Die immense Kraft meines Waldes (...und seiner Wesen) ...

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Ich erinnere mich..................................

an den Wald meiner Kindheit, als wir den Weg verloren. Auf einmal .war er verschwunden mitten am Berg kamen wir in eine Rodung. Viele Bäume wurden da gefällt und ihre nackten Stamme lagen wie blankes Gebein in der Sonne.
Obwohl man den Himmel sehen konnte war da ein Gefühl der Beklemmung.Obwohl man von diesem Ort bis ins Tal sehen konnte war der Blick getrübt und ein Gefühl der Trauer kam auf. Von den Erwachsenen nicht begreifbar, denn sie sahen es anders. .......
Da haben wir unseren Weg verloren, wie wenn der Wald uns als fremde , feindliche Eindringlinge betrachten würde verwehrte er uns das weitergehen.
Es wurde immer steiler und unwegsamer. Da am Tiefpunkt unserer Stimmung sah ich neben einem Baumstumpf ein kleines Bäumchen. Vor Freude jubelte ich auf und auf einmal war es als ob die Sonne heller schien. Nach einigen Schritten hörten wir ein Quelle sprudeln und konnten unseren Durst stillen. Wir ruhten uns aus und als wir die Quelle verließen war auf einmal der Weg da.
Wir tauchten ein in dieses stille dunkle Reich wo die Äste der Tannen bis auf den Boden reichten und ihre Wipfel für mich beinahe den Himmel berührten.
Ich fühlte ihre Rinde und es überkam mich ein Gefühl wie wenn sie mir etwas mitteilen wollten. aber Bäume sprechen eine andere Sprache und leben in einer anderen Zeit so konnte ich sie nicht verstehen aber fühlen........
"Schau" sagte meine Mutter "ist das nicht ein richtiger Märchenwald?"
Ja das war er und er war für mich voll Leben (auch unsichtbarem)......

Lange ist her, obs den Märchenwald noch gibt? oder hat man ihn schon abgeholzt ?.......................


(Das war eine Wanderung in meiner Kindheit in Mariazell auf die Bürgeralpe)

LG
 
Ich habe auch einen Wald. Er befindet sich ca. eineinhalb Stunden von Berlin entfernt.

Als er mir vor ein paar Jahren durch Freunde vorgestellt wurde, war es Distanz pur: Die Bäume standen vor mir wie eine Wand, mir kam es vor, als kein einziger Vogel damals sang und ich hatte das Gefühl, er ließ mich widerwillig durch. Das Durchgehen gestaltete sich schwierig und heute weiß ich warum …

Gehe ich heute durch und in meinen Wald, so ist es, als ob er mich erwartet. Er begrüßt mich, flüstert mir zu, Vögel singen, Schmetterlinge tauchen auf und begleiten mich ein Stück meines Weges. Er nimmt mich in sich auf, ich bin eins mit ihm und es ist, als ob er seine „Schwingen“ über mich legt.

Hier knarrt ein Baum, eine Eichel fällt mir vor die Füße, ein Weg tut sich auf, Antworten sind da ...

Dann gibt es auf einer Lichtung eine Stelle, zu der ich immer gehe und dort eine Rast einlege. Ich freue mich im Vorfeld immer darauf, denn der Blick von dort aus ist grandios: Eine Weite im Raum und zum Himmel tut sich auf und ich brauche nichts mehr ...

Ich liebe ihn im Frühling, im Sommer, im Herbst und im Winter.

Gehe ich nach Hause, fühle ich mich gestärkt und ein Stück anders.
 
Erstmal find ich Deine Beschreibung Deines Waldes Hammer... ich wundere mich über derartige Synchronizitäten immer wieder..

Als er mir vor ein paar Jahren durch Freunde vorgestellt wurde, war es Distanz pur: Die Bäume standen vor mir wie eine Wand, mir kam es vor, als kein einziger Vogel damals sang und ich hatte das Gefühl, er ließ mich widerwillig durch.

Ich kenne "meinen" Wald schon seit ich Kind bin; bin dort schon mit meinem Opa herumgestreift, von ihm lernte ich viel über den Wald, über essbare und ungenießbare Beeren, Pilze, Pflanzen...

Dennoch komme ich auch heute noch in gewisse Abschnitte des Waldes, wo ich spüre, dass meine Anwesenheit mit Skepsis verfolgt wird, wo die Naturgeister keineswegs das "Willkommen-Schild" hochhalten, da verstummen auch die Vögel, alles wird ruhig und ich kann fühlen, dass man mich und mein Tun mit Argusaugen beobachtet; ich rede halt dann mit dem Wald und erkläre, dass ich hier nur Gast bin und mich dementsprechend benehmen werde..
Aber im Großteil meines Waldes bin ich Teil dieses Waldes, ich gehöre dazu, man freut sich über meine Anwesenheit und ich fühle mich immer willkommen :) ...
 
Ich fühlte ihre Rinde und es überkam mich ein Gefühl wie wenn sie mir etwas mitteilen wollten. aber Bäume sprechen eine andere Sprache und leben in einer anderen Zeit so konnte ich sie nicht verstehen aber fühlen........

Bäume sind wunderbar; ich liebe es, an einen "meiner" Bäume angelehnt zu sitzen und die Gegend zu beobachten, zu lauschen, was sich alles rund um mich abspielt; und wenn man ganz still wird, kann man ihre Botschaften verstehen... ich hauch sie zur Begrüßung zB immer an, das mögen sie :) ..
 
Bäume sind wunderbar; ..

und majestätisch
flexibel je nach Alter
mächtig
Ruhe verbreitend
Schatten spendend
Verdunstungs-Kühle bereitstellend
lieblich
ergreifend
unbedingt nötig
verletzlich und dennoch
unausrottbar!

Wo einer fällt, spriessen viele "Kindsbäume" in Warteposition und ergreifen ihre Chance ..

Ein schöner Faden

:)
 
Daß du mit deinem Opa durch den Wald streifen und so viel von ihm lernen konntest - darum beneide ich dich. Ich muß mir das heute durch Kräuterführungen aneignen bzw. bei manchen Pflanzen/Beeren weiß ich es intuitiv (das wird mir dann auch durch Kräuterkundige gegenbestätigt).

Diese "gewissen Abschnitte" gibt es in meinem Wald auch. Daß es besser wäre, einen anderen Weg zu nehmen, dort ganz wegzubleiben, diese Abschnitte nicht zu frequentieren, spüre ich mit allen Sinnen/körperlich. Das ist dann so.

Vor ein paar Wochen vernahm ich an einer Stelle, wo das vorher nicht so war, ein wahnsinnig tiefes, millionenfach erzeugtes Summen und ich denke noch "Mein Gott ist das großartig!" und hatte das Wort "Freunde" im Kopf. Dann näher gekommen, sahen wir neu aufgestellte Bienenstöcke und ich empfand pures Glück.

Ja, man hat mich auch im Blick, wenn ich mich in meinem Wald bewege. Ich brauch mich ihm nicht zu erklären. Er ist ich. Ich bin er. Und es ist, als ob er/es mich atmet ...
 
Direkt vor der Tür ist ein kleiner Restwald. Es gibt keine Wege, man kommt aufgrund des dichten Untergehölz nicht hinein. Was dazu führt, dass es die Heimstatt für ganz, ganz viele Waldbewohner ist. Bis hin zu einem Waldohr, die hier regelmäßig brütet.

Die Schreie der ein bis zwei Jungvögel begleiten durch die Nacht. Ab September, Oktober nächtigen dort Hunderte Zug-Rabenvögel, ein Traum (Konzert) am Abend und am Morgen. Der Blick von meinem Schlafbaum geht direkt zu deren Schlafbäumen. Faszinierend und erhebend.

:)
 
es ist so ruhig und friedlich im Wald. Er spendet Schatten und Kühle bei Hitze. Es gibt so viel zu sehen, so viele Insekten, Vögel, und andere Tiere. Sehr gerne schaue ich mir die einzelnen Bäume an und überlege wie alt sie sind und wie sie wachsen und ob es ihnen gut geht.
Ich komme im Wald auf andere Gedanken, zur Ruhe. und manchmal fühle ich mich beobachtet und weiß nicht von wem oder was
 
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Ein sehr schönes Thema...

Schon als Kind tobte ich zwischen den Bäumen und hatte eine ganz besondere Verbindung zum Wald.
Heute noch. Oft bin ich im Alltag "sehr aktiv", komme schwer zwischen den hektischen Energien zur Ruhe. Im Job arbeite ich viel mit dem "Kopf". An einem Tag war ich so erschöpft, dass ich meine innere Stimme mich in den "Park" beordert hat.

Leider ist bei mir nicht gerade der Wald um die Ecke, aber es gibt einen Park, in dem ein breiter Streifen mit Bäumen bestückt ist. Oft berühre ich die hohen Bäume, spüre wie die Wärme und die Kraft in mich übertragen wird. Dabei merke ich, wie ich immer ruhiger werde und völlig entspannt bin. So schaue ich hoch zu der Krone. Oft spreche ich meine Gedanken hinaus, die dann fühlbar aufgenommen werden und Antworten zu mir finden. Heutzutage fühle ich mich wieder aufgeladen und voller Kraft. Dafür bin ich sehr dankbar, dass die Waldgeister so zuhören. Manchmal höre ich einfach zu und ich fühle mich erleichtert, beruhigende Worte zu hören, die so in der lauten Welt untergehen.

In diesem kleinen "Waldstreifen" setze ich mich auf einen Baumstumpf von einem umgefallenen Baum. In mir wird es ruhig. Ich beobachte einfach, lausche, wie die Blätter im Wind rauschen, wie die Äste knarren. Nichts betrübt meinen Kopf. Frieden fließt durch meinen Körper, fühle mich geborgen und aufgenommen, gehalten. Ich bin einfach nur da, muss nichts, ich bin frei.

Immer wenn ich müde oder erschöpft bin, brauche ich nur in den Wald zu gehen. Dann fühle ich mich wieder voller Freude. So sammle ich auch den ganzen Müll auf von Menschen, die ihn einfach achtlos in die Natur schmeißen. Das sehe ich als meinen Beitrag, um die Natur von dme Mist zu befreien. Beim Wegschmeißen in denMülleimer sage ich mir immer: Ich lasse los, was nicht zu mir gehört und lasse den Müll dort, wo er hingehört.
 
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