Die subjektive Wahrnehmung der Gesellschaft

Meine Mutter ist vorgestern nachmittags friedlich eingeschlafen. Sie war nicht allein. Es war bis zuletzt eine sehr intensive Zeit mit ihr und ich fühle mich mit ihr weiterhin verbunden im ewigen Leben nach dem Tod. :blume:
 
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Meine Mutter ist vorgestern nachmittags friedlich eingeschlafen. Sie war nicht allein. Es war bis zuletzt eine sehr intensive Zeit mit ihr und ich fühle mich mit ihr weiterhin verbunden im ewigen Leben nach dem Tod. :blume:


Das freut mich für dich! :)
Nicht jeder kann die Verbindung spüren, die über den physischen Tod hinaus bleibt.
 
Ja, entsprechend "fröhlich" habe ich auch die Todesanzeige gestaltet:

Siehe, ich will zu Dir kommen in einer dichten Wolke. 2. Mose 19,9a
So wie Mose auf dem Berg Sinai Gott im verhüllenden Nebel suchte, so zog es auch Dich auf den Berg, um Gott näher zu sein. Jetzt hat sich der Nebel für Dich gelichtet: Du siehst Gottes himmlische Herrlichkeit.

Wir freuen uns mit Dir, unsere geliebte Mutter, Stiefmutter, Großmutter, Tante und Großtante. Du hast wahrlich vorgelebt, was Gottes Mutterschaft für Dich bedeutet, und dabei keinen Unterschied gemacht und uns alle gleichermaßen daran Anteil werden lassen.

Ohne Dich weiterleben zu müssen, ist eine schmerzliche Herausforderung, doch wollen wir Gott vertrauen und uns von Ihm leiten lassen, so wie Du es getan hast. Danke, dass wir Gottes Licht in Deinem Gesicht sehen durften, dem Berg Gottes so nah. Du warst uns ein Fels. Nun hat Gott Dich bei sich behalten.
 
Als ich gestern mit dem Bus unser Dorf verließ in Richtung Stadt und Großstadt, dachte ich an ein letztes Gespräch mit meiner Mutter: "Wir beide werden nun unser Dorf verlassen und eine Reise antreten, ich als Nomadin in der diesseitigen Welt und Du, meine liebe Mutter, in die Welt drüben. Du wirst zu jedem Berg fliegen können, das All ergründen, von einer Sekunde zur anderen überall sein, wo Du sein willst. Ich werde mit dem Zug fahren, Du brauchst nur daran zu denken und schon bist Du da. Wo ich bin, kannst auch Du sein, wir bleiben verbunden. Ich habe den Luxus eines 1.Klasse-Generalabos, kann jederzeit überall umsteigen auf Zug, Tram, Bus oder Schiff und Du hast ein 1. Klasse-Ticket für den Himmel. Es wird einfach toll sein!" - Meine Mutter schmunzelte herzhaft, ihre Augen leuchteten freudig. Sie verstand, was ich meinte, und fühlte wie ich, dass es so sein wird, dass wir beide nun frei sind, zusammen.
 
Realität ist wahrgenommen werden. Hat in der Philosophie zwar auch eine mehr ontologische Bedeutung, aber gilt auch hier insofern, dass das was man wahrnimmt, das ist was man wahrnehmen will. Man interpretiert Fakten anders und richtet die Aufmerksamkeit auf eher positive bzw. dann umgekehrt negative Dinge.

Man sollte sich nicht der Illusion hingeben, dass eine objektive Betrachtung möglich ist. Auch ist es so, dass eine ablehnende Haltung gegenüber der Gesellschaft die eigene Ablehnung durch andere verstärkt und umgekehrt.
Man kann sich zum Beispiel denken, dass Ausländer tatsächlich aggressiver, feindlicher und gefährlicher auf einen wirken, wenn man mit Glatze und Springerstiefeln herumläuft.

Oder hier im Forum registriere ich auch bei mir selbst, dass es leicht ist in Lager abgedrängt zu werden. Die gegnerische Seite attackiert einen und das verstärkt die eigene Ansicht, dass die andere Seite spinnt zusätzlich, woraufhin man seine eigenen Ansichten radikalisiert usw. Man sollte sich darüber im klaren sein und nicht in diese Falle tappen.

LG PsiSnake
 
Realität ist wahrgenommen werden. Hat in der Philosophie zwar auch eine mehr ontologische Bedeutung, aber gilt auch hier insofern, dass das was man wahrnimmt, das ist was man wahrnehmen will. Man interpretiert Fakten anders und richtet die Aufmerksamkeit auf eher positive bzw. dann umgekehrt negative Dinge.

Das wurde mir gerade gestern wieder ganz besonders bewusst: Als ich nachts mit dem Zug unterwegs war, freute ich mich einerseits über meine neugewonnene Mobilität und den Abbau von be-lastendem Besitz, hab jetzt nur noch wenig, dies in einem Lagerraum. Ich setze stattdessen mein Geld in die exklusive Mobilität (Generabo 1. Klasse mit Stromanschluss) und nicht mehr in Kram, den ich gar nicht brauche. Das ist doch eigentlich ein Gewinn. Alles wird übersichtlicher. Auf der anderen Seite kann ich mich nun auch nicht in diesen Kram eingraben wie ein Fuchs in seinen Bau. Man ist irgendwie auch schutzloser, könnte man glauben, wenn man nicht darüber reflektiert.

Ein Mann gesellte sich an der Busstation zu mir kurz vor Mitternacht. Er wurde zudringlich und wollte von mir "mitgenommen werden". Eigentlich hatte er dort nichts zu suchen, sein Anschluss war eine ganz andere Station. Der wollte einfach nicht weggehen, sondern in meinen Bus steigen und mir folgen bis zu meinem Haus. Das war wirklich unheimlich. Zum Glück kam dann ein Liebespärchen und ich zeigte dem Mann die kalte Schulter, sodass er endlich abzog. Dem Pärchen sagte ich dann gleich Bescheid. Die hätte ich wohl auch um Hilfe gebeten, wenn der Mann miteingestiegen wäre, denn zu meinem Haus sind es schon ein paar hundert Meter im Dunkeln.
 
Das wurde mir gerade gestern wieder ganz besonders bewusst: Als ich nachts mit dem Zug unterwegs war, freute ich mich einerseits über meine neugewonnene Mobilität und den Abbau von be-lastendem Besitz, hab jetzt nur noch wenig, dies in einem Lagerraum. Ich setze stattdessen mein Geld in die exklusive Mobilität (Generabo 1. Klasse mit Stromanschluss) und nicht mehr in Kram, den ich gar nicht brauche. Das ist doch eigentlich ein Gewinn. Alles wird übersichtlicher. Auf der anderen Seite kann ich mich nun auch nicht in diesen Kram eingraben wie ein Fuchs in seinen Bau. Man ist irgendwie auch schutzloser, könnte man glauben, wenn man nicht darüber reflektiert.

Ein Mann gesellte sich an der Busstation zu mir kurz vor Mitternacht. Er wurde zudringlich und wollte von mir "mitgenommen werden". Eigentlich hatte er dort nichts zu suchen, sein Anschluss war eine ganz andere Station. Der wollte einfach nicht weggehen, sondern in meinen Bus steigen und mir folgen bis zu meinem Haus. Das war wirklich unheimlich. Zum Glück kam dann ein Liebespärchen und ich zeigte dem Mann die kalte Schulter, sodass er endlich abzog. Dem Pärchen sagte ich dann gleich Bescheid. Die hätte ich wohl auch um Hilfe gebeten, wenn der Mann miteingestiegen wäre, denn zu meinem Haus sind es schon ein paar hundert Meter im Dunkeln.

Wenn irgendwie der Eindruck entsteht, dass man verfolgt wird muss man auf jeden Fall darauf achten unter Leute zu kommen und die darauf aufmerksam zu machen. War sicherlich die richtige Entscheidung.

Ich mag es ehrlich gesagt gar nicht nachts unterwegs zu sein und ich bin männlich und kräftig, aber auch vorsichtig.
 
Ich mag es ehrlich gesagt gar nicht nachts unterwegs zu sein und ich bin männlich und kräftig, aber auch vorsichtig.

Das ist wirklich ein Problem, da ich doch recht oft nachts unterwegs bin. Ich überlegte mir schon, deswegen einen Hund anzuschaffen, der mich verteidigen könnte. Nur bin ich nicht wirklich der Hundehaltertyp, wär mir zu viel, mich um einen Hund kümmern zu müssen. Vorgesehen ist eigentlich ein Training in Richtung Selbstverteidigung, wozu ich in letzter Zeit nicht mehr kam, auch wegen meiner Schmerzkrankheit, aber wär wohl wirklich das Beste, dieses Ziel im Auge zu behalten. Ich schau grundsätzlich immer, dass ich auf belebte Hauptstraßen gehe, wo ich jemanden herbeirufen kann (ich trage noch eine Trillerpfeife mit, sodass mich jemand hören müsste). Gestern Nacht löste ich es so, dass ich 1 Std. früher heimfuhr und vorzeitig in den Bus stieg und dessen Kurve um einen anderen Ort mitfuhr, bis der Bus dann die eigentliche Richtung nach Hause nahm ( ich hab ja ein Generalabo). So konnte ich das Warten bei der Bushaltestelle verkürzen und ging gar nicht erst ganz dorthin. Dem Busfahrer - ein kräftiger Typ - ist übrigens auch nicht ganz geheuer, wenn er so spät fährt. Ich war sein einziger Gast, obwohl es erst 22.30 Uhr war.
 
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Ich vertiefe mich ja immer wieder gern in psychologische Fachbücher, so auch zum Thema subjektive Wahrnehmung. So ordnete ich mich z. B. in C. G. Jungs Typologie ein und ebenso im Vergleich dazu meine (kürzlich verstorbene) Mutter, wobei ich ihre Umsetzungsstärke einem Gegentypus (Empfindungstyp) von mir (Intuitionstyp) zuordnete und bemüht war, mich zu ändern, um umsetzungsstärker zu werden. Vorgestern nun merkte ich, dass die Freundin meiner Mutter viel eindeutiger diesem Empfindungstyp entspricht und sie trotzdem nicht besonders umsetzungsstark ist, sondern die gleichen Selbstblockaden hat wie ich. Es wurde mir bewusst, dass meine Mutter im Vergleich zu ihrer Freundin eigentlich gar nicht besonders der Empfindungstyp war, sondern irgendwo zwischen mir und dieser Freundin steht in der Typologie und ihre Umsetzungsstärke sich auf ganz andere Qualitäten zurückführen lassen, die ich an sich auch hätte. Und genau dort liegt nun der Schlüssel für mich, ich muss mich nicht ändern, ich darf so sein, wie ich bin, und kann trotzdem zu der vielbewunderten Umsetzungsstärke meiner Mutter gelangen, indem ich mir überlege, was sie anders machte, aber eben nicht ganz anders als ich. Es hat jedenfalls nichts mit dem Typ zu tun, sondern eher damit, dass sie gelernt hat, zuerst das Unangenehme anzugehen und nicht wie ich das Schlimmste auf den Schluss zu schieben.
 
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