Die Schule der Zukunft!

Das Thema Wldorfschule ist öfter gefallen. Aber ist das wirklich die ideale Schulform? Und wenn ja, warum hat sie sich nicht durchgesetzt? Ich persönliche finde das Konzept ganz süß - im Kindergarten.

Ein breites Allgemeinwissen würde ich mir für die zukünftigen Schüler wünschen. Und dass keiner von der Schule abgeht ohne ordentlich schreiben, lesen, rechnen zu beherrschen. Allein in Österreich gibt es offiziell mehr als 300.000 Menschen die das NICHT können! Wie kann denn das sein?!

Dass die besonderen Talente jedes Kindes gefördert werden - die Schulen sollen am Vormittag unterrichten (Mathe, Physik und Chemie gehören genauso dazu, auch wenn es für viele kein Spaß ist - das Problem werden die Kleinen noch oft haben - ein ganzes Leben lang...)

Aber was würde dagegen sprechen am Nachmittag Arbeitsgruppen zu bilden? In der Grundschule mag das noch nicht notwendig sein. Aber wenn ich mich an meine eigene Schulzeit erinnere waren so ab der 5. Stufe doch ganz klare Unterschiede erkennbar: Man konnt die "intellektuellen" Schüler ganz klar von den Sportskanonen trennen. Die Handwerker von den Mathematikern. Die Laborratten von den Naturfans. Kann man sich die verschiedenen Interressen nicht zu Nutze machen?

Musik und Sportunterricht habe ich persönlich immer als Kinderaufbewahrung mit gelegentlicher Beschäftigung empfunden. Musikunterricht was ausschließlich singen. Was bringt einem das im Leben. Lieber hätte ich ein Instrument gelernt...
Sportunterricht: Eine Runde um den Sportplatz nach der anderen. Einfach toll. Volleyball. Ich hasse Volleyball.
Heute spiele ich Tennis, reite und schwimme. Aber damals - ausser dem Sportplatz und dem Volleyball - nichts in Sicht...

Den Schülern einfach mal zeigen was es alles gibt. Und die Möglichkeit geben es auszuprobieren. Das könnte schon mal ein guter Anfang sein...
 
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Den Schülern einfach mal zeigen was es alles gibt. Und die Möglichkeit geben es auszuprobieren. Das könnte schon mal ein guter Anfang sein...
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...und wer soll das bezahlen? Reitunterricht? Die Graupe fällt grundlos vom Pferd und die Schule bezahlt sich dumm und dämlich oder der Pferdebesitzer...oder doch die Schule(letztendlich der Steuerzahler)...und...die Schüler sollen doch zu selbständig denkenden Wesen erzogen werden...tja...da kann man doch am WE oder in den Ferien mal selbständig erkunden, was es alles so gibt...aber dafür müßte man ja auch wieder selber denken...und sich womöglich auch noch selber bewegen..u.U. auch noch selber jemanden fragen, wie teuer der Unterricht ist etc...


Sage
 
Ich habe am 1. Juli den letzten Schultag meines jüngsten Sohnes gefeiert wie Geburtstag, Weihnachten und Silvester zusammen :) . Endlich Schluß mit diesem Schwachfug.

Und ich kann aus meinen langjährigen leidvollen Erfahrungen mit diesem Schulsystem (ich habe auch das Experiment Waldorfschule hinter mir, ist AUCH zum Vergessen) nur eines sagen.

Ich würde allen kommenden Schülern wünschen, daß in den ersten, grund-legenden Jahren wieder mal die grund-legenden Dinge gelehrt werden.

Also als Erstes: Schreiben. Schreiben. Schreiben. Und ich meine wirklich SCHREIBEN, viele viele Heftseiten voll einfach die Tätigkeit Schreiben erlernen. Mit sinnvollen, altersentsprechenden Texten, aber bitte einfach SCHREIBEN, zusammenhängende Texte. Anstatt in diese vermaledeiten Schulbücher einzelne Wörter ausfüllenderweise hineinzukrixeln. - Auf diese Art und Weise ergäbe sich bereits die wichtigste Vorarbeit zum zweiten Punkt.

Also als Zweites: Lesen. Lesen. Lesen. Und ich meine wirklich LESEN, sinnvolle zusammenhängende Texte SINNERFASSEND lesen, und das viele viele Seiten lang. Anstatt irgendwelche Wortfetzen sinnbefreit aneinanderzustoppeln, wie es in diesen vermaledeiten Schulbüchern Brauch geworden ist. (Damit wäre auch gleich der Sachunterricht weitgehend abgedeckt.)

Und als Drittes: Rechnen. Rechnen. Rechnen. Und ich meine wirklich RECHNEN. Kopfrechnen, in allen Grundrechnungsarten, seitenweise Rechnungen selbst anschreiben und ausrechnen. Anstatt in diesen vermaledeiten Schulbüchern irgendwelche Zahlenausfüllübungen zu praktizieren, mit denen KEIN Mensch wirklich rechnen lernen kann.


Und dann wäre eine solide Grundlage für die weiterführenden Schulen gelegt. In denen würd ich mir dann wünschen, daß das erworbene Wissen gleich mal in der Praxis ausprobiert werden kann, damit klar wird, wozu ich mir eigentlich das Hirn mit all dem Zeug vollstopfe.

Und ich würde mir wünschen, daß in den Schulen darauf vorbereitet wird, was in der Erwachsenenwelt dann wirklich gebraucht wird: Techniken zu erlernen, WIE man Lehrstoff sinnvoll aufbereitet - damit dann in der Berufsausbildung nicht das simple Merken simpler Fachbegriffe zum Riesenhindernis wird... weil ja immer nur Lücken ausgefüllt wurden in den vermaledeiten Schulbüchern, jahrelang...

Tja.

Von besseren Schul-Zeiten träumend
Kinny
 
Mir fällt dazu ein, dass ich sehr viele Leute kenne (und ich war selbst lange Zeit so einer), die ihren Beruf nicht wirklich gern und mit Leidenschaft machen. Man hat sich arrangiert, man lebt dahin und man macht es wegen der Bezahlung. Ich denke der Grundstein für dieses Systen wird in den Schulen gelegt. Aber natürlich nicht ausschließlich. Auch die Gesellschaft als Ganzes und letztendlich die Eltern wirken da mit. Ein sicherer, gut bezahlter Job ist vielen immer noch wichtiger als eine erfüllende und glücklichmachende Tätigkeit. Dieses Systen ist ein wunderbarer Nährboden für Burn Out und viele andere Krankheiten.
 
Mir fällt dazu ein, dass ich sehr viele Leute kenne (und ich war selbst lange Zeit so einer), die ihren Beruf nicht wirklich gern und mit Leidenschaft machen. Man hat sich arrangiert, man lebt dahin und man macht es wegen der Bezahlung. Ich denke der Grundstein für dieses Systen wird in den Schulen gelegt. Aber natürlich nicht ausschließlich. Auch die Gesellschaft als Ganzes und letztendlich die Eltern wirken da mit. Ein sicherer, gut bezahlter Job ist vielen immer noch wichtiger als eine erfüllende und glücklichmachende Tätigkeit. Dieses Systen ist ein wunderbarer Nährboden für Burn Out und viele andere Krankheiten.

...und wenn es nicht diese leute geben, die einen bezahlten Job machen...dann würdest Du hier nicht schreiben können...denn dann gäbe es auch kein Internet...wer sollte sich denn darum kümmern, daß das alles so reibungslos abläuft...oder worauf würdest Du schreiben, wenn nicht irgendwo ein Haufen Menschen sitzen und die PCs zusammenbauen würden...oder ohne die Typen, die diese Kisten verpacken, verkaufen oder ausliefern...


Sage
 
...und wenn es nicht diese leute geben, die einen bezahlten Job machen...dann würdest Du hier nicht schreiben können...denn dann gäbe es auch kein Internet...wer sollte sich denn darum kümmern, daß das alles so reibungslos abläuft...oder worauf würdest Du schreiben, wenn nicht irgendwo ein Haufen Menschen sitzen und die PCs zusammenbauen würden...oder ohne die Typen, die diese Kisten verpacken, verkaufen oder ausliefern...


Sage

Was ja aber nun nicht wirklich ausschließt, daß die richtigen Leute zu den richtigen Berufen kommen... es werden halt leider immer noch Leuz von den Eltern in Berufe getrieben, die sie nicht wirklich wollen. Und dann sind sie ein halbes Leben lang unglücklich. Dabei gibt es grad auf diesem Gebiet zumindest hier bei uns schon relativ gute Beratungen, wer in welche Berufsrichtung paßt...

Gruß
Kinny
 
Wir bräuchten keine Schule der Zukunft, sondern sollten einfach Konzepte ergreifen die es schon gibt. Ich denke da an die Montessori-Schulen.

Zudem müßte die Leistungsbewertung gerechter werden, die ist nämlich sehr oft noch vom Verhältnis Lehrer-Schüler geprägt. Und wer kennt das nicht, daß je nach Lehrer die Noten zwischen 2 und 4 differieren konnten, obwohl man sich als Schüler im Leistungsverhalten nicht verändert hat und die selbe Mühe gab. Aus meiner Sicht gab es dafür zwei Gründe, erstens der Lehrer konnte einen mehr oder weniger leiden, zweitens der Lehrer konnte seine Informationen mehr oder weniger an den Schüler bringen was ausschließlich auf die Kommunikationsfähigkeit des Lehrer zurück zu führen war.

Plus was wenig beachtet wird, die Notengebung richtet sich auch nach der Gesamtleistung der Klasse. Ein Lehrer muß einen bestimmen Notenschnitt abgeben, welcher weder zu gut noch zu schlecht sein darf. Also hängt die persönliche Leistungsbewertung auch davon ab wie gut oder schlecht der Lehrer die Klasse insgesamt erreicht und wie motiviert und Leistungsfähig die Klasse insgesammt ist.

Eigentlich bräuchte es keine Schule der Zukunft, sondern eine Lehrerschaft der Zukunft, welche gelernt hat einfühlsam zu kommunizieren und schon von der 1. Klasse an Schüler zu motivieren.

LG Siegmund
 
...und wenn es nicht diese leute geben, die einen bezahlten Job machen...dann würdest Du hier nicht schreiben können...denn dann gäbe es auch kein Internet...wer sollte sich denn darum kümmern, daß das alles so reibungslos abläuft...oder worauf würdest Du schreiben, wenn nicht irgendwo ein Haufen Menschen sitzen und die PCs zusammenbauen würden...oder ohne die Typen, die diese Kisten verpacken, verkaufen oder ausliefern...


Sage

Es gibt sicher Leute denen es Spaß macht, PCs zusammen zu bauen. Ich sag ja nicht, dass ich bezahlte Jobs nicht gut finde. :) Alles was ich sage ist, dass ich es sinnvoll finde, in einem Job zu arbeiten, der mir Spaß macht und für den ich auch Talent habe. Es gibt sehr viele Menschen, die das nicht machen. Machst dus? :)
 
Vorerst: Die Idee einer "Schule der Zukunft" darf sich nicht allein am Bildungsideal aufhängen, man muss auch die praktische Umsetzbarkeit miteinbeziehen. Was hilft uns ein perfektes Schulsystem, in dem die Lehrer komplizierte und ausgefeilte pädagogische Techniken anwenden, die speziell auf die einzelnen Schüler ausgerichtet sind, wenn die Ausbildung und Bezahlung solcher Lehrer so hoch ausfallen würde, dass nur das obere Drittel unserer Gesellschaft sich überhaupt Schulbildung leisten könnte?

Bei mir ist der Austritt aus der Schule ja noch nicht sooo lange her, auch, wenn es mir als Student momentan vorkommt als wäre ich in einer anderen Welt gefangen gewesen. Tatsächlich hab ich in den ersten Studienjahren immer wieder Albträume gehabt, in denen mir gesagt wurde, ich müsste noch einmal ein Jahr ins Gymnasium - was bei meinem derzeitigen Mindset ein Ding der Unmöglichkeit wäre.

In meinen Ausführungen kann ich gemäß meinen Erfahrungen nur vom österreichischen Schulsystem sprechen.
Ich wäre für mehr Wahlpflichtunterricht. Und ich wäre für mehr fachspezifische Ausbildung. Es gibt nichts schlimmeres als Gymnasien - sie geben den Schülern nichts anderes mit als schlechte Qualifikationen auf dem Arbeitsmarkt. Gymnasiasten haben keine Ahnung vom Leben und in ihrer Schulzeit großteils Müll gelernt. Und ich hab in meinen Studienjahren gesehen, dass Schüler, die z.B. aus einer technischen Fachschule (HTL heißt das bei uns) kamen, sich in wirtschaftlichen Sachen auch nicht ungemein schwerer taten als die anderen.

So, also jetzt meine Idee:
1. Lesen, schreiben, rechnen. Das soll jeder Schüler beherrschen, unabhängig davon, auf welcher Schule er war.
2. Jede Schule sollte entweder berufsbildend sein, oder zumindest berufsrelevante Kurse anbieten. So haben HAKler (Handelsakademie, die nach ihrer Schule eine wirtschaftliche Grundausbildung haben) oder HTLer (Techniker) direkt nach der Schule weit bessere Berufschancen als Gymnasiasten, ohne dabei besondere Nachteile bei z.B. der Studienwahl zu haben (man sagt immer: "Dafür kann ein Gymnasiast nachher alles machen!" - das kann ein HAKler auch). Daraus ergibt sich für mich, dass das reine allgemeinbildende Gymnasium, ohne fachspezifische Ausbildung (also mit Ausnahme von so speziellen Musikgymnasien, wirtschaftskundliche Gymnasien etc) eine absolute minderwertige, weil praxisferne, Ausbildung bietet. Absolut überholt.
3. Abgesehen davon sollte man das Bewusstsein der jungen Menschen stärken, dass sie eines Tages arbeiten, einem Job nachgehen, Geld verdienen müssen - und dass man gute Jobs nur mit guten Noten kriegt. Sowas lässt sich am einfachsten durch frühe und viele Pflichtpraktika erreichen (auch das passiert in HTLs, HAKs, wird aber bei Gymnasien ausgespart). So verbindet man für die Schüler das theoretische Lernen im Jetzt mit den Chancen auf ihren Traumberuf in der Zukunft.
4. Man sollte den Kindern das Lernen beibringen. In allen Schulen wird momentan Lernen als etwas selbstverständliches angesehen. Ich erzähl ihnen was, sie wiederholens, bei der Prüfung können sies. Dabei ist Lernen ein komplexer Vorgang, den man mit Übung viel effizienter gestalten kann. Die Schule, die mir beibringen will, wie die Integralrechnung funktioniert, sollte mir auch beibringen, wie ich so etwas am besten lerne. In dieser Hinsicht gehört meiner Meinung auch mehr geforscht.
5. Man sollte, nach Vorbild amerikanischer Schulen, Dinge wie analytical reasoning und logical reasoning mehr forcieren.
6. Ebenso sollte man, nach Vorbild amerikanischer Schulen, das Gesellschaftsbewusstsein und Moralbewusstsein der Kinder stärken, kritisches Denken und Hinterfragen anregen.
7. Interessant wäre auch, nach Abschluss der Volksschule (Grundschule heißt das bei euch, nech?) eine Art Intelligenztest zu machen, in dem ihre persönlichen Stärken und Schwächen evaluiert werden. Die Testergebnisse sollten allerdings nicht veröffentlicht oder vorgezeigt werden müssen, sondern nur den Kindern und ihren Eltern als Orientierungshilfe dienen, absolut ohne Leistungsdruck.
 
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ich orte hier wieder bei den meisten frontalunterricht und eingliederung in das bestehende system.
wenn die kinder oder eltern nicht schuld sein dürfen, dann müssen die lehrer herhalten.
ich bin dafür, dass kinder entscheiden sollen, was gelernt wird. denn kinder sind bei weitem intelligenter als eltern und lehrer.

lg winnetou:)
 
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