Einerseits stimme ich Dir zu, in dem Fall würde ich es aber nicht Nazikeule nennen...
Nennen wir es, wie wir wollen, aber schauen wir auf die Wirkung. Der "Besorgte Bürger" ohne rechtsextremen Hintergrund, den ich mental hier vertrete, weil einige meiner Freunde und auch meine Familie, also mein Neffe und meine Nichte dazu gehören, fühlen sich durch derartige Suggestivbotschaften mundtot gemacht und wenn das lange und intensiv genug passiert, wandern sie - wie du selbst erwähnt hast, wenn ich mich recht erinnere - ab in Richtung rechtsorientierter Partei. Ob sie das aus Naivität oder aus Selbstschutz tun, weil ihnen die Möglichkeit genommen wurde, sich ungestraft zum Thema zu artikulieren, weiß ich nicht. Darüber kann man anderorts philosophieren.
Ich vertrete den "besorgten Bürger" ohne rechtsextremen Hintergrund ganz exakt, seit ich mitbekommen habe, wie zum Beispiel Menschen wie Konstantin Wecker ihren Prominentenstatus nutzen, ihn hemmungslos zu diffamieren und in den Dreck zu ziehen. Ich kann das nicht, tut mir leid. Ich kann nicht auf meine Landsleute spucken, egal welcher Couleur oder aus welchem Milieu sie kommen, nur um auf einer Woge der Menschlichkeit mitzureiten. Das schaffe ich nicht, das bringt mich in einen zu großen, inneren Zwiespalt.
Darum sage ich JA zur Flüchtlingshilfe und der "Besorgte Bürger" darf besorgt sein und Fragen stellen und hat nicht mundtot geschlagen und in die Unmündigkeit getreten zu werden. Fragen zur wirtschaftlichen Machbarkeit genau so wie Fragen zur inneren Sicherheit.
In Syrien herrscht ein Krieg, den Europa und Amerika mitverursacht haben, so lese ich da immer wieder. Wer aber ist Europa? Ist Europa eins mit dem "Besorgten Bürger", der schon seit längerem mit den Machenschaften in der EU hadert? Nein, der "Besorgte Bürger" ist ein Individuum, das sich hier eine Existenz geschaffen hat leben muss bzw. will und sieht nun eine mächtige Welle Asylsuchender auf Europa zukommen und darf sich fragen:
"Wer kommt denn da so im Einzelnen? Was haben die Menschen, die da auf der Flucht sind so gemacht, bevor sie sich in Camps um Syrien herum Zuflucht gesucht haben? Handelt es sich dabei durchgehend um harmlose Bürger oder sind auch ehemalige Kämpfer dabei, die des Krieges und der Gräueltaten vorerst müde sind? Werden wir es schaffen, Kinder, die mit echten MP`s spielen durften, erfolgreich in unser Schulsystem zu integrieren?"
Solche und ähnliche Fragen darf er haben und veräußern, der "Besorgte Bürger" den Konstantin & Co so gerne in den Dreck ziehen und er hat deswegen nicht ins Rechte Eck abgestellt zu werden. Und die Führung der EU genau so wie Amerika hätten sich um finanzielle Unterstützung und einen
kontrollierten Abtransport und eine gerechte Aufteilung der Asylsuchenden aus den überforderten Nachbarländern und Grenzstaaten zu kümmern, incl. einer ausreichenden, psychologischen Betreuung für die tatsächlichen Opfer. Gleichzeitig wäre darauf zu achten, dass die soziale Stabilität in der eigenen Region und die innere Sicherheit nicht gefährdet wird.
Ich sehe da viel Arbeit und wenig Zeit, um auf "Besorgte Bürger" hinzubeissen.
Aber eine brauchbare, unumstößliche Meinung dazu habe ich mir noch nicht geblidet.