Die Schule der Zukunft!

Himbeere

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am Attersee
:thumbup: Liebe Leute, Eltern, Schüler und die, die es einmal waren!

Wenn wir gemeinsam unsere Schule für die Zukunft erschaffen könnten - wie würde sie aussehen?

Schulreform, Bildungsreform, ein Pisa-Debakel jagt das andere... Aber was verändern?

Radikaler Umsturz oder passt eigentlich eh alles? Ganztagsschule oder mehr Verantwortung für die Eltern? Abschaffung des Benotungssystems oder mehr Leistungsdruck? Welche Fächer wären uns wichtig, und auf was könnten wir gut verzichten,... ?
 
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Sehr gute Frage, Himbeerchen. Ich persönlich würde Unterricht im Freien bevorzugen, zumindest wenn es das Wetter zulässt. Außerdem viele Projekte, Auflüge, Schullandwochen.... eben alles, was den staubigen Unterricht etwas bunter und interessanter gestaltet. Die Schule der Zukunft sollte auf Freiwilligkeit beruhen, die Kinder sollten gerne hingehen weil sie den Unterricht mögen und sie sollten auch Geschmack am Lernen finden. Natürlich wäre eine Benotung dann völlig unnötig. Wenn ein Schüler ein Lernziel nicht erreicht, ist es eher Schuld des Lehrers als des Schülers. Das ist freilich eine Utopie. Solche Fächer wie Empathie, Mitgefühl und wie man das Glück des eigenen Lebens gestalten kann, wären auch gefragt. Das Ziel wären freinfühlige, gebildete, freundliche Erwachsene, die eine bessere Gesellschaft aufbauen können.
 
Also ich muss sagen, dass ich mit diesen ganzen alternativen Schulprojekten gar nichts anfangen kann.

Meine Cousine ist selber auf einer Waldorf-Schule (die "krasseste", d.h. strengste, die Bayern angeblich zu bieten hat - ich kanns nicht beurteilen, ich habs nur in deren Prospekt gelesen) und ich muss schlicht und ergreifend sagen, dass die Leute im Vergleich zu einem staatlichen/ öffentlichen Gymnasium ca. 2 Jahre hinterherhinken, im Sprachenunterricht würde ich noch viel mehr ansetzen. ...
Ob es jetzt so wichtig ist, Astrologie und Astronomie als Fach zu unterrichten und die Leute dafür keine Ahnung haben, wo Afghanistan liegt...naja! Kommt natürlich immer drauf an, WAS man mal später werden möchte.
Meine Cousine lernt seit der 1. Klasse Französisch, weil das in der Waldorfschule (in BY zumindest) Pflicht ist, und sie ist jetzt 15 und kriegt keinen Satz heraus! Die hat auch null Ahnung, wo man Französisch spricht, null Kenntnisse über das Land - was auch klar ist, wenn die Lehrer dort bis heute noch eigene Texte hauptsächlich aus Kinderbüchern über Herrn und Frau Bär rauskramen, die Beerensandwiches essen und im Wald leben. Also nein, da löschts mir wirklich alles ab!
Andere machen mit 15 einen Schüleraustausch, um Land und Leute besser kennenzulernen, um selber mal Französisch außerhalb der Schule sprechen zu können. Eben das, wozu eigentlich moderne Fremdsprachen dienen: Kommunikation!

Es ist absoluter Unsinn, kleinen Kindern z.B. die Verantwortung zu geben, selbst zu entscheiden, WAS sie machen wollen. Dann würden wohl 50% der Kinder nie einen Matheunterricht besuchen. Man sagt ja jetzt schon, dass viele Schulabgänger nicht richtig lesen, schreiben noch rechnen können...
Kam erst vor ein paar Wochen in den Nachrichten, dass das die Arbeitgeberverbände bemängelten; dass es noch so viele Ausbildungsstellen gäbe, doch die Leute einfach nicht qualifiziert genug seien und die Basics in Rechnen, Schreiben und Lesen nicht drauf hätten.

Will gar nicht wissen, wo das enden würde, wenn Kinder plötzlich nicht mehr rechnen lernen würden.

Außerdem muss man nun mal lernen, dass man manchmal Dinge tun muss, die einem halt nicht so viel Spaß machen; das muss jeder in der Arbeit auch tun, es gibt in jedem Job Dinge, die man lieber macht als andere. Und auch wenn ich im esoterischen Bereich selbständig bin, dann muss ich mich vielleicht doch mal mit Buchhaltung und Steuererklärung und so einem Mist beschäftigen.
Unsere (Arbeits-) Welt ist nun mal auf Leistung ausgerichtet und das wird immer taffer werden; da bringt es m.E. überhaupt nichts, Kinder ihre ganze Schulzeit über in Watte zu packen.
Natürlich fände ich es auch schön, dass man viele Fächer eher praktischer unterrichtet; dass man in Biologie z.B. mal erst seine eigene Heimat und deren Pflanzen kennenlernt als sich über exotische Pflanzen und deren Besonderheiten zu unterhalten. Raus in die Natur und mal sehen, was da so blüht.
In Chemie war bei uns "Chemie des Alltags", organische Chemie, angesagt, was mich total interessierte und faszinierte! Und wir lernten Dinge, die wir in unserem täglichen Leben brauchen: wie macht man ein Waschmittel, warum wirkt ein Waschmittel, wie sind die Bestandteile, wie färbt man Klamotten ein, wie wird Magarine hergestellt, wir haben das alles in der Schule gemacht. Und mich hat das so fasziniert, dass ich als Neusprachlerin sogar in Chemie nach nur 2 Jahren Abitur gemacht habe.

Ich hab mich auch durch Physik gekämpft und war keine Leuchte, aber man lernt auch was für sich und das, was man früher noch Allgemeinbildung nannte.
Es gibt so viele Fächer in der Schule, dass ich wohl meinen möchte, wenn sich ein Jugendlicher für rein gar nichts interessieren kann, dann wird auch eine alternative Schule kein Interesse wecken können. Die werden dann auch nicht beim Eurythmiesportunterricht wie die Elfen herumtanzen, sondern das genauso ätzend finden wie "normalen" Sportunterricht.
 
ehrlich gesagt will ich gar nicht groß drüber nachdenken, weils eh nicht in meiner macht liegt ...

aber mehr freiheit und selbstbestimmung wären schon wünschenswert...
der zwang der über die persönlichen interessen/fähigkeiten einfach drüber fährt ist meine ansicht nach psychoterror... und sollte geschichte sein!

naja die einen können damit gut umgehen - ich konnte es nicht...

grüße liebe
daway
 
ich denke schon dass man was bewegen kann, wenn man sich damit beschäftigt und was tut
es gibt sicher vereine und organisationen die dabei sind einiges durchzusetzten, natürlich braucht das zeit, veränderungen sind immer schwierig für uns menschen
 
... Aber was verändern?
Die Ausbildung der Lehrer - Zulassung zum Studium nur nach ausführlichem Eignungstext.

Habe 4 Kinder und alle bis zum Abi begleitet, kenne Aussagen wie:

"Ich muss mich nur an die Wand lehnen, ich verdiene mein Geld sowieso"

"Es gibt 3 Gründe weshalb ich Lehrer geworden bin: Sommerferien, Osterferien, Weihnachtsferien"

Planung der nächsten Wochen .. "Wir machen nächste Woche den Wandertag, schreiben die Deutscharbeit, vielleicht werde ich nochmal krank, dann kommt die Weihnachtsfeier und kurz vor den Ferien auch noch eine Mathearbeit"

"Ich bin Lehrerin geworden, weil ich immer dann frei habe und zu Hause bin wenn meine (schulpflichtigen) Kinder zu Hause sind"

Das sind so Klöppse die ich mir gemerkt habe, hunderte andere, kleinere kamen da auch noch ....
Diese Damen und Herren haben zum großen Teil auch überhaupt keine Hemmungen sowas klar auszusprechen. Wenn sie so denken, ist das schon schlimm genug, aber Eltern sowas ins Gesicht zu sagen, ist ein Hammer.
Das sollten sich Arbeitnehmer in der freien Wirtschaft mal erlauben .....

Mich wundert bei derartiger Arbeitseinstellung in einem pädagogischen Beruf gar nichts mehr .....

R.
 
Ich denke man sollte in der Schule die individuellen Talente fördern und nicht ein einheitliches System über jedes Kind drüberstülpen, wo dann zwangsweise fast jedes Kind irgendwo scheitern muss. Ich würde mein Kind schon in eine Waldorff Schule geben, ich denke, dass sie dort auch "Verantwortung für das eigene Wissen" lernen. .... und weil dort eben vermehrt auf Talente eingegangen wird. Oder einfach, weil bei mir der Druck des Schulsystems auch nach 20 Jahren immer noch present ist :)
 
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Sehr gute Frage, Himbeerchen. Ich persönlich würde Unterricht im Freien bevorzugen, zumindest wenn es das Wetter zulässt. Außerdem viele Projekte, Auflüge, Schullandwochen.... eben alles, was den staubigen Unterricht etwas bunter und interessanter gestaltet. Die Schule der Zukunft sollte auf Freiwilligkeit beruhen, die Kinder sollten gerne hingehen weil sie den Unterricht mögen und sie sollten auch Geschmack am Lernen finden. Natürlich wäre eine Benotung dann völlig unnötig. Wenn ein Schüler ein Lernziel nicht erreicht, ist es eher Schuld des Lehrers als des Schülers. Das ist freilich eine Utopie. Solche Fächer wie Empathie, Mitgefühl und wie man das Glück des eigenen Lebens gestalten kann, wären auch gefragt. Das Ziel wären freinfühlige, gebildete, freundliche Erwachsene, die eine bessere Gesellschaft aufbauen können.

Wasnfürnlernziel? Wenn alles nur Heititeitschi ist...Kinder "lernen" was sie wollen...heute mal ein bisken Blümchen schaun...und abreißen...Mathe...och nöööööö...richtig deutsch schreiben...ploß nich...und wer überhaupt null Bock hat, bleibt eben zu hause...Analphabet ist ja auch kein schlechter Beruf...und die paar, die...auf Druck vom Elternhaus denn doch noch Ärzte, Anwälte, Verkäufer etc werden....dürfen dann 24/7 malochen, damit der Rest sich einen Lenz machen kann...fragt sich nur, womit....schließlich gibbet´s ja auch keinen, der beim Sozialamt die Stütze überweist...denn der, der da sitzen könnte hat ja in der Schule "seinen Talenten" gefrönt...und hofft immer noch, von Didi Bohlen zum Suppaschtar gekürt zu werden...


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