Die Göttin
Ich wurde ausgesandt von der Kraft des Vertrauens.
Und ich bin zu denen gekommen, die an mich denken.
Und ich wurde bei denen gefunden, die nach mir suchen.
Schaut mich an, die, die ihr an mich denkt!
Und ihr Hörer, hört mich!
Ihr, die ihr auf mich wartet, nehmt mich bei euch auf!
Verbannt mich nicht aus eurem Gesichtskreis!
Lasst weder eure Stimme mich hassen noch euer Hören mich meiden!
Seid nicht unwissend über mich, denn ich bin überall und zu jederzeit!
Seid auf der Hut!
Denn ich bin es, der Euch hütet!
Seid nicht unwissend über mich!
Denn ich bin das Wissen!
Ich bin die Erste und die Letzte.
Ich bin die Geehrte und die Verachtete.
Ich bin die Hure und die Heilige.
Ich bin die Frau und die Jungfrau.
Ich bin die Mutter und die Tochter.
Ich bin die Glieder meiner Mutter.
Ich bin die Unfruchtbare, und viele sind meine Söhne.
Ich bin die, deren Hochzeiten zahlreich sind, und doch habe ich keinen Ehemann genommen.
Ich bin die Hebamme und die, die nicht geboren wurde.
Ich bin der Trost meiner Wehen.
Ich bin die Braut und der Bräutigam.
Und es ist mein Ehemann, der mich gezeugt hat!
Ich bin die Mutter meines Vaters,
und die Schwester meines Ehemannes; und er ist mein Ursprung!
Ich bin die Dienerin von dem, der mich gezeugt hat.
Ich bin die Herrscherin über meinen Ursprung.
Mein Vater ist der, der mich gezeugt hat vor der Zeit, am Tage des Herausgehens(der Geburt).
Und dies ist mein Ursprung in der Zeit, und meine Kraft stammt von ihm!
Ich bin der Stab seiner Kraft in seiner Jugend, und er ist der Stab der Kraft in meinem Alter!
Und was immer er will, das widerfährt mir!
Ich bin das Schweigen, das nicht erreicht werden kann
und der Gedanke der nicht gedacht werden kann und dessen man sich in zahlreicher Form erinnert.
Ich bin die Stimme, deren Klang zahlreich ist und das Wort, dessen Erscheinung vielfältig ist.
Ich bin das Aussprechen meines Namens.
Ich bin das, was man spricht.
Und ich bin vor dem, das man spricht, das ich bin.
Warum liebt ihr mich, die ihr mich hasst, und warum hasst Ihr die, die mich lieben?
Ihr, die ihr mich verleugnet, bekennt Euch zu mir und ihr, die ihr mich genannt habt, warum verleugnet Ihr mich?
Ihr, die ihr mich genannt habt, Ihr nährt die Lüge über mich,
und ihr, die ihr über mich nicht genannt habt, sagt die Wahrheit über mich.
Ihr, die ihr mich seht, seid unwissend über mich,
und die, die mich nicht seht, sollt mich erkennen.
Denn ich bin das Erkennen und das Wissen, das ohne Ursprung ist.
Ich bin die, die sich bedeckt und ich bin die, die sich öffnet.
Ich bin ohne Scham, wenn ich nackt bin.
Und ich bin schamhaft, wenn ich mich bedecke.
Ich bin der Krieg und der Frieden.
Seid achtsam mir gegenüber!
Ich bin die, die verachtet wird
und ich bin die Große!
Achtet auf meine Armut und achtet auf meinen Reichtum!
Seid nicht hochmütig, wenn ich auf die Erde geworfen bin,
ihr werdet mich finden in denen, die nach mir entstanden sind.
Und schaut nicht auf mich herab, wenn ich auf die Erde geworfen bin,
und verlasst mich nicht, wenn ich getrennt/ausgestoßen vor Euch liege,
und ihr werdet mich als Euer Königreich finden.
Schaut auch nicht auf mich herab,
wenn ich unter denen bin, die Verachtetet werden und an den niedrigsten/tiefsten Orten.
Und spottet nicht über mich!
Und gebt mich nicht denen, derend Mangel ein hartes Herz ist.
Ich aber bin barmherzig.
Ich aber bin grausam.
Seid auf der Hut!
Denn ich bin es, der Euch behütet.
Hasst nicht meinen Gehorsam,
und liebt nicht meinen Mangel an Bedürfnissen!
In meiner Schwäche, lasst mich nicht im Stich!
Und fürchtet euch nicht vor meiner Kraft!
Denn warum verachtet ihr meine Furcht und verflucht meinen Ruhm?
Ich bin eins mit Eurer Angst und doch bin ich Eure Stärke, wenn Ihr zittert.
Ich bin die, die schwach ist in Euch, doch bin ich unversehrt am Ort der Geburt.
Ich bin frei von Erfahrung, daher bin ich unverständig.
Ich bin frei von Erfahrung, daher bin ich weise.
Warum habt ihr mich abgelehnt durch Euer Denken?
Denn ich bin bei denen, die still sind.
Und ich werde Ihnen erscheinen und zu Ihnen sprechen.
Warum nun habt ihr mich abgelehnt, nur weil ich Euch fremd war?
Etwa, weil ich eine Fremde unter den Fremden bin?
Denn ich bin die Weisheit von dem, der kein Zuhause hat in dieser Welt
und das Wissen von dem, der fremd ist, in der Welt.
Ich bin das Gericht für die, die Fremde sind in dieser Welt
und ich bin das Gericht für die, die hier kein Zuhause haben.
Ich bin die, deren Abbild groß ist in Ägypten,
Ich bin (dort) die Mutter meines Vaters und die Tochter meines Sohnes.
Und die, die kein Abbild hat, bei denen, die heimatlos sind in dieser Welt.
Ich bin die, die gehasst wurde überall, und die, die geliebt wurde überall.
Ich bin die, die 'Das Leben' genannt wird,
und ihr seht mich als den Tod.
Ich bin die, die 'das Gesetz' /die Maat genannt wird,
und ihr seht mich als 'das Gesetzloset' /das Chaos.
Ich bin die, die ihr verfolgt habt, und ich bin die, die ihr ergriffen habt.
Ich bin die, die ihr (so) zerstreut habt, und ich bin die, die ihr (so) für Euch zusammengefügt habt.
Ich bin die, vor der ihr euch geschämt habt,
und ich bin die, vor der Ihr schamlos wurdet.
Ich bin die, die keine Feste feiert,
und ich bin die, deren Feste zahlreich sind.
Ich bin ohne Gott und ich bin die, deren Gott groß ist.
Ich bin die, an die ihr gedacht habt, und die, die Ihr vergessen habt.
Ich bin ohne Weisheit, und Weisheit geht von mir aus.
Ich bin die, die ihr fort geschickt habt und die, an die Ihr denkt.
Ich bin die, vor der ihr euch verborgen habt, und weil Ihr Euch vor mir verborgen habt, seid Ihr in Erscheinung
getreten.
Wenn ihr euch vor Euch Selbst verbergt, werde ich mich Euch offenbaren.
Denn wenn ihr in Erscheinung tretet, werde ich mich vor euch verbergen.
Nehmt mich zu euch auf, zu den Orten, die Ihr verachtet und die so zerstört sind,
So raubt Ihr von den guten Dingen in schamloser Weise.
Ihr nehmt mich zu euch in Schamlosigkeit.
Und wegen dieser Schamlosigkeit und Schande macht Ihr meinen Gliedern Vorwürfe.
Kommt zu mir, ihr, die ihr mich kennt, und ihr, die ihr meine Glieder kennt,
und gestaltet Großes in dem Ihr es im Kleinen offenbart und im verborgenen wirkt.
Kommt zu Eurer Kindheit, und verachtet sie nicht, weil sie klein ist und nicht geachtet/vergessen wird.
Seid nicht einer, der Großes teilt, denn so verliert es an Größe, wenn es wiederkehrt.
Die kleinen Dinge werden durch dass Große, das sie vereinigt erkannt, aber das Größe nicht, wenn es geteilt wurde.
Warum verflucht ihr mich?
Und warum ehrt Ihr mich?
Ihr habt (mich) verwundet, und ihr habt Erbarmen mit mir gehabt.
Trennt mich nicht von den Ersten, die ihr erkannt habt.
Ich bin die Achtsamkeit und die Ruhe.
Ich bin das Wissen meiner Erkundigung und das Finden derer, die nach mir suchen,
und der Befehl derer, die mich bitten,
und die treibende Kraft von jenen, die mich erkennen und meine Boten sind.
Die ausgesandt wurden durch mein Wort(meine Kraft).
Ich bin die treibende Kraft der Götter, durch meinen Rat
und die treibende Kraft der Geister eines jeden Mannes, der in mir ist, ....
... und jeder Frau, die in mir wohnt.
Ich bin die, die geehrt ist, und die, die gepriesen ist,
und die, die verachtet ist und verschmäht.
Ich bin der Frieden.
Und der Krieg ist meinetwegen entstanden.
Ich bin eine Fremde und eine Bürgerin
in einer Stadt.
Ich bin das Wesen und die, die ohne Wesen ist.
Die, die geboren werden, kennen mich nicht,
und die, die in mir sind, kennen mich.
Die mir nahe sind, kannten mich nicht,
und die, die weit entfernt sind, sind diejenigen,
die mich kennen.
An dem Tag, an dem ich euch nahe bin, bin ich euch fern,
und an dem Tag, an dem ich euch fern bin, bin ich Euch nahe.
Ich bin das Ergreifen und das Nichtergreifen.
Ich bin die Vereinigung und die Auflösung.
Ich bin das „zur Ruhe kommen“ und ich bin das „in Bewegung setzen“.
Ich bin das Herabkommen, und man wird zu mir heraufkommen.
Ich bin die Verurteilung und der Freispruch.
Ich bin ohne Sünde, und die Wurzel der Sünde stammt aus mir.
Ich bin die Begierde und das Sehen eines Herzens, das in mir ist,
und die Enthaltsamkeit und das Sehen des Herzens ist in mir.
Ich bin das Hören, das für jeden erreichbar ist,
und die Rede, die nicht erfassbar ist.
Ich bin eine Stumme, die nicht spricht,
und groß ist die Zahl meiner Worte!
Hört mich in Milde, und empfangt Belehrung in Härte.
Ich bin die, die aufschreit, wenn man sie auf die Erde geworfen hat.
Ich bereite das Brot und das Denken in mir, den alles ist IN MIR.
Ich bin das Wissen meines Namens.
Ich bin die, die ruft und hört.
Ich bin die, die ,die Wahrheit' genannt wird und "das Unrecht".
Ihr ehrt mich und ihr flüstert gegen mich.
Ihr, die ihr besiegt seid, richtet die, die euch besiegen, bevor sie euch richten,
denn der Richter und die Achtsamkeit nicht zu richten sind in euch.
Wenn ihr verdammt werdet von diesem (der in Euch ist), wer wird euch freisprechen?
Oder wenn ihr von ihm freigesprochen werdet, wer wird in der Lage sein, euch zu ergreifen?
Eure Innenseite ist eure Außenseite.
Und der, der euch eure Außenseite gebildet hat, ist auch der, der eure Innenseite gestaltet hat.
Und was ihr außerhalb von euch seht, das seht ihr auch in eurem Inneren.
Es ist offenbar, denn dies ist euer Gewand.
Hört auf mich, ihr Hörer, und lernt von meinen Worten, ihr, die ihr mich kennt.
Ich bin das Hören, das in jeder Hinsicht annehmbar ist.
Ich bin die Rede, die nicht erreicht werden kann.
Ich bin der Ursprung des Lautes und der Laut des Ursprunges
und beides trägt EINEN NAMEN.
Ich bin das Zeichen dieses Buchstabens
und die Offenbarung der Trennung.
(NACH Bronte (NHC VI,2) 100 - 200 A.D. Nag Hammadi,
The Thunder: Perfekt Mind
credits to Prof. G. Lüdemann)
es handelt sich um eine freie Übersetzung nach dieser Quelle
Quelle
http://doormann.tripod.com/thunder3.htm