Die rechtlichen Konsequenzen für einen fummelnden Priester

Hi Luckysun!

Diese Statistik die Du bringst... und das Beispiel mit der Schulklasse... genau so ging es mir mal. Ich las so eine Statistik, ähnliche oder dieselben Zahlen, und saß dann in meiner Schulklasse und dachte nur: Krass... irgendwo hier ist oder sind Opfer von sexuellem Mißbrauch im Kindesalter, möglicherweise sogar schon auch Täter (ich war zu dem Zeitpunkt schon im Abi).

Aber, was ich eigentlich sagen bzw. fragen wollte. Du schreibst:


Und ich denke eigentlich immer, es müsste doch eigentlich leichter zu merken sein. Damit meine ich: Ich kenne ja statistisch gesehen, wie wohl jeder in dem Fall das die Zahlen zutreffen, viele Opfer sexuellen Mißbrauchs. Man muss es ja nicht auf Kinder begrenzen, dann sind es gleich noch mehr. Aber: Es gibt niemanden, kein Kind und keinen Erwachsenen, von dem ich annehme Opfer oder Täter zu sein... also aus Beobachtung heraus. Ich halte mich nicht für unsensibel, gleichzeitig muss ich sagen das ich wenig Kontakt zu Kindern habe... aber ich denke immer: Solche Kinder müssten doch sehr auffällig sein, im Grunde doch dauerpepressiv, total verängstigt.. so ist zumindest meine Vorstellung davon.

Woran kann man sowas erkennen? Anders gefragt: Gibt es Kinder denen es ganz einfach nicht anzumerken ist?

Es ist den Kindern eben NICHT einfach so anzumerken...
das ist ja das Problem...
Man bemerkt die Anzeichen erst, wenn man sich wirklich ganz intensiv mit der schwierigen psychologischen Seite dieses Themas auseinander gesetzt hat...
und selbst dann sicher oft nicht...

Ich schreibe dazu später noch was...
hab grad keine Zeit mehr...
 
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Woran kann man sowas erkennen? Anders gefragt: Gibt es Kinder denen es ganz einfach nicht anzumerken ist?

Woran kann man erkennen? An der Veränderung der bisherigen Gemütsverfassung, der Körperhaltung, des bisherigen Verhaltens. Durch Gesichts-, Augen-ausdruck. An einem Schatten, den man im Gesicht wahrnimmt. Da ist Sensibilität, die bisherigen gesammelten Kenntnisse der Kind-Persönlichkeit gefragt. Manchmal spielt eine Rolle Intuiton, das werden Lehrer bestätigen, denen Etwas Unbestimmtes im Verhalten des Schülers, bisweilen blitzartig, aufgefallen ist und die diesem vagen Gefühl nachgegangen sind. Aber dann passierte der Mißbrauch bereits.

Wie erkennt man den Täter?
 
Ich denke ein Indikator im Umkehrschluß ist auffällige Sexualisierung des Verhaltens und Aggression
Aber verlässlich bzw. zu verallgemeinern ist die 'Phänomenologie' nicht:

"Sexuell missbrauchte Kinder zeigten nur zwei Symptome übereinstimmend öfter als nicht missbrauchte, aber aus anderen Gründen auffällige Kinder, nämlich eine posttraumatische Belastungsstörung [...] und sexualisiertes Verhalten (Kendall-Takkett et al., 1993).

Es existiert auch kein einzelnes Symptom, das bei der Mehrheit der sexuell missbrauchten Kinder auftritt. Über alle Studien beträgt der Prozentsatz der Opfer mit einem bestimmten Symptom meist zwischen 20% und 30%.

Schließlich ist darauf hinzuweisen, dass ein nicht kleiner Anteil von Kindern nach sexuellem Missbrauch keine besonderen psychischen Auffälligkeiten aufweist (Kendall-Tackett et al., 1993). Ein spezifisches sexuelles Missbrauchssyndrom ist mithin nicht anzunehmen.
"


http://www.kindergynaekologie.de/html/kora48.html

Thats it...:thumbup:
 
Wenn Gynäkologe, Psychologe ein Kind das erste Mal kontaktiert, dann beurteilt er aus der Jetzt-Sicht. Er kennt den Unterschied zum Vorher nicht. Das -Wie - Vorher können nur Nahestehende, Personen, die täglich, häufig mit dem Kind konfrontiert sind, beurteilen. Ein Mißbrauch (aus dem Blickwinkel des Gynäkologen) muß nicht erst vollzogener Geschlechtsverkehr (Vergewaltigung) bedeuten.
 
Bei dem Schlimmsten was passieren kann wiederum, wird es offensichtlich so massiv überspielt, denn es muss ja im Grunde so etwas sein... Und es muss ja wohl deshalb sein, gerade WEIL es so schlimm ist. Ich glaube, wenn überhaupt irgendwann sich bei dem Thema etwas verbessern soll, dann muss es ganz unten anfangen... das die Kinder nicht auf eine Art erzogen werden, dass sie glauben sich verstecken zu müssen. Diese ganzen Verbrechen der katholischen Kirche kommen ja auch nur deshalb ans Licht weil einige sich trauten und damit eine Lawine ausgelöst wurde.

Hauptpunkt am 'Schlimmen' ist halt auch, dass es erst im Nachhinein ein Verbrechen ist. Ich denke daher nicht, dass es ein Verstecken ist. Es äussert sich ja durchaus im Rahmen des Gruppenbezuges.

Es sind Vertrauenspersonen der Kinder und Schmerzen/Gewohnheiten sind privat bzw. in ihrer Qualität gelernt. So macht das Schule.

Sinnvoll meine ich ist Autoritäts- bzw. Vertrauenspersonen nicht zusätzlich zu autorisieren, da stimme ich dir zu, d.h. durch Eltern und Verwandte/Bekannte so zu verstärken, dass deren Verhalten immer absolut Recht erscheint und sei es der Papst, die freundliche Landrätin oder der harmlose Papi/Pope.

Aber das erfordert Weisheit in der Unabhängigkeit und Mut zu persönlichen Unstimmigkeiten im eigenen Glauben, und das ist nicht jedermanns Sache.
 
Woran kann man erkennen? An der Veränderung der bisherigen Gemütsverfassung, der Körperhaltung, des bisherigen Verhaltens. Durch Gesichts-, Augen-ausdruck. An einem Schatten, den man im Gesicht wahrnimmt. Da ist Sensibilität, die bisherigen gesammelten Kenntnisse der Kind-Persönlichkeit gefragt. Manchmal spielt eine Rolle Intuiton, das werden Lehrer bestätigen, denen Etwas Unbestimmtes im Verhalten des Schülers, bisweilen blitzartig, aufgefallen ist und die diesem vagen Gefühl nachgegangen sind. Aber dann passierte der Mißbrauch bereits.

Wie erkennt man den Täter?

Ich halte es eigentlich nicht für möglich, einen intelligenten Täter an irgendetwas zu erkennen. Daher denke ich ja, dass es bei dem Thema nur Veränderungen geben wird, wenn Kinder irgendwie anders aufwachsen... sich nach solchen Erfahrungen an öffnen und nicht verschließen. Das sie das tun muss ja einen Grund haben und ich wette das ist derselbe Grund, warum es überhaupt perversierte Sexualität gibt.. nämlich insgesamt ein kranker Umgang damit, schon in den Köpfen vieler Menschen.

Was die Täter betrifft.. Selbst wenn man bei einem Mann aufgrund seines Verhaltens einen Verdacht hätte, es wäre auch verdammt hart daraus sofort irgendwelche Konsequenzen zu ziehen, darüber zu sprechen oder sonstwas. Angenommen er ist vollkommen unschuldig... Ich glaube, dass es auch verdammt schlimm. Angenommen ich würde beschuldigt und könnte das nicht mehr richtig stellen, ich würde mich umbringen glaube ich.

Um ehrlich zu sein kenne ich einen Mann, sogar sehr gut, von dem ich zwar nie behaupten würde das er so etwas tun würde, dem ich aber auch gleichzeitig nie Kinder anvertrauen würde. Ich weiß noch, dass ich echt schlucken musste als ich erfuhr das er irgendwelchen Nachbarskindern Nachhilfeunterricht geben sollte/wollte.... Nur: Ich hätte gleichzeitig ein absolut mieses Gefühl so etwas laut zu sagen und ihm unglaublich Unrecht zu tun... Denn das gibt es ja auch, dass jemand dessen beschuldigt wird, und selbst wenn alle Gerichte der Welt ihn schon freigesprochen haben, kriegt man es aus den Köpfen der Menschen nicht mehr raus.
 
Hauptpunkt am 'Schlimmen' ist halt auch, dass es erst im Nachhinein ein Verbrechen ist. Ich denke daher nicht, dass es ein Verstecken ist. Es äussert sich ja durchaus im Rahmen des Gruppenbezuges.

Es sind Vertrauenspersonen der Kinder und Schmerzen/Gewohnheiten sind privat bzw. in ihrer Qualität gelernt. So macht das Schule.

Sinnvoll meine ich ist Autoritäts- bzw. Vertrauenspersonen nicht zusätzlich zu autorisieren, da stimme ich dir zu, d.h. durch Eltern und Verwandte/Bekannte so zu verstärken, dass deren Verhalten immer absolut Recht erscheint und sei es der Papst, die freundliche Landrätin oder der harmlose Papi/Pope.

Aber das erfordert Weisheit in der Unabhängigkeit und Mut zu persönlichen Unstimmigkeiten im eigenen Glauben, und das ist nicht jedermanns Sache.

Ich glaube, dass Thema ist deshalb auf so ziemlich jeder Ebene so schwer, weil es in der Psyche eine so schwere und komplexe Rolle spielt. Im Grunde genommen gibt es doch kaum wirklich Menschen, die vollkommen "geistig gesund" sind, was ganz allgemein Sexualität angeht. Im Sprechen scheinen wir aufgeklärt und modern zu sein. Aber das Handeln der Gesellschaft zeigt zum Teil etwas ganz anderes. Im TV ist z.B. härteste Gewalt normaler als "normaler Sex". Irgendwelche Extreme sind schon auch wieder überpräsentiert... Aber ein normaler Umgang findet damit eigentlich kaum statt. Und ich glaube, das ist in den meisten von uns tief verankert.

Ich glaube, wir halten uns nur für eine moderne und aufgeklärte und offene Gesellschaft. Vielleicht deshalb, weil Sex auf eine bestimmte Art überpräsentiert ist. Nur ist dann wiederum der Umgang damit bei den allermeisten extrem belastet. Ich wette das weit mehr Kinder aufgefordert rauszugehen, wenn Richard Gere Julia Roberts auf dem Klavier vernascht, als wenn irgendein Cowboy skalpiert wird. ;)
 
Die ganze mediale Uebersexualisierung ist ja auch ein Zeichen von krankhaftem Umgang mit Sexualität.

Bei einer sexuell gesunden Gesellschaft wäre eine solche Uebersexualisierung auf der anderen Seite gar nicht vorhanden.
 
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