Ist immer so eine Sache mit den "Hättiwari"-Überlegungen ... für Anhänger der Sprachformen nördlich des Weißwurst-Äquators: "hätte ich, wäre ich..."
Wie auch immer Mutter, Hebamme, Schicksal, Planeten und Forenbeiträge da mitmischen: es kommt zu einem Geburtszeitpunkt, und genau dieser Geburtszeitpunkt ist es dann.
Genau der.
Der Geburtszeitpunkt ist der Geburtszeitpunkt ist der Geburtszeitpunkt.
Und der ereignet sich im Zusammenspiel einer komplexen, unüberblickbaren und nicht abzählbaren Menge von Kontexten. Mag ganz nett sein, sich da auf ein Gedankenexperiment einzulassen, wie eine Mutter manipulativ eingreifen könnte faktisch bringt es nichts.
Umgekehrt wissen wir aus der Psychoanalyse, wie elementar der Einfluss von Muttern auf die Persönlichkeitsentwicklung ist. Vermutlich wird die Bedeutung einer Mutter, die astroabergläubisch den Geburtszeitpunkt ihres Nachwuchses so hinzutrimmen versucht, dass er ihr passt, sich auch als Erzieherin auf die Charakterentwicklung ihres Kindes anders auswirken als eine Mutter, die ihr Kind so annimmt, wie es kommt. Was aus astrologischen Anlagen dann
konkret als Charakter sichtbar wird, als Ausprägung der Anlage, darauf hat Muttern erheblichen Einfluss... und der Nachwuchs wird irgendwann erwachsen und macht daraus sein eigenes Ding und fragt wegen erwünschter oder möglicherweise unerwünschter Wirkungen Arzt, Astrologen oder Psychotherapeuten.
Außerdem, ganz nüchtern praktisch eingeschätzt: Solche "Planspiele" mit dem Geburtszeitpunkt gehen leicht schief. Das beginnt bei der meines Erachtens ziemlich depperten Annahme, dass es bessere und schlechtere Horoskope oder Geburtskonstellationen gäbe. Und das endet bei der faktischen Durchführbarkeit: Selbst ein Kaiserschnitt lässt sich nicht so exakt timen, dass er auf die Minute genau den ersten Atemzug eines Kindes zur Folge hat. Es kann dem Arzt ein wichtiges Telefonat dazwischenkommen, das den Ablauf verzögert. Es kann sich das Unbewusste der Mutter einmischen und irgendeine Komplikation bringen, die ein paar Minuten auf oder ab bedeuten und damit vielleicht einen anderen Aszendenten und ein völlig anderes Gesamtgefüge im Horoskop generieren als erhofft. Es kann... naja, es gibt viele Möglichkeiten für Natur/Schicksal/Zufall/Chaos, sich da einzubringen
Eine Bekannte von mir hat's tatsächlich versucht. Sie befürchtete, ihr Sohn könne mit Sonne Fische geboren werden (warum auch immer sie das nicht wollte, ist ein anderes Thema...), und schmiedete mit ihrem Geburtshelfer das Komplott gegen die Zeit: die Geburt wurde rechtzeitig eingeleitet, und das Kind hatte tatsächlich noch eine Wassermann-Sonne. Dafür "erwischte" es einen Fische-AC und ist heute ein Mensch, der sich als "neptunisch" im besten Sinn beschreiben ließe.
Jake