Die Pascalsche Wette gültig?

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Ein Paradoxon (oder ein Koan) wird nicht im eigentlichen Sinne gelöst. Es erscheint unlösbar. Was aber passieren kann ist, dass sich eine Perspektive (bzw. ein Erkennen) einstellt, aus der heraus das Problem des paradoxen nicht mehr existiert.

Und ja! Ich könnte nur mit einem weiteren Paradoxon antworten: „Gott sei Dank gibt es keinen Gott!“
Das Koan ist der brachiale Weg, das diskursive Denken, den inneren Dialog also, zum Einsturz zu bringen.
Dieses Rinzai-Zen ist nicht ohne erhebliche Risiken für die geistige Gesundheit.
Das Soto-Zen, die ständige Hinführung auf die Beobachtung des Geistes, braucht zur völligen Beruhigen
des inneren Dialogs viel Geduld und Beharrungsvermögen.
Beides kann letztendlich zum ziel führen. das Paradox besteht in der Notwendigkeit eines unnötigen Exerzitums.
 
Solis schrieb:
...ich würde sagen, die Konzentration auf dieses Sein ist schon ein gedankliches Erfassen, auch wenn die Worte dazu vorerst noch fehlen.

Wenn versucht wird, das bloße Sein gedanklich zu erfassen, dann greift der Verstand ins Leere.
Und natürlich kann mit diesem „ins Leere greifen“ nichts Duales erkannt werden. Wo nichts ist, ist auch keine Dualität zu entdecken.

Wenn das bloße Sein erfasst werden könnte, dann handelte es sich um ein Ding, das von einem anderen Ding erfasst werden würde.
Sein ist aber kein Ding, kein Objekt, das von einem anderen Objekt erfasst werden könnte.
Sein ist eher die Losigkeit. Schwerelos, unbedingt, endlos, unberührbar, unerkennbar... weil es das ist, was du bist.

Wie willst du dich also darauf konzentrieren können?
Es ist die Vorbedingung für jede Form der Konzentration.
 
Und weil das Sein die Losigkeit ist, bemühen sich einige im Loslassen. Sie versuchen alles innerlich loszulassen, um sie selbst zu werden. Aber den Loslasser werden sie nicht los. Der Loslasser kann sich nicht selbst loslassen. Aber er vermutet seine Natur im Loslassen und daran hält er immer wieder fest, wird immer wieder zum Festhalter, bis er es bemerkt und sich wieder in den Loslasser verwandelt, bis in alle Ewigkeit.

Die einzige Chance, die ich sehe, einzig als das zu verbleiben, was nicht dual ist, besteht darin, mit allen vereinten Wesensanteilen die Unmöglichkeit des Projektes zu erkennen, jemals sich selbst werden zu können.
Ich kann es zwar nicht versprechen, denn es gibt da aus meiner Sicht keine Anleitung für. Aber darauf läuft es meines Erachtens immer hinaus:

Du musst dich überall dort suchen, wo du dich vermutest, und stellst immer wieder fest: „Das war‘s auch nicht!“,
bis der letzte Rest von dir die Schnauze gestrichen voll hat.
...
Bums!
 
Wenn versucht wird, das bloße Sein gedanklich zu erfassen, dann greift der Verstand ins Leere.
Der Verstand ist es, der in Worte umsetzen kann, was bei der Konzentration erfahren wird. Ob er dabei ins Leere greift, ob er dabei vollends ins Leere greift, davon bin ich noch gar nicht so überzeugt. Die richtigen Worte machen etwas begreifbar, darum sie Begriffe sind, wie du das ja auch versuchst:
Sein ist eher die Losigkeit. Schwerelos, unbedingt, endlos, unberührbar, unerkennbar...
Nur sind hier negierende Begriffe aufgeführt worden, dem ihre Gegenteile entgegengestellt werden können: aus Losigkeit wird Festigkeit, aus schwerelos wird schwer ... Ist denn jetzt das Sein fest, schwer ... ?
 
Solis schrieb:
Die richtigen Worte machen etwas begreifbar, darum sie Begriffe sind, wie du das ja auch versuchst:
Ja, aber ich mache mir keine Illusionen über den Versuch. Er kann nicht gelingen!

Solis schrieb:
Nur sind hier negierende Begriffe aufgeführt worden, dem ihre Gegenteile entgegengestellt werden können: aus Losigkeit wird Festigkeit, aus schwerelos wird schwer ... Ist denn jetzt das Sein fest, schwer ... ?

Du kannst Sein weder wiegen, noch messen. Es hat also kein unendlich leichtes Gewicht, sondern ist schwerelos. :)

Schwerelosigkeit ist natürlich ein unglücklicher Begriff, weil er Assoziationen eines Dinges wecken kann, das irgendwie kein Gewicht hat. Aber das Sein ist nunmal keine Vorstellung und kein Begriff.
 
Du kannst Sein weder wiegen, noch messen. Es hat also kein unendlich leichtes Gewicht, sondern ist schwerelos.
Das EINE ist weder schwer noch schwerelos, das EINE hat keinerlei Eigenschaften weil das EINE alle Eigenschaften ist.
Das Denken fragmentiert das Sein und kann das EINE nicht erfassen oder verstehen.
Das EINE denkt nicht, denn es gibt nichts, gegen das es sich spiegeln kann.
 
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Ja, aber ich mache mir keine Illusionen über den Versuch.
Ich habe das schon getan und kann es eigentlich jederzeit.

Er kann nicht gelingen!
Mir gelingt es durch Konzentration.

Du kannst Sein weder wiegen
Das Sein hat auch kein physisches Gewicht.

Das EINE ist weder schwer noch schwerelos,
Das Sein - oder das EINE, wenn du es so nennen willst - ist nicht physisch, sondern geistig oder einfach nur Geist.

- Aber kann der Geist nicht doch Gewicht haben?!
 
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