Das Ego ist ja eigentlich nur lateinische Wort für das Wort
„Ich“. Freud hatte die Seele (Psyche) in drei Ebenen eingeteilt: das
„Es“ als der unbewusste Seelenbereich – das
„Ich“ als das Erfahren der eigenen Persönlichkeit und das
„Über-Ich“, als eine Instanz der inneren Moral.
Nach meinem Verständnis wird mit diesen Begrifflichkeiten die Persönlichkeit eines Menschen entfremdet. Wie schon bei Platon wird mit dem „Es“ die Seele in eine Schmuddelecke gestellt, die es zu beherrschen gilt. Erfüllt uns die Seele aber nicht mit Leben und bestimmt unser Wesen?
Ich denke, dass schon mit der Begrifflichkeit Seele, die ganze Sicht auf das Innenleben eines Menschen einen ganz anderen Charakter bekommt. Etwas das die Nähe und das Einlassen auf die Seelenwelt zulässt, die umsorgt werden möchte. Manche sprechen deshalb auch vom inneren Kind.
Klar kann auch eine Seele vom Schlechten und Böse erfüllt sein, aber das ist nicht für jeden Menschen zwangsweise so. Ob jemand mit diesen Dingen vorbelastet ist, liegt in den Genen, die uns mit in die Wiege gelegt werden. Für die Sorge um das eigen Seelenheil gibt es also kein Allheilmittel.
Besonders wichtig erscheint mir jedenfalls die Haltung, die man zur eigenen Seelenwelt aufbaut, denn damit können bestimmte Neigungen verstärkt oder gedämpft werden. Schon alleine die Begrifflichkeiten im Umgang mit den Seelendingen verraten also etwas über das Verhältnis der Schreiber zu ihrer Seelenwelt.
Ist es nicht so, dass im „Es“ und „Ich“ auch das Glücklichsein seine Heimat hat?
Merlin