Zauberin schrieb:
Hallo!
Sehr bequeme und praktische Ausrede: Ich kann mir erlauben zu tun,
was ich will, weil schuld an meiner Handlung nicht ich bin, sondern nur der,
der mich nicht achtet.
Oder gilt es nur für die armen Männer und für uns Frauen gelten ganz andere
Regeln?
Also ich kenne es anders: Vor zehn Jahren hat mich niemand geachtet,
als ich mich scheiden ließ und mit meinen Kindern allein war. Ich wollte ge-
meinsam mit meinem Ex-Mann für sie sorgen, aber er wollte nicht. Sein
größter Wunsch war, dass ich versage und alle sehen werden, dass ich die allein Schuldige an allem bin.
Aber ICH habe mich geachtet und das mit jedem Jahr mehr und mehr.
Und heute achten mich (fast?) alle - sogar mein Ex.
Alles Gute
Die alte Kriegerin
Liebe Zauberin, ich verstehe dich ja.
Aber ich denke, du missverstehst Christophs Aussage etwas. es ist eine Erklärung für bestimmte Abläufe. und er beschreibt eine Wirkung, die er beobachtet hat in seiner Praxis. Und die Praxis ist immer ein gewichtiges Argument...
Es geht um die beobachtete Wirkung - das verläuft meist völig unbewußt beim Mann wie bei der Frau (also nix mit: weil du das tust, tu ich jenes)
es gilt auch umgekehrt, übrigens, bei Mann und Frau.
Aber:
sieh mal, ich habe neulich mit einer guten Freundin von mir darüber diskutiert, (sie hat noch keine kinder und ist derzeit ohne festen partner). Sie ist sicher keine Männerfeindin.
Ich habe sie gefragt:
Ich: Wenn du mal Kinder und Partner hast und es kommt zur Trennung, würdest du doch sicher die Kinder bei dir behalten wollen, und er kriegt Besuchsrecht?
Sie: ja klar.
Ich: Wieso, ja klar? Hat der Vater nicht dasselbe Anrecht, das die Kinder bei ihm aufwachsen? Sie sind doch genauso seine Kinder wie deine?
Sie: Hm, also weißt du, eigentlich... Nein. ich habe als Frau doch vielmehr "investiert" (Schwangerschaft etc.)
Die Vorstellung, die Kinder dann beim Mann zu lassen, also ehrlich gesagt, das käme für mich nicht in frage...
Erkennst du was?
Da haben wir sie schon - die Nicht-Achtung des Mannes!!
Das Gefühl der Mutter, das bessere und bevorrechtigte Elternteil zu sein.
Nur als Denkstoff für uns alle...
Liebe Grüße, Stephan
P.S. Oft mag es besser sein, dass die Kinder bei der Mutter aufwachsen, das will ich gar nicht abstreiten.
Es geht hier um die Einstellung...