Die Macht des Mitgefühls

Das ist dann der egoistische Verstand, hat aber mit Mitgefühl nix mehr zu tun. ;)
Ich bin mir da nicht ganz so sicher. Weil es ja schon was pathologisches hat, sein Mitgefühl ab zu schalten, siehe Psychopathen. Vielleich behagt mir auch einfach nicht, dass es so einfach geht, bei Menschen die ein bisschen anders aussehen. Das die paar Sachen, die Unterscheiden so viel mehr Bedeutung haben, als die vielen Gemeinsamkeiten.
 
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Ich bin mir da nicht ganz so sicher. Weil es ja schon was pathologisches hat, sein Mitgefühl ab zu schalten, siehe Psychopathen. Vielleich behagt mir auch einfach nicht, dass es so einfach geht, bei Menschen die ein bisschen anders aussehen. Das die paar Sachen, die Unterscheiden so viel mehr Bedeutung haben, als die vielen Gemeinsamkeiten.

Ich finde die Stelle bezeichnend, wo es heisst, dass dies aus evolutiver Sicht verständlich ist. Das Gleichartige, Verwandte hat Vorrang, mit der Aussicht darauf, dass so auch Mitgefühl zurückkommt. Das hat dann aber denk ich auch mehr mit Instinkt-Verhalten zu tun, und als Menschen können wir uns ja auch darüber erheben...eben je nach Charakterstruktur/Prägung usw.
 
Habe zugegebener Maßen nicht alles mitgelesen, dafür aber mal Milan Kundera gelesen. Es folgt ein schönes Zitat, vielleicht passt es auch hier rein?

"Alle aus dem Lateinischen hervorgegangenen Sprachen bilden das Wort Mitgefühl aus der Vorsilbe com- und dem Wort, das ursprünglich ›Leiden‹ bedeutete: passio. Andere Sprachen, so das Tschechische, das Polnische und das Schwedische, drücken diesen Begriff durch ein Substantiv aus, das aus der Vorsilbe Mit- und dem Wort ›Gefühl‹ besteht (tschechisch sou-cit, polnisch wspol-uczucie, schwedisch med-känsla).
In den aus dem Lateinischen hervorgegangenen Sprachen bedeutet das Wort compassio: wir können nicht herzlos den Leiden eines anderen zuschauen; oder: wir nehmen Anteil am Leid des anderen. Aus einem anderen Wort mit ungefähr derselben Bedeutung (französisch pitié, englisch pity, italienisch pietà usw.) schwingt sogar unterschwellig so etwas wie Nachsicht dem Leidenden gegenüber mit: »Avoir de la pitié pour une femme« heißt, daß wir besser dran sind als diese Frau, uns zu ihr hinabneigen, uns herablassen.
Aus diesem Grund erweckt das Wort Mitleid Mißtrauen: es bezeichnet ein schlechtes Gefühl, das als zweitrangig empfunden wird und nicht viel mit Liebe zu tun hat. Jemanden aus Mitleid zu lieben heißt, ihn nicht wirklich zu lieben.
In den Sprachen, die das Wort nicht aus der Wurzel ›Leiden‹, sondern aus dem Substantiv ›Gefühl‹ bilden, wird es ungefähr in demselben Sinn gebraucht; man kann aber nicht behaupten, es bezeichne ein zweitrangiges, schlechtes Gefühl. Die geheime Macht seiner Etymologie läßt das Wort in einem anderen Licht erscheinen, gibt ihm eine umfassendere Bedeutung: Mit-Gefühl haben bedeutet, das Unglück des anderen mitzuerleben, genausogut aber jedes andere Gefühl mitempfinden zu können: Freude, Angst, Glück und Schmerz. Dieses Mitgefühl (im Sinne von soucit, wspoluczucie, medkänsla) bezeichnet also den höchsten Grad der gefühlsmäßigen Vorstellungskraft, die Kunst der Gefühlstelepathie; in der Hierarchie der Gefühle ist es das höchste aller Gefühle."

(Milan Kundera – Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins)
 
Mit-Gefühl haben bedeutet, das Unglück des anderen mitzuerleben, genausogut aber jedes andere Gefühl mitempfinden zu können: Freude, Angst, Glück und Schmerz. Dieses Mitgefühl (im Sinne von soucit, wspoluczucie, medkänsla) bezeichnet also den höchsten Grad der gefühlsmäßigen Vorstellungskraft, die Kunst der Gefühlstelepathie; in der Hierarchie der Gefühle ist es das höchste aller Gefühle."

Na, die Menschen die das dann auch wirklich in jeder Lebenssituation eines anderen miterleben und mitempfinden können gibt es m.E. eher selten.
Ich erlebte öfter gerade im Netz jene, denen es gar wurscht war wenn andere leiden und "verrecken" , nach dem Motto; in der Welt sterben halt auch mal Tiere/Menschen. :rolleyes: Und nein, dem ist nichts großartiges/vergleichbares vorangegangen.
 
Na, die Menschen die das dann auch wirklich in jeder Lebenssituation eines anderen miterleben und mitempfinden können gibt es m.E. eher selten.
Ich erlebte öfter jene, denen es gar wurscht war wenn andere leiden und "verrecken" , nach dem Motto; in der Welt sterben halt auch mal Tiere/Menschen. :rolleyes:

Grundsätztlich empfinde ich diese "mir doch egal" Einstellung als ziemlich herzlos.We are one!
 
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