Dieser Weg

@regina.svoboda
ja, das ist wahr, ich kann das gut mit Dir fühlen
das ist der wahre Mut des spirituellen Kriegers
das ist sein wahrer Kampf (mit sich selbst und eben dieser Angst)
von daher muss er bereit sein seine Rüstung abzulegen, wo sein Herz fühlt, dass diese nur sein Ego beschützt
und er muss bereit sein, seine Rüstung anzulegen, jene, die er auf dem Weg selbst erworben hat, dort wo der Zweifel Ihn überkommt, weil die Welt dies von Ihm fordert

..sich diesem Neuen, Unbekannten nun einfach weiter anzuvertrauen

das ist es, was der Weg des Herzens fordert

..guter Vergleich, ist wirklich wie Rüstung ablegen..
intimstrahlend erwachen, um ureigenste Medizin geben zu können, wahrscheinlich kommt das dem Erwachen, dem Erleuchtet sein gleich... man aber erst mal und/oder dabei seine Schatten zu integrieren hat, sonst ist man ihnen wieder von Neuem ausgeliefert, und zwingen einem schnell wieder die Rüstung auf, doch das soll einen aber nicht beirren, sondern als neuerlicher Zyklus erkannt werden...

Liebe Grüße
 
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man aber erst mal und/oder dabei seine Schatten zu integrieren

das ist es, das ich Katharsis nannte

LG



Der Versuch einer Autobiographie.....

Schon als Kind liebte ich es, mich NICHT im Denken, sondern im Seien aufzuhalten,
was meine Umwelt nicht gerade begeisterte.
Man klatschte in die Hände, schnippte vor meinen Augen mit den Fingern und stellte allgemein ganz missbilligend fest, dass ich ständig träumte.
Von daher empfand ich das Zusammensein mit Menschen als schwierig.
Während Tiere mich liebten und ich es liebte, in Ihrer Nähe zu sein, um dort einfach im Seienden zu schweben,
(Tiere sind ständig im Seienden, niemals im Denkenden), war das Umgeben sein von Menschen
viel schwieriger zu bewerkstelligen.
Zunächst verlangten sie nach Aufmerksamkeit!
Sie bestanden darauf, nicht nur das Werkzeug Denken zu benützen, sondern dieses Werkzeug
auch auf Sie zu fokussieren.
Nun hat das Denken aber mehrere Ebenen.
Das Denken auf der ursprünglichsten Ebene ist multidimensional:
Alles IST, alles ist gleichzeitig.
So müssen Bilder, Gefühle und Seienszustände zunächst einmal in Worte und Gedanken ÜBERSETZT werden.
Das heißt, man beginnt einmal die zeitliche Reihenfolge festzulegen um dann die richtigen Begriffe zu suchen.
Jetzt wird es spannend!
Denn was Du empfindest oder tust muss nicht nur in WORTE übersetzt,
sondern AUCH auf das gerade stattfindende Gesellschaftsspiel abgestimmt werden.
Zu tun, was Du fühlst und zu sagen, was Du empfindest ist also absolut NICHT angesagt!
Du musst lernen zu lügen, weil Du manchmal einfach nicht sagen darfst, was so ist,
und die größte Belohnung erhältst Du natürlich dann, wenn Du genau das sagst, was man hören will.

Viele Menschen liebten mich als Kind.
Doch das lag daran, dass ich fühlen konnte, was Sie von mir sehen oder hören wollten.
Ich gab Ihnen einfach, was Sie erwarteten.
Das war für mich der schnellste Weg um Spannungen zu vermeiden und Wohlwollen zu erzeugen.
Doch im Laufe der Zeit empfand ich diese Gefühlswahrnehmungen als echte Bedrohung.
Ich nahm deutlich wahr, was Menschen ausstrahlten und da sie meist weder glücklich noch zufrieden waren,
empfand ich Ihre Ausstrahlung als Belastung.
Ich suchte einen Ausweg aus meiner Lage und fand eine Möglichkeit.
Ich nenne sie hier: „Ausschluss aus der Wahrnehmung“.
Nun konnte ich ENTSCHEIDEN, in welcher Intensität ich die Menschen in meiner Umgebung
wahrnehmen wollte.
Kaum hatte ich erfasst, das ich nun die Wahl hatte, betrieb ich dieses Spiel, so oft es mir möglich war.
Es verschaffte mir Erleichterung..

WIE schwer mir fiel, was andere doch so mühelos erlernten, erkannte ich erst, als mein Bruder mich eines Tages dabei ertappte, wie ich das soeben gesagte halblaut für mich wiederholte.
„Was tust Du da?“ fragte er mich, als er mein Gemurmel und meinen abwesenden Blick bemerkte.
Ich hatte gerade halblaut die Antwort wiederholt, die ich einem Erwachsenen soeben gegeben hatte.
Ich bemühte mich Ihm zu erklären, das ich dabei war herauszufinden, ob das was ich gesagt hatte,
am besten ausdrückte, was so war wie er es hören wollte und ob ich dafür auch die richtigen Worte gewählt hatte.
Ob die Ausstrahlung meines Zuhörers Zustimmung oder Wohlwollen zum Ausdruck brachte
und ob ich meiner Realität im Bezug auf seiner Realität den richtigen Rahmen verliehen hatte.
Ich wiederholte Gespräche, die ich geführt hatte, häufig und dachte nie darüber nach.
Natürlich wählte ich damals nicht diese Worte, aber die Ausstrahlung meines Bruders,
als ich zu erklären versuchte, was ich da tat, ließ mich doch eines wisse: das ist nicht normal!
Von diesen Zeitpunkt an schwieg ich und der Vorgang wurde unbewusst.

In Wahrheit ist es schwierig, sich zunächst in der Welt des Denkens zurechtzufinden.
Wenn wir es aber einmal gelernt haben, ist der Rückweg auch nicht leicht zu finden.
Man beginnt nämlich in ALLEN Dingen, den Weg über das Denken zu beschreiten.
Da das Denken aber Zeit und gesellschaftsabhängig ist, beschreibt es nicht unbedingt den Weg zur Wahrheit.
Man vergisst buchstäblich die Abkürzung zu seinem intuitiven Wissen zu nützen.
Man lernt der natürlichen Quelle zu misstrauen, dem Ursprung des eigenen Geistes
und das ist so ziemlich das schlimmste, was wir uns selbst antun.


Ich kann hier mitteilen, das ich mich im Laufe der Zeit normalisiert habe, was nicht ohne Folgen auf mich blieb;
und das ich mich nun wieder auf den Weg zurück begeben habe, was auch nicht ohne Folgen auf mich bleibt.

Willkommen also in der Welt der Ver (w) irrungen.



Lassen Sie mich nun beginnen, diese anderen Gesprächen mit Gott zu beschreiben
und die Dialoge, die ich führte, wiederzugeben:




Warum hatte ich im Vorschulalter, mehr als zwei Jahre lang, diese immer wiederkehrenden Alpträume?
Ohne Handlung, ohne Bezug zu einer Handlung!
Wo die Wahrnehmung selbst bereits zum Alptraum wurde?

Deine Seele hat sich nur schwer an die Begrenzungen Deines Körpers gewöhnen können.
Sie versuchte sich im Körper selbst auszudehnen, was zu einer Wahrnehmungserweiterung nach Innen führte:
auf die zellulare Ebene.
Da die zellulare Ebene aber für Dein erwachendes Bewußtsein ohne Kontext war,
schaffte es Angst und Verwirrung.

Warum hast Du das zugelassen?
Wieso haben diese Träume so lange gedauert?

Zunächst ist das keine Frage von zulassen.
Du bist frei und Du kannst wählen.
Wenn Deine Seele nach Möglichkeiten sucht sich auszudrücken,
werde ich sie nicht in dieser Erfahrung behindern..
Du warst, bist und wirst immer beschützt sein.
In gewisser Weise dienten diese Alpträume auch als Ventil.
Du hattest in Deiner frühesten Kindheit viele Erlebnisse, ohne das Dein Geist Schaden genommen hat
Diese Alpträume machten das unter anderem möglich.

Das Gefühl habe ich aber nicht.
Ich erinnere mich, dass ich häufig aggressiv und jähzornig war.
Ich denke, dass ist so, weil ich Aggressionen in den unterschiedlichsten Formen schon früh erfahren habe.

Nein. Du kehrst Wirkung und Ursache um.
Du machtest diese Erfahrungen, weil es etwas war, mit dem Du dich noch auseinandersetzen mußtest/wolltest.
Deine Mutter bot Dir den optimalen Kontext dafür.
Sie hat Dir die Freiheit gewährt, die Du für Deine Entwicklung brauchtest.
Erinnere Dich!
Sie hat Dir kaum Beschränkungen auferlegt!
Sie hat Dich akzeptiert wie Du warst, hat sich Deine Wahrheiten angehört
und nicht versucht sie zu unterdrücken.
Diese Rolle übernahmen erst später Deine Großeltern und Urgroßeltern.
Tatsächlich konntest Du viel von dem bewahren, wer oder was Du bist, weil Du so eine Mutter hattest!
Die Angst, die bei Euch beiden in Gewalt umschlägt, ist nur ein Problem, das Ihr teilt.

Danke, das Du mich daran erinnert hast!

Gerne geschehen.

Kannst Du mir mehr über mich erzählen?

Du bist eine Seele, die es im Augenblick sehr eilig hat.
Du willst schnell noch etwas und eigentlich willst Du es schon gar nicht mehr.
So wie Ihr zunächst nicht genug von der Illusion bekommen könnt,
kehrt sich der Effekt später um und es kann Euch dann manchmal nicht schnell genug gehen,
die Illusion wieder zu beenden. (Dies gilt ganz besonders für Dich.)
Du kannst diesen Weg zurück aber nicht überspringen, sondern musst Ihn auf dem Weg der Erfahrung bestreiten.
Ich sage hier nicht, dass Du Dich nicht in jedem Augenblick dazu entscheiden kannst,
zu mir zurückzukehren.
Ich sage hier nur, dass Du diese Entscheidung im Rahmen der Erfahrung treffen musst.

Also wenn ich mich hier nicht für das göttliche Bewußtsein entscheide,
kann ich nach meinem Tod auch nicht im göttlichen Bewußtsein verweilen?

Nicht „auf Dauer“ verweilen. Das ist richtig.
Es ist schwierig, dies im Kontext Eurer Erfahrung korrekt darzustellen, ohne sich in Widersprüche zu verfangen. Ich tue hier mein möglichstes.

Man könnte das sehr leicht so auslegen, dass wir „verdammt“ sind, wiedergeboren zu werden,
bis wir die Einheit mit Dir zurück erlangen.

Das ist es, was geschieht.

Und trotzdem ist es nicht die Wahrheit?

Nein.
Ihr seid nicht verdammt, Ihr seid frei.

Also will ich zu Dir zurück, wäre am liebsten schon dort, bin aber noch auf dem Weg?

So kann man es ausdrücken.
Du weißt aber bereits, dass Du, selbst wenn Du im vollen Bewußtsein zu mir zurückgekehrt bist,
wiederkommen wirst.

Ja. Ich habe das empfunden. Es fällt mir nur schwer, es zu glauben.

Du hast die Gründe Deiner Entscheidung gefühlt.
Deine Verbundenheit zu den Menschen.
Du bist durch Ihre Hölle gewandert. Von daher möchtest Du Sie nicht dort zurücklassen.

Ich habe das empfunden. Trotzdem ist es etwas, das ich noch nicht bin.

Es ist Deine Entscheidung jeden Augenblick die größte Vision Deines Selbst zu erschaffen,
doch in der Erfahrung benötigt es Zeit.

Obwohl es die Zeit gar nicht gibt......

Das ist richtig.
Zeit bezeichnet den Weg von einer Erfahrung zur nächsten.
In Wahrheit ist alles gleich-zeitig, also zeit-los.
Doch würdest Du Dir dessen bewußt werden, wäre die Illusion zu Ende.
Du könntest Dich nicht mehr erfahren sondern nur noch sein.

Du kannst das alles so wunderbar erklären. Ich danke Dir.

Und ich danke Dir!

Du sagst das, weil ich mich immer noch nicht von einem nieder oder höher lösen kann, nicht wahr?
Es schockiert mich immer, wenn DU Dich bei MIR bedankst.

Du musst Dich von dem Gedanken lösen, dass ich über Dir stehe.
Ich bin bei Dir!
Wir sind eins.
Diese Wahrheit wird Dich zu neuen Einsichten führen.
 
Hm, da ist ganz vieles im Thread enthalten. Danke für die Beiträge, Regina.

Ja, es ist nicht einfach, über diese Themen zu sprechen, weil so vieles falsch verstanden wird. Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass die Leute es einem nicht zugestehen, wenn man sagt, man stehe in Kontakt mit Gott. Dabei ist es die natürlichste Erfahrung überhaupt, es ist so gewöhnlich und banal, wie wenn ich einen Apfel esse. Es geht nicht darum, sich hervorzutun, sondern einfach auf eine Gewissheit hinzuweisen. Ich weiss aber auch, dass das nur wirklich von dem verstanden werden kann, der das erlebt hat. Und wer's einmal erlebt, den verändert es für immer. Nietzsche sagte irgendwo: "Wessen Gedanke nur ein Mal die Brücke zur Mystik überschritten hat, kommt nicht davon ohne ein Stigma auf allen seinen Gedanken." Gottes Nähe brennt einen aus, sie stigmatisiert. Es passiert genau das Gegenteil dessen, was man sich üblicherweise vorstellt: Das eigene Erleben ist nicht etwa, sich gross und erhaben zu fühlen, sondern man fühlt sich umgekehrt sehr, sehr klein, schmutzig, unwert und demütig nebst der ungeheuren, unfassbaren Grösse, mit der man sich konfrontiert sieht. Irgendein Zen-Meister hat einmal angemerkt, dass die richtige Antwort auf ein Satori im Grunde nicht das Lachen sei (die erste Reaktion von fast allen), sondern das Weinen.

"Sehen" tu ich keine Meister. Sprechen tu ich auch nicht mit ihnen. Aber sie sind mit mir, es sind mehrere, und ja, sie unterscheiden sich in ihrer Persönlichkeit und auch in der Auslegung und dem Schwerpunkt ihrer Lehre. Manchmal begegne ich dem einen oder anderen von ihnen im Traum. Manche davon leben, manche sind tot, es macht keinen Unterschied. Die Leute glauben ja, wie ich früher auch, es handle sich bei sowas um "Einbildung", nur weil diese Meister in mentalen statt in physischen Räumen "leben". (Genau genommen leben sie nicht wirklich, aber es fehlt hier ein passender Ausdruck. Sie existieren ganz einfach.)

Und ja, es ist schwierig vom falschen Denken wegzukommen zurück zum richtigen Fühlen. (Ausserdem wird das dann wieder falsch uminterpretiert in die Aussage: Gefühle seien Gedanken vorzuziehen. Aber natürlich ist das nicht so, weil sowohl Gefühle als auch Gedanken nebensächlich sind, weil beide "im aussen" sind.)

Naja, es gäbe noch viel zu sagen.
 
ich geniese jedes Wort
..fühl Dich in diesem thread ganz zu Hause ;)

Menschen lesen Bücher von Propheten, (wie Du einmal sagtest), doch wenn das Phänomen Ihnen BEGEGNET (in anderen), ist alles anders und der Prophet wird zum Verräter (nur ein toter Prophet, ist ein guter Prophet, nur ein toter Held, ein wahrer :guru: )
Menschen lesen über Gott oder das Bewußtsein, (wie Du einmal sagtest), doch wenn Ihnen das Phänomen tatsächlich BEGEGNET, im anderen, wird der Mystiker zum Störefried (er weckt die Toten :D)
..wie kann er es wagen!

Johannnes Hölzel beschrieb es gut
"was is er denn?
was hat er denn?
wer glaubt er das er is?"
(..wie kann er es wagen!)

lustig/traurig fand ich zB auch die Reaktion der Menschen auf eine Aktion der Kirche
bei dieser Aktion (is jetzt schon länger her) stellten sich "Geistliche" an öffentliche Plätze etc und redeten einfach über das, über das sie auch in der Kirche redeten

und wie wurde reagiert?
mit Empörung!
(die Worte eines Interviewten blieben mir im Gedächnnis)
Gott gehört IN DIE KIRCHE, nicht in ein Kaufhaus!

das nenn ich eine echte Schublade :D
(es läßt schmunzeln, es macht traurig, es macht beides zugleich)

LG & Danke
 
"Jetzt ist mein Ehrgeiz geweckt, (denn ich schrieb an meine Seele),
vorher hielt ich mich bedeckt,
jetzt will ich wissen "WARUM?
Weshalb und von wo komm ich her?"
(Xavier Naidoo)

"Komm aus dem Meer!
Reise!
Wenn das Wasser ein Meer ist, nennst Du Dich Meer!
Wenn das Wasser in der Luft ist, nennst Du Dich Nebel!
Wenn das Wasser am Himmel steht, nennst Du Dich Wolke!
Sei DAS WASSER und reise, reise!
Ohne diese Reise, wirst Du nie zur Perle, die tief am Grunde ruht!"
(inspiriert durch den Ausspruch von Fariduddin Attars (islam Mysiker) im Attar Diwan AD707)


Es fällt mir schwer, an die Dimensionslosigkeit der Realität zu denken.
Es verwirrt mich.

Laß uns hier zunächst Klarheit schaffen:
Du sprichst von der Multidimensionalität Eures Raumes.
Du sprichst von den Wahrscheinlichkeitsräumen, mit denen sich Eure Physiker schon längst auseinandersetzen.

Ja. Ich spreche von den vielen Dimensionen meines Selbst, die entstehen, wenn ich eine Entscheidung treffe.

Stelle Dir die Erfahrung, alle Erfahrungen die möglich sind, als eine Landschaft vor.
Deine Seele möchte die ganze Landschaft kennen lernen und nicht nur eine bestimmte Route.
Es gibt vielleicht Gegenden, wo es Ihr besser gefällt, als in anderen.
Aber sie möchte die GANZE Landschaft kennenlernen, weil sie Ihre Erfahrungsmöglichkeiten darstellt.
Es ist Ihr BEDÜRFNISS sich VOLLSTÄNDIG und nicht nur teilweise zu erfahren.
Alles ist, beschreibt genau diese Tatsache.
Alle Erfahrungen die wählbar sind, werden auf einer bestimmten Ebene auch verwirklicht.




Es war ein langer Weg, bis ich mich auf Dich einlassen konnte.

Ich weiß. Deine Seele weiß aber wer oder was ich bin und Dein Geist hat das nicht zur Gänze vergessen,
weil er sich vage daran erinnert, wer oder was Du selbst bist.

Ja. Ich habe einen echten Kampf gegen alle Konventionen geführt.

So könnte man es ausdrücken.

Ich habe vieles abgelehnt, was man mir beibringen wollte.
Ich wußte nicht wer oder was Du bist, aber ich hatte ein gutes Gefühl dafür, was Du NICHT bist.
Von daher konnte ich es einfach nicht annehmen, dass Du ein strafender, rachsüchtiger Gott sein sollst.

Du hast es angenommen, aber Du warst nicht bereit, es zu akzeptieren.

Ja, und ich erinnere mich noch gut an den Vorfall, der mir klar machte, wie sehr ich all das ablehnte,
was Du angeblich sein solltest.
Ich möchte diese Episode aus meinem Leben kurz schildern:

Ich besuchte damals die zweite Klasse Volksschule, die zu einem Kloster gehörte.
Seid ich denken kann, liebe ich Pferde.
Ich liebte sie also auch damals schon und wir hörten gerade im Religionsunterricht die Geschichte von Moses
und dem Auszug aus Ägypten.
Moses teilte das Meer und als es sich hinter Ihm schloss, ertranken Reiter und Pferde der Verfolger.
Wir sollten etwas von der Geschichte als Zeichnung festhalten und so zeichnete ich die Pferde,
wie sie in den Fluten ertranken.
Ich war bekümmert und bedrückt, denn vor meinen Augen sah ich nur Ihr Leid.
Was kümmerte mich Moses? Mich interessierte auch nicht sein „auserwähltes“ Volk.
Warum sollte irgend jemand oder etwas von Gott bevorzugt werden?
Ich sah nur die Tiere, die ich schon immer geliebt hatte, und ich sah sie sterben.
Und als ob diese Geschichte nicht schon schlimm genug wäre, mußten wir auch noch ein Lied anstimmen!

„Großer Gott wie mächtig ist er, Rosse und Reiter versenkt er im Meer.“

Das war einfach zu viel!
Plötzlich wurde mir bewußt, dass nicht Moses, SONDERN DU, die Pferde auf dem Gewissen hattest!
Das du die Feinde von Moses tötest, (wie man es sinnvoller weise Kindern bereits im zarten Alter erzählt), konnte ich ja gerade noch akzeptieren, aber dass Du unschuldige Pferde tötest, dass war entschieden zu viel!

Sagte ich nicht, ich habe Euch allen nur Engel gesandt?

Du meinst, Du wolltest, dass ich Dich für so lange Zeit hass-liebte?

Du hättest ohne diesem zwiespältigen Gefühl, nie versucht, die Wahrheit über mich herauszufinden.

Also gut. Das Maß war voll!
Ich verkündete mit sieben Jahren jeden, der es hören wollte, dass ich nicht an Dich glaubte.
Das verschaffte mir für kurze Zeit ein richtiges Hochgefühl!
Wieder war es mein Bruder, der dieses Gefühl der Befreiung beendete.

Als ich Ihm meine neue Wahrheit kundtat, sah er mich nur mit großen, staunenden Augen an
und fragte tief erschüttert: „Wenn Du nicht an Gott glaubst, AN WAS GLAUBST DU DANN?“

Seine Erschütterung zu fühlen, machte mir erst die Tragweite meiner Aussage bewusst.
Dies ist alles was ich bin.
Oder
Ist dies alles was ich bin?
Das erste war die Feststellung des Atheisten, das zweite, die Frage des Gottsuchenden.
Da ich aber fühlte, dass dies nicht alles war, was ich bin, mußte ich mich erneut auf die Suche begeben.
Auf die Suche nach einem Gott, von dem ich zwar zu wissen glaubte, wie er nicht sein konnte,
von dem ich aber nicht die geringste Ahnung hatte, wer oder was er war.
Der Tod meines Meerschweinchens sollte mir weiterhelfen.

Dieses Ereignis führte mich nämlich zu der Frage: Was ist der Sinn des Lebens, wenn der Tod das Ende ist?
Diese Frage ist eine Frage nach Gott, nur in einem anderen Gewandt.
Der Tod hatte Einzug in meine Realität gehalten, und ich war gezwungen zu akzeptieren, dass etwas sein konnte und plötzlich nicht mehr war.
Aber als ich hörte, das WIR ALLE sterben mussten, war die Erschütterung perfekt.
Alle meine Fragen in Bezug auf unsere Sterblichkeit, wurden gar nicht oder unbefriedigend beantwortet.
„Man weiß es nicht“, war die Antwort, die ich am häufigsten erhielt.
„Niemand weiß das, weil niemand noch aus dem Land der Toten zurückgekehrt ist“
(außer in Mythen und Legenden).
Ich konnte es einfach nicht fassen!
Alle, ausnahmslos alle mussten wir sterben, und doch weigerte sich jeder, den ich traf, darüber nachzudenken!
Das war für mich so schwer zu glauben, dass ich lange brauchte, um darüber hinwegzukommen.
Ich war.....auf mich allein gestellt, doch ich war nicht Willens aufzugeben.
Die städtische Bücherei wollte mir keine Bücher leihen, die sich mit dem Tod beschäftigten,
also vergaß ich das Thema eine Zeit lang.
Ich besuchte bereits die Hauptschule, als ich endlich ein Buch fand, dass mir weiterhelfen sollte.
Es war das Buch von Dr Raimond Moody: „Leben nach dem Tod“.
Ich hatte mein erstes Indiz gefunden, doch leider wollte niemand mit mir darüber diskutieren.
Bis..... jemand in meiner Anwesenheit, als ich wieder einmal auf diesem Thema herumritt,
die Bemerkung fallen ließ, dass mein Urgroßvater sich vor dem Tod fürchtete.
Endlich hatte ich eine Aussage! Endlich einen Ansatzpunkt!
Ich lauerte geradezu auf die Gelegenheit, ein Gespräch mit Ihm zu beginnen.
Doch ich merkte sofort, dass alle meine Fragen Ihm unangenehm waren.
Also drückte ich Ihm einfach das Buch in die Hand, mit dem Hinweis, dass es mir sehr geholfen hätte.
Als ich Ihm das nächste mal traf, fragte ich Ihn, ob er es gelesen hatte.
„Ja“ kam die zögernde Antwort „Aber ich kann vieles, was da drinnen steht, nicht glauben.“

Da ich den Wahrheitsgehalt eines Buches auch damals schon für mich feststellen konnte, wußte ich einfach,
dass Moody die Wahrheit beschrieben hatte.
Für mich war das Buch über jeden Zweifel erhaben, wenn es auch viele Fragen offen lies.
Aber ich akzeptierte den Zweifel meines Urgroßvaters mit einem Lächeln und sagte:
„Pass auf! Lass uns etwas beschließen! Sollte ich vor Dir sterben...
(ich lache noch heute bei der Erinnerung an das Unglauben in seinen Augen, als ich das zu Ihm sagte)........
werde ich Dich bei Deinem Tod abholen.
Solltest DU vor mir sterben, holst Du mich bei meinem Tod ab; falls diese Dinge zutreffen!“
Damit streckte ich Ihm feierlich die Hand entgegen und wir besiegelten den Beschluß.
Mein Urgroßvater starb als ich zwölf war.

Ich habe keinen Tag um Ihn getrauert, obwohl die Traurigkeit meiner Familie auch mich erfasste.
Heute kann ich erkennen, dass ich mich im Laufe der Jahre beständig von mir selbst entfernte.
Erst ein Entschluss mit zwanzig Jahren, begann die Wende in diesem Prozeß einzuleiten.
Ich weiß, dass mein Großvater bei seiner Seelenmesse anwesend war.
Ich konnte Ihn zwar nicht sehen, aber um so deutlich fühlen.
Unser Urgroßvater liebte es, uns zum Lachen zu bringen und obwohl mein Bruder sehr um Ihn trauerte,
konnte auch er während der gesamten Seelenmesse sich kaum beherrschen........ vor Lachen!
Wir haben Tränen geweint vor Lachen ohne es begründen zu können,
doch es ist gar nicht aufgefallen, (glaub ich).


LG
 
Hallo Liebes,:D

Selten so was ehrliches und offenes gelesen

Herzlichen Dank das ich daran Teilnehmen durfte.

:flower2: Alles Liebe :flower2:
Mit Liebe Gruss Gila:escape:
 
Ach, was ich noch anfügen wollte: Du hast Recht, schreiben ist eine wunderbare Methode, um eben diesen Schritt weg vom falschen Denken zum richtigen Fühlen wieder zu tun. Viele Menschen schreiben in ihrer Jugend, manche schreiben auch Gedichte, und vergessen und verlernen das dann, weil sie die Produkte ihres Schreibens nicht für gut genug befinden. Nicht zuletzt, weil ihnen eine ganze Gesellschaft vormacht, was als "gut und schön und klug" zu gelten habe. Das ist sehr schade, nicht nur, weil dadurch so manches gute Schriftstückt der Menschheit verloren geht, sondern vor allem auch, weil im Akt des Schreibens der Mensch den Zugang zu tieferen Wahrheiten finden kann. Schreiben ist vom Leben nicht verschieden, und es ist eine mögliche Methode, um mit der Seele (über den Umweg des Verstandes und der Sprache) in Kontakt zu treten. Rilke, Dostojewski oder Tolstoi waren Meister in dieser Disziplin.

Man muss es aber zuerst lernen. In der Schule wird einem eine fürchterliche Art zu schreiben beigebracht: Abwägend, Hin- und Herwälzen, Pro- und Contra - da schaudert es mich geradezu. Aufsätze schreiben zu müssen über Themen, mit denen ich nix am Hut hatte, das konnte ich nie leiden. Aber wenn mich ein Thema gepackt hatte, dann hatte ich im Nu 3 oder mehr Seiten zusammen. Ich frage mich, warum all diese kreativen Ansätze wie "automatisches Schreiben", und "Schreiben für 2 Minuten lang auf Kommando, egal was", warum das alles nie in der Schule thematisiert wird. Dafür quält man sich dann durch jene vergeistigten Greise wie Thomas Mann oder - *schauder* - durch Schrifststeller wie Böll. Es wird einem unterschwellig suggeriert, jene hätten tatsächlich etwas gutes produziert, und "ihr dummen Schüler werdet sowieso nie an deren geistige Grösse heranreichen". Das ist Gehirnwäsche, und zwar eine ganz gemeine noch dazu, und deren Vertreter treten dann öffentlich in sogenannten "Kultursendungen" und "Feuilletons" auf. Man klemmt den Menschen den Zugang zur Seele ab.

Nicht allen Menschen liegt schreiben. Andere finden Ausdruck in anderen Formen der Kunst oder im Kochen, im Theaterspielen, im Tanz oder sonstwas. Es ist nicht so wichtig, was man sich wählt, aber es ist wichtig, dass man da mit ganzem Herzen reingeht, tiefer und tiefer, bis man zu einem ganz individuellen Ausdruck gefunden hat, der sich direkt aus der Seele speist. Das muss gegen aussen überhaupt nicht spektakulär aussehen, schön oder geistig brilliant sein, nein, denn einer, der an diesen Punkt kommt, der beginnt, sich selbst auszudrücken, das, was er tatsächlich ist, und dieser Selbstausdruck ist Lohn genug und gibt höchste Befriedigung. Es ist genau so, wie du sagst, man schreibt dann nicht für andere, falls es denen gefällt, dann ist das gut und schön und recht, aber in erster Linie schreibt man für sich selbst.
 
Da sind mir doch einige erstaunliche Parallelen aufgefallen.
1. Die Weigerung, die Geschichten anzunehmen, die einem aufgetischt werden. "Das kann nicht sein. So kann Gott nicht sein. Ihr habt unrecht."
2. Das daran anschliessende Unwissen. "Wenn es so nicht ist, wie ist es dann? Ich habe keine Ahnung."
3. Der Beschluss, es doch herauszufinden.
4. Das Erschrecken über den eigenen Tod. Ich muss ungefähr 12 oder 13 oder so gewesen sein, als ich das erste Mal voll und ohne Filter realisierte, dass ich sterben werde, und dass es keine wie auch immer geartete Möglichkeit gibt, darum herum zu kommen. Meine Reaktion war, dass ich mir den Vorsatz nahm, so lange zu lernen, bis ich das Wissen erlangt hatte, wie man sterben kann, ohne mit dem Tod im Widerspruch zu stehen. Mit andern Worten: Wie man leben kann, ohne zu bereuen.
5. In der Pubertät geht das dann stückweise verloren. Mit 18 bin ich de facto Atheist. Ich hadere mit den Widersprüchen in der Religion, die ich auch mit 18 Jahren noch nicht auflösen kann. Ich weiss nur, was falsch ist, was richtig ist, weiss ich immer noch nicht. Die, die's eigentlich wissen sollten, wissen nichts und können nicht helfen.
Mit 21 eröffnet sich mir die Welt der Meditation, und damit die erste Möglichkeit, systematisch und gezielt tiefer in die Materie einzudringen. Ich brauche nichts mehr zu glauben, denn jetzt habe ich den Weg gefunden, wie ich Wissen finden kann.
Mit 23 habe ich während der Meditation mein erstes tiefes mystisches Erlebnis, das mehrere Tage nachhallt. Ich begreife, dass es ein Ding der Unmöglichkeit ist, zu sterben. Genauso wenig, wie Wasser "stirbt", wenn es verdunstet, sondern einfach eine andere Form annimmt, genauso wenig ist es möglich, zu sterben. Das Ganze dauert vielleicht eine Viertelstunde, danach verliere ich das Wissen wieder, aber vergessen kann ich das nicht. Weil ich nicht weiss, worum es sich handelt und tief verunsichert bin, beginne ich, in dieses Forum zu schreiben, in der Hoffnung, jemand könne mir erklären, was da genau passiert ist.
 
@gila danke (Du brauchst aber nicht zu flüchten :D..bleib so lange es Dir gefällt)

@fckw schmunzel
nun, mein Deutschprofessor hat mich am Anfang zum Wahnsinn getrieben
mit Interpretation, Analyse, Grammatik (am Kopf kratz..wie ging die noch mal?)
und mir gleich zu Anfang den ersten Deutsch 5 er meiner Schulkarriere kühl lächelnd serviert
aber ich habe Ihm auch sehr viel zu verdanken(!)
denn manchmal ist es am Lehrer zu fordern um zu fördern

ich sehe daher beides
das was es bringen kann ..sich mit Texten zu beschäftigen, die man SELBST nie anrühren würde
und der Gefahr, das dem Geist die LUST auf die Sprache vergeht und Ihr Zauber unerkannt bleibt

in einem gebe ich Dir aber unbedingt recht, dass im Bildungsystem NATÜRLICHE, individuelle Kreativität und die FÖRDERUNG der FRAGE (kritisches Denken) viel zu kurz kommen..
Meine Schule (das BRG Kirchdorf) war zu meiner Zeit eher eine Ausnahme...obgleich auch hier die Professoren, die Krativität forderten und förderten in der Minderzahl waren, trotzdem hatte es (zumindest damals) noch gutes Gewicht

LG
 
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Das Ganze dauert vielleicht eine Viertelstunde, danach verliere ich das Wissen wieder, aber vergessen kann ich das nicht.

das ist ein guter Satz
kennst Du die Perlenschnur der Buddhisten?
(die sie in Ihren Händen halten?)
sie ist ein Symbol
Du hantelst Dich von Perle zu Perle

anders ist es nicht möglich den Weg zu gehen

Du "hüpfst" von Stein zu Stein um den Fluß zu überqueren

das was du gefunden hast ist EIN STEIN, EINE PERLE
vertraue darauf, das der neue Stein da sein wird, sobald Du den nächsten Schritt machst...
..wenn Du am anderen Ufer stehst (irgendwann), und zurückblickst, erkennst Du ALLE Deine Steine, alle Deine Perlen gemäß dem, was sie sind... Ihre Ihnen innewohnende Natur

LG
 
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