums (eigentlich Areale) im Gehirn. Mein Schmerztherapeut ist ja darauf spezialisiert. Neuerdings werden auch Schmerzen mit körperlichen Merkmalen mit denjenigen, die z. B. durch Stress erzeugt werden im Gehirn zusammengefasst unter dem Begriff SOMATISCHE BELASTUNGSSTÖRUNG.

Somatoform ist eben nicht wirklich das Gegenteil, denn dabei wird tatsächlich ebenso das Schmerzzentrum aktiviert. Jemand mit einem körperlich nachweisbaren Leiden erlebt nur die Chronifizierung, weil der Schmerz im Gehirn ständig neu reaktiviert und getriggert wird. Der ursprüngliche Schmerz ist schon längst vorbei. Die Schmerzen sind lediglich Nachwehen, getriggerte Erinnerungen des ersten Schmerzes. Beide Male wird das Gehirn aktiviert. Das Gehirn unterscheidet nicht zwischen somatoform, psychosomatisch oder somatisch. Deshalb werden künftig die Unterscheidungen fallen gelassen, weil sie nicht wirklich bestehen.

Ich bin schon eingeschränkt und hab deshalb meine optimierten Wege, um es mir leichter zu machen. Ich weiß, was wo am besten erreichbar ist und wie ich am besten und ohne großes Schmerzrisiko hinkomme. Ich bereite mich immer sehr gut vor und berechne meine Wege im Voraus, ruhe mich auch oft aus auf Bänken.

Eine langjährige Therapie bei meinem Schmerztherapeuten ist eigentlich eine gute Voraussetzung, um die Schmerzaktivierungen im Gehirn positiv zu beeinflussen und normalen Schmerzreaktionen anzugleichen. Ich kenne meine Schmerzauslöser und Verstärker ziemlich gut und kann sie teilweise auch auflösen. Das digitale Nomadenleben bringt mich diesbezüglich spürbar weiter. So gut wie jetzt hab ich schon lange nicht mehr funktioniert. Mein Schmerztherapeut sieht die große Chance in dieser meiner neuen Lebensform. :)
 
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@Loop
Die meisten Fibromyalgie-Kranke schwören auf leichte, fortwährende Bewegung - genau das, was das digitale Nomadenleben automatisch mit sich bringt auf ganz natürlich Weise. Das Nomadische steht der Natur sowieso näher, ist also gesund! Und es hat bereits einen Erfolg bei mir gezeigt, ich funktioniere besser als vorher, dies nach so kurzer Zeit! :)

Ich kümmere mich um mich, indem ich genau dieses digitale Nomadentum wähle, obwohl meine Familie sich ähnlich sorgt und mir damit in den Ohren liegt, aber ich denke eben an MICH und an MEINE BEDÜRFNISSE und bin nicht dafür da, anderen die Ängste zu nehmen, das ist ihr Problem, auch wenn es lieb gedacht ist. Nur gibt es auch eine Grenze, wo ich mir denke, ob das nicht schon übergriffig mir gegenüber ist. Es hat etwas Bevormundendes, als ob ich als Schmerzkranke nicht mehr selbst denken und richtig entscheiden könnte, nur weil meine Entscheidungen und Vorstellungen von dem abweichen, wie sich eine Schmerzkranke zu verhalten hat. Meine Mutter, die mich zeitlebens bemuttert hat, sah aber letztlich von sich aus die Notwendigkeit, dass ich genau diesen Schritt gehe. Und das liegt am ähnlichen Charakter, auch sie bestand bis zum Schluss darauf, allein auf die Toilette zu gehen. Sie gab Verantwortung erst ab, als sie nicht mehr konnte. Bis dahin ging sie mit krummem Rücken auf ihrem Wägelchen durch das Dorf, egal welche Vorwürfe ich mir da anhören musste, warum ich das zulasse. Ganz einfach: Meine Mutter wollte es so - es war ihre Form der Eigenständigkeit, egal wie doof das aussah, wenn sie schräg ging. Und sie nahm sich die öffentlichen Verkehrsmittel zu Hilfe, damit sie mit ihren Beschwerden und Einschränkungen trotzdem weit reisen konnte. Und ich mache es ebenso.

Das mit dem Hinlegen ist bei mir nicht ideal, das erschöpft mich nur noch mehr. Die Fatigue-Symptome haben abgenommen, seit ich mich der Erschöpfung nicht mehr ergebe. Natürlich mache ich nicht so viel wie Gesunde, sondern halte mich an die Grenzen, die mir mein Körper vorgibt durch die Schmerzen. Ich mache immer wieder Ruhepausen, bis es wieder geht.

ICH bin es, die ihre Sachen ganz stolz und ent-lastet in 5 Quadratmetern untergebracht hat, weil ich so mehr Übersicht habe und mich die Anhäufung belastet. ICH bin es, die beim Neffen nur den Schlafplatz haben will, weil ich meine Sachen im Lager habe. Und ICH bin es, die gern Bahn fährt und es genießt. Das alles ist deshalb kein Verzicht, sondern ganz im Gegenteil eine Befreiung von Altlasten, die ich nicht mehr haben will. JA, MEINE BEDÜRFNISSE SIND WICHTIG - und genau das tue ich, diesen nachzugehen.

STIMMT, ICH BIN NUN DRAN, dass ich mir das nehme, was ich und nicht ein anderer für mich haben will, nämlich mein Nomadenleben. :)
 
Die meisten Fibromyalgie-Kranke schwören auf leichte, fortwährende Bewegung - genau das, was das digitale Nomadenleben automatisch mit sich bringt auf ganz natürlich Weise.
Ich geh auch gern spazieren, entspannt spazieren. Aber wenn ich mich bewege tue ich das weniger digital, sondern ganz in echt.
 
@LynnCarme

Nur eben was zum Fatigue- Syndrom :)!

Das was du beschreibst, geht mir ganz genau so!
Viele haben mit der Autoimmunkrankheit, an der ich leide, auch das Problem chronisch erschöpft zu sein und leiden daran. Ich nicht!

Und auch ich habe beschlossen, die Erschöpfung nicht einzuladen. Mittlerweile sehe ich es so, dass ich die ITP damals wohl aber eingeladen habe. Na ja , habe damals natürlich nicht laut postulierend gerufen, Autoimmunkrankheit, bitte finde mich , aber rückblickend spielt da wohl sehr viel mehr eine Rolle, und unbewusst habe ich damals auf den Knall zugesteuert. So richtig schön mit 180 Sachen! Aber was danach passierte, war ein Erwachen. Keine weitere Einladung mehr, mich dieser Krankheitszeichen ergeben. Und die Probleme, über die viele mit der ITP klagen, habe ich einfach nicht ....
Ich bin sogar wesentlich fitter als vor Ausbruch, klingt das nicht wahnsinnig ???

Zum Thema chronische Schmerzen hab ich glaub ich die Tage was gelesen. Und zwar, dass man wohl das Gehirn wieder umkonditionieren kann. Man , so ein Mist , dass ich grad gar nicht mehr weiß, wie ich überhaupt darauf kam und wo ich das gelesen habe ....
 
@LynnCarme

Nur eben was zum Fatigue- Syndrom :)!

Das was du beschreibst, geht mir ganz genau so!
Viele haben mit der Autoimmunkrankheit, an der ich leide, auch das Problem chronisch erschöpft zu sein und leiden daran. Ich nicht!

Und auch ich habe beschlossen, die Erschöpfung nicht einzuladen. Mittlerweile sehe ich es so, dass ich die ITP damals wohl aber eingeladen habe. Na ja , habe damals natürlich nicht laut postulierend gerufen, Autoimmunkrankheit, bitte finde mich , aber rückblickend spielt da wohl sehr viel mehr eine Rolle, und unbewusst habe ich damals auf den Knall zugesteuert. So richtig schön mit 180 Sachen! Aber was danach passierte, war ein Erwachen. Keine weitere Einladung mehr, mich dieser Krankheitszeichen ergeben. Und die Probleme, über die viele mit der ITP klagen, habe ich einfach nicht ....
Ich bin sogar wesentlich fitter als vor Ausbruch, klingt das nicht wahnsinnig ???

Zum Thema chronische Schmerzen hab ich glaub ich die Tage was gelesen. Und zwar, dass man wohl das Gehirn wieder umkonditionieren kann. Man , so ein Mist , dass ich grad gar nicht mehr weiß, wie ich überhaupt darauf kam und wo ich das gelesen habe ....

Es gibt ganz viel Forschung aus unterschiedlichen Bereichen dazu - sowohl auf einfachster behavioristischer Ebene (Klassische Konditionierung), z.B.: https://www.welt.de/gesundheit/psyc...chmerzen-lassen-sich-einfach-wegklingeln.html
bis hin zur komplexen Hirnforschung (im Zweifelsfall immer Thomas Metzinger :) ).
 
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