Ja klar, wobei man allerdings bedenken muß, daß jene Kosmologie der Hirtenvölker "den Himmel" miteinschliesst. Dazu steht sogar was brauchbares im wiki...
Die obere und untere Welt sind in verschiedene Schichten (neun bzw. sieben) weiter untergliedert, die bestimmten Geistmächten zugeordnet sind. Die mittlere Welt ist den Lebenden, die untere den toten Seelen vorbehalten, die im Wurzelwerk des Weltbaumes hausen, sowie einer Vielzahl von Naturgeistern und Dämonen. Der Weltenbaum hat dabei entsprechend viele Astebenen.
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- Die Oberwelt: Dort leben die höheren Geister, welche die Elemente wie Feuer und Wasser, Landschaften wie die Taiga, die Berge, Flüsse und Seen und wichtigen Tiere (Herr und Herrin der Tiere) beherrschen, dazu kosmische Erscheinungen wie Sonne, Mond und Sterne sowie die Winde. Auch die Schöpfergottheiten leben hier, die in vielen teils recht unterschiedlichen Mythen präsent sind. Die Obergeister werden von den Menschen tief verehrt und haben bei den sibirischen Völkern menschliche Gestalt. Das harmonische Zusammenleben mit ihnen ist Grundlage der menschlichen Existenz und wird durch zahlreiche Tabus und Rituale abgesichert. Der Jagderfolg hängt von ihrem Wohlwollen ab.
- Die Unterwelt: Sie liegt innerhalb der Erde und ist der Bereich der Toten und Schatten, der verschiedenen bösen Geister, Dämonen und Ungeheuer. Sie ist sozial wie die Menschenwelt strukturiert, das heißt als Fortsetzung des irdischen Lebens mit Clans, Jagd, Fischfang usw. Manche sibirischen Stämme stellen sie sich allerdings als Umkehrung der Menschenwelt vor: Tag ist Nacht, Sommer ist Winter usw. Andere glauben, die Toten ernährten sich nur von Heuschrecken, hätten Eisaugen etc.
- Die Mittlere Welt: Sie ist die Sphäre der Lebewesen, Menschen, Tiere und Pflanzen. Die Menschen sind jedoch nie allein, sondern von Geistern umgeben, guten wie bösen. Zum Schutz vor deren Einflüssen sind verschiedene magische Maßnahmen wie etwa Amulette notwendig. Die Geister dürfen nicht verärgert und müssen gegebenenfalls beschwichtigt werden.
Die Drei-Welten-Kosmologie ist auf manchen
Schamanentrommeln dargestellt. Ein senkrechter Pfeil symbolisiert den Weltenbaum, der in der Mitte der Welt steht. Er verbindet Unterwelt, irdische Welt und Himmel miteinander. Diese Darstellung findet man auf Trommelfellen der Türken, Mongolen und Tungusen in Zentralasien und Sibirien.
[7] Das schamanische Weltbild ist vertikal strukturiert und in drei Welten gegliedert: der oberen, mittleren und unteren Welt, ohne Zusammenhang mit der einer Gut-böse-Wertung folgenden christlichen Aufteilung zwischen Himmel, Erde und Hölle. Die Grenzen zwischen diesen Welten sind jedoch nicht immer scharf gezogen, verschwimmen immer wieder und sind besonders zu bestimmten Zeiten (Nacht, zwischen den Jahreszeiten) durchlässig, so dass Kontakte zwischen den Bewohnern möglich sind und diese sich auch auf die anderen Ebenen begeben können. Allerdings ist das Verständnis dieser Welt stark
ethnozentrisch geprägt, das heißt, der Brennpunkt der Schöpfung ist jeweils dort, wo sich das eigene Volk befindet.
Die Schamanen haben ihren Ursprung in diesen Vorstellungen von der
Durchlässigkeit der Welten. Wie die sibirischen Mythen berichten, konnten früher alle Menschen diese Grenzen passieren, auch wenn solche Reisen sehr anstrengend und lang gewesen seien. Wegen der Unfähigkeit der Menschen zur Verständigung mit den Bewohnern der anderen Welten, für die sie unsichtbar gewesen seien, und weil die jenseitigen Geister den Kontakt mit Menschen nicht ertragen hätten, sei es schließlich üblich geworden, dass nur noch von den Geistern ausgewählte und ausgebildete Menschen solche Reisen unternahmen: die Schamanen als geschulte Mittler, ihre eigentliche Primärfunktion.
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Übersicht
Folgende Grundvorstellungen finden sich:
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- Die Erde wird als runde Scheibe gesehen, die rings vom Weltmeer, einem Strom oder Gebirge umgeben ist.
- Der Himmel ist entweder wie bei Hirtennomadenvölkern ein gewaltiges Zeltdach mit mehreren vernähten Hauptnähten (die Milchstraße) oder eine halbkuppelförmige Festung. Die Himmelskuppel ruht auf den Rändern der Erdscheibe, hebt und senkt sich aber, so dass Winde und Zugvögel einströmen und die Welt wieder verlassen können. Sterne sind Löcher im Himmelsgewölbe, durch die das Licht der hellen Oberwelt dringt. Der Polarstern ist ein großer Nagel in der Mitte oder das Loch für die Weltachse oder den Weltbaum, dessen Wurzeln auf dem Boden der Unterwelt ruhen und die Erdscheibe im Erdnabel durchstoßen, derart Unter-, Mittel- und Oberwelt miteinander verbinden (vgl. die Weltesche Yggdrasil der germanischen Mythologie).
- Sterne und Sternbilder kreisen um den Polarstern. Sie sind an ihm, der Weltachse oder dem Weltbaum durch unsichtbare Bänder befestigt.
- Weltachse und Weltbaum sind für Schamanen und Geistmächte Verbindungswege zwischen den Welten. Bei manchen sibirischen Völkern findet sich die Vorstellung eines gewaltigen Rentieres an Stelle des Weltbaumes, das mit seinem Geweih den Himmel stützt, und an dem Sonne und Mond aufgehängt sind.
(
https://de.wikipedia.org/wiki/Schamanistische_Kosmologie )