Die subjektive Wahrnehmung der Gesellschaft

Muss doch nicht der Traum aller Menschen sein, Inti. Es geht mir um MEINE Arbeitsräume. Bei Dir ist es eben der Garten, der für meine Arbeit nicht geeignet wäre.
entschuldige - sollte humorvoll sein
"Koloss" wirkte im ersten Augenblick eher erdrückend und dann auch noch ein Bürohochhaus.

Aber du hast es natürlich als abstraktes Bild eines individuellen Lebensumfeldes/Lebensraumes gemeint. Die "Baustellen" und Lebensaufgaben/Arbeitsfelder eines jeden Menschen.

LGInti
 
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Hi @Vermin
find ich gut diese Zuordnungen - sehr passend
Daraus folgt, dass mein Alltags-Ich ein Produkt meiner Stimmungen ist,
Wo bleiben dabei dann die Grundeinstellungen eines Menschen, wie die Werte, die Weltbilder, Überzeugungen etc? Ist es nicht eher so, dass meine Stimmung nur eine Modifizierung meiner Grundüberzeugungen erzeugen kann?

LGInti
 
Deshalb nein, ich sage Nein zur Distanzierung und Flucht aus der profanen Welt und stürze mich stattdessen rein im Angriff auf das Leben, das gelebt werden will. Konflikte dürfen sein, ich muss das nicht vermeiden, ich kann das überleben und daran wachsen. Ich will leben und das Leben mit beiden Händen an- und ergreifen. Ich möchte nicht nur Beobachter sein. Das ist vorbei!
Hey ,liebe Lynn ! Das freut mich sehr für Dich, daß Du die Power aufbringen willst,Dich allen eventuellen Unannehmlichkeiten,Fiesheitem ,die Dir passieren entgegenzustellen u. auch zu kämpfen,wenn´s sein muß .! Ich verstehe das sehr gut,Dein Argument : "Nein zur Distanzierung aus dem realen Leben" -- Ich ,ebenso, habe mich deswegen auch z.B: aus Fecebook ganz ausgeklinkt ! Das war mir auch alles viel zu unrealistisch. Lieber : ECHTE KONTAKTE. Das Forum hier, ist noch was anderes : Da geht es um Themen und Meinungsaustausch. Tschüß ! Alles Gute !
 
habe mich deswegen auch z.B: aus Fecebook ganz ausgeklinkt ! Das war mir auch alles viel zu unrealistisch. Lieber : ECHTE KONTAKTE. Das Forum hier, ist noch was anderes : Da geht es um Themen und Meinungsaustausch.

Ich bin eigentlich auch kein Facebook-Fan, allerdings hat es ein paar ungeahnte Vorteile, die Verwandtschaft regelmäßig zu liken und ihnen damit ein gewisses Feedback zu ihrem Internet-Leben zu geben, was gerade bei der jüngeren Generation enorm wichtig ist. Außerdem bekomme ich ihre Krisen über Facebook schneller mit als im realen Kontakt und kann sie dann gleich darauf ansprechen, wenn ich sie sehe. Für viele jungen Leute ist Facebook eine Art Tagebuch, wo sie über ihren Liebeskummer sprechen und trauern über tragische Ereignisse in ihrem Leben. Indem ich daran teilhabe und ihnen mein Mitgefühl vermittle, stelle ich mich bewusst als Gesprächspartnerin und Angehörige zur Verfügung. Ich sage damit: Wenn Du Probleme hast, kannst Du mit mir darüber reden, auch wenn es gerade leichter ist für Dich, über Facebook Deine Gefühle auszudrücken. Gerade bei männlichen Angehörigen, die nicht gut über ihre Gefühle reden können, lässt sich so viel erreichen, wie ich merkte. Danach folgt der reale Austausch. Es ist auch schön, wenn meine männlichen Angehörigen wissen, dass mir ihre Freunde etwas bedeuten, z. B. als einer von ihnen stirbt, wie sehr auch mich das trifft, wenn ein junger Mensch derart brutal aus dem Leben gerissen wird. Es gibt auch die Möglichkeit, bei internen Gruppen zu diskutieren. Durch die Angaben über die reale Identität lassen sich eher Beziehungen herstellen. Trotzdem ist Facebook für mich eher eine geschlossene Angelegenheit, vor allem Familie und Freunde.
 
Trotzdem ist Facebook für mich eher eine geschlossene Angelegenheit,
Hey Lynn ! Vielen Dank,daß Du mir so ausführlich geantwortet hast . Gerade zur Zeit kann ich ein wenig "Zuspruch" oder Anteilnahme gebrauchen.... Tja, ich hatte mich da im Medium Fa-book in etwas verrannt,das mir eher aufzeigte,daß ich mit bestimmten persönlichen Äußerungen -in der Allgemeinheit / "Freunde" etwas vorsichtiger sein sollte. Da ich ziemlich weit ab von der Stadt,so quasi am Wald lebe, habe ich eigentlich zu wenig richtige Kontakte. (Dabei muß ich eben an mir selbst was ändern...)
Du hast es auf den richtigen Punkt gebracht : Für familiäre "Schnell-Kontakte" ist das Fa-book
doch ganz ok ..... Ich mußte eben erstmal diferenzieren, WAS SIND FREUNDE ? Was sind nur flüchtige Kontakte. Mit einer geschlossenen Gruppe z.B. habe ich wirklich ein gutes Gefühl dabei ! Tschüss und Helau !! (Heute ist Rosenmontag )
 
Der Bahnhof ist nun wirklich zur Funktion der Zielrichtung geworden. Und er gibt mir Festigkeit. Ich bin angekommen, nicht am Ziel, aber bei mir selbst. Kolosse aus Gebäudebauten eröffnen sich vor mir, Büros, Lebensräume, Arbeitsräume.

Im Moment bleibt es noch so, aber nun weiß ich, wohin es weitergeht zur nächsten Stadt, wohin ich umziehen werde. Nun geht´s ans große Räumen und Renovieren. :)
 
Ich hab auch schon von Helfern gehört, dass sie inmitten größten Leids recht locker und fröhlich an die Arbeit gehen. Sie identifizieren sich nicht zu sehr damit, sondern machen einfach ihre Arbeit. Geht wohl nicht anders. Die Wahrnehmung der Gesellschaft und des Leids allein verändert noch nichts, sondern eher die Einstellung und die aktive Handlung darauf.

Ich bin wieder einmal an einem Punkt, wo ich mir wünschte, so zu sein wie diese Helfer, die im größten Leid locker und fröhlich ihre Arbeit tun können und sich nicht allzu sehr vom Negativen vereinnahmen und ausbremsen lassen. Nur kann ich nicht so gut ausblenden. Manchmal fühle ich mich dadurch sehr stark blockiert in meinem Leben, obwohl ich durchaus auch immer das Schöne und Gute wahrnehme. Trotzdem wiegt es das Negative nicht ganz auf. Deshalb brauche ich immer wieder bewusst den Rückzug, um mich zu regenerieren, um ganz bei mir zu bleiben. Es ist ein Balance-Akt, weil ich andererseits auch immer wieder gerne Impulse von Außen suche. Außerdem besteht die Gefahr, sich vom Außenleben zu distanzieren, was gerade bei mir fatal wäre, denn ich bin sowieso schon ein eher introvertierter Mensch, der immer darauf achten muss, sich im Außen zu verankern, um den Anforderungen im äußeren Leben gerecht zu werden. Ich darf mich nicht zu sehr abschotten, sonst verliere ich den Bezug zu meinen Verpflichtungen, was mich noch mehr ausbremst und in den Stillstand führt, äußerlich, innerlich nicht, aber im äußeren Leben, das mich fordert. Ich sollte mich noch mehr im Außen verankern, um dieser Gefahr entgegenzuwirken, aber nicht gerade dort, wo mir das Negative zu sehr entgegenschlägt, sondern dort, wo ich im Äußeren Positives und Aufbauendes erhalte. Da werde ich mich mehr umsehen, wie das zu realisieren ist.
 
Hallo ihr!

Ich habe festgestellt, dass ich die Gesellschaft vor allem dann negativ wahrnehme, wenn ich irgendwie angeschlagen bin, es also direkt mit meinen eigenen Stimmungen zusammenhängt. Wenn es mir besonders gut geht, verschwende ich keinen einzigen oder relativ wenige Gedanken daran, ob ich mich in der heutigen Gesellschaft wohlfühle. Die Kritikpunkte an der Gesellschaft wirken dann auf einmal unwichtig, weil ich mehr in meiner eigenen Welt lebe. Die Distanz und der Weltschmerz kommt bei mir nur dann auf, wenn ich grüble und sonst ein Verlust vorhanden ist in mir. In solchen Phasen erinnere ich mich daran, wie sehr das vom inneren Befinden abhängt, zumindest bei mir. Sehe ich aber auch bei anderen.

In den weniger guten Phasen fällt mir das dann immer ein und ich beginne, meine Wahrnehmung sehr stark zu hinterfragen in der Annahme, dass meine Wahrnehmung der Gesellschaft eben wirklich sehr deutlich subjektiv gefärbt wird durch meine melancholische Stimmung. Da frage ich mich jedes Mal, ob es vielleicht doch ganz anders ist und was wäre, wenn ich nicht gerade dies und jenes Negative erlebt hätte. Deshalb versuche ich, meine dann eher negative Wahrnehmung aufzulösen und zu relativieren, obwohl es rein objektiv gesehen natürlich schon viel Leid auf der Welt gibt. Nur warum fällt mir das vermehrt in meinen miesen Phasen auf? Tja. Man könnte sich natürlich auch fragen, ob dann evtl. auch die guten Phasen relativiert werden müssen, es eben gar nicht so toll ist ...

... aber jeder will doch einfach nur glücklich sein, davon gehe ich aus. Dafür muss doch sehr viel Negatives ausgeblendet werden. Wer sich mit dem Negativen identifiziert, weil er gerade eher auf dem Negativ-Trip ist, hat ja nicht Unrecht, nur ist wohl eher die Frage, ob damit etwas geändert wird.

Ich hab auch schon von Helfern gehört, dass sie inmitten größten Leids recht locker und fröhlich an die Arbeit gehen. Sie identifizieren sich nicht zu sehr damit, sondern machen einfach ihre Arbeit. Geht wohl nicht anders. Die Wahrnehmung der Gesellschaft und des Leids allein verändert noch nichts, sondern eher die Einstellung und die aktive Handlung darauf.

Was fällt euch dazu ein? Wie erlebt ihr das? Konntet ihr gewisse Erkenntnisse für euch aus solchen subjektiven Stimmungslagen ableiten?

Ich vermute bei mir, ich verhärte nur in Prozessen, seh dann auch alles negativ. Ist was fertig, löst sich wieder alles. Oder auch nicht, mal sehen. ;)
 
...dass (wir irgendwie falsch sind und anders sein müssten) sagt man uns allen (=gesellschaftstphänomen, so läuft unsere Kult-ur, darauf basier sie im grunde), damit wir schwächer werden, und nicht mehr tun was wir tun wollen. (und jetzt sitzen wir im plattenbau, und stehen am fliessband)

Ich würde auch lieber was machen, wofür du von anderen noch geächtet, verächtet oder angespuckt wirst! Das wäre m|eine Hemmschwelle im Moment, total bescheuert (von mir)!
 
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Notizen aus meinem Tagebuch 19.01.2017

Ich hab heute einen wirklich schrägen Tag erlebt. Gestern Nacht und heute früh betete ich die ganze Zeit um ein Zeichen von Gott, um einen Hinweis, wo ich langgehen soll, auch um Hilfe in den Behördengängen, ebenso in Bezug auf die Ärzte meiner krebskranken, 81-jährigen Mutter. Vor allem in Bezug auf den diensthabenden Arzt betete ich, denn er war irgendwie so verklemmt drauf bei den bisherigen Begegnungen. Ich betete speziell um seine Unterstützung für das Bleiben meiner Mutter in der Höhenklinik und um mehr Offensein, weil mich sein bisheriges Verhalten verunsicherte.

Als ich dem diensthabenden Arzt heute begegnete (entgegen seiner Absicht war er dann doch da am vereinbarten Termin mit der Sozialberatung), strahlte er mich wie ein Weihnachtsmann an, völlig verändert, ich schaute mehrmals hin, ob das wirklich der gleiche Mann ist, aber ja, er war es, auch derselbe Name. Meine Mutter darf dort in der Höhenklinik bleiben. Sie wollen sie behalten, auf unbestimmte Zeit. Sie werden sich dafür einsetzen, der Sozialberater wird das auch noch abklären, doch die Ärzte der Höhenklinik geben klar grünes Licht dafür. Sie möchten dies meiner Mutter ermöglichen, da sie selbst merken, wie gut meine Mutter sich bei ihnen aufgehoben fühlt. Sie ist richtig glücklich darüber.

Meine Mutter wird nun auch sauerstofftechnisch unterstützt auf den Hinweis meiner Schwester, die sich auch darin auskennt und abweichende Werte erkannte, als die Pflegefachfrau die Sauerstoffsättigung kontrollierte. Der Arzt ging diesem Hinweis nach und meine Mutter hat sich nicht geweigert, sauerstofftechnisch unterstützt zu werden, da es ihr Denken stärkt. Das ist ihr wichtig, präsent zu bleiben. Doch die Magensonde lehnt sie immer noch ab. Meine Schwester fragte erstaunt, ob das denn wirklich über die Nase führe. Auch da weiß sie von anderen Methoden. Ich wusste gar nicht, dass sie so viel weiß. Bin froh für ihre Hinweise und dankte ihr dafür. Dem werde ich später noch nachgehen.

Das zweite Zeichen von oben war ein Busgespräch, wo ich mit der Frau neben mir ins Gespräch kam und sich herausstellte, dass sie sozusagen für unseren Hausverkauf zuständig ist als Rechtsanwältin. Nachdem wir uns privat austauschten und duzten, setzte sie sich noch am gleichen Tag dafür ein, dass unser Hausverkauf aufgrund der dringenden Umstände Vorrang erhält. Sie hat mir viele Tipps gegeben, auch für den Fall, dass meine Mutter nicht mehr ansprechbar wäre, damit ich den Hausverkauf durchziehen kann. Da ihr Vater gerade starb, hegt sie eine große Empathie und Hilfsbereitschaft für mich, sodass ich nun auch diese behördlichen Schritte angehen kann.
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Auch wenn für manche die Wirkung des Betens unwahrscheinlich erscheint, wurde eine solche sogar wissenschaftlich statistisch belegt bei Gebeten für Patienten und der Einfluss des Betens auf deren Befinden (Doppelbindestudio von Dr. Randy Byrd). Solche schrägen Gebetserhörungen erlebe ich schon seit Kindertagen. Für mich ist Gottes Wirken im Leben Realität, ebenso wie das Weiterleben nach dem Tod. Wenn es einen Gott gibt, warum sollte er dann nicht auch wirken bzw. warum sollte ich denn nicht davon ausgehen, dass er auch Einfluss nimmt auf mein Leben? Das ist doch nur folgerichtig. Wenn jemand ein anderes religiöses Weltbild hat, liegt das schlichtweg an dessen Weltbild, wie er dies sieht. Es ist seine subjektive Interpretation des Lebens, nicht meine oder anderer, die eben an Gottes Gegenwart im Leben glauben. Für mich ist es zum Beispiel total unglaubhaft und eine solche Einstellung wenig nachvollziehbar, davon auszugehen, dass nach dem Tod wirklich nichts weitergeht. Ein solches Denken ist für mich genauso befremdlich wie für manche der Glaube an die Wirkung eines Gebets. So unterscheiden sich nun mal die Weltbilder. Jedem das Seine.

Das Grundbuchamt rief mich übrigens unterwegs an. Das hab ich noch nicht erlebt, dass ein Amt mir so sehr hinterherrennt, telefonisch und per E-Mail. Normalerweise gäbe es sogar eine Warteliste, aber mein Fall wird eindeutig vorgezogen, auch in der Art, wie man mich anfragt. Auch das und die Umstände, die dazu führten, empfinde ich als Gebetserhörung, erst recht durch die doch sehr unwahrscheinlichen Faktoren, die dazu führten. Ich bete am Vortag um behördliche Hilfe und sitze am nächsten Tag gleich neben der Helferin, die sich fleißig anschickt, meinen Fall im Schnellgang auf die Wege zu leiten und mir dazu auch noch menschlich und privat beisteht.

Das ist also die Wirkung, wenn man "Beziehungen hat". Davon hörte ich öfter, wie karriereförderlich das sei. Bisher hab ich nichts Dergleichen erlebt, aber diese Rechtsanwältin hat es mir nun demonstriert, wie sehr das ein Türöffner sein kann, wobei sie natürlich auch die menschliche Tragweite meiner familiären Situation als Härtefall einbezogen hat. Nur hätte ich auf dem Amt wohl kaum näher darüber erzählt. Und das ist eben die Führung Gottes, dass er diese Begegnung herbeiführte, so wie ich grundsätzlich glaube, dass Gott mich durch das Leben führt und mir die Menschen schickt, die mich weiterbringen in meiner Entwicklung, ebenso wie ich für andere entwicklungsförderlich werde in der Führung meiner Person auf ihren Lebensweg. Ich hab schon vielen geholfen und auch vor dem Suizid abgehalten, das trotz meiner Angeschlagenheit. Doch ließ mich Gott im richtigen Moment am Ort sein, wo ich gebraucht wurde, wo niemand sonst dafür eintrat.

Ich fand übrigens heraus, dass nicht nur die Rechtsanwältin im Bus an Gottes Führung glaubt, sondern auch der diensthabende Arzt "alternativ" eingestellt ist, laut seines Lebenslaufs war er vor seinem Studium Naturheilpraktiker.

Meine Mutter erklärte mir von sich aus, dass ich sie versorgt wissen darf da oben. Ich müsse nicht so oft kommen, sondern soll lieber alles Notwendige erledigen, das sei auch für sie wichtig zu wissen, dass es vorangeht. Deshalb werde ich jetzt voranmachen und ihr dann davon erzählen, welche Fortschritte ich erzielen konnte, das bringt ihr auch etwas. Man merkt, dass sie sich geborgen fühlt in ihrem Zimmer, das sich visuell an den Berg zu schmiegen scheint, als würde sie auf einem Berggletscher liegen, nur umschlossen von der Wärme des Zimmers, aber sonst ganz nahe zum Himmel. Als Kind war sie oft auf den Gletschern mit ihrem Vater. Davon sprachen wir auch. Sie ist wirklich zufrieden so und in sich ruhend. Sie hat dort ihre eigene innere Welt und möchte dort nicht mehr weg. Durch den geplanten Hausverkauf hat sie sich von unserem alten Daheim gelöst, so wie ich. Sie lächelte fröhlich, als ich ihr begeistert davon erzählte, dass ich nun mit dem Generalabo der Bahn überall hinflitzen kann. Wir befinden uns in einer ähnlichen Mobilität, beide zu einem neuen Leben, sie gen Himmel, wobei ihre jetzige Station eine Art Vorhof zum Himmel ist, so wie Moses auf dem Berg mit Gott redete und irgendwann nicht mehr zu seinem Volk zurückkehrte, das Licht auf seinem Gesicht. Das Licht war auch Thema, meine Mutter sprach davon, wie die Lichtverhältnisse sich draußen auf einmal ändern zur Dämmerung hin, das sei ein sehenswertes Wechselspiel. Sie brauche die Bibel nicht mehr, ihre Bibel sei nun der Berg und Gott auf dem Berg. Von dort erhielt Mose auch die berühmten Gebote bzw. genauer Worte Gottes. Sie lebt nun die Bibel, die sie so lange begleitet hat. Das wäre wohl die Antwort auf die berühmte Frage nach der Insel. Man kann und muss nichts mitnehmen auf die Reise nach Drüben. Das Leben selbst wird zum Buch. Sie sprach davon, wie vor ihren Augen ihr ganzes Leben an ihr vorübergezogen sei. Ich bin froh, dass sie sich so sehr geborgen fühlt in Gott, wie sie sagt. Sie habe Gott, wiederholt sie oft. Wir müssen uns nicht sorgen um sie.

Sie strahlte, als ich ihr erklärte, dass sie die ganze Abteilung mit ihrem unverwechselbaren Charme eingelullt habe, deshalb wollen die sie alle behalten. Und das stimmt sicher auch, meine Mutter ist wirklich etwas Besonderes, das sagen mir immer wieder viele und weiß ich auch selbst seit Kindertagen. Meine Mutter hat eine sehr gütige Ausstrahlung, das zog die Leute schon immer an.
 
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