so würd ichs nicht sehen... die superreichen leiden bestimmt nicht an sinnlogkeit des eigenen lebens.
ich kenne einer, der pokert mit aktien und scheffelt einen haufen geld.
ich kann zu 100% sagen, der hat ein sehr glückliches leben, ihm fehlt nie was und hat immer gut lachen... nein, nicht auf kosten anderer.
auch wenn er viel geld mit aktien verdient, hat nichts mit ausbeutung damit zu tun... er kann auch alles verlieren.
es gibt menschen, die deren arbeit lieben und das sie abertausend euro verdienen, ist eher nebensache, sie haben spaß.
ich finde es nicht nett, dass man so ein vorurteil über die (super)reichen hat...
Weißt du, ich hatte vor 10-15 Jahren mal einen sehr unangenehmen Chef. Er war menschlich gesehen eine Katastrophe, konnte mit Menschen überhaupt nicht umgehen und sah in jedem nur ein Mittel zum Zweck. Aber er hatte mehrere Millionen auf dem Konto und damals fragte ich mich, warum ausgerechnet so ein Mensch so reich ist. Die Antwort gab mir mein damaliger Mitarbeiter, der den Mann auch Privat gut kannte und er sagte damals, wenn dieser Mann sein Geld verlieren würde, er hätte keine 2 Tage mehr zu leben. Geld war alles was er hatte und er hatte überhaupt keine andere Wahl als Geld zu verdienen. Er hat sich so sehr als ein Nichts gefühlt, dass er glaubte, er müsse sich seine Frau und seine Freunde kaufen. Und genau das hat er auch gemacht.
Das kann man auch sehr schon bei Politikern, bei Sportlern wie Ronaldo usw. beobachten. Narzissten, Menschen, die ohne Macht, ohne Geld oder Ruhm gar nicht leben könnten. Ich hörte auch mal ein Interview mit Udo Jürgens, wo er auch sagte, ohne den Rausch auf der Bühne, hätte sein Leben keinen Sinn. Dale Carnegie, der Urvater aller Erfolgstrainer sagte mal, dass nur ein an "Besessenheit grenzendes Verlangen" zum Erfolg führen könne. Erich Fromm hingegen bezeichnete dieses Verhalten als Geisteskrankheit, als ein Zeichen dafür, dass die Persönlichkeit extrem Unterentwickelt ist.
Ich beobachte immer wieder, (ich hab da einige in meiner Bekanntschaft), wie Geld die Menschen verändert. Je mehr sie haben, um sie gieriger und geiziger werden sie in der Regel. Am Anfang sind sie noch großzügig, aber dann, wenn sie viel Geld haben, haben sie nur noch Angst um ihr Geld und um jeden Cent, den sie verlieren können. Einer hat mal - und das ist jetzt kein Witz - versucht, sich erst mit seinem Geld beerdigen zu lassen, aber weil das in Deutschland verboten ist, hat er anschließend einen Guru engagiert, der herausfinden sollte, als wer er Wiedergeboren wird, damit er sich sein Geld vererben kann.
Eine Freundin von mir arbeitet auf einer Luxusjacht in Mallorca. Als sie eines Tage an einem Hafen ankerten, stand ein noch größeres Boot mit Hubschrauberlandeplatz direkt neben ihnen. Diese Freundin von mir erzählte dann, dass der Chef zwei Wochen lang nicht schlafen konnte, nur weil er jetzt auch so ein großes Boot haben wollte, und nicht wusste wie er es finanzieren könne.
Eine ehemalige Mieterin, die viel geerbt hatte, sagte immer wenn einer Schulden hatte und nicht bezahlen konnte: "Aber Essen können sie noch" und ein Andere Vermieter in Köln, der das Mietshaus für 1,5 Millionen Euro verkaufte und auch so schon sehr reich war, holte sich fast eine Waffe, weil einer der Mieter 300 Euro nicht bezahlen konnte. Der ist wegen diesen 300 Euro vollkommen ausgetickt.
Also tut mir leid, wenn ich dein positives Bild von den Reichen nicht teilen kann. Ich finde es auch ziemlich pervers, wenn Menschen sich ihre Autos mit Goldlack überziehen lassen, oder Essen mit Blattgold verzieren müssen, oder ihrem Pudel Diamantketten kaufen, während jeden Tag 50 000 Menschen darunter 10 000 Kinder elendig verhungern. Die Reichen könnten so viel verändern und sie könnten den Hunger in der Welt noch heute beenden, aber stattdessen kaufen sie sich sinnlose Dinge, die sie innerlich absterben lassen.
Erich Fromm hat auch hier eine wunderbare These aufgestellt. Da Geld an sich nur tote Materie ist, wirkt sich dieser tote Charakter auch auf seinen Besitzer aus, denn der definiert sich ja über sein Geld. Er sagt, aufgrund der Tatsache, dass wir uns über die Materie, über tote Dinge definieren, sind wir auch ein Nekrophile Gesellschaft geworden. Eine innerlich leere und kaputte Gesellschaft, die den Tod bringt aber den Tod auch fürchtet, weil dieser sie von ihrem Besitz trennt. Wer sein Leben dieser toten Materie widmet, stirbt am Ende selbst, wer es dem Leben, den Menschen und der Natur widmet, wird selbst lebendig.
Wenn dein Freund wirklich so glücklich ist, dann wegen seiner Aktivität, die er ausführt, nicht wegen seines Geldes.