Die subjektive Wahrnehmung der Gesellschaft

Vor 1 Jahr startete ich diesen Thread.
Ich hab dich auch in anderen threats erlebt, da kamst du mir schon lebendig vor.
Ich hatte auch mal ne Phase, wo ich die Welt wie in einem Glashaus wahrnahm. Das ist eine Phase der erhöhten Wahrnehmung, bei der man das Gefühl hat, die Welt zieht an mir vorbei. Keine schöpferische Aktivität meinerseits sondern nur ein Getriebensein. In dieser Phase ist die Wahrnehmung das Wichtige und nicht die Schöpfung.
Und ansonsten ist die Welt eh nur die Bühne - du selbst bist das Ziel.
Alles Gute!

LGInti
 
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Heißt das, dass du auf halber Strecke stehenbleibst? Oder hast du dein altes Ziel aufgegeben?
Wenn ich so darüber nachdenke bin ich noch in der anderen Phase, ohne Ziel. Irgendwie durchwurschteln. Ich bin 45.

Ich habe sogar klare Ziele. Aufgeben werde ich meine Ziele nicht, aber vielleicht sind sie im Moment einfach nicht erreichbar für mich. Es ist ein bisschen so wie mit den Sternen. Es gibt Nächte, da ist der Nachthimmel so klar und die Sterne greifbar nahe in ihrer Intensität. Und manchmal ist es sehr bewölkt und Du siehst die Sterne nur aus einem bestimmten Blickwinkel durch das Gewölk. Das fühlt sich merkwürdig an, gerade heute stand ich im Garten und konnte die Sterne zuerst nicht sehen, bis ich ans Ende des Gartens ging und mich drehte.
 
Ich habe sogar klare Ziele. Aufgeben werde ich meine Ziele nicht, aber vielleicht sind sie im Moment einfach nicht erreichbar für mich.
Du musst deine Ziele nicht aufgeben, aber du musst auch nicht krampfhaft daran festhalten.

Wichtig sind Augenblicke im Leben, wo man mal loslassen kann und bereit ist, dass sich neue Wege zeigen.

Ich hatte immer das Ziel Heiler zu werden, eine Option war gewesen Medizin- oder Psychologiestudium. Da hat aber der NC einen Riegel vorgeschoben. So bin ich erst mal in die Welt gezogen. Dort wurde mir klar, dass ich Heilpraktiker werden würde und so kam es auch. Ich hatte gute Fähigkeiten, was meine Wahrnehmung anging, aber da ich nicht in der Lage bin, zu lügen und mir die emotional-autoritative Eigenschaft fehlt, die aber notwenig dafür ist, musste ich aufgeben. Das war zu einer Zeit, wo ich mich mit Schamanismus beschäftigte und dort erkannte ich während einer Visions-suche meine Bestimmung in diesem Leben. Es waren Dinge, die mich zum Heiler brachten, aber auf ganz andere Art und Weise nun in die Welt kamen.

LGInti
 
Ich hatte gute Fähigkeiten, was meine Wahrnehmung anging, aber da ich nicht in der Lage bin, zu lügen und mir die emotional-autoritative Eigenschaft fehlt, die aber notwenig dafür ist, musste ich aufgeben. Das war zu einer Zeit, wo ich mich mit Schamanismus beschäftigte und dort erkannte ich während einer Visions-suche meine Bestimmung in diesem Leben. Es waren Dinge, die mich zum Heiler brachten, aber auf ganz andere Art und Weise nun in die Welt kamen.

LGInti
Kannst du mir erklären wieso man als HP lügen können muss?
 
Kannst du mir erklären wieso man als HP lügen können muss?
Wer in meine Praxis kam musste privat bezahlen, außer es waren Beamte, die konnte ich abrechnen. Aber jeder andere der wusste, er muss mich extra bezahlen, wollte deshalb natürlich wissen, ob dieses Geld seinen Gegenwert im erwünschten Ergebnis (Heilung) haben würde. Die Patienten kamen mit bestimmten Symptomen zu mir und fragten ob ich dies heilen könnte. Was sagt man da dann? Selbst Ärzte wissen nicht ob ihre Therapie anschlägt oder nicht. Ich konnte den Patienten nur sagen, ich werde mein Möglichstes tun. Ich konnte nicht so tun, als wäre ich mir sicher im Ergebnis. (Das ist der Punkt, an dem ich Sicherheit hätte vortäuschen, also lügen müssen). Diese Sicherheit ist aber notwendig im Heilungsprozess, da ich davon ausgehe, dass ein Großteil jeder Heilung auf dem Glauben an eine mögliche Heilung beruht.

Wie baut ein Patient denn Vertrauen in den Therapeuten und in die Heilung auf? Das geht nur, indem er der Therapie und dem Therapeuten vertraut und darein vertraut, dass genau dieser mir helfen kann. Beim Arzt ist es klar das Wissen der Medizin, das Wissen um die naturwissenschaftliche Erforschung von Krankheiten, was dieses Vertrauen erzeugt. Da steht also nicht unbedingt der einzelne Mediziner, sondern es steht ein Heilungssystem, dem man glaubt.

Beim Naturheiler ist es der Glaube/das Vertrauen in das Können/die Fähigkeiten des einzelnen Heilers. Wenn ein Heiler schon einen guten Ruf hat und man Menschen kennt, die von diesem Heiler geheilt wurden ist das ein Vorschuss in den Glauben und damit schon ein Großteil des Erfolges, egal welcher Therapie.

Ich hatte einige erstaunliche Erfolge, aber es hatte nicht ausgereicht um genügend "MundzuMund-Propaganda zu erzeugen als dass ich davon hätte leben können. Es wurde besser, aber irgendwann erkannte ich, dass es nicht mein Weg war, den Leuten Hoffnung zu machen. Die einzig wahre Aussage zu Heilung war halt immer, dass ich am Anfang sagen musste, ich weiß nicht, ob ich ihnen helfen können werde, alles andere wäre eine Lüge gewesen.

Wenn Menschen in meine Praxis kamen mit Zweifeln und mit Skepsis, dann wäre es meine Aufgabe, den Menschen Mut und Hoffnung zu vermitteln. Zum Glück kamen einige, die keinerlei Erfolgsversprechen haben wollten. Einige kamen auch um mich zu testen. Ein Patient kam mal zu mir mit Ischias-Problemen. Er war ein Power-Typ - sagte er hätte das vor ein paar Jahren schon mal gehabt und mein Vorgänger hätte das in der und der Zeit erledigt gehabt und nun wolle er wissen, ob ich das genausoschnell hinbekomme. Das war natürlich ein Ansporn und ich schaffte es tatsächlich ihn zufrieden zu stellen. Er schickte mir dann nach einiger Zeit auch seine Frau, der ich auch ein kleines Wunder (was natürlich keines war) bescherte. Aber all diese positiven Erlebnisse konnten mich nicht in diesem Beruf halten. Aber auch da sich auf anderer Ebene schon etwas anderes abzeichnete.

LGInti
 
Das war zu einer Zeit, wo ich mich mit Schamanismus beschäftigte und dort erkannte ich während einer Visions-suche meine Bestimmung in diesem Leben.

Klingt schön, Inti. :)

Wenn ich Dich richtig verstehe, bist Du also jetzt Schamane geworden und übst das auch aus. Ich kann mir vorstellen, dass dort der Schwerpunkt weniger heikel ist, da es nicht primär ums Heilen geht, sondern mehr um eine spirituelle Erfahrung. Das nimmt den Erwartungsdruck auf Dich weg. Habe ich das richtig eingeschätzt?
 
Aber all diese positiven Erlebnisse konnten mich nicht in diesem Beruf halten. Aber auch da sich auf anderer Ebene schon etwas anderes abzeichnete.

Bei mir ist das sogar etwas ähnlich. Was ich bisher machte, ist eine ausgezeichnete und fast notwendige, zumindest aber stützende Basis für das, was ich künftig machen will. Nur hab ich einfach noch so viele Altlasten, die mich ausbremsen. Bei mir geht es nicht um meine innere Berufung, die ist mir klar, sondern um die Fähigkeit zur Umsetzung, die Verbesserung meiner funktionalen Leistungsfähigkeit. Und vielleicht fehlt da auch noch was dafür. Jedenfalls arbeite ich sehr intensiv an mir selbst.
 
Wenn ich Dich richtig verstehe, bist Du also jetzt Schamane geworden und übst das auch aus.
Ne - das Schamanische war eine Lehrzeit und ich bezeichne mich auch nicht als Schamane. Mein Lehrer nannte das ein Training. Wesentlich für mich war die Beschäftigung in der Natur, mit der Natur, mit den Kräften der Natur und im Speziellen mit Pflanzen. Und das war eigentlich schon immer mein Thema. Als Jugendlicher bestimmte ich schon Kräuter. Dann kam meine Ausbildung als HP. Der Unterricht dort über Pflanzen konnte ich mir sparen, aber danach war ich in einem Betrieb beschäftigt, der Heilpflanzen sammelte und verarbeitete zu hömöopathischen Arzneien. Ich selber brachte mir Spagyrik bei und machte zuhause meine eigenen Medikamente. Als ich dann die Praxis aufgab, arbeitete ich als vegetarischer Koch. Das war meine zweite Ebene der Beschäftigung mit Pflanzen. Dann kam die dritte Ebene mit dem Anbau von Gemüse und Kräutern und nun bin ich in der Züchtung und Saatguterzeugung tätig (im kleinen Rahmen). Und diese letzte Ebene wurde bei einer Visionssuche geboren, brauchte aber auch einige Jahre bis zur Realisation. Erst lief es auf einer eher Hobbyebene, nun ist es Beruf.

LGInti
 
Zuletzt bearbeitet:
Was ich bisher machte, ist eine ausgezeichnete und fast notwendige, zumindest aber stützende Basis für das, was ich künftig machen will.
Was ist das? evtl per PN?
Nur hab ich einfach noch so viele Altlasten, die mich ausbremsen.Bei mir geht es nicht um meine innere Berufung, die ist mir klar, sondern um die Fähigkeit zur Umsetzung, die Verbesserung meiner funktionalen Leistungsfähigkeit.
Damit meinst du körperliche Probleme?

LGInti
 
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In dieser Phase ist die Wahrnehmung das Wichtige und nicht die Schöpfung.

Ich stecke immer noch in dieser Wahrnehmungsphase. Im Moment fühle ich mich total ausgepowert, gehe aber regelmäßig in die Natur, auch nachts nach draußen, um den Sternenhimmel zu genießen. Tagsüber beobachte ich die vier Pferde des Bauern nebenan, darunter ein Fohlen. Vorher war dort nur Ackerland. Ich spüre eine schamanische Verbindung zu den Pferden. Es traten schon in der Vergangenheit immer wieder Tiere in mein Leben, wie aus dem Nichts waren sie auf einmal häufig zu sehen im Garten, bis ich ihre Botschaft begriff. Danach gingen die Sichtungen wieder zurück. Und jetzt eben die Pferde, die davor schon in Träumen auftauchten und auch in den Kartenlegungen auffällig oft dabei sind. Gestern stöberte ich etwas im Schamanismus-Unterforum, wo eine Diskussion mich auf einmal daran erinnerte, dass ich noch drei wenig genutzte Archetypen-Decks habe, nämlich mit Pferde-Archetypen. Als ich ich sie kaufte, wusste ich, dass sie mir irgendwann dienlich sein werden. Und so ist es nun auch. Damit werde ich nun eine Weile für mich arbeiten. Mal sehen, ob es mich weiterbringt.
 
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