Die Lilien - eure Expertenmeinung

Hallo zusammen in die Runde!

Der Grieche Herkules hatte an der Brust der schlafenden Hera Milch getrunken. Dabei fielen einige Tropfen der kostbaren, weißen Flüssigkeit zu Boden und daraus wuchs die Königslilie. Damit war der Ruf als Aphrodisiakum besiegelt … die Erotik.

Ja, die Lilien (30) und ihre Deutung im Sinne von Erotik ... ein überaus spannendes Thema, zu dem ich auch schon einmal etwas geschrieben hatte:

Wenn es um das Thema Sex geht, wird hierfür als Signifikatorkarte im deutschsprachigen Lenormandraum ja üblicherweise die Lilie (30) herangezogen.

Ein Grund dafür, dass die Lilien (30) u. a. auch die körperliche Intimität und Sexualität symbolisieren können, liegt in der Optik einer Lilienblüte, in derem ausladenden Blütenkelch sich lange schmale Blütenstempel befinden, die im bildlich-übertragenen Sinne an das Phallussymbol des Mannes erinnern, während der ausladende Blütenkelch als solches im bildlich-übertragenen Sinne an den weiblichen Schoß erinnert.


Darüber hinaus gibt es allerdings auch noch weitere Erklärungsansätze für den Zusammenhang zwischen den Lilien (30) und dem Sex:

So fasst z. B. die Buchautorin Carol Grayson den vielfältigen Symbolgehalt der Lilie auf ihrer Homepage
in folgende Worte:

“Später wurde es zum Brandmal von Ehebrecherinnen, Verrätern und Sträflingen, die damit als „Unberührbare“ gekennzeichnet und teilweise deportiert wurden. Somit findet sich dieses Zeichen in den damaligen französischen Kolonien wieder. So eroberte sie auch den amerikanischen Kontinent, wie zum Beispiel in New Orleans. Man denke nur an das berühmte French Quarter.“

In einem ebenfalls vergleichbaren Sinne heißt es im Originalwortlaut noch etwas ausführlicher in der Wochenzeitung namens “der Freitag“ unter dem folgenden Link

https://www.freitag.de/autoren/die3lustigen4/abgestempelt-1:

“Vor über 100 Jahren war das gesellschaftlich geprägte Menschenbild ein Anderes. Gestochene Symbole auf der Haut gaben Hinweis auf die Zuordnung einer bestimmten Gesellschaftsgruppe. Zum Beispiel Verbrecher, Prostituierte, aus der Gesellschaft Ausgestoßene. Das Motiv war keinesfalls selbst gewählt, sondern war eine von der Exekutiven aufgebrachte Brandmarkung. In Frankreich war die stilisierten Lilienblüte (fleur de Lys) das Wappenzeichen des Königreichs (1376 - 1789). Die Fleur de Lys stand also für König und Staat. Wer gegen die Gesetze dieser verstieß wurde mit dem Symbol der Lilie auf der Schulter gut sichtbar gebrandmarkt. Dieses Schandmal war praktisch wie ein Eintrag, ein Stempel im Strafregister und kennzeichnete den Gebrandmarkten oder die Gebrandmarkte für alle sichtbar als Verbrecher. Die Fleur de Lys als Wappen des König, doch als Tattoo ein unfreiwilliges Zeichen der Vogelfreien.“

2.
Eine andere Gruppe von Kartendeutern zieht demgegenüber als Signifikatorkarte für das Thema Sex nicht die Lilien (30) heran, sondern stattdessen vielmehr die Ruten (11).

Vielleicht kennt Ihr die künstlerische Zeichnung der Karte der Ruten in dem Lenormandkartendeck von Judith Bärtschi, die die Ruten als Peitsche in der Hand einer aufreizend gekleideten Domina dargestellt hat? Hier mal das optische Bild:

http://www.lenormand-wahrsagekarten.de/baertschi-lenormandkarten/die_ruten.php

In dem Buch von Harald Jösten mit dem Titel: “Der neue Schlüssel zu den Karten der Mme. Lenormand Traditionelles Kartenlegen und moderne Symboldeutung“ aus dem Verlag Königsfurt heißt es als Erklärungsansatz für eine sexuelle Deutung der Ruten (11) z. B.:


“Das Wort Rute geht zurück auf das althochdeutsche ruota, was Pfahl, Schandpfahl, Kreuz bedeutete. Etwas später, im Mittelhochdeutschen, wandelt sich das Wort zu ruote und bedeutet Gerte, Zuchtrute, Stange, Ruder und auch Zauberstab. Dass mit diesem Zauberstab in einer späteren Phase des Mittelhochdeutschen, umgangssprachlich auch heute noch, das männliche Geschlechtsteil bezeichnet wird, liegt durchaus nahe. Seit dem 17. Jahrhundert bezeichnet die Rute auch den Schwanz von Hund, Fuchs, Wolf, Marder u. a., also von Raubtieren.

Die Rute ist seit jeher mit negativen, strafenden Aspekten verbunden. Sie ist vielleicht manchem als Strafinstrument, im wahrsten Sinne des Wortes eingebläut, im Gedächtnis. Selbst wenn die Prügelstrafe heute längst nicht mehr angewandt wird, so hat doch jedes Kind Angst vorm Knecht Ruprecht mit der Rute, der als Begleiter des Heiligen Nikolaus (bzw. des Weihnachtsmanns je nach Region) der Vollstrecker von Strafen für ungebührliches Benehmen ist. Im alten Rom galten die Rute, genauer Rutenbündel, die so genannten fasces, als Machtsymbole der staatlichen Gewalt, welche hohen Beamten von den Liktoren vorangetragen wurden.
Die Geißelung mit Ruten war damals eine gängige Strafe und wurde u. a. auch an Christus vollzogen. Als Leidenswerkzeug ist die Rute, neben Kreuz, Dornenkrone, Lanze, Stab mit Essigschwamm, Nägel etc., daher ein christliches Symbol für die Passion Christi.

(...)
Stange, Ruder (also Gegenstände, die ein Boot vorantreiben), Zauberstab und in gewisser Weise auch das Penissynonym Rute stehen aber auch für Vorankommen und Veränderung, sich vorwagen in Unbekanntes, vielleicht Verbotenes (wofür unter Umständen dann die Rutenstrafe auf den Fuß folgt), für Umwandlung und 'Verzauberung'.

Ich persönlich nehme beim Thema Sex gerne folgende Differenzierung zwischen den Karten Lilien (30) und Ruten (11) vor:

Die Ruten (11) lassen sich meines Erachtens durchaus auch speziell mit dominanten Sexpraktiken oder mit sadomasochistischen Neigungen in gedankliche Verbindung bringen, bei denen zugleich die typischen Ruten-Themen Macht, Ohnmacht, Schmerz und Demütigung eine Rolle spielen.

Hingegen würde ich die Ruten nicht mit einer Art von romantisch-liebevollem “Blümchensex“ in Verbindung bringen, weil diesem gerade das für mich zu den Ruten gehörende dominante, fordernde und “härtere“ Element fehlt.

Die Lilien (30) betonen für mich demgegenüber stärker den Aspekt der Sinnlichkeit und der Hingabe: Lilien als Ausdruck puren Lustempfindens.

Einen "normalen", "durchschnittlichen" Sexualakt würde ich deshalb den Lilien (30) zuordnen, da hierbei nach meinem Verständnis vor allem das Erreichen des Höhepunkts im Vordergrund steht, der für mich ein Ausdruck von vollkommener Sinnlichkeit und Hingabe ist - eben genau das, was die Lilien auch für mich verkörpern.

Geht es den Beteiligten beim Sexualakt hingegen vor allem auch um das Ausleben eines Über- und Unterordnungsverhältnisses, um Gehorsam und Unterwerfung, um die Einbeziehung fetischistischer Praktiken, um das Einsetzen von Fesseln, Knebeln, "Züchtigungswerkzeugen", usw. kommt meines Erachtens wiederum den Ruten ein größeres Deutungsgewicht zu.

Ich persönlich würde bei dem Thema Sexualität also danach differenzieren, welche persönlichen Vorlieben die Beteiligten pflegen und mich dann entweder für die Lilien (30) oder für die Ruten (11) entscheiden.
 
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Hallo zusammen in die Runde!



Ja, die Lilien (30) und ihre Deutung im Sinne von Erotik ... ein überaus spannendes Thema, zu dem ich auch schon einmal etwas geschrieben hatte:

Wenn es um das Thema Sex geht, wird hierfür als Signifikatorkarte im deutschsprachigen Lenormandraum ja üblicherweise die Lilie (30) herangezogen.

Ein Grund dafür, dass die Lilien (30) u. a. auch die körperliche Intimität und Sexualität symbolisieren können, liegt in der Optik einer Lilienblüte, in derem ausladenden Blütenkelch sich lange schmale Blütenstempel befinden, die im bildlich-übertragenen Sinne an das Phallussymbol des Mannes erinnern, während der ausladende Blütenkelch als solches im bildlich-übertragenen Sinne an den weiblichen Schoß erinnert.


Darüber hinaus gibt es allerdings auch noch weitere Erklärungsansätze für den Zusammenhang zwischen den Lilien (30) und dem Sex:

So fasst z. B. die Buchautorin Carol Grayson den vielfältigen Symbolgehalt der Lilie auf ihrer Homepage
in folgende Worte:

“Später wurde es zum Brandmal von Ehebrecherinnen, Verrätern und Sträflingen, die damit als „Unberührbare“ gekennzeichnet und teilweise deportiert wurden. Somit findet sich dieses Zeichen in den damaligen französischen Kolonien wieder. So eroberte sie auch den amerikanischen Kontinent, wie zum Beispiel in New Orleans. Man denke nur an das berühmte French Quarter.“

In einem ebenfalls vergleichbaren Sinne heißt es im Originalwortlaut noch etwas ausführlicher in der Wochenzeitung namens “der Freitag“ unter dem folgenden Link

https://www.freitag.de/autoren/die3lustigen4/abgestempelt-1:

“Vor über 100 Jahren war das gesellschaftlich geprägte Menschenbild ein Anderes. Gestochene Symbole auf der Haut gaben Hinweis auf die Zuordnung einer bestimmten Gesellschaftsgruppe. Zum Beispiel Verbrecher, Prostituierte, aus der Gesellschaft Ausgestoßene. Das Motiv war keinesfalls selbst gewählt, sondern war eine von der Exekutiven aufgebrachte Brandmarkung. In Frankreich war die stilisierten Lilienblüte (fleur de Lys) das Wappenzeichen des Königreichs (1376 - 1789). Die Fleur de Lys stand also für König und Staat. Wer gegen die Gesetze dieser verstieß wurde mit dem Symbol der Lilie auf der Schulter gut sichtbar gebrandmarkt. Dieses Schandmal war praktisch wie ein Eintrag, ein Stempel im Strafregister und kennzeichnete den Gebrandmarkten oder die Gebrandmarkte für alle sichtbar als Verbrecher. Die Fleur de Lys als Wappen des König, doch als Tattoo ein unfreiwilliges Zeichen der Vogelfreien.“

2.
Eine andere Gruppe von Kartendeutern zieht demgegenüber als Signifikatorkarte für das Thema Sex nicht die Lilien (30) heran, sondern stattdessen vielmehr die Ruten (11).

Vielleicht kennt Ihr die künstlerische Zeichnung der Karte der Ruten in dem Lenormandkartendeck von Judith Bärtschi, die die Ruten als Peitsche in der Hand einer aufreizend gekleideten Domina dargestellt hat? Hier mal das optische Bild:

http://www.lenormand-wahrsagekarten.de/baertschi-lenormandkarten/die_ruten.php

In dem Buch von Harald Jösten mit dem Titel: “Der neue Schlüssel zu den Karten der Mme. Lenormand Traditionelles Kartenlegen und moderne Symboldeutung“ aus dem Verlag Königsfurt heißt es als Erklärungsansatz für eine sexuelle Deutung der Ruten (11) z. B.:


“Das Wort Rute geht zurück auf das althochdeutsche ruota, was Pfahl, Schandpfahl, Kreuz bedeutete. Etwas später, im Mittelhochdeutschen, wandelt sich das Wort zu ruote und bedeutet Gerte, Zuchtrute, Stange, Ruder und auch Zauberstab. Dass mit diesem Zauberstab in einer späteren Phase des Mittelhochdeutschen, umgangssprachlich auch heute noch, das männliche Geschlechtsteil bezeichnet wird, liegt durchaus nahe. Seit dem 17. Jahrhundert bezeichnet die Rute auch den Schwanz von Hund, Fuchs, Wolf, Marder u. a., also von Raubtieren.

Die Rute ist seit jeher mit negativen, strafenden Aspekten verbunden. Sie ist vielleicht manchem als Strafinstrument, im wahrsten Sinne des Wortes eingebläut, im Gedächtnis. Selbst wenn die Prügelstrafe heute längst nicht mehr angewandt wird, so hat doch jedes Kind Angst vorm Knecht Ruprecht mit der Rute, der als Begleiter des Heiligen Nikolaus (bzw. des Weihnachtsmanns je nach Region) der Vollstrecker von Strafen für ungebührliches Benehmen ist. Im alten Rom galten die Rute, genauer Rutenbündel, die so genannten fasces, als Machtsymbole der staatlichen Gewalt, welche hohen Beamten von den Liktoren vorangetragen wurden.
Die Geißelung mit Ruten war damals eine gängige Strafe und wurde u. a. auch an Christus vollzogen. Als Leidenswerkzeug ist die Rute, neben Kreuz, Dornenkrone, Lanze, Stab mit Essigschwamm, Nägel etc., daher ein christliches Symbol für die Passion Christi.

(...)
Stange, Ruder (also Gegenstände, die ein Boot vorantreiben), Zauberstab und in gewisser Weise auch das Penissynonym Rute stehen aber auch für Vorankommen und Veränderung, sich vorwagen in Unbekanntes, vielleicht Verbotenes (wofür unter Umständen dann die Rutenstrafe auf den Fuß folgt), für Umwandlung und 'Verzauberung'.

Ich persönlich nehme beim Thema Sex gerne folgende Differenzierung zwischen den Karten Lilien (30) und Ruten (11) vor:

Die Ruten (11) lassen sich meines Erachtens durchaus auch speziell mit dominanten Sexpraktiken oder mit sadomasochistischen Neigungen in gedankliche Verbindung bringen, bei denen zugleich die typischen Ruten-Themen Macht, Ohnmacht, Schmerz und Demütigung eine Rolle spielen.

Hingegen würde ich die Ruten nicht mit einer Art von romantisch-liebevollem “Blümchensex“ in Verbindung bringen, weil diesem gerade das für mich zu den Ruten gehörende dominante, fordernde und “härtere“ Element fehlt.

Die Lilien (30) betonen für mich demgegenüber stärker den Aspekt der Sinnlichkeit und der Hingabe: Lilien als Ausdruck puren Lustempfindens.

Einen "normalen", "durchschnittlichen" Sexualakt würde ich deshalb den Lilien (30) zuordnen, da hierbei nach meinem Verständnis vor allem das Erreichen des Höhepunkts im Vordergrund steht, der für mich ein Ausdruck von vollkommener Sinnlichkeit und Hingabe ist - eben genau das, was die Lilien auch für mich verkörpern.

Geht es den Beteiligten beim Sexualakt hingegen vor allem auch um das Ausleben eines Über- und Unterordnungsverhältnisses, um Gehorsam und Unterwerfung, um die Einbeziehung fetischistischer Praktiken, um das Einsetzen von Fesseln, Knebeln, "Züchtigungswerkzeugen", usw. kommt meines Erachtens wiederum den Ruten ein größeres Deutungsgewicht zu.

Ich persönlich würde bei dem Thema Sexualität also danach differenzieren, welche persönlichen Vorlieben die Beteiligten pflegen und mich dann entweder für die Lilien (30) oder für die Ruten (11) entscheiden.
Wow, I glab I bin gegen dir und @Aventurintopas a richtig Geistes Nackerpatzl.

Sehr lehrreich mit euch Vielen Dank noch.
Lg des Tirolermadl
 
In vielen religiösen Zeremonien und als Symbol auf Wappen und Schildern finden wir es wieder.

Vollkommen richtig!

Vor diesem Hintergrund können die Lilien (30) auch das Thema "Macht und Ohnmacht" symbolisieren.

Mit den Lilien (30) kann es auch um Statusfragen (Lilien) gehen, wenn man sich mal an die lange historische Tradition der vor allem in Frankreich weit verbreitet gewesenen Lilie, der sog. „Fleur de Lys“, erinnert, die bereits seit vielen hundert Jahren immer wieder königliche Zepter, Schilde, Flaggen, Banner und Wappen zierte und sich damit über viele Jahrhunderte als ein königliches Erkennungszeichen und als Herrschersymbol etabliert hatte.

Viele Jahrhunderte galt die Lilie geradezu als das prädestinierte Zeichen für die französische Monarchie und die französische Macht und Stärke und signalisierte damit zugleich die Dominanz einer kleinen Elite über ihr Volk, was, wenn man sich die Fleur de Lys mal optisch vor Augen führt, auch deshalb sehr anschaulich nachvollziehbar ist, weil die Form dieser Fleur de Lys optisch zugleich an eine Speerspitze erinnert, vgl. z. B.

https://en.wikipedia.org/wiki/Fleur-de-lis

Mit den Lilien können deshalb auch staatliche Souveränitätsansprüche angesprochen sein.

Darüber hinaus wohnen der Karte der Lilien (30) im Lenormand ebenfalls stark solidarisierende, unterstützende, verbindende und verbrüdernde Deutungsapekte inne:

Wenn man sich mal die Karte der Lilien (30) in dem wohl am weitesten verbreiteten und schon recht alten Standard-Kartendeck der “Blauen Eule“ genauer anschaut, lässt sich feststellen, dass direkt um den dort abgebildeten Lilienzweig herum eine kreisrunde Ansammlung von kleinen Sternchen angeordnet wurde.

Eine so geballte Anzahl von zusammen liegenden Sternen findet sich auch in nicht wenigen Nationalflaggen, wenn man exemplarisch z. B. mal an die Flagge der Europäischen Union und ihren dort ebenfalls abgebildeten gelb-goldenen Sternenkreis auf dunkelblauem Hintergrund denkt oder auch an die amerikanische Flagge, die in der linken oberen Ecke ebenfalls auf dunkelblauem Untergrund bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt 50 weiße Sterne zieren, die ihrerseits die gegenwärtig 50 Bundesstaaten der USA verkörpern sollen.

Mit den so zusammen kommenden und quasi in einer “inneren, zusammenhängenden und aufeinander bezogenen Ordnung“ stehenden Sternen sollen symbolisch Werte wie Einheit, Solidarität und Harmonie zwischen den einbezogenen Staaten und Völkern versinnbildlicht werden.

Die einbezogenen Staaten und Völker haben sich demnach zu einem Bündnis oder zu einer Union zusammengeschlossen, um sich im Rahmen gemeinsamer Ziele untereinander und gegenseitig zu schützen, füreinander einzusetzen und zu unterstützen.

Dieser in der geballten Sternenansammlung auf den Nationalflaggen zum Ausdruck kommende Bündnis- und “Verbrüderungscharakter“ der zu einer Solidargemeinschaft “zusammengeschweißten“ Staaten und Völker findet sich im Lenormand dabei in dem Kartendeck der “Blauen Eule“ auf der Karte der Lilien (30) wieder, die dort ebenfalls von einem Sternenkreis umrahmt werden.

Verstorbene wurden früher aufgebahrt, tagelang in den Wohnungen gebettet bis die Angehörigen angereist waren und sich verabschieden konnten. Verwesungsgeruch breitete sich aus – die Lilien wurden wegen ihres Duftes am Kopf- und Fußende als letzter Gruß neben dem Sarg des Toten bzw. der Urne aufgestellt und so wurde sie zur Todesblume, sie sollte den Geruch des Todes vertreiben …!

Auch eine wunderbare Erklärung von Dir, lieber @Aventurintopas!

Bezüglich dieser Deutung der Lilien (30) hätte ich noch einen zusätzlichen Erklärungsansatz parat:

Weiße Lilien (30) wurden in früheren Zeiten bei Beerdigungen häufig in Kondolenzgestecken eingearbeitet, als Grab-Beigabe ausgewählt oder auf Särgen aufgebracht, weshalb im Zusammenhang mit den Lilien (30) in der Tat immer mal wieder von den sog. "Todesblumen" die Rede ist.

Hier mal ein Beispiel, welches seinerzeit wahrhaft um die Welt ging, und zwar die weißen Lilien auf dem Sarg der so tragisch verstorbenen Lady Diana, Princess of Wales:

https://www.google.de/search?q=lady...h=881#imgrc=txKfdLulGtyIHM:&spf=1559472262842

Ein weiterer Erklärungsansatz für die gedankliche Assoziation der weißen Lilien (30) mit "Todesblumen" kann auch daraus abgeleitet werden, dass mit weißen Lilien nicht selten auch ein versöhnlicher Aspekt verknüpft ist und zum Lebensende hin viele Menschen noch einmal ihr Leben im Ganzen Revue passieren lassen und dabei nicht selten das starke Bedürfnis haben, sich in der Zeit, die ihnen noch verbleibt, ggfs. noch auszusprechen und zu versöhnen (Lilien, 30).
 
@Tugendengel

Du hast die Karte der LILIEN mit sehr viel Leidenschaft und Wissen dargestellt. Man saugt diese Informationen richtig auf, mit dem Lesen aufzuhören fällt schwer.

Gerade die Aspekte, welche die "LILIEN im Kartenbild an Tod" überdecken" sind bei den Deutungen immer sehr überraschend, es ergeben sich Wendungen, die ohne die Karten nicht möglich sind. Sie leben zwar niemals unser Leben, doch sie helfen uns sehr.
 
Liebe Lennifreunde, liebe Kartenfreunde,

mich beschäftigt mal wieder eine Frage bzgl. der Lenormandkarten.

Diesmal geht es um die Karte "Die Lilien".

Meine Frage war: "Was denkt er über die Fragestellerin?"

Ich zog "Die Lilien" und habe Schwierigkeiten mit der Deutung.

Die Karte steht, soweit ich informiert bin, für Eleganz, Schönheit, Macht, edle Gesinnung, Harmonie. Aber auch, dass jemand kühl (evtl unnahbar ist). Mit der Karte Lilie verbindet man positive Ereignisse. Außerdem weist die Karte wohl auf einen wohlgesonnen Mann mit noblen Charakterzügen hin.

Ich zog auf die besagte Frage nur eine Karte. So habe ich also hier keine Kombinationsmöglichkeit (außer ich beziehe die Häuserdeutung mit ein).

Wie würdet ihr - als Lenni-Experten die gezogene Karte deuten?

Sieht die Person, die Fragestellerin eher positiv oder doch eher in einem nicht so guten Licht?

Wenn ich nun die Häuser mit einfließen lasse, liegen die Lilien auf dem Haus des Reiters. Reitet = es kommt Bewegung in eine Sache. Dies passt aber nicht zur Frage "wie sieht er die Fragestellerin?"

Reiter + Lilien = Sonne

Aber um mich nicht in irgendwelche weiteren Karten zu verlieren, zurück zur Ausgangsfrage: welche Bedeutung haben die Lilien auf diese Frage.

Wer hat Erfahrung und möchte sie mit mir teilen?

Jede Hilfe ist mir willkommen.

Herzensgrüße
Er findet sie sehr anziehend :) die lilien stehen für mich für Sexualität familie frieden
Liebe Grüße
 
Innerhalb der letzten Beiträge sind hier sehr viele Informationen, Daten und Zusammenhänge geschrieben worden, welche so in keinem Buch so zu finden sind. Man sollte eines schreiben ..... !
Du und @Tugendengel, ihr wärd die richtigen dafür.

Ich wäre die erste die es kaufen würde. :)
 
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