Die Wirklichkeit als Traum interpretieren...?

A

Azura

Guest
Geht das?
Hat das schon mal jemand versucht?

Ich treffe in letzter Zeit auf Ereingnisse, die ich nicht verstehe und die gewisse Parallelen aufweisen. Deswegen die Frage.

Gruß,
Diana
 
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Hallo,

im Eso-Bereich/beim Thema „Erwachen“ und „Erleuchtung“ kommt diese Thematik immer wieder: das Leben wird als eine Art „nichtluzider“ Traumzustand angesehen, bestimmt von irgendwelchen Ereignissen, Karma etc.
Dabei wird unsere „Wirklichkeit“ als Traumzustand angesehen, einschließlich unserer Gedanken und Emotionen.
Beim „Aufwachen“ aus dem Traum geht es dabei um Verlernen der Dinge, die „nicht real“ sind, zB Zukunftsängste sind nicht real, Phantasievorstellungen, der Bereich Wünsche, die „Egothemaitk“ etc.
 
Unser Verstand ist trainiert unserer Wahrnehumg nach unzähligen unterschiedlichen Gesichtspunkten zu filtern / zu interpretieren. Dieser automatisch ablaufende Prozess kann, wie ich finde sehr treffend, als Zustand des träumens beschrieben werden.
Wachsein wäre somit die reine ungefilterte Wahrnehmung. Etwas sehr erschreckendes, mit unter sogar grauenhaftes, da es in diesem Zustand keine Rücksicht für das Selbst gibt, bzw das Selbst garnicht vorhanden ist. Der Punkt an dem sich Leben und Tod berühren.
Ich habe früher versucht ähnliche Zustände zu erzwingen, überzeugt sie würden mich in einen dauerhaft erleuchteten Zustand befördern. Als ich schließlich erfolg hatte erlebte ich schreckliche Qualen, Panik, Bezugslosigkeit, Halluzinationen bösartigster Folter.
Um wach zu sein braucht man einen leeren Geist, nicht weil dies der einzige Schlüßel zum Erwachen ist, sondern weil man das wach sein ansonsten nicht ertragen kann.
 
Der Verstand (Bewußtsein) filtern nicht die Wahrnehmungen von Traum und Wirklichkeit, das geschieht im unterbewußten Bereich durch den Hippocampus. Dort werden die Dinge auf ihre Wichtigkeit gefiltert und bei Bedarf zum zielgerichteten Handeln an das Bewußtsein weitergeleitet. Es werden dort aber nur jene Informationen weitergeleitet, die vom Unterbewußtsein für die Erfüllung der Bedürfnisse auch wichtig erscheinen.

Das wird besonders bei Zeugenaussagen deutlich, bei denn dann von mehreren Zeugen unterschiedliche Dinge geschildert werden. "Wir sehen die Dinge nicht, wie sie sind, sondern, wie sie uns erscheinen", pflegte dazu schon Schopenhauer zu bemerken.

Im Schlaf wird diese Codierung nicht mehr durchgeführt, da nur noch sehr wenige Informationen aus dem Umfeld aufgenommen werden und auch kein zielgerichtetes Handeln stattfindet: Eine Codierung ist deshalb auch nicht mehr erforderlich.

Was wir in den Träumen erleben, läuft eigentlich im Hintergrund ständig ab, es wird lediglich ausgeblendet oder als nebensächlich verstanden.


Merlin
 
Es ist alles Wahrnehmung, alles wie der Traum.
Es kommt dabei nur drauf an, ob dem, der träumt, Alternativen zur Wahrnehmung "Traum" und "materielles Leben" bewusst ist.

Ich hatte luzide Träume, in denen mir eindeutig bewusst war, dass ich träumte und ich leitete auch bewusst das Aufwachen ein, da mir die Alternative "körperliches Leben" bewusst war. Nun stellt sich die Frage, wohin der Mensch aufwachen soll, in welch eine andere Art von Wahrnehmung.
Wenn das nicht bewusst wird, träumt er weiter.
Wenn du nicht weisst, wohin du gehen kannst oder sollst, dann bleibst du halt dort, wo du bist.

LG
Justi

P.S.: Die Alternativen kann man sich selbst ausmalen oder sie sich über Religionen geben lassen.
 
Interessante Beiträge, danke.

Ich dachte bei der Frage eigentlich daran, dass man Ereignisse aus dem Wachzustand nimmt und sie (ähnlich wie Traumereignisse) interpretiert. Also quasi nach der Symbolik in der Wirklichkeit sucht.
 
Interessante Beiträge, danke.

Ich dachte bei der Frage eigentlich daran, dass man Ereignisse aus dem Wachzustand nimmt und sie (ähnlich wie Traumereignisse) interpretiert. Also quasi nach der Symbolik in der Wirklichkeit sucht.


Materielle Realität kann man m.A.n. nur dann wie Träume deuten, wenn man einen Bezugspunkt zu ihr kennt.
Der Bezugspunkt zum Traum ist ja der Wachzustand:
Man wacht auf und deutet den Traum aus dieser Perspektive (Bezugspunkt) des Wachzustands heraus.

Ansonsten bleibt nur noch die Psychoanalyse. Da wird versucht, Actio und Reactio der Wahrnehmung zu ergründen:
Wie betrachtet der Mensch etwas in seinem Leben und was resultiert daraus?

LG
Justi
 
Hallo Diana

Könnte man eventuell sogar versuchen, aber dann sollte man sich darüber im klaren sein, dass die Wirklichkeit nicht dein persönlicher Traum ist. Das Individuum ist Teil des Traums. Alles eine Ebene nach oben versetzt.

LG PsiSnake
 
Hallo Diana

Könnte man eventuell sogar versuchen, aber dann sollte man sich darüber im klaren sein, dass die Wirklichkeit nicht dein persönlicher Traum ist. Das Individuum ist Teil des Traums. Alles eine Ebene nach oben versetzt.

LG PsiSnake

Genau an diesem Punkt wird es interessant!
Können denn Viele einen einzigen Traum miteinander teilen?
Gibt es tatsächlich viele oder nur einen Träumer, der von vielen träumt, der sich in vielen zu sehen glaubt?
Der Traum hat die Eigenschaft, die Wahrheit zu verzerren.

In einigen meiner Träume träume ich auch von vielen und wache alleine auf.

LG
Justi
 
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Hi Diana,
sprichst du von der Realitätsdeutung?

Also nach dem Motto - ich wurde beklaut, hatte Unfall, Krise, Vorfall etc.... - was will mir das sagen?

Wenn du das bzw. ähnliches meinst:
Ich denke schon, dass man das manchmal machen sollte. Insbesondere wenn einem vieles unbewusst ist, im Unbewussten abläuft. Wie z.B. wenn jemand immer an den gleichen falschen Mann gerät, der einen Mißbraucht oder schlägt o. Mobbing (nur als Bsp.), also wenn man immer wiederkehrendes hat, wenn man immer sozusagen um den gleichen Berg laufen muß, bis man endlich was anderes tut und sich die Angelegenheit somit verändert. Dann sollte man schon Realitätsdeutung sowie auch Krankheitsdeutung, Traumdeutung ein wenig machen. Damit man evtl. z.B. u.a. auf andere Glaubenssätze, Glaubensmuster, Verhaltensweisen, Denkweisen etc. kommt.

Unsere Realität gestalten wir aber selbst (niemand anders), sowie auch unsere eigenen Träume und unsere eigenen Krankheiten, dafür sind wir schon selbst verantwortlich. Unser gesamtes Leben incl. Träume, Partner, Krankheiten, Freunde, Familie, Auto, Tiere, Umfeld etc... pp ist unser Spiegel, den wir selbst erschaffen haben. Dennoch muß es einem ja nicht oder nicht ganz bewußt sein, wie man denkt, glaubt und tut - daher sollte man schon teils Deutung machen (Realität, Traum, Krankheit, Unfall, Krisen...), denke ich.

Symbolik ist immer die gleiche (ob bei Traumdeutung, Krankheiten, Wahrsagen, Realitätsdeutung) aber kommt natürlich immer individuell drauf an, nicht nur Symbolik.

Ich tue es teilweise bzw. versuche es - naja eben soweit ich kann.
Bei mir selbst bin ich manchmal blind. Ab und an kommt aber Licht ins Dunkel und Erkenntnis. Ich tue das, wenn ich gerade mal wieder dran denke, also nicht stetig.


lg
 
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