Dankeschön euch allen
Ich sehe in euren Texten tatsächlich noch die ein oder andere Anregung.
Dass beim Frager viele Karten umgedreht liegen hatte ich schon in anderen Legungen zu diesem Thema. Letztendlich zeigen sie alle das gleiche Bild für den Frager. Uta hatte es so schön damit beschrieben den Blitz der Erkenntnis einfach einmal einschlagen zu lassen damit der Frager wieder frei wird und neu durchstarten kann. Der umgedrehte Turm steht genau dafür, dieses einschlagen lassen vermeiden zu wollen.
In den anderen Legungen ist der Turm selbst auch aufgefallen, war aber in aufrechter Lage insofern bin ich immer noch der Meinung der Blitz ist dabei einzuschlagen, da muss der Frager nichts weiter für tun, das kann nicht mehr länger aufgeschoben werden, dazu ist die Karte einfach schon zu präsent.
Letztendlich war dies die einzige Legung mit der ich wirklich hinter die Fassade des Partners blicken konnte. Ängste des Partners waren in den anderen Legungen zu sehen, eine Art wegschauen weil andere Sachen wichtiger sind, aber nicht diese Gefühle die hier nun zum Vorschein gekommen sind.
Mein Eindruck vom Partner ist dass dieser sich erst noch finden muss, er ist irgendwo noch auf der Suche nach sich selbst, ist auch nicht ausgeglichen.
Da liegt so verdammt viel Feuer beim Partner, da ist Wille, Energie aber da fehlt es an Kontrolle. Deswegen steht die Königin der Stäbe auf dem Kopf und oben liegen die 8 Schwerter, da wird versucht Kontrolle durch Unterdrückung zu erzwingen. Er weiß die Energie einfach nicht zu nutzen, sie richtig auszuleben, also kippt das ganze und er hält sich zurück, unterdrückt die Energie. Das macht ihn halt ein Stückweit unberechenbar, weil soviel Energie wird sich immer einen Weg suchen, kann also bedeuten dass er zu schnell Entscheidungen trifft (unüberlegt), dass er sich sehr schnell auch aufregen kann, sich aber vielleicht auch schnell für etwas begeistern kann, sich hineinsteigert.
Der Frager steht überwiegend auf dem Kopf. (machte sich in anderen Legungen auch direkt durch den Gehängten bemerkbar)
Da ist der Turm, der anzeigt dass der Blitz darauf wartet einschlagen zu können, da ist der umgedrehte wagen (16 Turm = 1+6 = 7 Wagen) der auch anzeigt dass der Frager sich ebenfalls auf einer Suche nach sich selbst befindet.
Das Bild im Crowley Tarot macht es sehr schön deutlich wie ich finde.
Die Person in goldender Rüstung hält den heiligen Gral so dass man direkt hinein schaut. Alles kommt von dort, alles kehrt dort hin zurück, die Mitte des Grals ist die Mitte der Karte - egal aus welcher Sicht man es betrachten möchte. Der Gral liegt auf höhe der Körpermitte der Person, die Kreise im Hintergrund, auch dessen Mitte ist das Zentrum des Grals.
Der Gral ist auf Körpermitte gehalten, damit stellt das innere des Grals zugleich das innere des Wagenlenkers dar und er sitzt in einer Haltung als würde er Meditieren. Er hat keine Physische Waffe wie man es von einem Krieger, einem Ritter nachdem er aussieht, erwarten würde, der Gral stellt damit das Chi, die Lebensenergie dar.
Die Karte steht oftmals für ein Kraftsammeln bevor man aufbricht. Sie steht aber auch dafür dass man Zugang zu seiner inneren Quelle hat, oder aber auch für die Suche nach dieser Quelle.
Sieht man die große Arkana als Heldenreise, markiert der Wagen den Moment wo der Held sich aufmacht zu seinem Abenteuer, er hat seine Entscheidung (Liebende) getroffen und verlässt seine Eltern um in die Welt aufzubrechen.
Die Karte steht aber, wie die meisten anderen auf dieser Seite auch, auf dem Kopf. Was würde mit dem Bild passieren? So wie der Wagenlenker den Gral hält würde der aus dem Bild fallen, er würde aus der Mitte heraus fallen... die Heldenreise würde sich ändern, denn der Held bricht vielleicht gar nicht erst zu seinem Abenteuer auf - wenn die Räder nicht den Boden berühren, und auch die vorgespannten Sphinxen auf dem Kopf stehen, wie soll sich der Wagen vorwärts bewegen?
(Aleister Crowley schreibt in "Das Buch Thoth" selbst vom heiligen Gral, das ist keine Interpretation meinerseits, vieles andere vielleicht schon
)
Eigentlich wollte ich mich ja kurz halten...
Die am weitesten enfternten Karten 1 (Königin der Stäbe) und 5 (4 Kelche umgedreht) zeigen beide sehr ähnliche erfahrungen, gleichzeitig sind es Erfahrungen die in die jeweils andere Richtung gehen. Die umgedrehte Kelch 4 zeigt mehr oder weniger auch eine Angst vor dem Alleine sein, oder vor dem verlassen werden. Diese Karte steht also für eine Suche nach Nähe.
Die Karte auf der anderen Seite zeigt etwas ähnliches, geht aber soweit dass man den anderen von sich abhängig machen würde. Dabei geht es einfach um innere Ängste, vor allem den eigenen inneren Ansprüchen nicht gerecht werden zu können und sich dieser Tatsache anschließend auch noch stellen zu müssen, schwer zu erklären vermutlich auch schwer nachvollziehbar...
Diese beiden stoßen sich jedenfalls auch ab, einerseits sind es beides Ängste die jemand anderes an sich binden wollen, zum anderen haben wir hier Feuer und Wasser. Das trifft auch auf das verhalten dieser umgedrehten Karten zu, die Kelch 4 kommt an und sucht nähe, wird stattdessen aber auf sehr geschickte Art auf abstand gehalten und sogar versklavt von der umgedrehten Stabkönigin, denn die kann niemanden wirklich an sich ran lassen, sonst müsste sie sich womöglich noch ihren Fehlern stellen.
Ist jetzt wirklich überspitzt dargestellt, kommt selten vor dass die Eigenschaften der Karte derart stark ausgelebt werden oder vor allem dauerhaft von einer Person ausgelebt werden.
Die am nächsten liegenden Karten 3 (Hohepriesterin) und 7 (Die Liebenden) zeigen - so wie es sein soll - das was im positiven diese beiden Personen miteinander verbindet.
Wenn wir die Legung einfach mal aus einem anderen Blickwinkel betrachten und sie vereinfachen indem wir nur diese mittlere Linie haben, dann hätten wir innen (3+7) und außen (1+5). Wenn wir nun schauen was wir als Quintessenz bekommen, wenn wir uns nur die beiden mittleren Karten anschauen, dann landen wir bei der 8 (Gerechtigkeit) (2+6 =8) mit der Frage Gefühl oder Verstand? und bei dieser Karte ist die Antwort überwiegend "zuviel Verstand, zuwenig Gefühl" mit der Botschaft das Verhältnis zwischen den Beiden wieder auszugleichen.
Bei den beiden äußeren Karten haben wir nur die 4 als Zahlenkarte, die würde uns dann sagen es geht um Sicherheit, Stabilität.
Betrachten wir die beiden Personen einzeln als Kreise, dann haben wir auf der linken Seite des Partners 14 + 8 + 2 = 24 / 6
auf der anderen Seite 16 + 4 + 7 + 6 = 33/ 6
Jeder muss also seine Entscheidung treffen. Zusammen kommen wir dann aber auf die 12 (6 + 6 = 12)womit wir dann beim gehängten wären. So wie es jetzt ist hängt die Beziehung also irgendwo....gut soweit waren wir schon, sonst wäre es vermutlich nicht zur Legung gekommen...
Was ich mich frage ist was passiert wenn der Fragesteller sich wieder richtig herum dreht? dreht sich die Karte der Liebenden auch um?
Wenn ich diesen Gedanken weiterspinne, auch wenn die beiden mit so positiven Karten in der Mitte verbunden sind, was ist wenn sie sich einfach nicht gut tun in einer engeren beziehung?
Wenn sich der Fragesteller umdreht, dreht sich dann auch die Quintessenz des Gehängten (12) zur Herrscherin (1+2 = 3) ?
würde also durch das umdrehen wieder Leben bzw. lebendigkeit in diese Beziehung kommen?
Lieben Gruß,
Katja