Die Zeit - Wahrheit oder Illusion

Werbung:
Zeit sagt nichts anderes aus als dass es ein Vorher und ein Nachher gibt. Wir haben dem ganzen lediglich eine Messung hinzugefügt die ebenfalls relativ ist.

Wenn es also ein Vorher/Nachher gibt, gibt es das auch drüben. Wenn ich also herkomm, geht drüben was weiter (oder auch nicht?), aber es wird auf keinen Fall rückwärts fließen.
Wenn ich also zurückkomme, gibts zwei Möglichkeiten:
Theorie1: Es geht was weiter. Dann geht einfach was weiter egal wie viel ich mir einbilden will
Theorie2: Es friert ein
Das was drüben weitergeht kann ich nicht beeinflussen weil ich da bin. Was also drüben passiert machen die anderen. Kann sein dass es eingefroren ist, dann ist das für alle so, kann sein dass was weitergegangen ist, dann ist das ebenfalls für alle so

Ich denke ihr habt das mit dem "Schöpfer der eigenen Realität" völlig verpeilt
 
Hallo @ all!

ich habe lange versucht mir zu erklären wie es denn möglich sein könnte, dass das Leben eines Menschen genau geplant und überwacht wird. ob das stimmt weiß ich nicht.. aber angenommen..

hab mit einer Freundin gestern darüber gesprochen und sie meinte, dass sie wo gelesen hatte, dass 1 sekunde auf der Erde etwa 12 Stunden in einer anderen Dimension(All, Gott, Licht wo auch immer) dauern würde.. mein erster Gedanke war, dass das eigentlich eher umgekehrt sein könnte.. doch dann konnte ich mir das oben genannte plötzlich erklären.. wenn für 1 sekunde unseren Lebens "da oben" 12 Stunden für "Planung, Ausführung und Beobachtung" zu Verfügung stünden, dann kann ich es mir sehr gut vorstellen dass es so ist. dass es eben keinen Zufall gibt. dass es für uns nur so aussieht, sonst würden wir uns unmündig fühlen, wie in einem Gefängnis, würden es so nicht packen, denke ich.

Was denkt ihr darüber?

lg

Neptunia

Hallo Neptunia,

Die Erklärung, was es mit der Zeit auf sich hat scheitert schon an der Frage, was Zeit überhaupt ist. Wie kommt man von einem Erinnerungsmoment zu einem anderen? Wie umgeht man das Problem dieses Übergangs? Wie klärt man die Frage von Anfang, Mitte und Ende? Man konstruiert Zeit. Und weil diese Erklärung innerhalb des begrifflichen Denkens einigermaßen funktioniert, erhalten wir diesen Begriff aufrecht und ettikettieren ihn als real. Begriffe haben eine funktionale Bedeutung im Sinne einer Aufrechterhalung und Stabilisierung unseres Realitätsempfindens und letzttlich unserer Positionierung, unsere Identität innerhalb dieser Realität.
Fragen wir aber, ob und wie das Phänomen Zeit oder irgendein anderes Phänomen, wirklich existiert, kommen wir nicht umhin in unseren eigenen Geist zu schauen und wir erkennen, daß kein Phänomen Existenz unabhängig von unserem Geist hat. Und da wir mit dem Denken und Analysieren nicht über unseren Geist hinaus können, können wir niemals feststellen, ob es eine wirkliche Zeit "da draussen" gibt, d.h. ein von unserem Geist völlig unabhängiges Phänomen namens Zeit. D.h. wir können den Begriff der Zeit nur im Zusammenhang mit demjenigen, der von Zeit spricht oder denkt analysieren, niemals unabhängig von diesem. Es bleibt uns nichts übrig, als Zeit oder beliebige andere Phänomene als von unserem Geist erfundene oder interpretierte Erscheinungen zu betrachten. Es bleibt uns, wenn wir logisch denken, nichts übrig, als einzugestehen, daß es dieses Phänomen nirgendwo anders gibt als in unserem eigenen Geist. Wenn wir das aber klar sehen, gibt es keinen Grund zu glauben, die Zeit sei ein unveränderliches, objektives Phänomen, denn genauso wie es unserem Geist möglich ist, im Schlaf beliebige Traumwelten zu erschaffen, ist es möglich sich eine dehnbare Zeit, eine in Paralelluniversen unterschiedlich getaktete Zeit, gekrümmte Raum-Zeit, Zeitlosigkeit, Zeitreisen usw. vorzustellen und diese Vorstellung sogar derart zu verfestigen, daß sie uns als tatsächlich real erscheint. Anders ausgedrückt gibt es also keinen Grund, warum der Geist nicht Paralelluniversen, unterschiedliche Zeitschichten, Zeitreisen usw. erschaffen können sollte, d.h. warum Deine im Eingangsthread beschriebenen Ideen nicht "tatsächlich wahr" sein können sollten, bzw. wenn sie jetzt noch nicht wahr erscheinen es nicht eines Tages doch sein sollten, sofern sie in Übereinstimmung mit den ebenso vom Geist erdachten "Naturgesetzen" kommen sollten. Ausser natürlich, man erfindet so einen Grund :))Der Geist schafft die Vorstellung von einem unendlichen Universum und in einem unendlichen Universum ist prinzipiell alles denkbar und machbar, oder auch nicht. Aber ob das auch "WIRKLICH WAHR" ist, ist eine andere Frage.
 
vor eine für mich bis heute nciht so richtig gelöste Frage stellte mich vor über 20 jahren ein prophetischer Traum besonderer Art:
etwa 3 Tage bevor eine Situation eintrat träumte ich von ihr bis in Gebärdenabläufe und exakte Farbtöne hinein genau von dieser eigentlich belanglosen Situation. Es war fast, als habe jemand in der Zukunft ein Video gedreht und es mir drei Tage vorher vorgeführt.

Wir denken die Zeitbewegung immer von der Vergangenheit über die Gegenwart hin zur Zukunft. Ob es da so etwas wie eine entgegenkommende Zeitströmung gibt?


Zeitraeume_01.gif
 
Hallo Haris.
Hallo Neptunia,

Die Erklärung, was es mit der Zeit auf sich hat scheitert schon an der Frage, was Zeit überhaupt ist.
Zeit ist, was die Uhr anzeigt.

Und da wir mit dem Denken und Analysieren nicht über unseren Geist hinaus können, können wir niemals feststellen, ob es eine wirkliche Zeit "da draussen" gibt, d.h. ein von unserem Geist völlig unabhängiges Phänomen namens Zeit.
Das Wesen der Zeit an sich ist durch Wahrnehmungsdeutung
nicht erkennbar, soweit kann ich folgen.

Aber Zeit ist eine fundamental wichtige physikalische Messgrösse (Uhr).
Sie ist also objektiv real. Ihre recht seltsamen Eigenschaften werden durch
die Relativitätstheorie Einsteins beschrieben.

Philosophisch betrachtet sind alle Erscheinungen in der Zeit, insofern ist die
Zeit objektiv, d.h. empirisch real; nie kann uns ein Gegenstand in der
Erfahrung gegeben werden, der nicht unter die Bedingung der Zeit gehörte.

Betreffs der inneren Erfahrung hat die Zeit »subjektive Realität«, als
Erlebnisform ist sie wirklich, nicht ein Schein.

Wir können uns aus unserer Erfahrung die Zeit nicht wegdenken. Gleichwohl
können wir nicht erkennen, welches Wesen ihr in der Welt an sich zukommt.

(Kant)

Es bleibt uns nichts übrig, als Zeit oder beliebige andere Phänomene als von unserem Geist erfundene oder interpretierte Erscheinungen zu betrachten. Es bleibt uns, wenn wir logisch denken, nichts übrig, als einzugestehen, daß es dieses Phänomen nirgendwo anders gibt als in unserem eigenen Geist.
Das ist falsch.

Zeit ist objektiv real. Genau wie viele andere Phänomene auch.

Dagegen existiert unsere Anschauung der Zeit nur im Geiste.

Wenn wir das aber klar sehen, gibt es keinen Grund zu glauben, die Zeit sei ein unveränderliches, objektives Phänomen, denn genauso wie es unserem Geist möglich ist, im Schlaf beliebige Traumwelten zu erschaffen, ist es möglich sich eine dehnbare Zeit, eine in Paralelluniversen unterschiedlich getaktete Zeit, gekrümmte Raum-Zeit, Zeitlosigkeit, Zeitreisen usw. vorzustellen
Wir können uns alle möglichen obskuren Anschauungen von Raum und Zeit
zulegen. An dem Wesen von Raum und Zeit an sich ändert sich dadurch
absolut nichts.

Gruss
LB
 
Schalom Harris

ich denke, du machst den Schopenhauerischen Denkfehler, der ebenso annahm, dass ausserhalb der Vorstellung (also des Geistes) des Menschen nichts realität besitzt (also nicht vom Grunde auf ist)... Schopenhauer postulierte, dass wir mit unseren Sinnen nicht die Welt erfahren, sondern nur die Reaktionen der Welt auf unsere Sinne, und wir aufgrund dieser Reaktionen (welche meist elektrische Impulse unserer Nerfenbahnen sind) ein Bild der Welt erstellen. Nung, gut und recht, aber wie können unsere Sinne von etwas reize erhalten, dass nicht vorhanden ist, oder noch mehr, wie wollen inexistenze (bzw nur im Geiste erdachte) Sinne Reaktionen in unseren Geist übermitteln, oder anderst formuliert, wie will etwas ireales von etwas irealem ein Bild erschaffen können, dass dann real ist????? Und noch schlimmer... wie kann ein Bild im Geiste vom Grunde auf (a Priori) sein, wenn es doch zur Gestalltung des Bildes Sowohl Sinne, wie auch einen Reizeinfluss auf die Sinne braucht...

Wenn wir in unserem Geiste ein Begriff der Zeit haben, so kann das ja nur deswegen sein, weil wir in unserem leben den Ablauf der Zeit erleben, wir haben Erfahrung, Erinnerung und Erlebnisse mit dem Faktor Zeit... zum einen sind wir einmal ein Baby, dann ein Kind, dann Rotznasen, später dann erwachsen, werden alt, verhunzelt und Sterben... Ebenso aber sehen wir am Morgen die Sonne aufgehen und am abend die Sonne untergehen und wir haben auch eine Erfahrung davon, dass das eine nach, bzw vor dem anderen geschieht (ich muss den Latz der Hose aufmachen, BEFOR ich pinkeln gehe, muss also auch Zeitliche Abläufe unterscheiden können)...

Klar sind wir rein Materiell immer in der Gegenwart, aber Gegenwart ist ein sehr fiktiver begriff, wenn man ihn Fix, engültig und ohne Fluss annimmt... denn schon die Griechen wussten dass alles Fliest...
Wir mögen zwar immer in der Gegenwart sein, aber die Gegenwart von heute ist nicht die gegenwart von gestern, Gestern waren wir an der Quelle des Flusses, heute sind wir irgendwo im Fluss und morgen sehen wir schon das Meer... kurzum, wir wissen um die Zeit, und zwar nicht als Gedankenkonstrukte, sondern als Realen Ablauf in unserem leben, wir sehen die Auswirkungen der Zeit überall im Leben, im Garten, am Himmel, an unseren Runzeln..

Und auch die Begriffe Vergangenheit und Zukunft sind uns real bewusst, wobei die Vergangenheit uns stärker klar ist, weil sie Fix ist, vollendet, abgeschlossen, aufgeschrieben, abrufbar, erlebt... aber sie ist da, bzw war da, wir können uns erinnern, waren anderst, wir können einen Fluss in ihr feststellen, wir sehen einen unterschied zwschen jetzt und vor vier Jahren... und im Analogieschluss können wir von der vergangenheit auf die Zukunft schliessen, was primär einfach heisst : weil in der Vergangenheit Chronologische Phänomene feststellbar sind, können wir annehmen, dass auch in der Zukunft Chronologische Abläufe passieren werden...

wie auch immer

alles Fliest, Demokrit hatte Recht, alles ist einem Wandel unterworfen, dahingehend hatte König Fu recht.

Ob es in einer wie auch immer gearteten Jenseitigen Welt das Phänomne Zeit auch gibt oder welche rolle es dort spielt sei dahingestellt, da Diskusionen über das zeitphänomen innerhalb einer Methaphysischen Welt zuerst einige andere fragen aufwirft, grundsätzlich aber diese : Gibt es eine wie auch immer geartete Methaphysische Ebene, und wenn ja, wie können wir einblick in sie erlangen (und können wir das überhaupt)....

mfg

FIST
 
Hi,

Indirekte Wahrrhemung der Zeit (als Fluss in eine Richtung) beruht m.E nicht auf Ereigmisse, sondern auf die Erinnerung derselben. (in meiner Wahrnehmung)

Erinnerungen ändern sich in/mit der Zeit, das ist erwiesen.
Die Erinnerung an ein Ereignis ist also nicht mit Wahrheit verbunden, sondern Zeitgemäß angepasst (z.b. modisch bedingt). Auch das ist bereits erwiesen.

Auf Zeit kann ich beispielsweise nur aufgrund einer Veränderung schliessen.
Wäre bewusste Erinnerung (Erfahrung) nicht veränderlich, wäre Zeit Illusion.
Es scheint jedoch die Erinnerung und damit die Erfahrung eine Illusion zu sein.

Fraglich, wie lange Einsteins Relativitätstheorie noch "Zeitgemäß" ist...

lg
 
Fraglich, wie lange Einsteins Relativitätstheorie noch "Zeitgemäß" ist...

schalom Alechem

liest du das Blättchen 2000 Magazin Plus?????

soweit ich nämlich weis, wurde die Einsteinische (spezielle) Relativitätstheorie anhand der Kernreaktion, spezieller aber noch anhand der Rot/Blau verschiebung bei Lichtquellen in weiter Distanz (also sterne) bewiesen...

mfg

FIST
 
Werbung:
Die Illusion des "Hier und Jetzt"

F: Ich versuche im "Hier und Jetzt" zu leben.
Aber es gelingt mir nur partiell oder ganz kurz,
im "Jetzt" zu bleiben.

A: Es ist eine spirituelle Verkennung, daß das "Jetzt" das Ziel der Befreiung sei.
Die Gegenwart ist nicht der Zustand der Befreiung.
Diese Verkennung wird verbreitet, weil das menschliche Bewusstsein
sich das "Jetzt" vorstellen und das Leben im "Jetzt" umsetzen kann.
Aber die Gegenwart ist nicht die Dimension der Befreiung.
Sie ist nur die Zeit zwischen der Vergangenheit und der Zukunft,
die Dimension der Zeit, die Dimension der Gedanken und der Empfindungen.
Das, was tiefer ist als die Zeit und worin die zeitliche Dimension nachlässt,
ist wirklich - ist die wirkliche Dimension der Befreiung.

Die Gegenwart ist die Zeit, ist die Dauer. Aber die Zeit vergeht.
Und wenn das Gewahrsein sich nicht von der Zeit befreien kann,
dann wird es in der Gegenwärtigkeit frustriert werden.
Zunächst - berauscht von dem Zauber der Gegenwärtigkeit - wird es
sich ausruhen, wird es die Köstlichkeiten der Gegenwärtigkeit geniessen.
Aber es wird kaum bemerken, dass es begrenzt ist,
dass es sich verflacht hat, dass aus der Unermesslichkeit ein Flachland
geworden ist - das Flachland des "Hier und Jetzt".

Die Befreiung ist jenseits der Gegenwärtigkeit.
Die Gegenwärtigkeit ist die Begrenzung.
Sie ist die Oase des individuellen Bewusstseins.
Es gibt ein Ankommen im "Hier und Jetzt".
In der Endlosigkeit gibt es kein Ankommen, da sie endlos ist,
zeitlich unbegrenzt, in ihrer Entfaltung unermesslich.
Das Ankommen in der Gegenwärtigkeit ist das Ende der Befreiung.
Die Illusion des Ankommens überlagert das Bewusstsein
und das Bewusstsein verliert seine Frische.

von Artur​
 
Zurück
Oben