die leere nach dem loslassen

unchained

Neues Mitglied
Registriert
8. Februar 2013
Beiträge
3
Ort
wien
schönen abend an alle,

ich habe mich hier angemeldet, da ich hoffe einen austausch mit jenen zu finden, denen es vielleicht momentan ähnlich geht, vielleicht können wir uns ja gemeinsam ein wenig helfen.

ich hatte vor vielen jahren eine begegnung, die ich im ersten moment für mich gar nicht richtig einordnen konnte, weil ich emotional davon überfordert war. ich nahm im grunde nur eine riesige innere erschütterung wahr, als würde mich etwas packen und durchrütteln und danach war nichts mehr so, wie es vorher war. das führte dazu, dass ich jenen mann, mit dem mir dieser moment extremer intensität widerfuhr, nur erschrocken erstarrte und er sich von mir abgelehnt fühlte.
zuhause, als ich ruhe und zeit hatte, um über das geschehene zu reflektieren, fiel ich in eine art trance und erinnerte mich, dass ich als kind von genau diesem mann mehrmals geträumt hatte, jedoch waren es keine schönen träume, sondern eher ambivalent und eher angstbesetzt. darum vielleicht auch das erschrecken meinerseits?
ich begegnete dem mann noch einige male und es war immer eine sehr eigenartige emotion in mir, ein teil in mir wollte unbedingt zu ihm hin und der andere teil das genaue gegenteil - davonretten. ich hatte sogar manchmal den eindruck mich vor ihm schützen zu müssen.

letztlich löste ich mich aus dieser ambivalenz, indem ich weitere begegnungen vermied. was leider blieb und zwar bis vor ca. einem jahr, war eine starke sehnsucht nach ihm, warum auch immer, obwohl ich vom verstand her wußte, dass ich mich dann wieder auch die angst packen würde, zog es mich hin zu ihm. ich sollte vielleicht nicht unerwähnt lassen, dass ich in all der zeit nicht solo war...

irgendwann gelang es mir schließlich diese sehnsucht und das bild des mannes loszulassen, es war eine bewußte entscheidung, die mich noch einmal sehr viele unterschiedliche emotionen in äußerster heftigkeit durchleben ließ und alles endete in einem weinen, danach fühlte ich mich leer und ausgehöhlt.
leider ist die empfindung der leere seitdem in mir geblieben, als wäre da eine kluft, ein loch, das ich mir selbst gerissen habe. aber ich möchte es nicht wieder mit diesen emotionen füllen, die ich vorher hatte, sie führten ja nirgendwohin.
was soll ich machen? manchesmal bin ich irrsinnig wütend über diese begegnungen mit dem mann, sie erscheinen mir so sinnlos, sie haben mich aufgewühlt und bereiteten mir jede menge schmerzen und traurigkeit, aber alles ohne ziel und ohne aussicht auf erfüllung, ja noch nicht einmal erkenntnis oder sonst etwas.
wie soll ich all das einordnen? wie kann ich die leere füllen?
 
Werbung:
Ich schreibe Dir einfach mal meine Geschichte. Ob sie Dir weiter hilft, wird sich zeigen.

Im letzten Jahr traf ich einen Mann, mit dem es mir so ähnlich ging, wie Du es beschreibst, obwohl die Abwehrreaktion bei mir nicht so stark war. Trotzdem war da auf der einen Seite eine tiefe Verbundenheit, Anziehung, Sehnsucht, die wir beide spürten, aber wir hatten im Kontakt auch heftige Auseinandersetzungen, und wenn ich ihn besuchte war da jedes Mal ein unterschwelliges Gefühl von Angst, das ich mir nicht erklären konnte.

Wir waren uns beide relativ schnell sicher, daß wir uns aus einem früheren Leben kennen, und nachdem die Lage immer unangenehmer wurde, weil alles, was von ihm kam mich extrem aufwühlte und ein normales Leben fast unmöglich machte, beschloß ich herauszufinden, was damals passiert war. Durch eine Vision und später eine Selbstrückführung habe ich dann unsere Verknüpfung aus dem damaligen Leben erkennen und auflösen können. Es erklärte sich auch die Angst, die ich vor ihm hatte, aber gleichzeitig auch Angst, ihn zu verlieren.
Das erfolgreiche Ergebnis ist, daß ich jetzt ganz entspannt mit diesem Mann umgehen kann, und wir unsere damalige Liebesbeziehung heute (wegen jeweils vorhandener Partner) als wunderbare Freundschaft fortführen können.

Diese Leere, die Du beschreibst, würde ich als einen wichtigen, zu Dir gehörenden Teil deuten, den Du verdrängst - was ja verständlich ist, wenn es Dir so unangenehm war. Ich bin mir ziemlich sicher, daß Du mit diesem Mann auch eine gemeinsame Vergangenheit hast, und Dir eine Rückführung helfen könnte. Dann verlieren die Gefühle ihren zwanghaften Charakter und Du fühlst Dich wieder frei, was ja im Moment nicht der Fall zu sein scheint, weil es Dich noch stark beschäftigt.
 
danke für deine antwort, liebe shiva. ich weiß nicht, ob mich eine sogenannte rückführung nicht noch mehr verwirren würde, ich bin im grunde ein sehr nüchterner mensch, auch wenn diese geschichte es nicht vermuten lassen würde. ich suche eher eine form der stabilisierung, nicht etwas, das mich zusätzlich überfordert.
gestern hatte ich vor dem einschlafen einen schönen "gedanken", als würde mich jemand umfangen und mir liebevoll versichern, dass auch ein solches scheitern teil des persönlichen schicksals und für etwas gut ist, auch wenn ich es nicht verstehen kann. seitdem fühle ich mich deutlich besser, hoffentlich hält es an. wahrscheinlich bringt mich das hadern am wenigsten weiter, ich muß akzeptieren wie es gelaufen und was mir da widerfahren ist, auch wenn meine ratio und mein herz gleichermaßen nichts damit anfangen können. ;)
 
Das freut mich für Dich, daß Du scheinbar auf einen Weg geleitet wurdest, Dich besser zu fühlen. Das Akzeptieren Deiner Erfahrung wird sicher auch mehr Ruhe bringen, als damit zu hadern.

Für mich persönlich wäre es jetzt nichts, etwas hinzunehmen, ohne die Hintergründe zu erforschen, weil ich eine starke rationale Seite habe und immer mehr wissen und dazu lernen möchte. Doch jeder Mensch ist anders, und jeder geht den Weg, der für ihn gut ist. :)

Alles Liebe!
 
seitdem fühle ich mich deutlich besser, hoffentlich hält es an. wahrscheinlich bringt mich das hadern am wenigsten weiter, ich muß akzeptieren wie es gelaufen und was mir da widerfahren ist, auch wenn meine ratio und mein herz gleichermaßen nichts damit anfangen können. ;)

Das hast Du richtig erkannt. Nimm das gute Gefühl einfach an und gib ihm in Deinem Herzen einen Platz. Dort ist es jederzeit "abrufbar". Wenn Du akzeptierst, dass die Situation so ist, wie sie ist, wird es leichter, mit der Leere umzugehen. Ich betrachte Leere mittlerweile als eine Art Platzhalterin, die darauf wartet, mit Gefühlen gefüllt zu werden. Welche das sind, entscheidest Du.:trost:

Alles Liebe
Elfenkind62
 
danke für deine antwort, liebe shiva. ich weiß nicht, ob mich eine sogenannte rückführung nicht noch mehr verwirren würde, ich bin im grunde ein sehr nüchterner mensch, auch wenn diese geschichte es nicht vermuten lassen würde. ich suche eher eine form der stabilisierung, nicht etwas, das mich zusätzlich überfordert.
gestern hatte ich vor dem einschlafen einen schönen "gedanken", als würde mich jemand umfangen und mir liebevoll versichern, dass auch ein solches scheitern teil des persönlichen schicksals und für etwas gut ist, auch wenn ich es nicht verstehen kann. seitdem fühle ich mich deutlich besser, hoffentlich hält es an. wahrscheinlich bringt mich das hadern am wenigsten weiter, ich muß akzeptieren wie es gelaufen und was mir da widerfahren ist, auch wenn meine ratio und mein herz gleichermaßen nichts damit anfangen können. ;)


Vor allem verstehen was da gelaufen ist.

Dann kommt auch das apkzeptieren.
Ich kann nur akzet. was ich auch verstehe.

Und diese Leere die du fühlst ist das projezierte Deiner eigenen Gefühle auf diesen Menschen. Nimmst du die Projektion weg ist es leer in Dir.

Nimmr Dir Zeit für Dich Selbst.
 
Werbung:
Zurück
Oben