Hallo
@Laguz!
Ich würde gerne wissen, wie Ihr die 4 Schicksalskarten (die untersten) im Großen Blatt (4 x 8 + 4) deutet.
Zeigen sie - Eurer Ansicht und Erfahrung nach - immer eine Zukunft an oder gibt es Fälle, wo sie durchaus auch die Gegenwart oder kürzlich zurückliegende Vergangenheit anzeigen?
Diesbezüglich beziehe ich in meine Überlegungen auch mal die ausführlichen Ansichten von
@Red Eireen und
@flimm mit ein:
Ich persönlich sehe die unteren 4 Karten nicht als die Zukunftskarten an.
da sie die *letzten vier Karten sind sind sie auch die weite Zukunft,
Was die vorstehend zitierten Auffassungen anbelangt, bin ich im Ergebnis in vielen Fällen näher bei der Ansicht von
@Red Eireen.
Zwar gibt es auch nicht wenige Kartendeuter, welche die in einer 8x4-Legung ganz unten mittig eingerückten letzten 4 Karten von den restlichen 4 Kartenreihen obendrüber quasi völlig isoliert und abstrakt betrachten und diesen 4 Karten dann in der Tat eine Bedeutung als zukunftsausgerichtete "Schicksalskarten" beimessen.
Ich persönlich kann mich mit einer solchen, eher abstrakten und isolierten Betrachtungsweise allerdings tendenziell wenig anfreunden.
Wie
@flimm bereits schrieb:
ich schaue immer mit mehreren verschieden Betrachtungsweisen auf ein Blatt.
Dies handhabe ich ebenso.
wenn ich das Blatt zeitlich nehme, denn Entwicklung läuft immer von links oben nach rechts unten.(aktuell in westlichen Ländern ist das so)
normal wird ja von der personenkarte aus gedeutet in die Zukunft (bei mir also immer nach rechts/rechtsunten)
somit können die 4 Karten in der Zukunft liegen
liegt die Personenkarte direkt über dieser vier Karten, können diese Karten aber mit zur Gegenwart gehören,
liegt die Personenkarte in den letzten vier Karten, dann kann tatsächlich auch stückweit Vergangenheit dabei sein.
Im Ausgangspunkt würde ich - in diesem Punkt ebenso wie
@flimm - die zeitliche Einordnung einer großen Tafel schwerpunktmäßig von der Lage der / des Fragestellers/in (Dame bei weiblichen Fragestellern oder Herr bei männlichen Fragestellern) abhängig machen.
Im Unterschied zur Vorgehensweise von
@flimm bin ich jedoch keine "Leserichtungs-Deuterin", also keine Deuterin in automatischer Leserichtung von links nach rechts, sondern ich persönlich gehöre diesbezüglich zu der Gruppe der "Blickrichtungsdeuterinnen", weshalb es für mich auch immer sehr wichtig ist, dass mir mitgeteilt wird, mit welchem Lenormandkartendeck von welchem Verlag jemand seine Karten ausgelegt hat, um zu wissen, in welche jeweilige Blickrichtung die Dame (29) oder der Herr (28) in dem im Einzelfall verwendeten Kartendeck schauen.
Hieraus ergibt sich für mich schon eine erste grobe Zeiteinteilung.
Schaut die Dame (29) z. B. - wie etwa im Lenormandkartendeck der Blauen Eule - nach links, so betrachte ich die in derselben waagerechten Kartenreihe vor der Dame liegenden Karten als ihre - je nach Entfernung von der Dame - nächsten, näheren oder in absehbarer Zeit bevorstehenden Zukunftsschritte.
Auch die von der in jenem Beispiel nach links schauenden Dame ausgehenden und nach links oben oder nach links unten führenden Diagonalen lassen aus meiner Deutungssicht recht häufig Zukunftstendenzen erkennen.
Läge also z. B. die Dame (29) der Blauen Eule unter den letzten 4 Karten, würde ich bei meiner Deutung vorrangig ihrer linksausgerichteten Blickrichtung folgen.
Hätte die Dame (29) der Blauen Eule demgegenüber die 5. Kartenreihe mit den letzten 4 Karten - rein kartenspaltentechnisch betrachtet - hinter ihrem Rücken liegen, läge die Dame (29) also z. B. im 17. Haus der Störche oder im 25. Haus des Ringes, usw., würde ich persönlich die letzten 4 Karten von ihrer Lage her zunächst nicht zukunftsbezogen deuten "nur" weil es sich eben um die letzten 4 Karten handelt.
Auf einer anderen Deutungsebene bzw. unter Anwendung einer anderen Deutungsmethode, insbesondere der Häuserkettendeutung, können die letzten 4 Karten partiell - in einem dann anderen Kartenzusammenhang - hingegen schon vereinzelte Zukunftstendenzen aufzeigen.
Daneben ziehe ich für meine Deutungen auch zusätzliche Informationen daraus, wie nahe oder wie fern eine andere Karte zur weiblichen oder zur männlichen Hauptpersonenkarte liegt.
Tendenziell betrachte ich es so, dass Karten, die sehr nahe oder noch nahe in Blickrichtung der Dame liegen, die Dame zukünftig thematisch eher in vergleichsweise zeitgeringeren Abständen beschäftigen dürften, und die Dame auf diese ihr zukünftig zeitnäher bevorstehenden Themen tendenziell auch einen vergleichsweise größeren eigenen Einfluss nehmen können dürfte.
Karten, die weiter oder sehr weit in Blickrichtung der Dame liegen, dürften die Dame demgegenüber zukünftig thematisch eher in vergleichsweise zeitgrößeren Abständen beschäftigen, und die Dame dürfte auf diese, ihr erst zu späterer Zeit bevorstehenden Themen tendenziell eher einen vergleichsweise geringeren eigenen Einfluss nehmen können.
Wiederum auf einer anderen Deutungsebene ist für mich auch wichtig, in welcher Kartenreihe die Hauptpersonenkarte liegt, also ob sie in der 1. Kartenreihe oder in der 2., 3., 4. oder 5. Kartenreihe platziert ist.
In meinen Deutungen gehe ich tendenziell z. B. davon aus, dass - je tiefer die Dame (29) in einem Kartenblatt liegt - im Hinblick auf ihre Wünsche und Bedürfnisse sozusagen noch einiges an "Luft nach oben ist" - der gegenwärtige Ist-Zustand damit tendenziell also eher suboptimal und noch um einiges ausbaufähig sein dürfte.
Bereits allein anhand der Lage einer Personenkarte in der großen Tafel lassen sich also meines Erachtens schon erste Deutungsrückschlüsse ziehen, z. B.:
Liegt eine Personenkarte ganz oben im Kartenblatt in der ersten Kartenreihe, spricht dies aus meiner Sicht z. B. dafür, dass es sich um eine recht starke, eher "dominante", mutige und gerne die Dinge selbst regelnde Persönlichkeit handeln dürfte,
- die sich grundsätzlich recht gut in ihrem Leben durchzusetzen versteht,
- die die Angelegenheiten in ihrem Leben möglichst selbst aktiv lenken und leiten können möchte, so dass es am Ende dem entspricht, was sie sich so vorstellt, anstatt das redensartliche “Heft des Handelns oder die Fäden aus der Hand zu geben“,
- die sich nicht zu etwas drängen lassen möchte, was sie nicht will, sondern immer wieder versucht, sich durch nichts und niemanden im wahrsten Sinne des Wortes “herunterziehen“ und "unterkriegen" zu lassen,
- die verstärkt Wert darauf legen dürfte, die "Kontrolle" ausüben und behalten zu können und sich damit immer wieder erfolgreich gegen Widrigkeiten und Probleme behaupten zu können,
- die für sich und ihre Überzeugungen bereit ist, einzustehen und zu kämpfen,
- die sich nicht von anderen fremdbestimmen lassen möchte, usw.
Liegt eine Personenkarte demgegenüber ganz oder fast ganz unten in einem großen Kartenblatt, also in der letzten oder vorletzten Kartenreihe, legt diese Lage meines Erachtens bereits vielfach nahe,
- dass der Person die Geschehnisse und Umstände regelrecht "über den Kopf wachsen" können, da in einem solchen Fall weitaus mehr Karten über ihrem Kopf liegen als unter ihren Füßen (sozusagen weniger standfeste "Basis", als mehr "Kopfkino" und "Gedankenkarussel"),
- dass die Person einen großen inneren Druck empfinden dürfte, der sehr massiv und weitreichend auf ihren Schultern lastet,
- dass die Person viele Geschehnisse und Umstände quasi nur "widerwillig" passiv hinnehmen können dürfte, anstatt dass sie selbst aktiv in die Geschehnisse "eingreifen" und diese entscheidend mit beeinflussen können dürfte,
- dass die Person nur einen sehr eingeschränkten Handlungsspielraum zur Verwirklichung und realen Umsetzung ihrer eigenen Wünsche und Bedürfnisse verspüren könnte, usw.
Wenn also auf einer am unteren Kartenbildrand liegenden Person das schwere Gewicht der weitaus meisten Karten lastet, lässt sich diese Kartenlage häufig dahingehend interpretieren, dass diese Person tendenziell eher weniger die Kontrolle über die Geschehnisse hat - weil sie ja eben ganz weit unten liegt, von wo aus sie selbst nur verhältnismäßig wenig beeinflussen kann, damit die Dinge stattdessen vielmehr in ihrem Sinne laufen.
ansonsten ist ja jeder Hausplatz einzeln betrachtet die Gegenwärtige Situation, und zeigt dann entsprechend wo die Karte liegt an, wann diese aktuell war, eben wo diese Karte im Blatt liegt.
Das sehe ich ebenso, weshalb ich weiter oben auch von einer Deutung auf einer anderen Deutungsebene geschrieben habe.