Die Sache mit der LIEBE



Ich glaube die meisten haben diesbezüglich mehr oder minder Probleme was die SELBSTannahme und SELBSTliebe betrifft. Ich meine dies jedoch nicht im Sinne von einem überaus großem Egoismus oder einer Art Eigenverliebtheit, weil man was besseres ist (angeblich *lach*). Sondern mehr aus einem inneren Frieden heraus.


Natürlich kann ich das mit Klarheit nicht sagen, aber trotzdem glaube ich das eine wirkliche Liebe durchaus auch über den Tod hinaus gehen kann.
Bis das der Tod euch scheidet ist in meinen Augen nur ein Spruch...wer jemals wirklich geliebt hat, der gibt sich mit diesen Worten wahrscheinlich kaum zufrieden....sorry :)


Hallo liebe hamied :)

Richtig,SELBSTliebe hat nichts mit Eitelkeit,zu tun.
SELBSTliebe ist sich so zu nehmen,sich so zu aktzeptieren wie man ist.
Seine Fehler zu aktzeptieren,ohne dabei den Versuch aufzugeben diese Fehler evtl. dennoch abzulegen.
Sich nicht hässlich finden,sich aber auch nicht schön finden.
Sich nicht über jemanden zu stellen,aber auch sich nicht unter jemanden zu stellen.
Wenn ein anderer schlauer ist als ich,wenn er mehr Geld hat wie ich,wenn er mehr Erfolg hat wie ich,und ich ihm das gönne aus reinem Herzen,mich nicht unter ihn stelle,mich nicht selbst erniedrige nur weil ich diese Eigenschaften nicht habe,dann aktzeptiere ich mich so wie ich bin,und dann liebe ich mich.
Und in der Tat,ist die gesunde Eigenliebe Vorraussetzung dafür,dass Ich überhaupt lieben kann.

Bis das der Tod euch scheidet:
in diesem Satz sehe ich mehr als nur ein Spruch,ich sehe darinn einen tieferen Sinn.
Wenn ein Partner den man sehr liebt früh stirbt,und man ist noch selber jung und hat noch viele Jahrzehnte seines Lebens vor sich,bringt es meiner Ansicht nach nicht viel dieser Liebe über den Tod hinaus bis ans eigene Ende fest zu halten.
Nun kann dies natürlich jeder so machen,und an die Liebe über den Tod hinaus bis an sein eigenes Ende fest halten.
Dafür haben wir ja unseren freien Willen.
Aber dieser Satz befreit uns von Zwängen,oder von Gefühlen die wir uns vielleicht selber auferlegen.
Da spielt die psyche eine grosse Rolle.
Wenn nun ein Partner gestorben ist den wir sehr liebten,und wir glauben oder das Gefühl haben er sei immer in unserer Nähe,dann bekommen wir ein Problem mit unserem Gewissen wenn wir uns anderen Menschen der Liebe wegen hinwenden.
Das soll aber nicht sein,die Liebe kennt ja keinen Zwang,nur unser Gewissen zwängt uns etwas auf.
Aber jeder kann selber entscheiden,und es ist natürlich nicht falsch wenn man an dieser Liebe über den Tod hinaus feste hält.

Was anderes ist es aber,wenn beide Tod sind.
Da scheidet der Tod die beiden absolut.
Es sei denn,man stellt sich vor dass die beiden Seelen im Nirvana sich weiter lieben.
Das mag ja vielleicht auch so sein,aber im Nirvana sieht das ganze dann anders aus,denn dort sind wir im Prinzip aus der Illusion der Materie herrausgestorben,und finden uns plötzlich in der Einheit wieder,von der wir ja niemals wirklich getrennt waren.
Und in dieser Einheit lieben wir einheitlich,alles gleich-wertig.
Bis wir dann irgendwann in die Illusion wieder hineingeboren werden,und das ganze Spiel fängt von vorne an.
Mag sein dass wir dann im neuen Leben wieder auf die selbe Seele treffen,und sie,bzw. den Menschen wieder lieben,so wie im Leben zuvor,aber auch hier trennt der Tod eines Tages die beiden wieder,und im Nirvana erfahren wir dann wieder die Liebe der Einheit,im Prinzip Gottes.

Grüsse vom Narren
 
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Hallo Narr :)

Deine Gedanken zur SELBSTliebe fand ich sehr schön.
Und genau das ist es letztendlich auch...die Waagschale auf eine Ebene zu bringen...

Was den Tod des Partners betrifft...
Das ist sehr schwierig. So etwas ist natürlich immer ein harter Schlag, aber trotz alledem ist es keine Bedingung das restliche Leben alleine verbringen zu müssen.
Ich glaube auch nicht, dass es im Sinne des Verstorbenen wäre.
Wenn man einander wirklich geliebt hat, so will man den anderen auch glücklich wissen.
Man kann auch nicht sagen, was geschehen wäre, wenn dieser Partner weiterhin gelebt hätte....für eine Liebe gibt es leider keine Garantie.
Ich glaube in gewisser Weise endet eine tiefe Verbindung bzw Liebe nicht und trotzdem kann man einer neuen Liebe begegnen.
Vorraussetzung hierfür wäre allerdings die eigene Offenheit und das Loslassen des Vergangenen.
Wenn jemand geht, dann ist die Verbindung im Hier und Jetzt, in diesem Leben vollendet...das ist jedoch lediglich meine Ansicht. Das heißt aber nicht, dass sie beendet ist....die Liebe besteht weiterhin, nur auf einer anderen Ebene...sie basiert nunmehr auf Erinnerungen....und in manchen Momenten spürt man evtl noch eine gewisse Vertrautheit oder Nähe...und wer weiß schon, ob man sich im nächsten Leben nicht wiederbegegnen wird?
Aber man kann durchaus weitere Bindungen eingehen.
Das hat ja auch wieder etwas mit diesem GANZEN zutun, dieses nicht zu vergleichen, niemanden über jemanden zu stellen, nicht zu werten....dankbar anzunehmen was kommt und was eben auch nicht kommt.
Darüber lässt sich natürlich endlos philosophieren....;)

Liebe Grüße
Hamied
 
Schau mal Hamied :liebe1: gefundener Text- passend oder?

~~~~~~Eine große Liebe~~~~~~

Doch verlerne nie,
allein gehen zu können,
allein bestehen zu können,
allein leben zu können.

Dann wirst du überleben.
Und die Liebe auch..

Man muss nie verzweifeln,
wenn einem etwas verloren geht,
ein Mensch
oder eine Freude
oder ein Glück;
es kommt alles noch herrlicher wieder.

Was abfallen muss, fällt ab;
was zu uns gehört, bleibt bei uns,
denn es geht alles nach Gesetzen vor sich,
die größer als unsere Einsicht sind
und mit denen wir nur scheinbar
im Widerspruch stehen.

Man muss in sich selber leben
und an das ganze Leben denken,
an alle seine Millionen Möglichkeiten,
Weiten und Zukünfte,
denen gegenüber es nichts
Vergangenes und Verlorenes gibt.

Rainer Maria Rilke
 
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Also ich kenn das alles sehr gut. Ich bin jetzt seit schon 5 Jahren mit meinem Partner zusammen, aber davor hab ich genausolange komplett ohne Beziehung gelebt.

Natürlich kamen damals auch die ganzen Sprüche usw., was mich oft sehr genervt hatte - man fragt sich dann schon, ob man denn ohne Partner gar nix wert ist in der Gesellschaft - da spielen sicher noch viele Rollenklischees mit.

Selbstverständlich war auch oft die Sehnsucht da, aber gleichzeitig hat es mir Spaß gemacht zu entdecken, wieviel Freude das Leben auch sonst noch bietet.

Und außerdem hatte ich in der Zeit die Gelegenheit, alte Sachen abzuschließen, was für mich sehr wichtig war.

Mich hat die Reaktion der anderen auf meine damalige beziehungslose Zeit teilweise auch gewundert. An Gelegenheiten hat es nicht wirklich gemangelt, aber ich wollte mich nicht mit "Lückenfüllern" zufriedengeben. Das wäre erstens unehrlich von meiner Seite aus gewesen denjenigen gegenüber(man weiß ja nie, welche Gefühle der andere entwickelt), und zweitens wäre ich früher oder später abhängig davon gewesen, jemand an meiner Seite haben zu müssen, um das Leben überhaupt auszuhalten.

Die Zeit, die ich damals für mich allein gebraucht habe, hat mir auch geholfen, die Beziehung jetzt mit anderen Augen zu sehen, und hat mir viel Selbstsicherheit gegeben. Sollte es mal nicht mehr klappen, dann weiß ich jetzt, das die Welt nicht untergeht und ich es locker auch allein schaffe.

Ich hatte zwar auch vorher nie die Art von Mentalität, flott von einer Beziehung in die andere zu wechseln, aber ich hatte mich doch schneller auf was eingelassen, bevor ich mir wirklich sicher war, ob ich das auch will.

Und es stimmt schon, Beziehungen entwickeln sich, man lernt viel dazu, muß erst zusammenwachsen usw., aber ich glaube, es ist die Schnelligkeit, mit der Partner heutzutage oft ausgetauscht werden, die für die hohen Scheidungsraten verantwortlich ist.

Und ehrlich, wie kann man von einem "Traumpartner" träumen, der treu und ehrlich ist, wenn man zu sich selbst nicht ehrlich ist, und nicht bereit ist, auch einmal eine Zeitlang zu warten, vielleicht nicht unbedingt auf den einen Richtigen, aber auf den richtigen Zeitpunkt?

Es ist zwar gesellschaftlich mittlerweile akzeptabel, nicht mit dem ersten Partner ein Leben lang zusammenbleiben zu müssen, man wird auch mit unehelichen Kindern nicht mehr gebrandmarkt, aber Pausen sind offensichtlich immer noch nicht gern gesehen. Das ist wahrscheinlich zu unheimlich! Fastfoodbeziehungen ohne auch nur einmal nur Innezuhalten sind halt momentan das, was offensichtlich gefragt ist, meiner Meinung nach nur das andere Extrem von dem, was vorher Jahrhunderte lang die Gesellschaft bestimmt hat.

Also Hamied: Bleib bei Deiner Einstellung, es lohnt sich auf jeden Fall für Dich!

LG,

Uela
 
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