Die Lächerlichkeit des Wortes

Du weißt aber schon, daß diese Position in schreiendem Widerspruch zu Beitragshöhe und Beitragslänge deines eigenen Forumauftritts steht?

:weihna1

Oder sagen wir so: Der Satz "Ansonsten ist Schweigen eine Tugend" kommt relativ unerwartet aus dem Munde eines Users, der laut Profilstatistik 16,6 Beiträge pro Tag (!) schreibt.

Aber nun gut, der Wegweiser hat ja nicht die Aufgabe, den Weg selbst zu gehen, den er weist, heißt es als Gegenargument immer.

:party02:
Tommy, dafür denke ich in der restlichen Zeit nicht vor mich hin. Wenn Du mal bedenkst, daß ich die 16 Beiträge in vielleicht einer Stunde schreibe- je nach Tag auch mal in zweien, dann ist das z.B. nicht die Wortmenge, in die man kommt, wenn man eine Klasse unterrichtet. Tu ich hier ja nicht, aber nur so zum Vergleich. Die Menschen denken ja sonst ununterbrochen vor sich hin. Das hab ich schon als Kind nicht verstanden.:confused: Mittlerweile habe ich in vielen Theorien Hinweise darauf gefunden, wie das wohl kommt, daß ausserhalb des Sprechens und Schreibens und des aktiven Denkens Worte im Geist entstehen. Aber das nur am Rande.:)
 
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Welch heisse Kartoffel versuchst du mir da zuzuspielen, Voyager !
neenee ohne mich, ich nix fallen da drauf rein. :)

(gell, der Mauserich und wir zwei, wir sind in der Hinsicht ja eine schöne Triade. Du liest mir ja bereits in den Gedanken wie ich sehe.

Der Mauserich tut ja grad nur so, als täte ihn das Wort nicht tangieren...
ist doch sein wertvollstes Gut!)



Ja das Keltern.

Die Essenz in die Tiefe dringen lassen.
In der Stille.
Ein steter Atem stört kein Wort nicht. Und ist auch viel wertvoller. Hach und der Körper der atmet- noch immer viel wertvoller als Wort. Selbst wenn ich nicht wüßte, daß meine Hand Hand heisst, wäre sie ein Wunder. Worte verändern überhaupt nichts auf der Erde, sie trennen nur Menschen von ihrem Gewissen. Es scheint sich durch Worte irgendetwas von Wert zu vermitteln- das ist aber nicht unbedingt so, denn meist wird ja gar nicht das gehört, was gesagt wird. Der Film pro Wort ist ja bei jedem Menschen anders. Von daher ist Wort- wenigstens seit wir Babylon hatten- ein Kauderwelsch. Nur Zündstoff ergibt sich daraus. Man ist doch noch nicht mal in der Lage heute, Frieden zu formulieren, da kann es mit dem Wort ganz einfach nicht weit her sein. Ein Wort gilt doch heute Nichts mehr. Gleich kommt nämlich das Nächste oder auch nicht. Und übermorgen gibt's das Gegenteilige.

:escape:
 
Ich hatte mit mir gewettet, Trixi sei unter die Trapistenmönche gegangen und huldige nun der Tugend des Schweigens während wir als sein Experiment dienten. Nun, ich habe gewonnen. :liebe1:

Mit Worten kann man ganz viel anstellen: man kann sie nehmen und geben, mein Wort und dein Wort. Das ist also das, was am Anfang war.
Brauchst du brauchen nicht mit zu gebrauchen, brauchst du brauchen überhaupt nicht zu gebrauchen - oder anders gesagt: was kann das Wort dafür, dass es gebraucht wird.

Das Wort, das am Anfang war, war kein Wort, das wir verstehen können. Wir, die wir Menschen in unseren drei Dimensionen hin und her worten. A-bort, Cord, dort, fort, gord wie der Knoten, der zerschlagen wurde mit wenigen Worten, im Hort am F-jord, das ist Mord im hohen Nord-en, wo ist die Lüchsin? am Ort, im Port, quod libet? es rohrt bei jeder Sort welch ein Tort nur für ein Wort.

Das Wort ist eine Idee auf einer anderen Ebene und der, der die Idee hatte für das Wort für den sehen Ideen auch wieder ganz anders aus, als wir es uns vorstellen können. Das ist mein Wort zum Sonntag.

Wir haben Lieblingsworte, meins ist Glückseligkeit. Da kann ich mich reinlegen: mitten in das G wie der kleine Prinz in den Halbmond. Rot wie das Kreuz, aber das ist eine andere Geschichte. In meinem G kann ich frisch gepressten Orangensaft trinken, ich kann mich an das l lehnen mit den Beinen auf dem e und dem s - Beine auf das Es sozusagen - und rückblicken und mir überlegen, ob ich das mit Worten ausdrücke. Wort kann man also auch ausdrücken.
Dann kommt so ein Mensch daher und sagt: "Hey, Unterwegs, wenn halt deine Glückseligkeit davon abhängt, dann tu's halt." Pfui.
Dann nehm ich meine Glückseligkeit, schiebe die Buchstaben fein zusammen und klemme sie mir unter den Arm und gehe still weiter. Ohne Worte. Schadet meiner Glückseligkeit nicht.
Aber was hat dieser Mensch getan? Er hat mein Wort missbraucht. Einfach so, weil der das kann. Deshalb gehen jetzt auch die Tornados nach Süden, nicht nach Norden, weil sie das können, sagt unser Verteidigungsminister und verteidigt damit seine Worte. Ah! Worte kann man verteidigen wenn sie missbraucht, interpretiert, geliebt, gehasst werden. So viele Emotionen für Worte, die doch Ideen sind.

Und dann entschuldigt sich dieser junge Mensch, nachdem er per Rundumschlag viele andere Menschen in einem anderen Forum verletzt hat. Er käme aus einem Land, in dem jeder sagen dürfe, was er wolle. Das nenne sich freie Rede und dieses Land hätte selbige erfunden - zusammen mit der Demokratie.
Ohoho - die haben Demokratie erfunden, die auch die Idee erfunden haben, nachdem der Eine, der vor allem war, dieselbige gehabt hat.
Da hat er uns perfekt gemacht, also sind auch unsere Wort perfekt, aber er hat auch dafür gesorgt, dass wir lernen und hat uns deshalb die Worte in den Mund und auf die Zunge gelegt. Worte kann man legen, setzen und stellen. Und erteilen.

Worte sind auch Gewalt - ig. Dabei hat dieses Monopol doch wiederum der, der als einziger walten darf. Nur für unsere Zusammenleben haben wir die Gewalten geteilt. Worte kann man auch teilen. Dafür gibt's auch ganz schwere Regeln, nicht nur für Kinder. Aber denen sagt man, dass sie das lernen müssen.
Das lernen sie am besten schon als Babies, da müssen die Eltern dafür sorgen indem sie alle Sinne gleichmäßig fördern, tasten, schmecken, hören, sehen, riechen. Tun sie das nicht ordentlich, hat das Kind Schwierigkeiten mit den Buchstaben, den Worten, der Sprache. Dann lernt's auch keine Textaufgaben und kriegt eine 5 in Mathe. Das ist dann gemein.

Worte sind Gedanken und somit frei. Feines Spiel. Gott schütze Matrixius.
 
Gott schütze Matrixius.
Hi, habe wenig Zeit, aber wollte nur kurz schreiben: Worte geben Energie. Das hab ich beim Lesen dieser Worte ganz deutlich gespürt. Also gut, ich nehme das etwas zurück mit der Lächerlichkeit. Sie machen auch Freude. Ich geb das zu.:weihna1

So und jetzt stürze ich meine arme kognitive Kompetenz auf das Thema Bewußstseinsstörungen. gsss, da muß ich mich mit Zwängen und Befürchtungen beschäftigen, wie unangenehm... Existentielle Erfahrungen winken an Punkt 13.:clown: :clown: :clown:

:liebe1:
 
Hi, habe wenig Zeit, aber wollte nur kurz schreiben: Worte geben Energie. Das hab ich beim Lesen dieser Worte ganz deutlich gespürt. Also gut, ich nehme das etwas zurück mit der Lächerlichkeit. Sie machen auch Freude. Ich geb das zu.:weihna1

Na also. Ich bin auch ein Befürworter von Worten. Denn Schweigen ist zwar mal ganz schön, auf die Dauer aber langweilig.

:)
 
@ Trixi:
erst das Wort "Stille" ermöglicht es dir, darüber zu sinnieren...
(keine Hand heißt Hand - das ist nur sprachliche Konvention :weihna1 )

Reisender:
Ein großes Thema Et, Wort-Logos-Gott, damit schöpfen wir aus dem
unanschaulich-Unbestimmten von Augenblick zu Augenblick unsere Phänomenale Welt.
Und so markiert die Grenze der Sprache die Grenze unserer Welt. Das Wort hat Schöpfungsmacht.
Das Denken als funktionelle Basis des Wortes scheint wie eine mathematische Reihe unbegrenzt zu sein.
Heute bin ich heissen Kartoffeln gegenüber aufgeschlossener.

Die Schöpfungs- und Bannmacht des Wortes... des Namens.
Erst das Wort verlegt die Objekte ausserhalb unseres Wesens, und befreit das Ich von aller Einnahme.
Das Bild hingegen kann vom Menschen Besitz ergreifen und ihn beherrschen, von innen wie von aussen, sofern er es zulässt.
 
@ Trixi:
erst das Wort "Stille" ermöglicht es dir, darüber zu sinnieren...
(keine Hand heißt Hand - das ist nur sprachliche Konvention :weihna1 )


Heute bin ich heissen Kartoffeln gegenüber aufgeschlossener.

Die Schöpfungs- und Bannmacht des Wortes... des Namens.
Erst das Wort verlegt die Objekte ausserhalb unseres Wesens, und befreit das Ich von aller Einnahme.
Das Bild hingegen kann vom Menschen Besitz ergreifen und ihn beherrschen, von innen wie von aussen, sofern er es zulässt.

Natürlich Et, der Reisende verbeugt sich in Ehrfurcht.
Erst das Wort kann vom aktuellen Geschehen abgekoppelt, damit abstrahiert und als Schrift dargestellt werden.
Die Schöpfungsmacht des Wortes wird damit zur Voraussetzung menschlicher Kultur.
So heiß war die Kartoffel gar nicht, eher von zwingender Logik.
 
"Worte reichen nicht aus um diese Welt zu beschreiben" -Albert Hoffman :stickout3

"Worte sind nur Buchstabenketten(akustische Schwingungen) die eine subjektive Resonanz im Bewusstsein des Betrachters hervorrufen" - Ich ;)
 
@ Trixi:
erst das Wort "Stille" ermöglicht es dir, darüber zu sinnieren...
(keine Hand heißt Hand - das ist nur sprachliche Konvention :weihna1 )


Heute bin ich heissen Kartoffeln gegenüber aufgeschlossener.

Die Schöpfungs- und Bannmacht des Wortes... des Namens.
Erst das Wort verlegt die Objekte ausserhalb unseres Wesens, und befreit das Ich von aller Einnahme.
Das Bild hingegen kann vom Menschen Besitz ergreifen und ihn beherrschen, von innen wie von aussen, sofern er es zulässt.
Jou, so ist das. Die bösen Bilder.:nudelwalk Du solltest Dir kein Bildnis von Paris Hilton machen.:weihna1 :weihna1

Sagmal, libera- wie ist das mit dem Sinnieren?

Ich muß jetzt wieder morgen etwas unterrichten. Und zwar das Funktionieren unserer Sinne. Und da fiel mir bei der Vorbereitung einmal mehr ein: der Wortsinn ist bei der "üblichen" Lehre gar nicht dabei.

Nicht wahr, "sinnieren"--- wenn ich das so sehe, wie ich es morgen unterrichte, dann ist das Buddha-Natur. Dann ist da zunächst mal keine Frage, also auch keine Antwort. Es entsteht kein Wort. "Sinnieren" ist also in dem herkömmlichen Sinne gar nicht nachdenken. Sondern "wahrnehmen" mit den Sinnen.

So. Und nun? Hier stimmt unsere Denkweise, was "sinnieren" bedeutet (nachdenken und von mehreren Seiten betrachten, Reflexion im weiteren Sinne) nicht mit der medizinisch üblichen Bestimmung anhand der Sinnesorgane und der Hirnnerven überein. Tatsache ist aber auch für mich: wenn ich über etwas "sinniere", dann höre ich da auch Worte zu. Ich stelle mir z.B. etwas vor und warte, welche Worte ich dabei höre. Das ist dann etwas, das mir dazu einfällt.

Am Anfang fährt erst mal mein Wissen über das durch meinen Geist, als Wort, was ich da betrachte. Das hör ich mir alles erst mal an. Aber: dann geht es weiter. Es kommen dann auch Sachen, die ich noch gar nicht kenne. Weil ich die noch nicht so betrachtet hatte vielleicht. Wo kommen die bitte her? Ist das nicht auch ein Sinn, der Wortsinn? Die Fähigkeit, das eigene innere Wort vollständig zu verfolgen, im Sinne eines Lebensmantras? Des Geistes, der man ist? Die ausgereifte Fähigkeit wäre dann, überhaupt nicht mehr in die eigenen Gedanken im Leben einzugreifen? Wie wäre das??:confused:

Ich lerne quasi von meinem Wortsinn immer Neues, mit jedem einzelnen Wort, auch jetzt beim Tippen. Ich hatte ja wie immer keine Ahnung, daß ich so etwas Kluges überhaupt reflektieren kann. Oder habe ich jetzt sinniert?:confused: Gedacht habe ich auf jeden Fall nicht, das hätte ich bemerkt, ich habe final geschrieben. Ce Ca.

:liebe1:

lächerlich, oder? Wen müßte ich denn eigentlich fragen, wenn es um diesen Wortsinn geht, den ich da in mir habe? Vielleicht bin ich ja auch anders als alle- maybe, glaub ich aber persönlich nicht dran. :tuscheln:
 
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Ich denke, daß sich die ersten Wörter aus Urlauten, die eine bestimmte Emotion ausdrückten (Schrecken/ Schmerz/Lust/Überraschung/Wut) entwickelt haben und sich dann allmählich zu einem immer feineren System von Wörtern ausdifferenzierten.

Es wäre auch möglich, daß die ersten Wörter aus der Notwendigkeit, zusammenzuarbeiten, enstanden sind (Koordinationsrufe, etwa bei der Jagd). Oder sogar (naturalistische Sprachentstehungsthese), daß die Wörter versuchen, den Gegenstand, den sie bezeichnen, lautmalerisch abzubilden. Z.B. "Baum". Sprecht das Wort mal ganz langsam und versucht es, mit den Händen in der Luft nachzuzeichnen. Ergibt sich eine Kugelgestalt.

Ich neige zur ersten These, scheint mir am plausibelsten zu sein.

:)
 
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