Aber es ging ja z.B. um das resultierende Karma.
Wo siehst du die Position der Veden bei Euthanasie? Darf man ein Lebewesen töten, weil man meint, daß sein Leben nicht mehr "angenehm" ist, obwohl es noch nicht von alleine gestorben ist? Hat dessen Situation nach den Veden auch ihre Gründe, deren Verlauf zu "stören" bei dem Täter neue Schuld erzeugen würde?
Grundsätzlich sollte der Mensch nicht in Gottes Plan eingreifen, also weder künstliche Geburtseinleitung betreiben nur weil die Geburt auf einen unbequemen Zeitpunkt fallen würde noch Leben künstlich beenden.
Um zu illustrieren wie ein Sterbevorgang nach den Veden aussehen kann hier die Geschichte von Ajamila (Srimad Bhagavatam 6.1)
Ajamila war ein wohlgeratener Brahmanensohn, also aus der Priesterkaste, ein guter Sohn und auch schon verheiratet und ein guter Vater. Eines Tages ging er im Wald spazieren und bemerkte ein Sudra(Arbeiter)pärchen wie sie an einen Baum gelehnt Sexspielchen trieben. Er war fasziniert,denn sie war genau sein Typ. Er verbarg sich und beobachtete sie gespannt. Als der Mann weg ging nahm er selber seine Stelle ein.
Sie freundeten sich an und zogen zusammen. Er hatte eine gewisse Neigung zu einer Form von Fetischismus und sie befriedigte sein Verlangen vollkommen. So bekamen sie im Laufe der Zeit zehn Kinder. Der jüngste Sohn war ihm besonders ans Herz gewachsen und er nannte ihn "Narayana". Das ist ein Name Gottes, doch ist es in Indien nicht ungewöhnlich sein Kind "Krishna", "Lakshmi" oder "Narayana" zu nennen.
Um seine Familie zu ernähren wurde er nun Dieb. Zahlreiche Betrügereien und sogar Mord soll auf sein Konto gegangen sein.
Die Jahre vergingen und schließlich war Ayamila über achtzig. Eines Tages war er in seiner Hütte und sein etwa zehnjähriger Sohn Narayana spielte in der Umgebung. Da bemerkte er drei wüst aussehende Gestalten, die um die Hütte schlichen. Kräftige, haarige Burschen mit fürchterlichem Aussehen und Seilen in den Händen. Es waren Yamadutas, Diener des Totengottes Yamaraja, des Gottes des Gesetzes, die gekommen waren um ihn zu seiner Verurteilung und danach in eine Hölle zu bringen. Sie begannen schon seinen Astralkörper aus dem materiellen Körper heraus zu zerren und ihn mit den mitgebrachten Seilen zu fesseln.
Voller Panik fiel ihm nichts Anderes ein als als laut "Narayana, Narayana" nach seinem Sohn zu rufen. Dann fiel er in Ohnmacht, konnte aber in einem veränderten Bewußtseinszustand alles weiter verfolgen. Darauf hin geschah das Unerwartete, Plötzlich erschienen, wie aus dem Nichts, vier wundervolle Gestalten, vierarmig, von strahlender Schönheit und mit Lotusaugen. Es waren Vishnudutas, Diener Vishnus. Sie forderten die Yamadutas auf Ajamila los zu lassen. Es entspann sich eine Diskussion, in der die Yamadutas erklärten, daß Ajamila zweifellos viele Sünden auf sein Konto geladen hatte und also rechtmäßig bestraft werden müsse.
Die Vishnudutas jedoch erklärten, daß der Name Gottes eine ganz besondere Kraft enthält und wer immer ihn ausspricht, sei es auch durch Zufall, sich unter den Schutz Gottes begibt. Schließlich zogen die Yamadutas ab und erkundigten sich bei Yamaraja persönlich, ob das denn rechtens sein könne. Der konnte ihnen allerdings auch nichts Anderes sagen. Er mußte zugeben, daß der Wille Gottes oberste Priorität hat und alle Wesen sich dem unterordnen müssen.
Als Ajamila erwachte erinnerte er sich der Geschehnisse, wie die Yamadutas ihn schon aus dem Körper gezogen hatten. Er bereute alles zutiefst, gab sein altes Leben auf und zog an das Ufer des Ganges wo er seine übrigen Tage in Gebeten und Meditation verbrachte, bis eines Tages die Vishnudutas erneut kamen um ihn abzuholen.
Was will uns diese Geschichte sagen? Das die Namen Gottes eine gewaltige Kraft haben und du nach indischem Glauben in den Himmel kommst wenn du im Augenblick des Todes einen Namen Gottes auf den Lippen hast. Doch dieser kurze Moment hat eine lange, lange Zeit der Vorbereitung. Nur wer sein ganzes Leben immer wieder an Gott gedacht und zu ihm gebetet hat wird das auch im Moment seines Todes tun.
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