Die Macht der Psalmen

die Macht der Psalme erkennt man am Lebenwandel aller christlichen Glaubensgemeinschaften und auch anderer Religionsgemeinschaften, die die Psalme in ihren Glaubensbüchern haben.
 
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Hi Pollux,

Ich freue mich darüber das du diesen Thread eröffnet hast.
Wie du ja weist gehöre ich zu den Personen welche die Kraft der Psalme kennen und gespürt hatten.
Ich bin froh darüber das erlebt haben zu dürfen
und stimme dir aus diesem Grund voll und ganz zu.

Liebe Grüsse
Fluegelchen
 
Im Psalm 103 sehe ich die Doktrin von Furcht vor Gott nicht Liebe :

10Er handelt nicht mit uns nach unsern Sünden und vergilt uns nicht nach unsrer Missetat.
11Denn so hoch der Himmel über der Erde ist, läßt er seine Gnade walten über die, so ihn fürchten.
12So ferne der Morgen ist vom Abend, läßt er unsre Übertretungen von uns sein.
13Wie sich ein Vater über Kinder erbarmt, so erbarmt sich der HERR über die, so ihn fürchten.

Häschen;4680643 schrieb:
So viele Missverständnisse über die Psalmen sind entstanden, weil die Motive der Dichtkunst nicht bekannt waren.

Damals wurde über ein gleiches Wort, z.B. "jera" durch ein "Teekesselchen" (gleiche Aussprache, anderer Begriff) eine Weiche codiert.
Einmal galt es zu bedenken mit [jera] fürchten und einmal mit [jera] wird / soll erkennen.

In der Übersetzung sind diese Weichen nicht zu sehen.
So kommt die Furcht:
Wegen Sünden Schuldgefühle und falsche Taten.
Aber, sagt der nächste Vers, doch das Übergeordnete erkennen, wo Gnade und Barmherzigkeit herrschen sollen.

Psalm 103 zeigt noch viele weitere Überlegungen, wie viele der Probleme und Komplexe aufzulösen wären.

Liebes Häschen,

worin siehst Du denn einen wesentlichen inhaltlichen Unterschied ob da nun an zweiter Stelle fürchten oder erkennen stünde? Der Sinn dieses Psalmes ergibt sich doch aus dem Kontext des Geschriebenen. Die Botschaft lautet nach meiner uneingeweihten Lesart - dass Gott mit seiner Gnade auch den Sündern vergibt.


Merlin​
 
worin siehst Du denn einen wesentlichen inhaltlichen Unterschied ob da nun an zweiter Stelle fürchten oder erkennen stünde? Der Sinn dieses Psalmes ergibt sich doch aus dem Kontext des Geschriebenen. Die Botschaft lautet nach meiner uneingeweihten Lesart - dass Gott mit seiner Gnade auch den Sündern vergibt.

Das Wort hat zwei Bedeutungen und damit entsteht automatisch ein Ableich. Der kommt in Übersetzungen nicht vor. Da ist von Sünden die Rede. Woher weißt du, wo es welche gibt? Das Bessere ist stets der Feind des Guten. Doch das soll nicht gefürchtet werden. Eine wirkliche Sünde ist eine Katastrophe. Da soll ein Mensch wegkommen. Sünden gibt es auch, wo Mängel sind. Die soll man "vergeben" und sie ausmerzen.

12So ferne der Morgen ist vom Abend, läßt er unsre Übertretungen von uns sein.

Fällt dir nicht der eigenartigel Vergleich auf. So weit ist der Morgen vom Abend gar nicht weg. Mir sind alle Tag zu kurz. Mit *Auslegung aber wird aus [boker] Morgen ein sich kümmern, besuchen, auch kritisieren. Abend [erev] wiederum kann - jeweils nur minimal akustisch verändert - flach, vermischen, angenehm oder bürgen sein. Übertretungen werden kritisiert. Geschieht das nicht, vermischen sich schlechte und gute Ergebnisse. Die Qualität nimmt ab. Man soll sich kümmern, es angenehm machen, Fehler bleiben lassen.
 
Häschen;4744094 schrieb:
Das Wort hat zwei Bedeutungen und damit entsteht automatisch ein Ableich. Der kommt in Übersetzungen nicht vor. Da ist von Sünden die Rede. Woher weißt du, wo es welche gibt? Das Bessere ist stets der Feind des Guten. Doch das soll nicht gefürchtet werden. Eine wirkliche Sünde ist eine Katastrophe. Da soll ein Mensch wegkommen. Sünden gibt es auch, wo Mängel sind. Die soll man "vergeben" und sie ausmerzen.
Liebes Häschen,

wie kommst Du denn darauf, dass das Bessere stets der Feind des Guten sei? Ein Sünder, der sich für die Besserung entscheidet, wendet sich damit doch auch dem Guten zu – oder nicht?​


12 So ferne der Morgen ist vom Abend, läßt er unsre Übertretungen von uns sein.
Sicherlich erscheint uns der Duktus der Sprache fremd, genauso fremd, wie unsere heutige Sprache für die damaligen Menschen wäre. Diese symbolischen Umschreibungen findest Du jedoch auch in der Traumwelt und der Umgangssprache. Dort wird der Fortschritt eines Tuns mit dem Tagwerk umschrieben, das am Morgen beginnt und mit dem Abend endet. Daraus leitet sich auch der Spruch "Es ist fünf vor zwölf!" ab, wenn es höchste Zeit ist, um etwas zu Ende bringen zu können.

Wenn Du den Vers 12 im Zusammenhang mit dem ganzen Psalm ließt, wird klar, dass für Gott die Vergehen eines Sünders keine Rolle spielen. Wie ich schon erwähnte, geht es im Psalm 103 um die Gnade und Barmherzigkeit Gottes:

Psalm 103[1] Ein Psalm Davids. Lobe den Herrn, meine Seele, und was in mir ist, seinen heiligen Namen! [2] Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat: [3] der dir alle Sünden vergibt und heilet alle deine Gebrechen, [4] der dein Leben vom Verderben erlöst, der dich krönt mit Gnade und Barmherzigkeit ...

Ich halte nichts davon einzelne Wörter aus dem Zusammenhang zu reißen, um sie zu sezieren. Das heißt ja nicht, dass man sich zu dem Geschriebenen keine eigenen Gedanken machen darf, aber dazu brauche ich nicht den Text verbiegen.



Merlin
 
Druide Merlin: wie kommst Du denn darauf, dass das Bessere stets der Feind des Guten sei?

Vielleicht ist stets nicht der richtige Ausdruck dazu gewesen. Gemeint ist es so: Word 5 wurde von Word 7 abgelöst.

Bei Psalm 103 sieht alles nach Lobpreis aus. Siehst du jedoch andere Psalmen an, so meint man sie legen es auf Frendenfeindlichkeit, Arroganz und eine ganze Palette von Seelenschwierigkeiten an. Die Schwierigkeiten im Psalm 103 sind ganz verborgen. Du spürst sie nur, wenn du zum Lobpreis aufgefordert bist - aber wenn alles sich zerschlägt und Ärger ist. Preist da deine Seele wirklich?

Druide Merlin: Ich halte nichts davon einzelne Wörter aus dem Zusammenhang zu reißen, um sie zu sezieren.

Bei jeder Mehrdeutigkeit in deutschen Wörtern fängst du automatisch an zu "sezieren", weil das nötig ist, um dir über den Text Klarheit zu verschaffen. Die Schwierigkeiten, die im hebräischen Text verborgen sind, merkst du durch die Übersetzung nicht.

Wenn ein Rentner in heutiger Zeit, dem nach Abzug der Mietkosten grad ein paar Euro für das allereinfachste Essen bleiben, den Psalm 103.5 liest, so zuckt er die Achseln: ... der da sättigt mit Gütern dein Alter ...dass sich erneuert deine Jugend ... "Was soll das?" wird der Kommentar werden.

Begreifst du den ganzen Sinn vom Psalm 103 - im erweiterten Sinn mit Methodik von Loben, richtiges Lieben, Gerechtigkeit schaffen - so bist du auf die "Wortklauberei" angewiesen, um die gerechten Regeln herauszufinden.

"Lobe Gott!" ... dazu allein braucht es doch nicht 22 Verse in einer so merkwürdigen Art zu dichten - die einen echt zur Überlegung anregen.
 
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Viele Menschen von heute wissen gar nicht mehr, welches grossartige Potenzial in den 150 Psalmen des AT enthalten ist. Das Buch der Psalmen ist eine sprudelnde Quelle der Inspiration und bei richtiger Anwendung der jeweiligen Psalmen eine grosse Hilfe im täglichen Lebenskampf.

Wenn die Bibel über die geheimnisvolle Kraft der Psalmen schweigt, so rührt dies daher, weil sie eine der schönsten Denkmäler der jüdischen Kabbala sind und alle kabbalistische Einweihung nur streng mündlich gegeben wurde, ihr geheimer Sinn eifersüchtig gehütet und ausschliesslich Eigentum der Eingeweihten blieb.

Heute ist dies zum Glück nicht mehr so. Eine sehr gute Schrift über die Wirksamkeit der Psalmen wird im Buch: "Die geheime Macht der Gebete" von Johanna Krzystolik-Klima und Klaus Klima dargeboten.

Wer von euch möchte über seine Erfahrungen mit der Anwendung der Psalmen berichten?

LG

Pollux :)

eine grosse Hilfe im täglichen Lebenskampf? :rolleyes:

Da magst du wohl Recht haben, :D die Psalmen triefen vor Blut und die Leichen stapeln sich bis zum Himmel! :tomate:

Der Toten Psalm 23 ist wohl der bekannteste aller Psalmen und er zeigt auf, die ganze Schwachheit der gläubigen Schäfchen! :guru:

Wie Vieh muss die Menschenseele auf einer grünen Wiese weiden, dann wird sie wird wie ein unvernünftiges Tier zur Tränke geführt :schaf: und mit Stab und Stecken beaufsichtigt. :nudelwalk:

http://www.bibel-online.net/buch/luther_1912/psalm/23/

LG

LG
 
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