Ich hatte mit mir gewettet, Trixi sei unter die Trapistenmönche gegangen und huldige nun der Tugend des Schweigens während wir als sein Experiment dienten. Nun, ich habe gewonnen.
Mit Worten kann man ganz viel anstellen: man kann sie nehmen und geben, mein Wort und dein Wort. Das ist also das, was am Anfang war.
Brauchst du brauchen nicht mit zu gebrauchen, brauchst du brauchen überhaupt nicht zu gebrauchen - oder anders gesagt: was kann das Wort dafür, dass es gebraucht wird.
Das Wort, das am Anfang war, war kein Wort, das wir verstehen können. Wir, die wir Menschen in unseren drei Dimensionen hin und her worten. A-bort, Cord, dort, fort, gord wie der Knoten, der zerschlagen wurde mit wenigen Worten, im Hort am F-jord, das ist Mord im hohen Nord-en, wo ist die Lüchsin? am Ort, im Port, quod libet? es rohrt bei jeder Sort welch ein Tort nur für ein Wort.
Das Wort ist eine Idee auf einer anderen Ebene und der, der die Idee hatte für das Wort für den sehen Ideen auch wieder ganz anders aus, als wir es uns vorstellen können. Das ist mein Wort zum Sonntag.
Wir haben Lieblingsworte, meins ist Glückseligkeit. Da kann ich mich reinlegen: mitten in das G wie der kleine Prinz in den Halbmond. Rot wie das Kreuz, aber das ist eine andere Geschichte. In meinem G kann ich frisch gepressten Orangensaft trinken, ich kann mich an das l lehnen mit den Beinen auf dem e und dem s - Beine auf das Es sozusagen - und rückblicken und mir überlegen, ob ich das mit Worten ausdrücke. Wort kann man also auch ausdrücken.
Dann kommt so ein Mensch daher und sagt: "Hey, Unterwegs, wenn halt deine Glückseligkeit davon abhängt, dann tu's halt." Pfui.
Dann nehm ich meine Glückseligkeit, schiebe die Buchstaben fein zusammen und klemme sie mir unter den Arm und gehe still weiter. Ohne Worte. Schadet meiner Glückseligkeit nicht.
Aber was hat dieser Mensch getan? Er hat mein Wort missbraucht. Einfach so, weil der das kann. Deshalb gehen jetzt auch die Tornados nach Süden, nicht nach Norden, weil sie das können, sagt unser Verteidigungsminister und verteidigt damit seine Worte. Ah! Worte kann man verteidigen wenn sie missbraucht, interpretiert, geliebt, gehasst werden. So viele Emotionen für Worte, die doch Ideen sind.
Und dann entschuldigt sich dieser junge Mensch, nachdem er per Rundumschlag viele andere Menschen in einem anderen Forum verletzt hat. Er käme aus einem Land, in dem jeder sagen dürfe, was er wolle. Das nenne sich freie Rede und dieses Land hätte selbige erfunden - zusammen mit der Demokratie.
Ohoho - die haben Demokratie erfunden, die auch die Idee erfunden haben, nachdem der Eine, der vor allem war, dieselbige gehabt hat.
Da hat er uns perfekt gemacht, also sind auch unsere Wort perfekt, aber er hat auch dafür gesorgt, dass wir lernen und hat uns deshalb die Worte in den Mund und auf die Zunge gelegt. Worte kann man legen, setzen und stellen. Und erteilen.
Worte sind auch Gewalt - ig. Dabei hat dieses Monopol doch wiederum der, der als einziger walten darf. Nur für unsere Zusammenleben haben wir die Gewalten geteilt. Worte kann man auch teilen. Dafür gibt's auch ganz schwere Regeln, nicht nur für Kinder. Aber denen sagt man, dass sie das lernen müssen.
Das lernen sie am besten schon als Babies, da müssen die Eltern dafür sorgen indem sie alle Sinne gleichmäßig fördern, tasten, schmecken, hören, sehen, riechen. Tun sie das nicht ordentlich, hat das Kind Schwierigkeiten mit den Buchstaben, den Worten, der Sprache. Dann lernt's auch keine Textaufgaben und kriegt eine 5 in Mathe. Das ist dann gemein.
Worte sind Gedanken und somit frei. Feines Spiel. Gott schütze Matrixius.