Hallo,
Condemn schrieb:
Ja genau... Nimm es mal so: Du siehst Dich im Aussen selbst. Du lehnst im Aussen etwas ab was Dich erschreckt und dann gibts 2 Möglichkeiten. Erstens gestehst Du Dir Deine eigene Machtlosigkeit ein, oder zweitens sagst Du "Ich trage die Verantwortung".
Es geschieht beides! Die Erkenntnis das das System nicht verändert werden kann und "ich trage die Verantwortung"! Beides sind unbefriedigende Antworten, stellen nicht wirklich eine Lösung dar - Machtlosigkeit ist keine Lösung - Verantwortung kann ich nur ausführen, wenn das Umfeld, welches darauf reagieren sollte in unserem Apparat, auch tatsächlich dagegen etwas unternimmt.
Condemn schrieb:
Beides ist solange wie Du das was Du wahrnimmst ablehnst SELBSTABWERTUNG. Und solange Du etwas IN DIR abwertest schiebt es sich assoziativ immer wieder in Deine Aufmerksamkeitsfokus und Du "erschaffst" es immer wieder, bist Du es annimmst.
Ein Beispiel, versuche es so kurz und neutral wie nur überhaupt möglich zu schildern.
Meine Tochter wollte Reitstunden. Mit der Zeit in diesem Reitstall spürte ich, dass etwas nicht in Ordnung ist. Ergebniss seitens des Reitlehrers: Betrug - fälschen von Verträgen, einscannen von Unterschriften, Tierquälerei (wäre für jeden sichtbar gewesen), sexuelle Übergriffe an Kindern.
Ca. 100 Mitglieder verlassen über kurz oder lang diesen Stall, jedoch unternimmt niemand von diesen Leuten etwas. Ihr Bedürfnis ist "nur" noch ihre Kinder zu schützen.
Für laufenden Kindernachschub ist gesorgt, denn in unserer Gegend ist ER der einzige, welcher Kindern Reitunterricht gibt.
kürzeste Kurzfassung von zwei Jahren.
a) Es kann nicht sein, dass ich "diese Realität" erschaffen habe, ..... die Realität des Reitlehrer!?
Nach meiner Meinung ist es meinerseits ein erfassen der "Ursache"/Tat/seiner Realität und folge dessen der Wirkung gewesen!?
b) Auch wenn ich es nachvollziehen kann, dass die Eltern nur noch ihre Kinder schützen wollen,.... wie können sie damit Leben, das sie ihre Kinder zwar schützen, aber einfach gehen und genau wissen, dass dieser Prozess einfach weiter geht? Wie kann ich damit Leben, mein Kind zu schützen, aber gleichzeitig zulassen, das andere Kinder nun die Erfahrung machen?
c) Das ich, aufgrund dessen, das ich die Einzige war, welche eine Anzeige erstattet hat, zum Erfeind Nr. 1 für ihn wurde - ist mir klar. Dafür habe ich genug getan, kann also so betrachtet als "meine erschaffene Realtität" angesehen werden, jedoch ist es nicht die Ursache nach meiner Meinung. Liegt doch alles im erkennen seiner Tat, seiner Realtität!
d) Warum, z.B. sehen andere diese Realität nicht, oder besser gesagt, sehen sie, aber wollen nicht sehen?
e) ablehnen und Selbstabwertung! Ausser Gleichgesinnten, welche auch Kinder missbrauchen, wird wohl jeder "normale" Mensch es ablehnen!? Wie kann man so etwas annehmen, sich umdrehen, Augen schliessen, abschalten und es einfach weiter laufen lassen?!
Condemn schrieb:
Und noch mal zu Deiner Frage wie Du Dich erschrecken kannst, obwohl Du Dein Inneres Deiner Meinung nach geändert hast... Meinst Du Erschrecken im Sinne von "nicht damit gerechnet" oder "Wie kann das passieren, ich habe dafür doch innerlich gar keine Entsprechung?"
f) Habe ich tatsächlich hierfür eine Entsprechung?
Wenn also jemand Kinder missbraucht, sollte es was in mir verursachen? Warum verursacht, oder besser gesagt, bin dann ich der einzige, der was unternimmt? Was geschieht in den anderen Personen?
g) Meine Frage ist weit mehr nach aussen gerichtet! Betrachtung von Rechtssystem z.B.! Nichts was mich persönlich, innerlich trifft, aber dennoch täglich geschieht, passiert, ohne Einfluss.
h) Ich möchte den letzten Absatz noch auslassen und noch eine Frage stellen.
Was ist, wenn ich etwas "sehe", "fühle" bevor es eintritt, bevor es geschieht. Ist es überhaupt möglich zu unterscheiden, ob ich nun die Ursache jenes Ereignisses bin, oder habe ich nur etwas erfasst, das in der mehr oder weniger nahen Zukunft geschieht?
Egofrau
hallo
ja, es ist ein ohnmächtiges Gefühl!
Den eigenen Rückzug kann ich sehr gut nachvollziehen, prakteziere ihn selber manchmal. Nur irgendwie, so empfinde ich das zumindest, kann es nicht die Antwort sein. Es ist sicher möglich, mit dem Rückzug, sich sein eigenes "Himmelreich" zu erschaffen, aber ist es nicht irgendwie auch ein "wegsehen", sich damit nicht konfrontieren wollen, wohl auch in dem Wissen, dass es manchmal sehr hart zu ertragen ist? Wir können uns unsere Realität erschaffen, ja - glaube ich auch, aber sind wir nichts desto trotz auch ein Teil einer gesamten Realität?
Ich weiss nicht wirklich die Antwort darauf, aber weder das eine noch das andere fühlt sich für mich persönlich "richtig" an.
Danke!
Liebe Grüsse
Omrean