Die Umstände sind Schuld an meinem Unglück

Hallo Bibo;...

Deine Zeilen, höre ich sehr oft von Menschen die ihre Entscheidungen für ein "Ja" oder "Nein" selbst gewählt haben*

lg Seyla***
 
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Aber ich kann doch gar nichts dafür, ich wollte doch nie was Schlechtes, ich habe es nicht gewählt, dass es so kommt, wie es gekommen ist. Es ist mir alles nur passiert und ich hatte keine Wahl, ich konnte nie anders, als ich konnte...
Vielleicht kannst du für viele Umstände nichts, hast sie nicht verschuldet oder herbeigeführt, aber für deine Sichtweise, dein (negatives) Urteil (über jeweilige Situationen) und dein Gejammere bist du selbst verantwortlich.

Andere Menschen haben auch Probleme und Ärgernisse, die sie nicht gewählt haben. Sie nehmen sie an, weil sie Teil des Lebens und der Entwicklung sind, sie verurteilen sie nicht und lamentieren nicht unentwegt.

R.
 
Natürlich kennt das jeder, aber es bringt nix. Im richtigen Maße ist alles gesund aber bei dir scheint es schon dauerhafter zu sein, da musst du aufpassen.

In Selbstmitleid zu baden bringt absolut nix, nur wenn man hinterher auch zu dem Punkt kommt wo man sich entscheidet etwas zu ändern, Selbstverantwortlich zu werden für das was passiert.

Solange du in diesem Selbstmitleid badest kannst du nicht aus deinem Unglück heraus kommen, auch wenn du dadurch Trost und Gemeinschaft suchst. Das Leben ist nun einmal so dass man auf sich alleine gestellt ist und damit solltest du dich auf dauer auch auseinander setzen. Andere können Zeitweise da sein und Hilfe anbieten, aber sie sind nicht DIE Lösung, sie können eine Hilfe sein aber sie nehmen dir dein Leben nicht ab und auch nicht die Auseinandersetzung mit dem Thema. Wenn man sich zu sehr auf andere verlässt weil man meint damit Verantwortung abgeben zu können...dann geht das meistens ziemlich schief.

Das Leben legt uns keine Steine in den Weg, es gibt uns Chancen, denn es kennt nichts anderes. Es kennt nur eine unendliche Fülle an Möglichkeiten, es ist nur die Frage wie du damit umgehst, du kannst links herum am Stein vorbei, rechts herum, drüber steigen, klettern, hüpfen oder wenn es ein kleiner stein ist kannst du ihn auch mit nach hause nehmen und als Deco für die Wohnung oder den Garten benutzen. Dem Leben ist es ganz egal, es kennt nur die Chance an sich. Wo eine Tür sich schließt, öffnet sich eine andere!

Wie lange willst du noch in deiner Badewanne aus Selbstmitleid im Unglück baden? Vor der Tür warten soo viele Chancen, warum ergreifst du sie nicht?

Überlege dir wie du dein Leben ändern willst, schau was dazu notwendig ist und dann mach es einfach, du hast jederzeit die freie Wahl, du musst sie nur nutzen und zwar im positiven. Klagen bringt nichts außer mehr Leid und Unglück weil es ein Festhalten an den Problemen ist, eine Entscheidung unfrei zu bleiben. Ziele setzen, Chancen ergreifen und einfach durchsetzen was du willst, das bringt dich weiter!

Hör auf zu Beten dass du so und so sein kannst, entdecke diese Seiten einfach in dir, sei einfach so anstatt darauf zu warten dass es passiert!

Warum hältst du dich selbst so sehr vom Leben ab?

Lieben Gruß,
Anakra
 
Aber ich kann doch gar nichts dafür, ich wollte doch nie was Schlechtes, ich habe es nicht gewählt, dass es so kommt, wie es gekommen ist. Es ist mir alles nur passiert und ich hatte keine Wahl, ich konnte nie anders, als ich konnte...
Jetzt ist die Frage: wenn Du heute anders kannst und das alles erkannt hast, wann und warum machst Du dich dann immer wieder schuldig? Wo und wann genau entsteht das Schuldgefühl in Dir? Wobei? Ich würde diese Punkte genau herausarbeiten und in Frage stellen, wie ich sie sehe.

(Beispiel: in einem anderen Thread bezeichnest Du dich als Vollalkoholiker. Als solchen würde man jemanden bezeichnen, der morgens nach dem Aufstehen mit dem Trinken beginnt, weil er laufend einen Alkoholpegel zum leben braucht. Ist das bei Dir so? Ich glaube ja nicht. Von daher scheint mir da z.B. die Beurteilung der Sachlage für Dich selber noch nicht ganz akkurat zu sein. Du verteufelst Dich für Dinge, die Du gar nicht tust. Oder?)

lg an bibo,
Trixi Maus
 
Ich habe zwei Kinder. Beim älteren habe ihc mir von anfang an angewöhnt es dauernd zu kritisieren, beim zweiten tröste ich nur. Es ist so frappierend wahr, was Du sagst, zu beobachten, wie Kritik zu einer totalen negativen Selbstüberhöhrung führt und herzlicher Trost zu natürlichem Selbstvertrauen. Und genau dasselbe habe ich als Erstgeborener auch so erfahren - ich wurde immer kritisiert und so bin ich der Selbstüberschätzung im Sinne von viel zu viel Aufmerksamkeit für Fehler und Verfehlungen verfallen. Ha. Und was habe ich daraus gelernt? Ihc mach den selben Scheiss bei meinem eigenen Kind! Und kann es nicht unterbinden, das ist das Verrückte! Wie ein Fluch.
Okay, da machst Du dich natürlich gewissermaßen schuldig. Du hast das, was Du aus Deinem eigenen Schicksal hättest lernen können (Erstgeborener zu sein mit allen dazugehörigen Aspekten der Angst der Eltern und den daraus entstehenden unnatürlichen Ansprüchen an das Kind) nicht als Lerninhalt erfaßt, bevor Du ein Kind bekommen hast.

Weißt Du: hättest Du jetzt mit 40 das erste Kind gezeugt, dann wärest Du vermutlich bis dahin mal darüber gestolpert, was Dir selber in der Kindheit widerfahren ist und hättest es aufgearbeitet. Aber man muß schon sagen: junge Eltern machen bei ihren Kindern nicht selten eben einfach nach, was die eigenen Eltern gemacht haben. Sie versuchen zwar manchmal das Gegenteil davon zu tun, nur verursacht das leider eben das Gleiche, nur von der anderen Seite eines Extrems aus. Aus hygienischen Gründen ist es sinnvoll, diese Verhaltensweisen zu durchbrechen.

"Immer nur trösten" ist auch so ein Extrem. Ich denke die Klaviatur der Methoden bei der Kindererziehung hat auch bei Dir mehr Facetten, als Du uns hier unterjubeln möchtest. :)
 
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