Große Popularität genoss
Amazing Grace bei beiden Parteien des
amerikanischen Bürgerkriegs sowie bei den
Indianern. Den
Cherokee gilt es sogar als inoffizielle Nationalhymne, haben sie doch während des berüchtigten
Pfades der Tränen 1838 ihre Toten häufig aus Zeitmangel ohne große Zeremonie, sondern nur unter Absingen von
Amazing Grace beerdigt. Das Lied wird auch heute noch häufig auf
Beerdigungen oder Gedenkveranstaltungen gespielt und gesungen, so etwa 2004 anlässlich der Beisetzung des ehemaligen US-Präsidenten
Ronald Reagan und 2015 anlässlich der Gedenkfeier an die Todesopfer des
Anschlages in Charleston.
Obwohl das Kirchenlied von einem in den Sklavenhandel verstrickten Euroamerikaner stammte, wurde
Amazing Grace von der afroamerikanischen
Spiritual- und
Gospelszene übernommen. Es wurde von den
Blind Boys of Alabama genauso interpretiert wie von
Mahalia Jackson,
Aretha Franklin oder dem Montreal Jubiliation Gospel Choir und dem Harlem Gospel Choir. Heute zählt Amazing Grace zu den beliebtesten
Kirchenliedern der Welt und wird von Angehörigen unterschiedlichster christlicher
Konfessionen gesungen. Daneben gilt das Stück als Protestsong gegen die Sklaverei sowie als Hymne christlicher wie nicht-christlicher
Menschenrechtsaktivisten.