Hallo MorningSun
Ich hoffe, dein Anliegen richtig verstanden zu haben: Dir geht es um diese Veränderung von der Extraversion hin zur Selbstgenügsamkeit?
Dieser Wandel wird tatsächlich sichtbar, wenn man die Zeit zurückdreht (ich mache das mit dem Nabodbogen). Mit etwa 48 Jahren kamen wichtige Punkte deines Horoskops (Hauptachsen) auf Grade, die auf so etwas wie "Weltfremdheit" oder auch "Weltabgewandtheit" hinweisen. In die andere Richtung gedreht wird etwas wie ein Bruch mit dem Bisherigen sichtbar. Dazu kommt ein Indiz, das auf eine Art Zusammenbruch hinweist. In etwa in diesem Zeitraum lief Saturn über den MC. Saturn ist bekannt als so etwas wie eine prüfende Instanz oder steht auch dafür, dass man Bilanz über sein bisheriges Leben zieht. Bei dir ist dieser Saturn eng mit deiner Gefühlswelt und überhaupt der Innenwelt verbunden sowie mit deiner Identität (Herrscher von 4). Ich könnte mir vorstellen, dass du dir selbst gegenüber so etwas wie Rechenschaft abgelegt und geprüft hast, was deins ist und was nicht und dich insgesamt mehr auf dich besonnen hast, auf deine Normen, Maßstäbe und das, was dir in der Seele gut tut.
Zudem lief der Uranus als Herrscher über Handeln und Verhalten in Opposition zu Pluto als Herrscher über dein Revier, deine körperliche und materielle Existenz. In diesem Bereich ist daher mit einer Wende um 180° zu rechnen. Dein Verhalten hat sich unter Umständen schlagartig gedreht und diese Kehrtwende hat dich vielleicht sogar selbst überrascht. Der Neptun spiegelte auf den Saturn: Neptun/Saturn wird oft mit einem Konkurs in Verbindung gebracht, wobei Konkurs auch symbolisch gemeint sein kann.
In einer weitere Prognosemethode (Sekundärprogression) sieht man wieder einen Bruch mit dem Bisherigen, womöglich sogar dem bisherigen Weltbild (sek.MC auf Sa/Ur). Dazu stand der sek.Mond zwischen Jupiter und Uranus, so dass du emotional gesehen wohl auf die Füße gefallen bist (Jupiter/Uranus ist eine "Gott sei Dank"-Konstellation):
Auch zur Zeit dürfte wieder so etwas wie Selbstgenügsamkeit im Vordergrund stehen, denn der sek.AC steht auf dem rSaturn. Vermutlich wird dir das gut tun, denn der Neptun im 1. Haus des Geburtshoroskops zeigt schon eine deutliche Sensibilität, gerade gegenüber dem Alltagsleben und seinen Erfordernissen. Mit Fische an Spitze 6 ist auch denkbar, dass dich die Zurückgezogenheit davor schützt, dass dir andere deinen ganz persönlichen Freiraum nehmen, weil sie ihn nicht respektieren oder gar nicht merken, dass du ihn brauchst. Denkbar ist auch, dass dein Regelungsmechanismus gegenüber den alltäglichen Anforderungen einfach ausgefallen ist und der innerliche Abstand, den du schilderst, dein "Reglerersatz" ist. mit dem du dich vor Überforderung und/oder "Überflutung" durch andere Menschen oder Außenreize schützt.
Soweit meine Gedanken dazu. Hier noch die Zeichnung deines Horoskops:
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Schöne Grüße
Rita
Danke dir Rita
Ja da sehe ich mich wieder, in dem was du beschreibst. Es überrascht mich immer noch,
weil ich es schon krass finde, und ich mich auch nirgendwo mehr spiegeln kann.
die Selbstgenügsamkeit empfinde ich als Berreichung in meinem Leben. Dafür bin
ich vollkommen motivationslos, ich tue die Dinge aus einer Gewohnheit heraus. Malen
kann ich seit 5 Jahren gar nicht mehr, das Feuer von innen fehlt.
Habe einen totalen Zusammenbruch erlebt, nicht nur körperlich und psychisch, auch mein
ganzes Weltbild ist zusammen gefallen wie ein Kartenhaus. Ich musste mir eingestehen, dass
ich mich in vielem einfach geirrt hatte, dass die Dinge anders sind, als ich geglaubt habe.
Lange Zeit wusste ich gar nicht, wie ich weiter leben sollte. Habe mich allem was bisher
mein Leben bewegt hat, verweigert.
Durch die Antidepressiva, habe ich zum ersten mal, mit fast 50 Bodenhaftung bekommen,
vorher bin ich durchs Leben gejagt. Und zum ersten mal, hatte ich Ruhe mein Leben zu reflektieren.
Oh mein Gott, dass war sehr schmerzhaft. Bin mir selbst eine strenge Richterin.
Das mit der Überflutung stimmt auch, ständig war ich überflutet. Seit meinem "sitzen" in der
Stille, ist mir das auch aufgefallen. Bin vom Typ her, eine Versorgerin, und mich habe ich darüber
fast vergessen. Das fühlt sich nun wesentlich besser an, wenn es mir zu viel wird, entferne ich
mich. Mache auch keine Kompromisse mehr, früher konnte ich so gut wie nie, nein sagen.
Ich komme mir vor, als wäre ich auf einer einsamen Insel gestrandet und weiß nicht genau
ob ich da wieder weg will, auch wenn es manchmal schrecklich einsam ist.
Vor einem Monat habe ich nach 12 Jahren, die AD runterdosiert und nun ganz ohne.
Jetzt kommen wieder die tiefen Gefühle zurück, sie haben zwar ihren Schrecken verloren,
dafür fühle ich auch wieder, wie dünn in Wahrheit meine Haut, in dieser Welt ist.