ja klar inkarniert man wieder, so eine sinnliche existenz hat schon was.
Woher willst du das so genau wissen? Könnte so sein oder auch nicht. Was lässt dich an genau das so kritiklos und ohne nähere Überprüfung glauben?
Was lässt dich vermuten dass es so etwas wie Reinkarnation tatsächlich gibt? Oder kannst du die allgemeingültige Wahrheit dieses Ansatzes schlüssig und nachvollziehbar beweisen?
Nur weil irgendwelche Lehren oder Meister das behaupten, muss es noch lange nicht wahr sein. Nimm alleine das Christentum, da wird von so etwas wie Reinkarnation nirgends ausgegangen. Die Auferstehung der Toten, oder auch die Auferstehung von Jesus sind nicht unbedingt das was man landläufig als Reinkarnation bezeichnet.
Wenn du die wahl hast und wesen die selbstständig inkarnieren können haben diese wahl, wählst du ein leben in frieden und anpassung. Du kannst auf einer welt voller kriege leben, aber in deiner umgebung existiert frieden. Mitten im schlachtfeld eine oase. Ein jemand der nicht auffällt, ein niemand.
Einer, der uninteressant ist. Ein unsichtbarer. Aber er achtet das leben in einer universellen form. Daran erkennt man sie.
Was erkennt man? Und wer sagt, dass jemand eine derartige Wahl in einer Welt wie dieser treffen könnte?
Stell dir vor, du lebst mit dieser Wahl gerade in der Ukraine, gehörst weder zu den Ukrainern, noch zu den Russen, stehst also zwischen beiden Fronten.
Und da du zu keiner Seite gehörst, dürfte die Wahrscheinlichkeit äußerst groß sein, dass du von beiden Seiten eins, zumindest aus Frust, oder umgeleitetem Hass, über die Rübe kriegst. Oder du bist dummerweise gerade in Syrien und inmitten eines Giftgaseinsatzes, erstickst an deinen eigenen, vom Gas zerfressenen Innereien. Was nützt dir da deine geistig-eskapistisch-weltfremde Oase, also eine irreal-abstrahiert-idealistische, allerding mit allfälligen dich umgebenden und auf dich einwirkenden realen Fakten völlig inkompatible Heile-Scheinweltillusion in deinem Kopf, die nicht einmal eine deinem eigenen Geist entsprungene, sondern eine lediglich erlernte, durch Beeinflussung anderer übernommene ist, also letztlich auch nur ein beliebiger und somit auch variabel austauschbarer Glaubenssatz sein dürfte, wenn du gerade verreckst?
Wie lange, glaubst du, hält dann dein Friedens- und Anpassungsansatz? Wenn's um deine eigenes Leben geht? Oder nehmen wir einfach an, dass dein Ansatz dein (bewaffnetes) Gegenüber überhaupt nicht interessiert, der schießt trotzdem auf dich. Bedankst du dich dann dafür bei ihm, weil er dich von deinem körperlichen Dasein so hilfreich und mitfühlend erlöst hat?
Und jetzt kannst du mir als intuitiv abstrahierungsfähiges Geistwesen meine Argumente ganz bestimmt schlüssig widerlegen, oder?
Sie endet in der erkenntniss was oder wer man nicht ist.
Was oder wer ist man? Die Frage wäre ja hochinteressant. Allerdings habe ich noch niemanden erlebt, der sich selbst, geschweige denn anderen diese Antwort tatsächlich hätte beantworten können. Aber zugegeben, es gibt Leute, die das ernsthaft glauben oder behaupten, das durchaus.
Möglicherweise beginnt die Problematik ja bereits damit, dass dieser Jemand sich selbst darauf eine Antwort geben möchte. Vielleicht ist ja die eigenen Antwort darauf unvermeidlich immer eine falsche.
Was wäre, wenn die eigene mögliche Antwort völlig irrelevant wäre? Was hat jemand davon, sich selbst ein bestimmtes Bild, Image von sich selbst zu erschaffen, einzubilden und daran zu glauben? Wenn ihn andere möglicherweise ganz anders sehen? Nur, was wäre dann von Relevanz? Und was bliebe ohne dein eigenes Bild von dir selbst? Was verbirgt genau dieses Bild möglicherweise vor demjenigen selbst, wie sieht seine Rückseite aus?