Judas. Bleiben wir mal einen Augenblick bei Judas.
Jesus kannte seine Getreuen bis ins Mark, denn es waren nicht nur
seine Jünger, seine Brüder und Schwestern im Geiste sondern
einige von ihnen waren auch seine Geschwister im Fleische.
Und er wusste wie sie reagierten auf seine Worte und Einstellungen,
er kannte ihre Gedanken und Empfindungen. Daher konnte er auch
vorausahnen, wer zu diesem Schachzug wirklich Fähig war.
Der Sanhedrin hatte seine Hinrichtung beschlossen und es war klar,
dass niemand am leben bleiben würde, wenn Jesus sich nicht stellen würde.
Doch wie auf der einen Seite ein Massaker verhindern und auf der anderen
Seite seiner eigenen Ehrlichkeit (Einstellung) treu bleiben, denn Jesus war
sich ja keiner Schuld bewusst, im Gegenteil, er war ohne Schuld.
Somit erhielt Judas den schweren Auftrag, dem Sanhedrin zu melden,
wo sich Jesus zum verabredeten Zeitpunkt aufhalten würde.
Jesu Worte waren: Was du zu tun hast, das tu, doch tu es schnell.
Und nach diesen Worten verschwand Judas aus der Runde.
Man kann hier also von keinem Fehler sprechen oder Verrat,
(auch wenn es für die Öffentlichkeit ein Verrat weit über Jahrtausende
bleiben sollte) weil es ein Auftrag war.
Die 30 Silberlinge musste Judas annehmen, sonst wäre er noch vor
Ausführung des Auftrags selbst hingerichtet worden. Durch das
Erbeten der Silberlinge konnte er das Vertrauen des Sanhedrin
gewinnen, dass er seinen Meister tatsächlich ausliefern "wollte",
denn schon damals war Geld ein gieriges Pflaster auf der Seele.