Die Sache mit der Achtung

Zauberin schrieb:
Hallo Stephan!

Ist wirklich meine Scheidung ein Thema für Dich? Für mich eigentlich
nicht. Ich kann nur dazu sagen, dass es eine meiner besten Entschei-
dungen war, mich scheiden zu lassen. Und wenn "schuld", dann beide
oder? :)

Alles Gute
Die alte Kriegerin
OOps, ich wollte dir nicht zu nahe treten, und schon gar nicht deine Scheidungsentscheidung hinterfragen. Wie käme ich dazu?

Ich habe aber eine Devise: Es gibt keine indiskreten Fragen - nur indiskrete Antworten... :)

Es hätte ja sein können, daß einer von euch beiden damals ganz massiv den anderen für alles verantwortlich gemacht hat - das hätte sich dann auch auf die Situation danach, z.B. die Behandlung der Kinder etc. auswirken können.

Liebe Grüße, Stephan
 
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Zauberin schrieb:
Hallo!

Sehr bequeme und praktische Ausrede: Ich kann mir erlauben zu tun,
was ich will, weil schuld an meiner Handlung nicht ich bin, sondern nur der,
der mich nicht achtet.
Oder gilt es nur für die armen Männer und für uns Frauen gelten ganz andere
Regeln?

Also ich kenne es anders: Vor zehn Jahren hat mich niemand geachtet,
als ich mich scheiden ließ und mit meinen Kindern allein war. Ich wollte ge-
meinsam mit meinem Ex-Mann für sie sorgen, aber er wollte nicht. Sein
größter Wunsch war, dass ich versage und alle sehen werden, dass ich die allein Schuldige an allem bin.
Aber ICH habe mich geachtet und das mit jedem Jahr mehr und mehr.
Und heute achten mich (fast?) alle - sogar mein Ex. :)

Alles Gute
Die alte Kriegerin
Liebe Zauberin, ich verstehe dich ja.
Aber ich denke, du missverstehst Christophs Aussage etwas. es ist eine Erklärung für bestimmte Abläufe. und er beschreibt eine Wirkung, die er beobachtet hat in seiner Praxis. Und die Praxis ist immer ein gewichtiges Argument...
Es geht um die beobachtete Wirkung - das verläuft meist völig unbewußt beim Mann wie bei der Frau (also nix mit: weil du das tust, tu ich jenes)
es gilt auch umgekehrt, übrigens, bei Mann und Frau.

Aber:
sieh mal, ich habe neulich mit einer guten Freundin von mir darüber diskutiert, (sie hat noch keine kinder und ist derzeit ohne festen partner). Sie ist sicher keine Männerfeindin.

Ich habe sie gefragt:

Ich: Wenn du mal Kinder und Partner hast und es kommt zur Trennung, würdest du doch sicher die Kinder bei dir behalten wollen, und er kriegt Besuchsrecht?

Sie: ja klar.

Ich: Wieso, ja klar? Hat der Vater nicht dasselbe Anrecht, das die Kinder bei ihm aufwachsen? Sie sind doch genauso seine Kinder wie deine?

Sie: Hm, also weißt du, eigentlich... Nein. ich habe als Frau doch vielmehr "investiert" (Schwangerschaft etc.)
Die Vorstellung, die Kinder dann beim Mann zu lassen, also ehrlich gesagt, das käme für mich nicht in frage...



Erkennst du was?

Da haben wir sie schon - die Nicht-Achtung des Mannes!!
Das Gefühl der Mutter, das bessere und bevorrechtigte Elternteil zu sein.

Nur als Denkstoff für uns alle...

Liebe Grüße, Stephan

P.S. Oft mag es besser sein, dass die Kinder bei der Mutter aufwachsen, das will ich gar nicht abstreiten.
Es geht hier um die Einstellung...
 
Oh weia Stephan,
das hat mich jetzt um, echt.
Wenn ich mir vorstelle mein Mann hätte die Kinder damals zu sich genommen, ich wäre durch gedreht. Ich habe mir nie wirklich Gedanken gemacht wie er sich gefühlt haben muss, als ich ihn aus meinem Leben geworfen habe und damit ein Kontakt zu seinen Kindern so reduziert war, so aufwändig.
Ich glaube ich habe noch einiges, was ich diesem Mann sagen möchte, wenn ich je wieder in Kontakt komme, mit ihm.
Vielen Dank für dieses Posting, es war für mich persönlich eine sehr große Bereicherung.
Alles Liebe
Elke :kiss4:
 
Inti schrieb:
nenn es Narzissmus wenn du magst, aber wir sind uns selber immer permanent ausgeliefert, wir nehmen uns permanent selber wahr, also ist es doch nur natürlich, auch genau da mit der Arbeit zu beginnen.

Würde ich auch so sehen. "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst" deutet m.E. auch auf diese "chronologische Reihenfolge" hin.

Ich glaube nicht, daß Chronologie bei solchen Prozessen wirklich eine Rolle spielt. M.E. geht das Hand in Hand, synchron.
Es gibt nur verschiedene Arten, Dinge deutlich zu machen.
Die Wüstenväter haben sich zurückgezogen, um in der Einsamkeit sich selbst und ihre Schattenseiten zu konfrontieren, und aus der Kenntnis der eigenen Schwächen das Verurteilen anderer zu beenden. Also von der Beziehung zu sich selbst zu der zu den anderen.
Bei der Familienaufstellung geht der Weg über die Konstellationen innerhalb einer Familie/eines Bezugssystems. Also von der Beziehung zu den anderen zu der zu sich selbst.
Das sind aber nur methodische Unterschiede, und keiner der beiden Wege schließt den anderen aus oder macht ihn ungültig. Auch ist keiner mehr oder weniger wert. Und schon gar nicht der einzig mögliche.
Ist doch im Grunde alles das Gleiche. :banane:

lg
Irene
 
gern geschehen, Elke. :kiss4:

:kiss3: (wegen vorhin)

nachtrag:
Was für mich aber absolut offen ist, ist die Frage, ob es nicht schon eine gewisse Tendenz in der natur und der ordnung der Dinge gibt, dass die Kinder eher bei der Mutter bleiben sollten.
Ich könnte es mir schon vorstellen.

Da bin ich aber kein experte.

Aber das entscheidende ist ja wohl auch die ehrliche Einstellung, daß es für die Kinder beim anderen Eletrnteil nicht schlechter wäre, nur anders.
Wenn der mann denkt, die Kinder wären besser bei ihm aufgehoben, als bei der Mutter, dann ist das natürlich genauso nicht-achtend der Mutter gegenüber. Zumindest verstehe ich es so. - als neuling auf dem gebiet.

Liebe Grüße, Stephan
 
ElkeB schrieb:
Wieso kommst Du zu der Annahme, dass wenn sich einer Christophs Meinung anschließt, er vorher nicht nachgedacht hat. Wir sind alle erwachsen, also Entscheidungsfähig, auch wenn es Entscheidungen sind, die vordergründig nicht richtig erscheinen.
Alles Liebe
Elke

Liebe Elke,

ein geschickter Schachzug von Zauberin, die offenischtlich einen Kampf mit mir fechten möchte, und welcher die Leser hier manipulieren soll, fürwahr! Sie achtet damit jene nicht, die sich von meinen Argumenten und ihrer eigenen offenen Wahrnehmung überzeugen lassen. Sie werden per se - übrignes slebstverständlich entgegen der Forumsregeln - abqualifiziert. Manchen ist wirklich jedes Mittel recht. Ich frage mich allerdings, was die mit mir so Persönliches laufen hat...

Wer das wohl ist?

Gruß
Christoph
 
Christoph schrieb:
Liebe Elke,

ein geschickter Schachzug von Zauberin, die offenischtlich einen Kampf mit mir fechten möchte, und welcher die Leser hier manipulieren soll, fürwahr! Sie achtet damit jene nicht, die sich von meinen Argumenten und ihrer eigenen offenen Wahrnehmung überzeugen lassen. Sie werden per se - übrignes slebstverständlich entgegen der Forumsregeln - abqualifiziert. Manchen ist wirklich jedes Mittel recht. Ich frage mich allerdings, was die mit mir so Persönliches laufen hat...

Wer das wohl ist?

Gruß
Christoph
Hi Christoph, warum erzählst du das Elke und nicht direkt an die Zauberin gewandt?

Nur so zum Achtungs-Verständnis für mich...

Ich lerne immer gern dazu, weißt du ja... :danke:

Liebe Grüße, Stephan
 
Stephan schrieb:
gern geschehen, Elke. :kiss4:

:kiss3: (wegen vorhin)

nachtrag:
Was für mich aber absolut offen ist, ist die Frage, ob es nicht schon eine gewisse Tendenz in der natur und der ordnung der Dinge gibt, dass die Kinder eher bei der Mutter bleiben sollten.
Ich könnte es mir schon vorstellen.

Da bin ich aber kein experte.

Aber das entscheidende ist ja wohl auch die ehrliche Einstellung, daß es für die Kinder beim anderen Eletrnteil nicht schlechter wäre, nur anders.
Wenn der mann denkt, die Kinder wären besser bei ihm aufgehoben, als bei der Mutter, dann ist das natürlich genauso nicht-achtend der Mutter gegenüber. Zumindest verstehe ich es so. - als neuling auf dem gebiet.

Liebe Grüße, Stephan

Lieber Stefan, knuuutsch :kiss3: (hab lange nicht mehr viel geknutscht wie hier)
ich mag das auch nicht abschätzen wo es die Kinder besser haben, das dürfte von Fall zu Fall verschieden sein, rein subjektiv.
Was mir aber auch gerade bewusst wird ist die Tatsache, dass ich meinen drei Ehemännern nicht besonders viel Achtung entgegengebracht habe. In meiner Herkunftsfamilie gab es meist sehr dominante Frauen, teilweise auch sehr unterschwellig, nicht auf den ersten Blick sichtbar. Wir Frauen haben uns als die besseren und liebevolleren Menschen gesehen.
Heute wünsche ich mir, sollte ich noch einmal in diese Welt geboren werden, dass ich zunächst Achtung innerhalb meiner Partnerschaft lebe und dann erst Kinder bekomme. Dann kommt es vermutlich auch nicht zu Scheidungen. Ist meine Einschätzung. Ich habe geglaubt nur bei mir könnten die Kinder glücklich aufwachsen, und habe später festgestellt, dass der Vater meiner Kinder nur andere Schwachstellen hatte aber nicht mehr und nicht weniger als ich und auch keine schwerwiegendere.
Ich liebe diese Forum, es gibt mir unglaublich viel.
Elke
 
ElkeB schrieb:
Wir Frauen haben uns als die besseren und liebevolleren Menschen gesehen.
ja, das ist wohl weit verbreitet, dieser Glaube. Zuweilen sogar selbst bei den Männern ...
Oft übertragen von der Mutter, unbewußt..., und evtl. weiter erhalten von der Partnerin.


Gleich muß ich weinen...
wir armen, armen Männer.... schluchz. seufz. Oh, wir unschuldigen opfer...
Wo wir doch eigentlich die besseren menschen sind...
schon dieses leid erhebt uns über euch frauen...

:ironie:


Dennoch muss man die Kirche auch im dorf lassen denke ich, umgekehrt gibt es ja auch Nicht-achtungs-Muster, anderer Art...
Wir müssen euch alles schwierige abnehmen, wir dürfen euch nichts zumuten...

wir dürfen euch z.b. nichts sagen von der Affäre, weil ihr damit bestimmt nicht fertig werden würdet... Nicht um uns zu schützen vor eurem zorn, nein zu eurem eigenen besseren...

Liebe Grüße, Stephan
 
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Stephan schrieb:
ja, das ist wohl weit verbreitet, dieser Glaube. Zuweilen sogar selbst bei den Männern ...
Oft übertragen von der Mutter, unbewußt..., und evtl. weiter erhalten von der Partnerin.


Gleich muß ich weinen...
wir armen, armen Männer.... schluchz. seufz. Oh, wir unschuldigen opfer...
Wo wir doch eigentlich die besseren menschen sind...
schon dieses leid erhebt uns über euch frauen...

:ironie:


Dennoch muss man die Kirche auch im dorf lassen denke ich, umgekehrt gibt es ja auch Nicht-achtungs-Muster, anderer Art...
Wir müssen euch alles schwierige abnehmen, wir dürfen euch nichts zumuten...

wir dürfen euch z.b. nichts sagen von der Affäre, weil ihr damit bestimmt nicht fertig werden würdet... Nicht um uns zu schützen vor eurem zorn, nein zu eurem eigenen besseren...

Liebe Grüße, Stephan

Ja so seit ihr, ihr Armen und immer starken Männers.
Neee, das ist mir schon bewusst, ich war jetzt auch ausschließlich bei meiner Geschichte und es gibt ja immer zwei, die an solchen Mustern arbeiten, Meine Ehemänner haben sich ja ausgesucht mit mir zu leben, möglicherweise um zu lernen? Mein jetziger Mann hatte eine Ehefrau, die ebenso wie ich die Gesamtschuld für das Scheitern der Beziehung bei ihren Männern sucht. Der Sohn wächst in der Gewissheit auf, dass Männer Schweine sind. Die dessen Stiefschwester ebenso.
In dieser Beziehung ist mein dritter Versuch auf jeden Fall von mehr Erfolg gekenneichnet, erstmalig bin ich bereit zu Lösungsbemühungen, anstatt alles hinzuschmeissen.
Alles hat seinen Sinn, auch wenn der oft erst Jahre später erkennbar wird.
Alles Liebe
Elke
 
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