Die Sache mit dem Begehrt-werden....

tirabella

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23. Mai 2011
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Bayern
Hallo ihr Lieben,

heute habe ich einmal eine Frage an Euch.

Kennt ihr das?
Am Anfang war die Beziehung zu Eurem Partner noch leidenschaftlich und ihr habt Euch begehrt gefühlt und seid aus dem Bett nicht mehr heraus gekommen... natürlich wird das irgendwann weniger. Auf einmal ist aber "der Ofen aus". Man liebt sich sehr, verbringt gerne Zeit miteinander und der Sex ist auch schön, aber die Glut ist weg. Von Leidenschaft und Begehren kann keine Rede mehr sein und man trauert ein wenig den alten Zeiten hinterher und ist traurig (und manchmal auch frustriert), dass alles nicht mehr so lodert, wie am Anfang.

Meine Meinung dazu ist folgende:
- Wenn wir vom Partner begehrt werden wird eine Lücke gestopft, die in unserer eigenen Seele liegt.
- Fällt das Begehren des Partners dann nach einiger Zeit weg, spürt man die Lücke wieder umso mehr
- Da es sehr einfach ist, den Partner dafür verantwortlich zu machen, fordert man von ihm, dass er sich wieder mehr anstrengt.
- Wenn er das dann nicht tut, sucht man sich die Bestätigung wo anders (Flirten mit Anderen, Seitensprünge, etc.)
- Eigentlich kann man die Lücke in sich aber nur selbst schließen, und auch nur dadurch dauerhaft von der Anerkennung/Bestätigung anderer Menschen unabhängig werden.

Meine Frage an Euch ist nun:
- wie schließt man diese Lücke bei sich selbst?
- was hilft einem dabei, Anerkennung, Bewunderung, bzw. Leidenschaft und Begehren in sich selbst zu finden?


Hat irgend jemand von Euch Erfahrung mit diesem Thema oder ist schon einen Schritt weiter gekommen?

Viele Grüße und schon jetzt Danke für Eure Antworten!
 
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Nee, ich habe keine Ahnung- lediglich meine eigene Theorie.
Am Anfang ist der Zustand des Verliebtseins (noch) da. Viele werwechseln ihn übrigens gern mit Liebe.
Dieses Verliebtsein ist ein wahrer Hormoncocktail, den aber kein normaler Mensch dauerhaft leben könnte- denn unsere Körper wären mit der Zeit heillos überfordert.
Was also tun, wenn die Verliebtheit nachlässt... schwere Frage und für mich bisher unlösbar.
Besser erscheint es mir zu warten, bis die Verliebtheit vorbei ist und dann erst einen Partner zu wählen. So kann man einerseits sicher sein, dass die Liebe trägt und dass man sich nicht selbst mit seinen eigenen Hormonen betrügt.
Dass dies in der Form kaum jemand macht, ist jedoch sicher hinlänglich bekannt...
und so sind wir dann halt traurig, enttäuscht und frustriert... einfach, weil wir es meist am "falschen Ende" beginnen. Das kann nicht zielführend sein,
meint Sayalla
 
Hm, die Liebe ist nicht das Problem... ich in meinem Fall bin mir mit der Liebe sehr sicher. Nur mir fehlt eben die Leidenschaft, das Begehrt-werden im Moment so sehr. Und ich weiß, dass es unfair wäre, das nur auf den Schultern meines Partners abzuladen, unter dem Motto "Wenn Du nur wieder mehr dies tun würdest, dann wäre ich glücklich". Das kann ja nicht funktionieren, meine ich.
 
Hm, die Liebe ist nicht das Problem... ich in meinem Fall bin mir mit der Liebe sehr sicher. Nur mir fehlt eben die Leidenschaft, das Begehrt-werden im Moment so sehr. Und ich weiß, dass es unfair wäre, das nur auf den Schultern meines Partners abzuladen, unter dem Motto "Wenn Du nur wieder mehr dies tun würdest, dann wäre ich glücklich". Das kann ja nicht funktionieren, meine ich.

Es scheint eine andere Form der Liebe zu sein, derer gibt es viele.
Ich finde es sehr gut, dies nicht "abladen" zu wollen. Das Problem ist jedoch, was man nicht will, zieht man in sein Leben... das sprichst du ja auch offen an.
Was, wenn diese Form, wie sie sich jetzt zeigt, die ganze Zeit über da war und du sie nur nicht hast als solches sehen wollen / können? Was würde das für dich bedeuten? Könntest du das irgendwie akzeptieren?
 
Hallo tirabella,

Am Anfang war die Beziehung zu Eurem Partner noch leidenschaftlich und ihr habt Euch begehrt gefühlt und seid aus dem Bett nicht mehr heraus gekommen... natürlich wird das irgendwann weniger. Auf einmal ist aber "der Ofen aus". Man liebt sich sehr, verbringt gerne Zeit miteinander und der Sex ist auch schön, aber die Glut ist weg. Von Leidenschaft und Begehren kann keine Rede mehr sein und man trauert ein wenig den alten Zeiten hinterher und ist traurig (und manchmal auch frustriert), dass alles nicht mehr so lodert, wie am Anfang.

Am Anfang ist man noch fremd, alles ist neu. Die Hormone haben eine Höchstausschüttung erreicht. Irgendwann kennt man sich schon mehr, der Reiz des Neuen verschwindet und die Hormone pendeln sich wieder im Normalbereich an. Und dann meint man, der andere würde einen nicht mehr lieben. - Das ist ein falsches Denken, denn von da an verändert sich die Liebe. Dann zeigt sich, ob sie weiter bestehen kann, auf einer anderen Ebene.

- was hilft einem dabei, Anerkennung, Bewunderung, bzw. Leidenschaft und Begehren in sich selbst zu finden?

Wie war die Aussage einer Bekannten dazu:
Die Lust auf´s Essen kann man sich draußen holen,
gegessen wird dann zu Hause.
(so ähnlich)

lg Pluto
 
Na ganz einfach, man sucht sich ein neues Hobby, oder man geht fremd. Dazwischen gibt es wahrscheinlich nichts.
 
Ich habe momentan gerade das Gegenteil. Bin neu verliebt (1 Monat mit ihm zusammen). War Liebe auf den ersten Blick. Wir hatten beide sofort das Gefühl dass wir einander schon ewig kennen.
Ich weiss dass ich ihn Liebe, das kribbeln im Bauch ist da. Der Rest fühlt sich jedoch an wie wenn wir schon Jahre zusammen sind. Auch was das sexuelle angeht, wir hatten nie dieses typische Wir-kommen-nicht-mehr-aus-dem-Bett.
Auch haben wirs sehr locker im Umgang miteinander, entscheiden immer sehr spontan ob wir uns jetzt sehen und ob wir Lust haben zueinander zu fahren.

Vor dieser Beziehung hatte ich es sehr gut mit mir selber, war glücklich wie es war und konnte mit mir selber im Spiegel flirten wenn es sein musste:) War eine echt spannende Zeit.

Nur bin ich mir in der Beziehung nicht sicher ob das alles so stimmen kann, dass sich das Gefühl vom begehrt werden nicht einstellte...aber meine Meinung ist, dass man schon selbst dafür sorgen muss, d.h. dass man sich selbst begehrt. Das reicht völlig wenn man sich der Liebe des Partners wichtig ist.
 
Hallo ihr Lieben,

heute habe ich einmal eine Frage an Euch.

Kennt ihr das?
Am Anfang war die Beziehung zu Eurem Partner noch leidenschaftlich und ihr habt Euch begehrt gefühlt und seid aus dem Bett nicht mehr heraus gekommen... natürlich wird das irgendwann weniger. Auf einmal ist aber "der Ofen aus". Man liebt sich sehr, verbringt gerne Zeit miteinander und der Sex ist auch schön, aber die Glut ist weg. Von Leidenschaft und Begehren kann keine Rede mehr sein und man trauert ein wenig den alten Zeiten hinterher und ist traurig (und manchmal auch frustriert), dass alles nicht mehr so lodert, wie am Anfang.

Meine Meinung dazu ist folgende:
- Wenn wir vom Partner begehrt werden wird eine Lücke gestopft, die in unserer eigenen Seele liegt.
- Fällt das Begehren des Partners dann nach einiger Zeit weg, spürt man die Lücke wieder umso mehr
- Da es sehr einfach ist, den Partner dafür verantwortlich zu machen, fordert man von ihm, dass er sich wieder mehr anstrengt.
- Wenn er das dann nicht tut, sucht man sich die Bestätigung wo anders (Flirten mit Anderen, Seitensprünge, etc.)
- Eigentlich kann man die Lücke in sich aber nur selbst schließen, und auch nur dadurch dauerhaft von der Anerkennung/Bestätigung anderer Menschen unabhängig werden.

Meine Frage an Euch ist nun:
- wie schließt man diese Lücke bei sich selbst?
- was hilft einem dabei, Anerkennung, Bewunderung, bzw. Leidenschaft und Begehren in sich selbst zu finden?


Hat irgend jemand von Euch Erfahrung mit diesem Thema oder ist schon einen Schritt weiter gekommen?

Viele Grüße und schon jetzt Danke für Eure Antworten!

Hi,

das ist ein ganz natürlicher vorgang im gehirn, etwas wird zur gewohnheit.

Man weiss schon vorher wie es sein wird, sein könnte, weil es dies schon einmal gab, man hat eine vorstellung davon.

warum wird ein film, den man mehrmals schaut, immer " langweiliger ", je öfter man ihn schaut ?

Warum dauert es bei einem kind länger als bei einem erwachsenen, bis es langweilig wird ? Ein Kind kann z.b. einen film viel öfters schauen bevor er langweilig wird.

Ist die gewohnheit entstanden, melden sich beim erleben die gleichen gehirnzellen wieder, die sich schon beim vormals erlebten gemeldet haben.
Man kann dann das gerade erlebte nicht mehr neu erleben, sondern es meldet sich eine erinnerung. Das erlebte wird dann nicht mehr erlebt, es wird gedacht man würde es jetzt so erleben. Schon einmal gedachtes und gefühltes wird wird einfach nochmal abgerufen, ein natürlicher sparmodus im gehirn, das kostet nicht so viel energie, führt aber immer in die dekadenz, in die vollkommene abschaltung ganzer gehirnbereiche.

Achtsamkeit führt aus dieser dekadenz. In der achtsamkeit wird das kleine, die kleinigkeiten sichtbar. Viele kleinigkeiten führen zu etwas grösserem als das grösste alleinige grosse. Um viele kleinigkeiten wahrzunehmen und zu verarbeiten ist viel gehirnmasse notwendig, brachliegende bereiche kann man reaktivieren.

Achtsamkeit führt einem zwangsläufig näher an das jetzt, das gehirn bekommt durch die achtsamkeit nicht mehr die möglichkeit, die ressourcen, eine erinnerung abzurufen. Das kann z.b. so weit gehen, dass man beim aufmerksamen essen immer denkt " so hat das noch nie geschmeckt " oder beim betrachten des himmels denkt " so sah der noch nie aus ", alles erscheint dann so als hätte man es so noch nie gesehen.

Sex fühlt sich in der aufmerksamkeit dann immer so an als wäre es das erste mal.

Grüsse
 
Hallo ihr Lieben,

danke für Eure, zum Teil sehr ausführlichen, Antworten.

@ sayalla: ja, mit sicherheit war diese "basis" schon immer da und so langsam wird sie eben frei gelegt, wo man sich hormonell beruhigt hat, sage ich mal. :)
Ich finde diese Basis, also eine Liebe die nicht auf Begehren und Leidenschaft beruht, jetzt prinzipiell nicht beunruhigend. Ich möchte nur auch einfach nicht weiterhin mit dieser Lücke leben und habe daher die Frage gestellt - wie kann ich selbst diese Lücke schließen?

@ Pluto: Ja, die Leidenschaft wird zu Liebe. Das ist klar und dass es etwas mit Hormonen zu tun hat, verstehe ich auch. Dennoch spürt doch sicherlich jeder Mensch, der in einer glücklichen Liebesbeziehung lebt, auch das Bedürfnis begehrt zu werden...???
Gerade weil ich nicht "fremd-essen" werde, muss ich ja irgendwie versuchen, dennoch diese Lücke zu füllen.

@ Justify: So eine Antwort hätte ich im Esoterik-Forum nicht erwartet. ;-)
Aber du hast recht, vielleicht sollte ich mich einfach beim hiesigen Sportverein anmelden und meine Probleme sind gelöst...

@ Sonda: Leider kann ich Dir dazu nichts sagen. Bei mir war es am Anfang immer so, dass man sich erst mal "ausgetobt" hat. Das muss aber ja nichts schlechtes sein, wenn das bei Euch nicht so ist. Vielleicht basiert Eure Beziehung halt eher auf einer weniger körperlichen, mehr freundschaftlichen Ebene. Ihr lebt Eure Sexualität dann vielleicht anders aus. Solange Du glücklich bist und er glücklich ist... da besteht für Euch kein Zwang irgendeinem Ideal/Mythos/Durchschnitt hinterher zu rennen, meiner Meinung nach.

@ Ayatala: das ist ein interessanter Punkt. Achtsamkeit, werde ich mal ausprobieren.
Klingt für mich sehr schön.


Also noch einmal vielen Dank für Eure Meinungen.

Dennoch noch einmal meine ganz konkrete Frage:
Was kann man tun, um Leidenschaft und Begehren in sich selbst zu finden?
Habt ihr da Rituale, Gedanken, Erkenntnisse, Gedichte, Lieder, die ihr mir dazu empfehlen könnt?



Vielen Dank!!!
 
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Rede doch mal mit Deinem Partner darüber.
Vielleicht könnt Ihr ja einen Weg finden, das wieder anzufeuern.

Werbung ist wichtig, alles Tiere, die ein Leben lang zusammenbleiben werben weiterhin umeinander. Krähen zum Beispiel, die balzen nicht nur ganz am Anfang und sitzen dann 40 Jahre still nebenander am Ast. Da wird zu jeder Brutzeit neu geworben, obwohl klar ist, daß sie schon zusammen sind und natürlich gemeinsam Junge aufziehen werden.

Sowas wäre bei Menschen auch sinnvoll, vielleicht auch am menschlichen Fortpflanzungszyklus orientiert, also einmal im Monat. ;)

Ihr könnt so tun, als wenn Ihr Euch neu kennenlernen würdet, Euch gegenseitig einladen, ein kleines Geschenk, was Euch halt einfällt.
Es geht um das Ritual.
 
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