Die Macht der Angst... oder welchen Nutzen könnte diese haben?

Unterhaltung von @Etrazeba und mir zum Thema Angst:

hakage

...
Mal so ins Blaue gesprochen halte ich Angst für eine Reaktion,
für ein Gefühl und ein Muster – aber nicht für ein Prinzip.
Das muss ich aber noch tiefer prüfen ...

@Etrazeba
Angst ist grundlegend erstmal nur ein Gefühl, was wichtig ist, um Selbsterhaltung und damit auch Arterhaltung zu gewährleisten.
Ohne Angstimpuls würde der "Flucht oder Kampf Reflex" nicht ausgelöst.
Sie ist also eigentlich lebensnotwendig.


hakage
Du hast recht.

Mir hat diese genauere Differenzierung geholfen:

Angst hat zwei Ebenen.

Die erste Ebene ist die Instinkt-Ebene, die Überlebensebene.
Dort ist Angst ein Reiz-Reaktions-Muster um das Überleben zu sichern.
Es gibt 3 Reaktionen (Reflexe): Kampf, Flucht und Totstellen.

Die zweite Ebene ist Angst als Gefühl und im psychologischen Kontext.
Dort ist Angst ein Lernthema, eine Lebens-Aufgabe und hat mit dem
Überleben des Säugetierkörpers erst mal überhaupt nichts zu tun.

Wir haben noch keine gute, schnelle, einfache Lösung,
mit der wir die beiden Ebenen von Angst gut auseinander halten können.

@Etrazeba bezieht sich auf "Die zweite Ebene der Angst als Gefühl...."
Das nennt sich Furcht.

Beides wird immer wieder synonym verwendet. Obwohl es nicht das Selbe ist.
Furcht ist erlernt (also durch Kognition/Prägung), Angst ist Instinktiv.

Wenn man den Unterschied bei/an Sich selbst ergründet, ist das recht spannend, weil sich dabei auch "Fesseln" lösen können (also Trauma lösen, was nicht bedeutet dass es immer was Schlimmes ist!).

Das wäre dann aber ein Themenbereich der sog. "hohen Magie" wo man das bewusst verwendet.


hakage
Auf der psychologischen Ebene
nenne ich Furcht, was mit einen konkreten Fakt verbunden ist
und Angst, was keinen konkreten Fakt als Ursache hat.

Die Herausforderung ist dabei, sich von der psychologischen Angst/Furcht
nicht auf der Instinkt-Ebene triggern zu lassen.

Mal abgesehen, dass das (Tiefen-)Psychologie, Religio (ohne n), Schamanismus, Magie usw. genannt wird:
für mich ist das Lebenskunst.

Beginnend ab #490 Faden "An Gott glauben oder Gott lieben"
https://www.esoterikforum.at/threads/an-gott-glauben-oder-gott-lieben.228033/page-49#post-6618795

 
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Das ich mich eingehend mit dem Thema Angst zu beschäftigen begann, verdanke ich der Astrologie und Fritz Riemanns Buch "Grundformen der Angst"... und dann stieg ich zu diesem Thema dazu tiefer in die Astrologie ein.

Fritz Riemann war Psychologe und Astrologe. Für mich sind diese beiden Themenfelder untrennbar miteinander verbunden und eine wertvolle Hilfestellung für die Selbsterkenntnis...
 
.... "Die zweite Ebene der Angst als Gefühl...." Das nennt sich Furcht. Beides wird immer wieder synonym verwendet. Obwohl es nicht das Selbe ist. Furcht ist erlernt (also durch Kognition/Prägung), Angst ist Instinktiv. ...

ob das wohl gemeint ist mit dem "Fürchte dich nicht!" aus der Bibel? da steht ja (vermutlich ganz bewußt) nicht "hab keine Angst", sondern eben "fürchte dich nicht". muß ich mal bissl nachlesen.
 
Die meisten Ängste sind nicht nur diffus und/oder auch unbegründet, sie sind auch unnötig!

Das ist eine wohlfeile Wahrheit.
Allerdings ist sie nur und ausschliesslich dem Verstand eingängig.

Erklär das so mal einem 2jährigen Kind, das Angst hat.
Hat absolut NULL Wirkung.
So auch für unser inneres ungeheultes Kind: da braucht es andere Ansätze.

Unser Reptiliengehirn (so genannt, weil es das älteste Gehirn sein soll)
ist extrem starrsinnig und lernresistent. Es "rechtfertigt" sich damit, dass es uns
bisher das Überleben gesichert hat – und dass dies ja wohl die wichtigste Grundlage sei.

In meinem jahrelangen Dialog mit meinem Krododil (so nenne ich den Anteil),
habe ich meinem Krododil ein ums andere Mal gedankt, dass es sich tagein tagaus
für mein Überleben einsetzt.

Wenn der nächste Krieg ein paar tausend Kilometer weg ist,
ich in der deutschen Natur alleine bin oder in meiner Wohnung,
dann schläft mein Kroko schon mal richtig gut.
Weil es einfach keine reale alltägliche Lebensgefahr gibt.

Und ich habe tausende solcher Unterhaltungen geführt:

Kroko
Lalülala Lebensgefahr!

Ich
Wo?

Kroko
Es klingelte.

Ich
Ja.

Kroko
Da steht die Gestapo oder so und holen uns ab.
Wir müssen fliehen oder uns verstecken.

Ich
Gestapo gibts schon lange nicht mehr.
Es ist 14:32, das ist die Postbotin.

Kroko
Mit einer Paketbombe.

Ich
Nein, das ist das Paket der Versandapotheke.
(Ich nehme Rescuetropfen)
(Ich komme mir mal wieder wie im falschen Film vor)

Ich
Hey Kroko,
schön dass sich mal wieder eine alte Schicht ablöst.
Das war nicht lustig, als uns die Gestapo abholen wollte.
Wie weit haben wir die Flucht denn damals geschafft?
Weisst Du das noch?

Kroko
Jedenfalls weiter als damals, als wir vor dem
Säbelzahntiger fliehen wollten. Aber im KZ sind wir
trotzdem gelandet.

Ich
Ja, das war blöd.
Meinst Du, Du hast Deinen Job schlecht gemacht?

Kroko
Ja.

Ich
Kroko, der Säugetierkörper, um dessen Sicherheit
Du bemüht bist, ist nicht alles. Wir haben eine Seele und sogar
Du kannst auf Erinnerungen aus mehreren Leben zurückgreifen ...
Wird es da nicht ein wenig entspannter?

Kroko
Solange die Haustüre zu ist schon.

Ich
Ja, Kroko, wenn wir in den Slums von New York unterwegs sind,
darfst Du blitzwach und präsent sein.

Kroko
Au ja!

Ich
Ich geh mal zur Postbotin runter.
Bleib ruhig liegen.

Kroko
Okay.
 
Unterhaltung von @Etrazeba und mir zum Thema Angst:

hakage

...
Mal so ins Blaue gesprochen halte ich Angst für eine Reaktion,
für ein Gefühl und ein Muster – aber nicht für ein Prinzip.
Das muss ich aber noch tiefer prüfen ...

@Etrazeba
Angst ist grundlegend erstmal nur ein Gefühl, was wichtig ist, um Selbsterhaltung und damit auch Arterhaltung zu gewährleisten.
Ohne Angstimpuls würde der "Flucht oder Kampf Reflex" nicht ausgelöst.
Sie ist also eigentlich lebensnotwendig.


hakage
Du hast recht.

Mir hat diese genauere Differenzierung geholfen:

Angst hat zwei Ebenen.

Die erste Ebene ist die Instinkt-Ebene, die Überlebensebene.
Dort ist Angst ein Reiz-Reaktions-Muster um das Überleben zu sichern.
Es gibt 3 Reaktionen (Reflexe): Kampf, Flucht und Totstellen.

Die zweite Ebene ist Angst als Gefühl und im psychologischen Kontext.
Dort ist Angst ein Lernthema, eine Lebens-Aufgabe und hat mit dem
Überleben des Säugetierkörpers erst mal überhaupt nichts zu tun.

Wir haben noch keine gute, schnelle, einfache Lösung,
mit der wir die beiden Ebenen von Angst gut auseinander halten können.

@Etrazeba bezieht sich auf "Die zweite Ebene der Angst als Gefühl...."
Das nennt sich Furcht.

Beides wird immer wieder synonym verwendet. Obwohl es nicht das Selbe ist.
Furcht ist erlernt (also durch Kognition/Prägung), Angst ist Instinktiv.

Wenn man den Unterschied bei/an Sich selbst ergründet, ist das recht spannend, weil sich dabei auch "Fesseln" lösen können (also Trauma lösen, was nicht bedeutet dass es immer was Schlimmes ist!).

Das wäre dann aber ein Themenbereich der sog. "hohen Magie" wo man das bewusst verwendet.


hakage
Auf der psychologischen Ebene
nenne ich Furcht, was mit einen konkreten Fakt verbunden ist
und Angst, was keinen konkreten Fakt als Ursache hat.

Die Herausforderung ist dabei, sich von der psychologischen Angst/Furcht
nicht auf der Instinkt-Ebene triggern zu lassen.

Mal abgesehen, dass das (Tiefen-)Psychologie, Religio (ohne n), Schamanismus, Magie usw. genannt wird:
für mich ist das Lebenskunst.

Beginnend ab #490 Faden "An Gott glauben oder Gott lieben"
https://www.esoterikforum.at/threads/an-gott-glauben-oder-gott-lieben.228033/page-49#post-6618795

Uiui... das finde ich bereichernd, dies auch hier zu posten. Vielen Dank Euch beiden dafür...
 
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