Die Pharmaindustrie

Es ist wahnwitzig, wie profitgeil die Pharmaindustrie an manchen Stellen ist. So sagte einmal ein amerikanischer Vertreter: "Es gibt keinen Menschen, der nicht krank ist. Jeder hat mindestens eine psychische Störung und wir haben für alles das passende Medikament."
Totaler Irrsinn.

An mir hat die Pharmaindustrie sehr wenig verdient, und eine psychische Störung habe/hatte ich bisher auch nicht.
Somit ist die Aussage mit "jeder" schon mal falsch.

Würde beispielsw. die Bekleidungsindustrie sagen: Jede Frau muss sich bekleiden, wir haben für jede Frau die passende Hose.
Die Frauen entscheiden sich aber alle lieber Rock zu tragen?
Wo machen die dann der Profit?
Sind die Menschen/Verbraucher nicht auch mit verantwortlich wenn sie bestimmte Industrien durch ihr Kaufverhalten fördert?

Es reichen ja schon nicht mehr die Medikamente die der Arzt verschreibt, deshalb gibt es im I-Net immer mehr Arzneiversand.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/...-durch-illegale-onlineapotheken-a-838228.html
 
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Ich gehöre ja nicht zu eben jenen. Es gibt da aber tatsächlich Entwicklungen, die ich absolut nicht gutheißen kann. Manche davon verstehe ich, weil die auch leben wollen und es legitim ist Geld zu verdienen, anderes finde ich wirklich absolut nicht in Ordnung und ist auch mit dem Argument, dass man ein Unternehmen sei, dass wirtschaftlich denken müsse nicht zu vertreten.

Es muss aber auch erwähnt werden, dass ohne diese Unternehmen und ihre Produkte Tausende allein im deutschsprachigen Raum einfach nicht mehr Leben würden.

Tolles Thema, L:):)p. Ich mag deine Art Dinge zu betrachten eh sehr gerne.

Ich bin auch nichts per se gegen die Pharmaindustrie, obwohl ich einige Testingmethoden wie das Testen von Medikamenten an armen Menschen in Afrika und Asien oder Tierversuchen verabscheue. Auch die Unterstützung und Zusammenarbeit von Ärzten sollte hinterfragt werden.
Ich habe gestern eine Doku auf Sat3 über Homöopathie gesehen, ins besondere ging es um diese Globuli. Die werden ja in Deutschland massenhaft verkauft und haben eigentlich keine andere Wirkung als Placebo. Manche Studien können belegen dass sie wirken, aber im Grunde genommen ist wirklich nichts drin. Ich finde das sollte auch mal hinterfragt werden, denn für mich ist es auch unmoralisch etwas zu verkaufen dass keinen Inhalt hat, ganz egal ob der Placebo Effekt wirkt oder nicht. Aber gerade die Leute die gegen die Pharmaindustrie wettern und darauf hinweisen, dass die Industrie nur Geldverdienen will, ignoriert dass mit den Globuli auch nur Geld verdient wird.
 
und die ganzen anästhetika für die op's kommen nicht von der pharmaindustrie ?

Genau die habe ich mal für eine ASK-Knie grob überschlagen und komme da auf deutlich unter 100 €. Wahrscheinlich, wenn man nicht reinballert wie blöde unter 50€. Und das ist der Preis des Krankenhauses, nicht der Reingewinn des Herstellers. Hängt natürlich ein wenig vom Patienten, dem Verhandlungsgeschick des Einkäufers usw. ab.
 
Sind die Menschen/Verbraucher nicht auch mit verantwortlich wenn sie bestimmte Industrien durch ihr Kaufverhalten fördert?

Ja, sicherlich, nur Werbung wirkt und wenn Lügenmärchen (Heilverprechen) als Wahrheit verkauft werden, dem Verbraucher suggeriert wird, es ist gut mal schnell die Tablette gegen Kopfweh zu nehmen...

LG
Any
 
Hagall schrieb:
man sollte aber ehrlich dazusagen, dass es einem weitgehend egal ist oder man es zumindest billigend in kauf nimmt, dass pharmakonzerne nach wie vor massenhaft - zum teil äußerst schmerzhafte - tierversuche durchführen. wir profitieren ja davon (und ich bin da keineswegs ausgenommen).
Ein legitimer Kritikpunkt. Natürlich sterben sehr viele Tiere bei den präklinischen Studien, und das oft vergebens. Man muss das natürlich in dem Lichte sehen, dass es keine richtige Alternative gibt, man könnte
a) entweder sofort zu Phase-I-Studien mit Menschen springen und diesen Menschen noch großteils unbekannte Wirkstoffe geben.
b) gar keine Medikamentenforschung mehr betreiben

Es kommt letztlich aufs Weltbild drauf an, wie man hier entscheidet. Man muss sich vor Augen halten, dass für jedes Tier, das in solchen Versuchen stirbt, später Tausende oder Millionen Menschen gerettet werden können.

federschnee schrieb:
Die Kehrseite scheint aber auch immer mehr Macht zu bekommen. Es werden teilweise Medikamente auf den Markt geworfen, die nicht ausreichend getestet wurden.
Das würde ich so nicht unterschreiben. Eher das Gegenteil. Seit 1948 ist die Menge an jährlich durch das FDA zugelassenen NMEs (neue Wirkstoffe) kaum gestiegen (Link), und das, obwohl sich die Pharmaindustrie seit dieser Zeit um das x-fache vergrößert hat. Das heißt - netto gesehen wird die Entwicklung neuer Stoffe immer teurer, immer langwieriger und immer schwerer. Die Entwicklung eines völlig neuen Wirkstoffes kostet heutet schon zwischen 1-2 Milliarden Dollar. Gleichzeitig produzieren neue Stoffe viel weniger Profit als die "Blockbuster" der 80er und 90er Jahre. Diese "Austrocknung der Pipeline" wie sie genannt wird ist problematisch - einerseits kann man natürlich die Bestrebungen der FDA (bzw. in Europa die EMEA) verstehen, nur hochqualitative Wirkstoffe zuzulassen. Andererseits führen diese Beschränkungen natürlich dazu, dass - wie ich oben schon erwähnte - viele Pharmafirmen sich von R&D (also der Forschung) distanzieren und versuchen, auf andere Weise ihren Profit reinzubekommen (Marketing, me-too-drugs, Patentverlängerungen etc).

JacquesDeMolay schrieb:
In der Folge ging es auch darum, dass hauptsächlich jene behandelt werden, die es sich leisten können, die versichert sind und bei der Auswahl der Patienten, wurde aufs Geld geschaut. Diese Episode ist heute aktueller denn je.
Was erwartest du? Wie oben schon gesagt wurde: Gehst du zum Bäcker und forderst, dass er dir die Brötchen gratis gibt, weil du sie zum Leben brauchst? Müssen alle Industriezweige, die lebensnotwendige Produkte herstellen "für lau" arbeiten und wir sollen nur noch für "Luxusgüter" zahlen?
Wie gesagt: die Kosten für die Erforschung eines neuen Wirkstoffs liegen im Milliardenbereich. Die Herstellungskosten sind teilweise auch nicht ohne. Wieso sollte man dafür kein Geld bekommen?

Und übrigens: Ich wurde auch schon in Krankenhäusern im Ausland in Notfällen behandelt, die keinerlei Ahnung hatten, ob ich versichert sei und ob ich liquide genug war, die Rechnung zahlen zu können. Wäre ich in Privatinsolvenz gegangen, wären die auf ihren über 5000 EUR Behandlungsgebühren sitzengeblieben.
 
Ich bin auch nichts per se gegen die Pharmaindustrie, obwohl ich einige Testingmethoden wie das Testen von Medikamenten an armen Menschen in Afrika und Asien oder Tierversuchen verabscheue. Auch die Unterstützung und Zusammenarbeit von Ärzten sollte hinterfragt werden.
Ich habe gestern eine Doku auf Sat3 über Homöopathie gesehen, ins besondere ging es um diese Globuli. Die werden ja in Deutschland massenhaft verkauft und haben eigentlich keine andere Wirkung als Placebo. Manche Studien können belegen dass sie wirken, aber im Grunde genommen ist wirklich nichts drin. Ich finde das sollte auch mal hinterfragt werden, denn für mich ist es auch unmoralisch etwas zu verkaufen dass keinen Inhalt hat, ganz egal ob der Placebo Effekt wirkt oder nicht. Aber gerade die Leute die gegen die Pharmaindustrie wettern und darauf hinweisen, dass die Industrie nur Geldverdienen will, ignoriert dass mit den Globuli auch nur Geld verdient wird.

Wieso is in Homöopatika "nichts" drinnen?

In meinem Buch steht was in den Globuli drinnen ist.
Einfach lesen.
 
Genau die habe ich mal für eine ASK-Knie grob überschlagen und komme da auf deutlich unter 100 €. Wahrscheinlich, wenn man nicht reinballert wie blöde unter 50€. Und das ist der Preis des Krankenhauses, nicht der Reingewinn des Herstellers. Hängt natürlich ein wenig vom Patienten, dem Verhandlungsgeschick des Einkäufers usw. ab.

wenn man das mit den hüft-op's , knochenbrüchen oder allgemein folgen von unfällen zusammenrechnet und dann noch die schmerzmittel , die der patient oft in den ersten tagen danach benötigt , dann kommt da schon 'ne ziemlich grosse summe zusammen , würd ich meinen.
 
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