Das verstehe ich jetzt nicht so ganz.
Wieso bedeutet Meinungsfreiheit dass jemand keine eigene Meinung hat?
Was ist dann das Wort dafür wenn sich jemand sein eigenes Bild macht, wenn nicht *Meinungsfreiheit*?
Das Wort steht doch für genau das, jeder versteht unter diesem Wort das, wieso bedeutet es nun nicht das?
Schau Dir mal nuuur das Wort an: Meinungs-FREIHEIT. "Meinungs"-Besetzung entsteht heutzutage vor allem durch Medien und die Angaben unserer Eltern und der Bildungsspekte unserer Gesellschaft. Die gebildete Meinung ist also zeitabhängig (eine sog. Projektion) und dann schau mal, wie sich heute die Meinungen gegenseitig bekriegen. Mit "Freiheit" hat unser heutiger Umgang mit "Meinung" offensichtlich nichts zu tun. Vielmehr haben wir heute vielerorten einen Meinungs-"Krieg" auf Erden, gell?
Nicht umsonst heisst es: Du sollst Dir kein Bild machen.
JoyeuX schrieb:
Was ist der Unterschied zwischen Rollengequatsche und frei von der Leber, und kannst du die denn auf den ersten Blick unterscheiden?
Mhm, da habe ich persönlich mehrere Aspekte. Einer ist die Wortwahl. Ein Satz, der mit "ich finde", "ich vertrete die Auffasung", "ich glaube" beginnt ist notwendigerweise die Äusserung einer selbst gemachten Lern-Erfahrung. es klingt vielleicht komisch, aber wenn eine Frau vor mir steht dann ist das für mich nichts anderes als wenn ein Mann vor mir steht. Für die Frau und den Mann ist das aber meist unvorstellbar, dass ich nicht wert auf meine Wahrnehmung von Mann und Frau im Leben lege. Das sind ja sog. "Archetypen", die uns immer wieder begegnen und irgendwann hört diese Beschäftigung ganz einfach innerlich auf, wenn man es denn begriffen hat, dass man beides in sich hat und dass man nicht so oder so sein muss, je nachdem wem man nun begegnet.
Was für mich auch wichtig ist, das ist die Emotion, aus der heraus gesprochen wird- ist sie interessiert (an mir) oder will sie meine "Meinung" umlenken oder beeinflussen- das finde ich dann nicht so hilfreich. "Austausch" heisst nicht notwendigerweise auch die Aufnahme "fremder" Energien- wer im Hier und Jetzt-Ländle wohnt ist irgendwann der Vorstellung von Du und Ich in der Wahrnehmung nicht mehr unterlegen- da gibt es Dich und mich und Kommunikation und was das alles bedeutet und warum das alles ist und entsteht, das interessiert hier und jetzt nicht. Es geht eher um die Freude, die bei der Begegnung mit einem Menschen entstehen kann. Wenn man z.B. immer nur gibt, gibt, gibt, gibt, dann kann gar nix schief gehen. Man erhält dadurch von Innen heraus immer mehr, wird immer reicher- auf der anderen Seite natürlich auch immer ärmer. Aber wenn die Aufmerksamkeit einmal auf die wachsende Seite gelenkt ist, dann ist das Leben eigentlich paradiesisch, weil es durch den Tod keine Veränderung mehr erfährt, sonden in ihm "endlich" ankommt. Puuuuh, Stichwort "Erlösung", verstehst Du? ich weiss, ich weiss, ich habe unmenschliches Glück, dass ich die so tief empfinden kann ohne etwas in den Himmel zu heben, was mir auf Erden dann fehlt.
JoyeuX schrieb:
Gut, aber was nimmt man wahr?
Menschen mitsamt deren Lebensgeschichten, Leben, Tod, sein Leben (somit auch die Zeit), und sehr viel anderes noch, Logik ist bei allem dabei, und alles insgesamt ist Information.
Was bleibt übrig wenn man das alles weglässt?
Die Gesamtheit, die Liebe zwischen uns, die im friedlichen Gespräch entsteht. In einer Streitkultur sieht das ganz anders aus. Liebe ist Kommunikation und zwar harmonisierend zwischen Körpern, Geistern und Seelen, ganz ohne die Absicht oder Wahrnehmung einer Trennung. Einfach nur "Beieinandersein" ist wunderbar und Worte kommen da schon ganz von alleine. Ich stell mir gerade z.b. vor, dass ich hier sitze und schaue meinen Freund an, das mache ich gelegentlich, weil mir das Bild vielleicht nicht ewig geschenkt ist. Dann fragte er früher immer: was ist? Und ich hab dann immer gesagt: ich gucke und freue mich, dass Du da bist. Anfangs war ihm das peinlich, glaube ich, aber mittlerweile darf ich gucken und stauen, soviel ich will. Ich habe gar die Idee, dass er sich verändert, bloss weil ich ihn wahrnehme.
Dieses Phänomen ist übrigens auch physikalisch nachweisbar: wenn man Teilchen die "Wahl" lässt, ob sie einen Weg nehmen, der an einer Kamera vorbei führt oder einen Weg ohne Kamera, dann wutschen die Teilchen mit grosser Vorliebe an der Kamera vorbei. Wahrnehmung ("wahr", nehmend, nicht suchend) ist das grösste Geschenk, das wir denen machen können, die wir lieben, bei den Kindern zu allererst und ganz oben auf der Wichtigskeitsskala angefangen. Denn man sagt ja: Kinder sind unsere Zukunft und dann schau Dir mal an, wie die heute oft leben müssen auf der Erde. Da können einem schon die Tränen kommen, wenn man das wirklich einfach wahrnimmt und sich nicht gleichzeitig dazu denkt: da kann ich nix dran machen und die sind weit weg. Das ist zwar sicher so richtig, aber schränkt eben auch die "Wahr"-nehmung ein und auch die Wahrheit, dass man alles ändern kann was man möchte. Auch wenn sämtliche bisher gemachten Vorstellungen die Zukunft dann nicht mehr "projizieren" kann und man sich in das Menschsein ganz hineinbegeben muss- mit allen Schmerzen und Freuden und eben auch mit Heilsein in Gottes heiliger Natur, der ja unser Körper nun einmal ist.
JoyeuX schrieb:
jahahahaha, das ist eine gute Frage.
Wenn man darauf antwortet, dann muss man trotzdem Worte wählen, auch wenn man mit ihnen "alles" nicht wird ausdrücken können. Einfacher wird es, wenn man das Wort genau anschaut, das steckt das All drin und das Es. Also nicht Sie und Er, sondern ihre Einheit und nicht ein Einzelner Aspekt eines Menschen, sondern seine Gesamtheit. Und die bildet natürlich mit mir selber wieder eine Gesamtheit, so dass "alles" denkbar und möglich ist. Im Falle von Mann und Frau entsteht so die Familie, die eigentlich per Gesetz diejenige ist, die bestimmt, wo es in einem Land langgeht.