Ich hab grad den Spiegel Artikel gelesen...
Christoph Klotter von der Hochschule Fulda glaubt nicht daran, dass das Konzept funktionieren kann. "Das ist absurd", sagt der Ernährungspsychologe. "Das Belohnungszentrum im Gehirn wird im Wesentlichen über das Essen gesteuert. Dieser Mann muss vollkommen geschmacks- und genussfrei sein - oder er holt sich seine Belohnung irgendwie anders."
"Auf kurze Sicht mag das funktionieren", sagt auch Bernhard Watzl, Leiter der Abteilung für Ernährungsphysiologie am Max-Rubner-Institut. "Aber Ernährung ist heute weit mehr als Nahrungsaufnahme. Sie kann uns auch vor Krankheiten, vor Krebs und Herzinfarkt schützen." Je mehr Obst und Gemüse ein Mensch esse, desto niedriger sei sein Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Für Vitaminpräparate hingegen konnten Forscher eine solche schützende Wirkung nicht nachweisen.
Ich muss sagen, ich finde die Argumentation völlig armselig in Anbetracht der Tatsache, dass es sich hier um studierte "Experten" handelt, die eigentlich ein bisschen fundiertere Kritik (die es durchaus gibt) üben könnten.
Rob sagt ja selbst: Er will das Essen effizient machen, und er weiß, dass manche Leute Spaß und Genuss am Essen finden, aber darum geht es ihm nicht und das steht völlig neben der ganzen Idee seines Projektes. Die Aussage von Christoph Klotter, das Vorhaben sei "absurd" untermauert mit dem kränklichen Argument "
dann macht Essen ja keinen Spaß mehr" finde ich in Anbetracht dessen also ziemlich daneben und ehrlich gesagt ein wenig peinlich, denn wissenschaftlich fundiertere Kritik wäre da viel angebrachter.
Bernhard Watzl hat da schon bessere Argumente - allerdings fügt Robert ja seinem Soylent auch ebensolche schützenden Stoffe (Antioxidantien etc) zu. Sein Argument, dass Studien belegen, dass Vitaminpräparate eine solche schützende Wirkung nicht nachweisen könnten, ist - nach meinem Kenntnisstand - falsch, denn alle Studien, die ich zu diesem Thema kenne haben als "Vergleichsgruppe" normal essende Menschen herangezogen und festgestellt, dass Vitaminpräparate keine
zusätzlichen (!!!) schützenden Wirkungen haben, was aber wiederum ein völlig doofes Argument ist, weil es ja vorerst mal darum gehen sollte, ein Ersatzprodukt zu erschaffen, das mit "normalem" Essen mithalten kann und nicht gleich ein Produkt, das "normales" Essen übertrifft. Übrigens werden Menschen in Altersheimen ja ebenfalls oft mit Präparaten ähnlich denen von Robert gefüttert, um ihren erhöhten Nährstoffbedarf zu decken - ein weiteres Gegenargument gegen Watzls Ansicht.