Hallo Samuz,
Einführung von Demokratie in der katholischen Kirche könnte relativ rasch das ende der katholischen Kirche bedeuten - es würde wahrscheinlich das Ende jeder institutionalisierten Religion bedeuten.
Man darf bei den "Wunschzetteln" für Reformen eines nie aus dem Auge verlieren: die bisherigen Praktiken und Auffassungen werden direkt aus der Bibel und den theologischen Schriften und Interpretationen abgeleitet.
jede Korrektur muss daher diese Schriften einbeziehen und plausibel und nachvollziehbar für die Millionen Gläubigen sein. Sonst hat sie keinen Bstand bzw. führt u.U. zur Zerstörung der Institution Kirche. Und würde daher auch von den "revolutionärsten" Katholiken wohl kaum vorangetrieben werden...
Hallo lazpel,
lazpel schrieb:
Hallo,
mir ist der Papst egal. Allerdings ist es für die Katholiken natürlich schlecht, wieder einen erzkonservativen Betonkopf als "Vertreter Gottes auf Erden" vorgesetzt zu bekommen. Das hat nur zu Folge, daß es immer weiter weniger Katholiken auf der Welt geben wird.
Ich glaube nicht, daß der Katholizismus das nächste Jahrhundert noch als Weltreligion erleben wird.
Gruß,
lazpel
"erzkonservativer Betonkopf " - eine merkwürdige bezeichnung für einen
Menschen, dem du wohl bislang nicht persönlich begegnet sein dürftest, oder irre ich mich da?
Die Prognose halte ich übrigens für sehr gewagt. Ich würde mich bei dem Zeithorizont schon eher auf das bis dahin absehbare Ende der parlamentarischen Demokratie westeuropäischer Prägung auf eine Wette einlassen... Nicht weil ichs wünsche, sondern weil es mir realistischer erscheint.
In einer Zeit massiver gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Umbrüche und rapide wegbrechender Wertevorstellungen, sozialer Strukturen und einer ungeschminkten Etablierung des Faustrechts in den internationalen Beziehung ("Ohnmacht der Weltgemeinschaft und der Friedensbewegung") scheint mir die Popularität eines joh. Paul II ebenso wie die massive mediale Anteilnahme an der Papstwahl ein starkes indiz dafür zu sein, dass derart "tradionelle Organisationen" sogar eine Renaissance erleben könnten.
Dies ist sowohl im Islam zu erkennen, gerade auch unter jungen Moslems in westlichen Gesellschaften, als auch in Indien (steigende Hinwendung zu militant/aggressiven hindu-chauvinistischen Parteien und Bewegungen in den letzten 2 Jahrzehnten) und könnte durchaus auch für die katholische Kirche gelten.
Zumal ich glaube, dass du ihr Potential in Süd- und Lateinamerika deutlich unterschätzt.
liebe Grüße, Stephan