Die Suche

Lieber Christophe,

1. Du suchst nicht einfach nur "neue Freunde". An was du leidest ist die Trennung des Menschen, der sich der eigenen Existenz bewusst ist, der sich der Existenz der Welt bewusst ist, aber nicht weiss, wie er beide jemals zusammenbringen kann.
Der entscheidende Punkt ist: Das ist eine Fehlvorstellung, die dir eingepflanzt wurde. Es gibt nur EINE Existenz, nicht zwei geteilte. Dein Ich hört an den Grenzen der Aussenhaut nicht auf, sondern dehnt sich über auf andere Dinge, andere Menschen, andere Ichs. Die Idee einer Entität, die in sich geschlossen ist, und die du als Ich empfindest, diese Idee ist falsch. Was du glaubst, sei dein Ich, ist in Wahrheit ein loses, gegen alle Seiten völlig offenes Netzwerk, das sich dauernd verändert. (Streng genommen ist diese Idee noch immer falsch, aber für's erste soll's mal genügen.)

2. Die Esoterik war schon immer die Wissenschaft für diejenigen, welche mehr wissen wollten als die Durchschnittsbürger. Buffy oder ähnliche Serien, oder auch irgendwelche Fantasy ist aber eine relativ kindliche Sichtweise der Phänomene. Hinter der Vorstellung von "Dämonen und Engeln" stecken in Wahrheit tiefere Erkenntnisse über das grundlegende Wesen der Welt und der Wirklichkeit, die die früheren Menschen nicht anders in Worte zu fassen vermochten, als durch "überirdische Wesen mit grosser Macht". Es ist ähnlich wie mit der Bibel: Für einen akademisch denkenden Menschen ist es gar nicht wirklich wichtig, ob Jesus tatsächlich über's Wasser gelaufen ist oder nicht. Dein Theologe sagt es schon richtig, das ganze ist vermutlich eher beispielhaft gedacht um die Grösse dieser Figur herauszustreichen. Nun gibt es aber viele Leute, die das wörtlich nehmen und nehmen wollen. Und mit denen bist du im Konflikt.

3. Mit 18 war ich Agnostiker, kein Atheist, denn ich wusste ja nicht, ob es Gott gibt oder nicht. Aber auch der Agnostiker irrt eigentlich. Meine Erfahrung war, dass so gut wie alle Atheisten eigentlich gar nie wirklich meinten "Es gibt keinen Gott.", sondern immer bloss meinten "Es gibt keinen Gott, wie ihr (z.B. die Christen) ihn euch vorstellt." Wenn du nicht an Gott glauben kannst, weil er mit deinem Weltbild nicht vereinbar ist, dann liegt das nicht an Gott, sondern an der Vorstellung, die du dir von ihm machst. Wie könnte Gott jemals deiner Vorstellung genüge tun? Glaubst du nicht, dass wenn es ihn gibt, dass er so viel mehr ist, als du jemals mit deinem Verstand begreifen könntest? Gott wird sich deinen Vorstellungen nie unterordnen. Täte er das, so wäre er nicht Gott, sondern du wärst Gott, denn deine Vorstellungen würden über ihn herrschen.

4. Was du suchst, habe ich gefunden. Glaube nie jemandem, der dir sagt, es hätte irgendwas mit "Glauben" zu tun. Es ist Wissen, kein Glaube, und das ist nicht eine Allegorie oder Umschreibung oder ein schöner Spruch, sondern das ist hartes, nüchternes, verifizierbares Wissen, das auf persönlichem Erleben beruht. Es ist so real oder irreal wie das Wissen, wie es ist, sich zu verlieben, wütend zu sein oder eine Erdbeere zu essen. Aber es ist genau darum auch nichts, was ich dir durch Worte geben könnte. Du musst es selbst finden wollen, und du musst es selbst erleben. Ich weiss nicht, warum die Leute in die Kirche gehen, denn dort habe ich es nicht gefunden. Vermutlich sind sie halt nicht an Wissen interessiert, sondern an Glauben.
Mir hat damals Ken Wilber's Buch "Eros, Kosmos, Logos" entscheidend weitergeholfen, aber das ist nicht jedermanns Sache. Das Buch ist recht trocken und philosophisch.

5. Das Beste, was mir passiert ist, ist, dass ich angefangen habe zu meditieren.

6. Ja, du bist verrückt. Nur Verrückte wollen finden, was du suchst. Und damit bist du auf deiner Suche alleine, es wird dir niemand dabei helfen, sondern es werden dich alle höchstens für verrückt erklären. Das ist die zweite Hauptschwierigkeit, mit der du konfrontiert sein wirst. Die erste Hauptschwierigkeit bist du selbst.

Viele Grüsse
fckw
 
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Christophe schrieb:
Wieso beneidest du mich denn um meinen Wohnort?

Affaltrach kenne ich leider nicht. Aber irgendwie komme ich sowieso nicht so viel herum. Die frage ist meist mit wem? Und bin leider. Momentan meist im Abistress.

Eine gewisse Zeit habe ich mich mal mit dem Thema Gothic befasst. Ich fand einige Übereinstimmungen, doch ist das für mich letztlich glaube ich nicht das wahre für mich. Eine Freundin (ehemalige) hat einmal eine Suche im GermanGothicboard gestartet und einen neuen Freundeskreis gefunden.

Zwar habe ich teils ähnliche Interesse und eine ähnliche Faszination gegenüber bestimmten Dingen, doch fühle ich mich in einer solchen Umgebung (Ich ware einmal bei einem Treffen meiner Freundin) irgendwie unwohl. Schwer zu beschreiben. Ich empfand einfach dieses unwohle (dunkle, ziemlich düstere) Gefühl, um es so zu erklären. Hört sich vielleicht schräg an.

Ich habe irgenwie die Befürchtung, dass ich ähliches wieder empfinden könnte.

Ich war früher öfters in HN. Und mir gefällt die Gegend da sehr. Landschaftlich eben. :)

Wie meinst Du dass, Du hast die Befürchtung, dass Du Ähnliches wieder empfinden könntest? Meinst Du jetzt in dem Esobereich? Aber vorallem: was ist so schlimm an einem unguten Gefühl im Bauch?

*lg
 
Ich sollte wahrscheinlich mehr rumkommen. Landschaftlich ist es hier tatsächlich. Leider verkennt man oft das Schöne, wenn man es täglich sieht. Es müsste toll sein, die ganzen Wunder, die uns umhüllen jeden Tag neu erleben zu können.

Zum unguten Gefühl.
Ich versuche es einmal in Worte zu fassen, wie es das letzte mal war (100% wird mir das wahrscheinlich nicht gelingen). Gefühle in Wort zu bringen ist ja oft eine schwierige Angelegenheit. Zumindest für mich.

"Ich sitze hier. Sehe mir die Menschen an. Höre, wie sie über oberflächliche Dinge reden. Ist ja ok, aber nur? Ich könnte jetzt mitmachen, aber dann würde ich mich irgedwie leer fühlen. Irgendwie passe ich hier nicht rein. Am liebsten wäre ich nicht hier, sondern woanders. Ok, jetzt habe ich einmal ein etwas andere Thema angesprochen. Werde verwundert angeschaut. Der eine grinst in sich hinein. Der andere macht den Eindruck, als wäre ich aus einer anderen Welt. Ich fühle mich unpassend, gar bescheuert oder irgendwie blöd (intellektuell). Trotzdem versucht man mir zuzuhören. An sich ist das ja schon ziemlich nett. Ich würde gerne etwas anderes ansprechen, doch wahrscheinlich will auch das keiner hören."

An sich bin ich kein so schüchterer Mensch. Ich denke mir nur oft. Wozu soll ich jetzt etwas sagen, was mich zwar interessiert, aber die Anderen ganz und gar nicht. Ich möchte auch niemanden langweilen. Also entweder bin ich wirklich verrückt, wie fckw sagt oder ich habe einfach noch nicht die passenden Menschen gefunden. Vielleicht ist es aber auch mein Schicksal letztendlich immer allein zu bleiben. Oft würde ich beispielsweise über philosophische Dinge reden, Religionen, Weltbilder, Dinge wie Esoterik, Spukgeschichte usw. Aber über die alltäglichen Dinge natürlich auch.
Einfach auch mal was anderes.

Vielleicht haben die Menschen auch oft mit meiner oft agnostischen Einstellung Probleme. Wie kann ich mir eine klare Meinung machen ohne die genauen Fakten zu kennen. Oft genug habe ich auch schon mit Menschen gesprochen, die beispielsweise alles mögliche behauptet haben, wobei es sich dann teilweise jedoch als völligen Blödsinn dargestellt hat. Trotzdem waren sie sich ja immer 100% sicher. Da bin ich schon eher etwas zurückhaltender.
Ich weiß auch nicht.
 
Ganz pragmatisch würde ich mal behaupten, Du hast noch nicht den richtigen, für Dich passenden Freundeskreis gefunden. Da hilft wirklich nur suchen, suchen, suchen. Mal in die Zeitung schauen, im Internet mal in die regionalen Seiten oder Chats gehen und offensiv auf die Leute zugehen. Fragen "wer wohnt hier, wer hat Lust?".

Es gab bei mir mal u.A. eine Zeit, da hatte ich extremes Heimweh. Nicht, dass ich Heimweh nicht kennen würde, aber dieses Heimweh war ganz anders. Ich hätte am liebsten den Planeten Erde verlassen, wenn ich gekonnt hätte.
Das war eine sehr schlimme Zeit für mich.
So ähnlich stelle ich mir das bei Dir vor.

Es findet sich Niemand, wenn Du darauf wartest. Geh auf die Suche. :)
Vielleicht warten schon welche auf Dich?!

*lg
nocoda
 
Nach Tagen wie dem heutigen, so muss ich gestehen habe ich irgendwie gar keine Lust mehr überhaupt noch in Gesellschaft von Menschen zu sein.
Gestern habe ich meinem kleinen 10 jährigen Bruder gesagt, ich würde mit ihm in "die Unglaublichen" gehen. Ich wollte unter anderem einfach mal wieder etwas mit ihm unternehmen.

Da mich heute jedoch mein Vater gebeten hat ihm beim tapezieren der Küche zu helfen wurde es etwas später.

Ich war also mit meinem Bruder mit dem Auto in Richtung Hotel. Ich wollte mit ihm in die 20:15 Vorstellung. Mein Bruder schon total fröhlich, heiter und sicher auch einfach froh darüber wieder etwas mit mir zu unternehmen. Wir warten also erst einmal in der Schlange. Dann bestelle ich zwei Karten. "Geht nicht, er darf um diese Zeit nicht ins Kino" sagt die Kasiererin. Sicher werden vielleicht sogar alle sagen "sie hat nur ihre Pflicht "getan.
Doch könnt ihr euch vorstellen, wie es für ein kleines Kind ist gesagt zu bekommen, dass er nicht hinein darf, nachdem er sich so gefreut hat. So traurig habe ich ihn schon lange nicht mehr gesehen. Mit tränen in den Augen. Nicht wütend, sondern einfach treurig.

Manchmal denke ich es wäre für mich einfacher, wenn ich einfach wütend auf so etwas ragieren könnte. Aber das einzige, was ich wirklich verspüre ist ein Trauer gegenüber der fehlenden Menschlichkeit.

Ich sage euch ganz im ernst. Wäre ich an ihrer Stelle hätte ich erst einmal überlegt, ob es nicht irgendeine Möglichkeit gäbe. Dann könnte ich mir wenigstens mit gutem Gewissen in den Spiegel schauen. Viele werden vielleicht spontan denken "ja, aber ohne job". In dem Fall kümmert mich das wirklich gar nicht.

Ich zweifle wirklich an der Menschlichkeit dieses Landes. Aber Mensch ist man anscheinend nur noch privat.

Vielleicht bleibe ich wirklich meine ganzes leben lang allein. Doch, dann wenigstens in Kontakt mit Menschen, die mir wirklich etwas Bedeuten. Meinen Eltern und meinem Bruder.

Dass es noch Menschlichkeit gibt und auch nette Menschen. Daran zweifle ich nicht, aber finden werde ich sie vielleicht nie. Und nach Tagen wie diesem denke ich wirklich es wäre für mich das Beste mein Leben alleine zu leben. Meine Menschlichkeit werde ich nicht verlieren. Ich bekomme von Bekannten immer wieder gesagt ich sei so gutmütig, aber irgendwie bin ich damit alleine.

Auch gegenüber Menschen habe schon lange ich eine andere Einstellung entwickelt. Wenn mich jemand um etwas bittet, dann helfe ich gerne, so lange es in meiner Macht steht und nicht zu viel verlangt, doch Dank erwarte ich schon lange nicht mehr. Denn diesen Habe ich nur selten bekommen.

Ich will niemanden angreifen, nur zweifle ich wirklich an der Menschlichkeit in den Menschen. Schon genug hab ich erlebt. Und schon genug gesehen und gehört.

Doch es geht ja nur noch um Leistung und Provit. Das sind die neuen Angesehenen Menschen unserer Zeit. Die die das vermehren. Nicht die, die versuchen einander zu helfen.

Irgendwie will ich einfach nur noch abgeschattet sein von der Menschheit.
 
Hi,
man findet wirklich immer das, was man nicht zu suchen glaubt :)

Du schreibst davon, dass du dich fehl am Platz fühlst, nun, das kenne ich selbst nur all zu gut. Ich habe so viele liebe Menschen um mich herum, aber ich sehe wie sie sich über Kleinigkeiten aufregen, auf ihre Rechte bestehen müssen, immer und immer wieder klagen, aber nichts ändern...ich weiß, dass ich das wohl auch noch hin und wieder tue, aber trotzdem muss ich in Gedanken immer wieder den Kopf schütteln.
Noch dazu kommt, ich kann nicht mit ihnen darüber reden. Erzähle ich das, was ich glaube, dann belächeln sie es oder werden verunsichert. Mit esoterischen Inhalten darf ich ihnen nicht kommen, sie halten mich ohnehin schon für verrückt.

Mir ging es damit schlecht, ich bekam depressive Anfälle, in denen ich mich einschloss, die Musik so laut drehte, wie es nur ging und mich unter meine Decke verkroch. Hauptsache dunkel, hauptsache leer. Ich wollte nichts mehr von dieser Welt wissen, jeder Gedanke an sie tat mir so weh, dass ich nicht aufhören konnte zu weinen. Ich hatte nur noch all das Leid, die Grausamkeit und das Blinde der Menschen vor Augen und konnte mit niemandem darüber sprechen.

Eigentlich seltsam, denn ich komme aus einer Familie in der Esoterik zum Leben dazu gehört. Nur ist Familie manchmal nicht genug, ich kam mir schrecklich alleine vor. Das mag daran liegen, dass ich lieber den Kontakt zu Gleichaltrigen hätte, aber mit 17 haben die Leute irgendwie alles im Kopf, nur nicht das gleiche wie ich.

Schließlich habe ich es geschafft mich zu fangen, ich habe mir mein Leben angeschaut und damit begonnen Dinge zu ändern. Ich bin immernoch dabei und werde es auch noch lange sein und die Verluste, die mir das oberflächlich gesehen bringt, treffen oft ganz schön schwer.

Da gab es zum Beispiel die Sache mit meiner besten Freundin. Sie ist wirklich ein besonderer Mensch für mich, mit ihr kann ich zwar nicht über alles, aber immerhin doch über ein paar Dinge sprechen, die mich bewegen.
Wir kennen uns seid drei Jahren richtig gut, wohnen zusammen, gehen zur selben Schule. Nur dann änderte sich unser Verhältnis, ich merkte, dass ich es auf irgendeine Weise nicht mehr mit ihr aushalten konnte.
Ich bin auf meinem spirituellen Weg weiter gegangen, sie noch nicht. Das ist nicht schlimm, aber es ist ein Anlass für mich, mir andere Menschen zu suchen, an denen ich nunmehr wachsen kann.
Ich habe meinen Auszug beschlossen, während einer vierstündigen Autofahrt und einem genausolangen Gespräch mit meiner Mutter.
Als ich meiner Freundin von meinen Plänen erzähle, musste ich auch die Gründe erklären, obwohl ich wusste, dass sie jene nicht verstehen würde. Es war auch so, es gab viele Tränen und noch viele Gespräche. Es ging viel um sie, um ihr Bild von sich selbst. Ich wollte sie auf Erkenntnisse stoßen, kein weiser Schritt von mir aber ich wollte damit noch etwas retten, sie zwingen mitzugehen.
Ich fragte sie, was sie von sich dächte, von ihrem Sinn im Leben. Wir hatten vorher schon davon gesprochen, sie sagte "Der Sinn des Lebens ist das Lernen".
Zum ersten Mal sah ich, dass sie mir nur nachsprach, sie glaubte nicht daran und das traf mich sehr. Nicht die Tatsache, dass sie in den drei Jahren unserer Freundschaft in dieser Hinsicht nicht an mir gewachsen war wohlgemerkt, nein. Es war die verdammt bittere Erkenntnis, dass ich nicht aufmerksam genug gewesen war, dies zu bemerken.

Ich habe ihr gesagt sie solle nachdenken, darüber, ob sie versuchen möchte all das zu verstehen was ich ihr sagen kann. Ich habe noch keine Antwort, ich denke sie wird nein sagen und damit stehe ich wieder alleine da.

Meine Mutter sagt dazu: Du hast immer die Wahl. Mach die Augen auf, sehe die Welt wie sie ist und geh voran. Damit wirst du immer ein Außenseiter sein.
Seh weg, bleibe stehen und du bist in einer Gemeinschaft mit vielen.

Ich habe mich dazu entschieden lieber ein Außenseiter zu sein und Menschen zu suchen, die ich vielleicht auf meinem Weg mitnehmen kann.

Das selbe möchte ich dir raten. Gib die Menschheit nicht auf. Helf ihnen die Augen zu öffnen damit sie weiter gehen können, denk daran, auch du musstest erst einen Anfang finden.

Lieber Gruß
Mira
 
Ich danke dir für deine ehrliche Antwort. AUch der lange Text ist nicht selbstverständlich. Es geht dir anscheinend ähnlich wie mir. Ich will die Menschen nicht aufgeben. Nur leider gibt es einfach so viele, die Menschlich total unten durch sind, ohne es überhaupt zu merken. ERst heute musste ich im Rahmen unserer Abiturzeitung bei einer Fahrschule vorbeischauen. Es ging um Werbeanzeigen.

Ich hatte keine Ahnung ob er da auch wohnen würde, aber schließlich hatte ich mit dem auch noch nie zu schaffen.

Da ich keine Klingel oder sonst was mit dem Namen Bordt gesehen habe, habe ich bei einer „äußerst“ (wer’s glaubt wird selig) freundlichen Frau Benner geklingelt. Was ich fragen wollte war. „Hallo, Ich suche Herrn oder Frau Bordt, können sie mir vielleicht weiter helfen. Leider gibt es hier keinen Schalter mit dem Namen“. Tja, nachdem „Hallo, Ich suche Herrn oder Frau Bordt“ musste ich mir den folgenden Spruch anhören „Können sie nicht lesen“ Hier wohnt kein Herr Bordt“, worauf sie den Hörer auflegte. Tja, sehr freundlich dachte ich mir.

Nette Menschen, die hier wohnen. Voller Verständnis und voller Güte.

Etwas schlecht gelaunt (nicht ärgerlich, irgendwie eher traurig) ging ich wieder in Richtung Heimat.

Aber das ist ja auch nur ein Beispiel. Meistens sind es die Menschen, die einfach dauernd unsinniges Zeug reden ohne sich überhaupt klar zu machen, was sie da sagen. Wie erst kürzlich in der Schule. Es ging um das Thema Todesstrafe. Ich war anscheinend der einzige, der sich der Lehrerin anschließen konnte indem ich die Todesstrafe sehr kritisiert hatte. Der Tätet kann dadurch überhaupt nichts lernen. Es sind nur die Opfer, die sich nun auf ein ähnliches Niveau herabsetzen wie der Täter. Natürlich wird es immer wieder Menschen geben, die Rückfälle erleben. Das ist schrecklich ohne Frage. Doch ist die Todesstrafe keinesfalls die Lösung. Und wie hieß es bei dem Rest meiner Klasse? "Was sind denn 15 Jahre, 20 Jahre Gefängnis? Das ist doch gar nichts."

Die haben doch keine Ahnung was es bedeutet jahrelang Tag und nacht eingesperrt zu sein.

Aber ich rede drum herum. Vielleicht siest du einige Dinge hier auch anders. Ich werde mein Suche weiter führen auch wenn ich leider oft nicht weiß wohin sie mich führt. Wenn ich das nicht mache werde ich es mein Leben lang bereuen.

Das schlimmste ist noch, dass ich noch nichteinmal ein Mensch bin, der 100% sagt so oder so ist es, gerade im esoterischen Bereich. Bereits die Tatsache, dass ich viele dieser Dinge nicht sofort ausschließe stößt schon beispielsweise bei vielen meiner Bekannten auf Ablehnung und Unverständnis.

Ich sage einfach "wer weiß ob da nicht was dran ist". Aber das ist ja anscheinend schon zu viel.

Ich danke dir für deine Antwort. Ich kann glaube ich nachvollziehen wie es dir geht.
 
Nun muss ich ja nochmal antworten... :)

Wohin einen die Suche führt, dass weiß wohl kaum einer so genau. Mich führt sie mit 100% immer dahin, wohin ich eigentlich gar nicht wollte. Eigentlich...

Naja...ich finde es gut, dass du nicht sagst das eine ist so und das andere so. Ich verstehe ohnehin nicht warum andere (mich selbst leider öfters mal eingeschlossen) es sich so schwer machen und das tun.
Früher oder später hat man dann nämlich das Problem gehörig viel revidieren zu müssen und das ist ganz schön anstrengend (wenn man diese Anstrengung denn auf sich nehmen will).

Und nicht verzagen, es gibt ja auch noch die netten Menschen. Mangelwahre ist die kostbarste, also gleich schnappen wenn dir einer begegnet ;)
 
Dann noch mals Danke für die Zwite Antwort.

Im Grunde will ich die Menschen nicht aufgeben, aber wenn man sprichwörtlich das böse in ihnen spürt, dann fühle ich mich einfach nicht wohl.

Das erinnert mich auch wieder an mein Erlebnis im Kino. Ich weiß nicht ob du, bzw ihr das kennt. Man steht irgendwo und man hat das Gefühl als wäre man an einem Ort mit einer negativen Aura (um es jetztmal bildlich auszudrücken).

Ich stand zum Beispiel mit meinem Bruder in dem Kino, sah mir die ganzen verschiedenen Menschen an und empfand einfach ein unangenehmes Gefühl. Hintert mir irgendwelche Klische HipHopper, mit ihren (nichts gegen Hip Hop allgemein. Es gibt auch schöne Songs dort. Auch wenn für mich persönlich eher seltener) "coolen Cappen", ein arroganter Blick (will niemanden angreifen, aber so empfand ichs) und diese Wir sind Obertoll.

Sprich solche Menschen, bei denen Mann das Gefühl hat sie könnten einen im nächsten Augenblick als Gruppe gleich irgendwie anrempeln oder beleidigen.

Und der Rest der Menschen? Die Meisten haben einen gemeinen Blick drauf und ich bemühe mich bloß niemanden ungewollt anzurempeln.

Ich spüre einfach immer öfter eine gewisse emotionale Kälte, die auch mich dann wieder runter zieht.


Mal eine Andere Frage. Ich zum Beispiel bin in einer Klasse mit (sagen wir einmal) sehr rationalen Menschen. Im Grunde habe ich nichts gegen sie, aber was macht ihr, wenn ihr gefragt werdet mit was ihr euch so befasst? Ich meine ich bin (so habe ich es mittlerweile auch festgestellt) ein großer Skeptiker im Bereich Esoterik, Magie usw. Aber ich bin offen und bin fasziniert davon.

Ich bin also sehr skeptisch habe aber das Gefühl (nennt es Intuition oder innere Gefühl), dass ich dadurch zu etwas wichtigem für mich kommen könnte. Zum Beispiel ist die Wissenschaft für mich ein Teil dieser Welt und hat durchaus seine Berechtigung.

Denn mal im Ernst. Überall gibt es schwarze Schafe oder einfach Menschen die totallen Mist verzapfen, oder vielleicht wircklich verrückt sein. Das meine ich nicht persönlich. Spontanes Beispiel, dass mir gerade einfällt (ich weiß es ist fiktiv). Es gibt da zum Beispiel die Serie Poltergeist. Dort befasst sich "das Legat"mit paranormalen Phänomenen. Und auch dort sind sie immer sehr kritisch gegenüber den Phänomenen und ergründen diese erst, bevor sie sich eine Meinung machen.

Wie reagiert ihr also wenn ihr so etwas gefragt werdet?
Wenn ich zum Beispiel das Thema Esoterik anspreche, dann werde ich oft angegrinst. Im Inneren fühle ich mich dann furchtbar lächerlich und zweifle auch immer wieder an meinem Interesse. Aber lügen will ich auch nocht. Oder muss mir Sprüche anhören, dass das Zeitverschwindung ist. Ich solle mich mt den wirklcih wichtigen Dingen befassen.

Ich hasse es mich so lächerlich zu fühlen.

Gerade die schulisch besseren Schüler haben oft eine sehr klare Meinung darüber.
 
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Ich bin mit meinen Ansichten aufgewachsen und kenne nichts anderes und selbst wenn ich schon vieles auf der Welt hinterfragt habe, meinen Glauben habe ich noch nie angezweifelt. Deshalb auch dann nicht, wenn ich auf "Ablehnung" stoße. Ich gehe nur achtsamer damit um und spreche über Esoterik nur mit Leuten von denen ich denke, dass sie meine Ansicht zumindest akzeptieren, vielleicht auch verstehen, das macht es mir persönlich leichter.

Du hast es da wohl schwerer, es macht den Eindruck als wärst du dir ja selbst nicht sicher. Verständlich wenn das "Neuland" für dich ist und du anscheinend nicht wirklich jemanden hast an den du dich diesbezüglich gut wenden kannst.

Aber du sagst ja selbst, du weißt, dass es dir etwas bringt sich damit auseinanderzusetzen. Beobachte doch einfach, was genau. Schau wie sich deine Ansichten gewandelt haben und überlege, ob du diese missen möchtest. Wenn nicht, dann brauchst du dich auch nicht lächerlich zu fühlen. Andere mögen ja viel sagen, aber nur weil es für sie Zeitverschwendung ist, muss das doch nichts heißen. Es gibt ja auch Leute, deren Lebensinhalt besteht darin, Drogen zu konsumieren. Ist das deshalb für uns alle die richtige Einstellung?

Was schulisch bessere Schüler angeht gibt es gewiss auch solche und solche. Ich denke du meinst jene, die praktisch alles wissen, was ihnen vorgefertigt in Büchern, Lesungen, etc. offengelegt wird. Auswendig lernen, was schon da ist, kann jeder. Die Frage ist, reicht das aus? Es ist gewiss eine Lebenseinstellung, nur frage ich mich, was haben Geschichtszahlen, mathematische Formeln, etc. mit dem Leben, mit mir selbst als eigenständiges, individuelles Wesen zu tun. Ich kann solch "oberflächliches" Wissen mein Leben lang lernen, aber was habe ich davon? Es macht das Leben bequem, man passt sich der Gesellschaft an, daran ist nichts schlechtes, nur sehe ich einfach keinen tieferen Sinn darin.
Wer sagt denn, was wichtig ist und was nicht? Bisher habe ich noch von keinem zuständigen Amt gehört ;)

So, zum Abschluss noch eine Frage: Du stützt dich ziemlich viel auf Serien, hat das einen bestimmten Grund?

Lass dich nicht so einfach runterziehen :)

Alles Liebe
Mira
 
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