Die Revolution frißt ihre Kinder

Hedonnisma

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"Regierungsmitarbeiter haben den libyschen Regierungschef Seidan in Tripolis verschleppt.
Die früheren Gaddafi-Gegner berufen sich auf Strafgesetz und Staatsanwaltschaft.


Vermutlich haben frühere Rebellen Libyens Ministerpräsident Ali Seidan aus einem Hotel entführt. Der Chef der Übergangsregierung sei von bewaffneten Männern an einen unbekannten Ort verschleppt worden, teilte die Regierung mit.

Eine Gruppe ehemaliger libyscher Rebellen bekannte sich dazu. Die Festnahme sei auf Anordnung der Staatsanwaltschaft gemäß dem libyschen Strafgesetz erfolgt, schrieb die Operationszelle von Revolutionären genannte Gruppe auf ihrer Facebook-Site.

Das ähnelt Informationen der staatlichen Nachrichtenagentur Lana, die einen Mitarbeiter des Innenministeriums zitierte, Seidan sei nicht entführt, sondern von einer Abteilung des Ministeriums "festgenommen worden".

Die Gruppe untersteht – theoretisch – den libyschen Ministerien für Verteidigung und Inneres. Dort arbeiten auch ehemalige Rebellen, die aber nicht immer den Vorgaben der Regierung folgen."

http://www.zeit.de/politik/ausland/2013-10/libyen-regierungschef-entfuehrt

Ist das nicht die blanke Ironie?
Soviel "berufen auf geltendes Gesetz" ist schon krass unpolitisch, wenn man dafür den eigenen Premier verschleppt.
Ängste im politisch aktiven Teil des Volkes und die Antireaktion auf Hierarchien?
 
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Revolutionen fressen fast immer ihre Kinder.
Eine Revolution erschafft erstmal ein Vakuum was sich erst nach und nach füllt.
Dieses Vakuum wird dann mit einzelnen Interessengruppen gefüllt die sich dann nach der Revolution bekämpfen.
Vor der vollbrachten Revolution hatten sie alle das selbe Ziel,nämlich das Alte zu vernichten.Nach dem das Alte vernichtet wurde,also das gemeinsame Ziel vollbracht wurde,stellen sich neue Interessen auf,die dann spezifisch und individuell zu Tage kommen.
Und die Dynamik einer Revolution lässt sich halt nicht per Knopfdruck stoppen.
 
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