Das wurde mir gerade gestern wieder ganz besonders bewusst: Als ich nachts mit dem Zug unterwegs war, freute ich mich einerseits über meine neugewonnene Mobilität und den Abbau von be-lastendem Besitz, hab jetzt nur noch wenig, dies in einem Lagerraum. Ich setze stattdessen mein Geld in die exklusive Mobilität (Generabo 1. Klasse mit Stromanschluss) und nicht mehr in Kram, den ich gar nicht brauche. Das ist doch eigentlich ein Gewinn. Alles wird übersichtlicher. Auf der anderen Seite kann ich mich nun auch nicht in diesen Kram eingraben wie ein Fuchs in seinen Bau. Man ist irgendwie auch schutzloser, könnte man glauben, wenn man nicht darüber reflektiert.
Ein Mann gesellte sich an der Busstation zu mir kurz vor Mitternacht. Er wurde zudringlich und wollte von mir "mitgenommen werden". Eigentlich hatte er dort nichts zu suchen, sein Anschluss war eine ganz andere Station. Der wollte einfach nicht weggehen, sondern in meinen Bus steigen und mir folgen bis zu meinem Haus. Das war wirklich unheimlich. Zum Glück kam dann ein Liebespärchen und ich zeigte dem Mann die kalte Schulter, sodass er endlich abzog. Dem Pärchen sagte ich dann gleich Bescheid. Die hätte ich wohl auch um Hilfe gebeten, wenn der Mann miteingestiegen wäre, denn zu meinem Haus sind es schon ein paar hundert Meter im Dunkeln.