Die Idee von Karma...

Sternchen :

Aktives Mitglied
Registriert
20. Dezember 2015
Beiträge
320
Karma macht irgendwie keinen sinn für mich, wenn kinder schon bei der geburt sterben.
was sollen die schon groß getan haben?
selbst wenn man sagt das überträgt sich von leben zu leben
aber man erinnert sich nicht mehr an das vorherige leben.

buddha selbst hat sich angeblich ja an jedes leben erinnert.
es gibt da eine geschichte wo ein mann zu ihm kommt und ihn anspuckt
und er erläutert genau wann und in welchem leben was war und
weswegen das war.
aber das macht für mich so keinen sinn, was ist der nutzen, von karma wenn es praktisch helfen soll ein besserer mensch zu werden, wenn man erleuchtet sein muss, um es vollständig zu verstehen?

Ist karma einfach nur ein gutes konzept um die menschen zu guten taten zu motivieren?
 
Werbung:
Ist karma einfach nur ein gutes konzept um die menschen zu guten taten zu motivieren?

Ich glaube wir müssen von dem Konzept wegkommen alles nach unseren eigenen Vorstellungen von "gut" und "böse" zu beurteilen. Die Wirklichkeit funktioniert anders als wir uns das vorstellen. Und die letztliche Entscheidungsgewalt liegt allein bei Gott, wie folgende Geschichte illustriert:

Die Geschichte von Ajamila (Srimad Bhagavatam 6.1)

Ajamila war ein wohlgeratener Brahmanensohn, also aus der Priesterkaste, ein guter Sohn und auch schon verheiratet und ein guter Vater. Eines Tages ging er im Wald spazieren und bemerkte ein Sudrapärchen wie sie an einen Baum gelehnt Sexspielchen trieben. Er war fasziniert,denn sie war genau sein Typ. Er verbarg sich und beobachtete sie gespannt. Als der Mann weg ging nahm er selber seine Stelle ein.

Sie freundeten sich an und zogen zusammen. Er hatte eine gewisse Neigung zu einer Form von Fetischismus und sie befriedigte sein Verlangen vollkommen. So bekamen sie im Laufe der Zeit zehn Kinder. Der jüngste Sohn war ihm besonders ans Herz gewachsen und er nannte ihn "Narayana". Das ist ein Name Gottes, doch ist es in Indien nicht ungewöhnlich sein Kind "Krishna", "Lakshmi" oder "Narayana" zu nennen.

Um seine Familie zu ernähren wurde er nun Dieb. Zahlreiche Betrügereien und sogar Mord soll auf sein Konto gegangen sein.

Die Jahre vergingen und schließlich war Ayamila über achtzig. Eines Tages war er in seiner Hütte und sein etwa zehnjähriger Sohn Narayana spielte in der Umgebung. Da bemerkte er drei wüst aussehende Gestalten, die um die Hütte schlichen. Kräftige, haarige Burschen mit fürchterlichem Aussehen und Seilen in den Händen. Es waren Yamadutas, Diener des Totengottes Yamaraja, des Gottes des Gesetzes, die gekommen waren um ihn zu seiner Verurteilung und danach in eine Hölle zu bringen. Sie begannen schon seinen Astralkörper aus dem materiellen Körper heraus zu zerren und ihn mit den mitgebrachten Seilen zu fesseln.

Voller Panik fiel ihm nichts Anderes ein als als laut "Narayana, Narayana" nach seinem Sohn zu rufen. Dann fiel er in Ohnmacht, konnte aber in einem veränderten Bewußtseinszustand alles weiter verfolgen. Darauf hin geschah das Unerwartete, Plötzlich erschienen, wie aus dem Nichts,vier wundervolle Gestalten, vierarmig, von strahlender Schönheit und mit Lotusaugen. Es waren Vishnudutas, Diener Vishnus. Sie forderten die Yamadutas auf Ajamila los zu lassen. Es entspann sich eine Diskussion, in der die Yamadutas erklärten, daß Ajamila zweifellos viele Sünden auf sein Konto geladen hatte und also rechtmäßig bestraft werden müsse.

Die Vishnudutas jedoch erklärten, daß der Name Gottes eine ganz besondere Kraft enthält und wer immer ihn ausspricht, sei es auch durch Zufall, sich unter den Schutz Gottes begibt. Schließlich zogen die Yamadutas ab und erkundigten sich bei Yamaraja persönlich, ob das denn rechtens sein könne. Der konnte ihnen allerdings auch nichts Anderes sagen. Er mußte zugeben, daß der Wille Gottes oberste Priorität hat und alle Wesen sich dem unterordnen müssen.

Als Ajamila erwachte erinnerte er sich der Geschehnisse, wie die Yamadutas ihn schon aus dem Körper gezogen hatten. Er bereute alles zutiefst, gab sein altes Leben auf und zog an das Ufer des Ganges wo er seine übrigen Tage in Gebeten und Meditation verbrachte, bis eines Tages die Vishnudutas erneut kamen um ihn abzuholen.



Was will uns diese Geschichte sagen?

1. Das die Namen Gottes eine gewaltige Kraft haben und du nach indischem Glauben in den Himmel kommst wenn du im Augenblick des Todes einen Namen Gottes auf den Lippen hast. Doch dieser kurze Moment hat eine lange, lange Zeit der Vorbereitung. Nur wer sein ganzes Leben immer wieder an Gott gedacht und zu ihm gebetet hat wird das auch im Moment seines Todes tun. Der Name Gottes hat eine Eigenenergie, wie eine Art Magnetismus. Er wirkt also auch ganz allein, selbst wenn er scheinbar zufällig ausgesprochen wird. Dazu heißt es, der Name Gottes ist von Gott nicht verschieden.

2. Es gibt die Regeln des Karmas, doch sie können auch ausser Kraft gesetzt werden. Gottes Wille hat höhere Priorität. Karma ist kein seelenloser Automatismus und wenn Gott sich anders entscheidet können wir daran absolut nichts ändern.

3. Karma ist von einem gewöhnichen Menschen schwer zu beurteilen, da hier viele Faktoren mit hineinspielen, die von ihm kaum zu überblicken sind. Das erfordert eine quasi göttliche Sicht, die in dieser Geschichte nur Yamaraja, der Totengott hat, der normalerweise die Taten der Verstorbenen beurteilt.

4. Es ist bei Karma weniger entscheidend, was wir für wichtig halten, sondern was Gott für wichtig hält, was ich hier im Blog näher beschrieben habe.
 
Karma macht irgendwie keinen sinn für mich, wenn kinder schon bei der geburt sterben.
was sollen die schon groß getan haben?
selbst wenn man sagt das überträgt sich von leben zu leben
aber man erinnert sich nicht mehr an das vorherige leben.
Unsere wahre Heimat ist das Jenseits - die höchsten Spären. In diese gelangt Deine Seele, wenn sie keine Untugenden mehr hat. Zudem ist die 'Sünde wider den Geist' - slso was Du einem andern Menschen in böswilliger, niederträchtiger Art angetan hast, auf Heller und Pfennig, wie es heisst, abzutragen. Meist ist dazu ein neues Erdenleben notwendig, um in etwa das zu erfahren, was man vorher selbst andern zufügte.

Kinder, die schon nach wenigen Stunden oder Tagen sterben, wachsen im Jenseits auf und geniessen eine wunderbare Erziehung. Für die kleine Seele ist dies eine grosse Gnade, kann sie doch dadurch schon viel von den gröbsten Untugenden bereinigen oder noch den letzten Rest tilgen, um danach den Weg nur noch im Geistigen zu gehen.

lg
Syrius
 
buddha selbst hat sich angeblich ja an jedes leben erinnert.
es gibt da eine geschichte wo ein mann zu ihm kommt und ihn anspuckt
und er erläutert genau wann und in welchem leben was war und
weswegen das war.
aber das macht für mich so keinen sinn, was ist der nutzen, von karma wenn es praktisch helfen soll ein besserer mensch zu werden, wenn man erleuchtet sein muss, um es vollständig zu verstehen?

Ist karma einfach nur ein gutes konzept um die menschen zu guten taten zu motivieren?

Kurz gefasst ... ja, ist es. Jede (Natur-)Religion beschreibt in ihren Grundsätzen Regeln für das gesellschaftliche Zusammenleben in möglichst optimaler, reibungsloser Form.
Ob ich im Buddhismus und Hinduismus im nächsten Leben alles abtragen muss, was ich in diesem Leben verbreche, oder ob mit Verheissung gearbeitet wird, wie im Christentum und Islam (Paradies), letztendlich dient es als abstraktes (und damit im Leben nicht übrfürfbares) Belohnungssystem/Druckmittel für die Einhaltung gesellschftlich-spiritueller Regeln.

Allerdings hat das Ganze auch einen sehr realen Hintergrund. Nämlich die Übertragung von psychischen Dispositionen und Glaubenssätzen an die zukünftigen Generationen. Oder kurz gesagt, Denkmuster die ein Volk, ein Staat, eine Gemeinde, eine Gruppe, eine Familie aufbaut, werden als Karma an die nachfolgenden Generationen vererbt, und beeinflussen letztendlich die Kinder und damit die Personen, in denen wir weiterleben.

Warum bereits Kinder sterben ist sowohl aus esoterischer Sicht als auch aus praktischer Sicht ein weitaus komplexeres Gebiet. Hierzu gehören natürlich alle möglichen physischen Missbildungen des Embryos genauso wie physische Missbildungen auf Grund psychischer Dispositionen der Mutter ("Vererbung") sowie Belastungen in den ersten Monaten. In natürlichen Kulturen dann natürlich auch noch die Umfeldbedingungen.

Der Grund warum wir uns an "Vorleben erinnern können ist derzeit völlig unklar. Zum Einen gibt es dokumentierte Rückführungen (therapeutisch und esotrisch) die ein Vorleben nahe legen. Trotzdem bleiben halt grosse Zweifel, ob dieses Konzept tatsächlich stimmig ist.
 
Karma macht irgendwie keinen sinn für mich, wenn kinder schon bei der geburt sterben.
was sollen die schon groß getan haben?
selbst wenn man sagt das überträgt sich von leben zu leben
aber man erinnert sich nicht mehr an das vorherige leben.

buddha selbst hat sich angeblich ja an jedes leben erinnert.
es gibt da eine geschichte wo ein mann zu ihm kommt und ihn anspuckt
und er erläutert genau wann und in welchem leben was war und
weswegen das war.
aber das macht für mich so keinen sinn, was ist der nutzen, von karma wenn es praktisch helfen soll ein besserer mensch zu werden, wenn man erleuchtet sein muss, um es vollständig zu verstehen?

Ich denke dass du versuchst den Sinn des Karmas mit dem menschlichen Verstand zu verstehen.
Und gleichzeitig denke ich dass man das nicht kann.

Auch glaube ich nicht dass das Karma dazu da ist ein besserer Mensch zu werden.
Mit dem Karma sehe ich es so wie mit dem Begriff der unergründlichen Wege Gottes die er für uns bereithält.
Der "bessere Mensch" ist ein menschlicher Bewertungsbegriff der in Wahrheit über den Sinn des Karmas ja überhaupt nichts aussagt.
Als Teil des Ganzen ist man dem Ganzen völlig ausgeliefert, bis zum dem Erleuchtungspunkt (wo man es vollständig versteht) dass es egal- also gleich ist,
da man als Teil des Ganzen auch immer das Ganze ist. Dann versteht man auch das man als Kind welches bei seiner Geburt schon gestorben ist das Karma,in dem Fall dann für Mutter&Vater, schon selber ausdrückt. (Ein besserer Begriff wie "ausdrückt" fällt mir gerade nicht ein)
 
Es gibt auch das Konzept der "Hilfsleben". Ein Kind, das kurz nach der Geburt (oder vielleicht schon davor) stirbt, hat natürlich noch kein Karma angesammelt etc. Aber vielleicht brauchen die Eltern diese Erfahrung, ein Kind auf diese Weise zu verlieren, und es stellt sich eine Seele zur Verfügung, um ihnen das zu ermöglichen.
 
vielleicht unterliegt alles auch der ganz normalen natürlichkeit des lebens und da wir menschen denken können und uns dadurch oft als besonderes auf weiter flur betrachten, fällt es besonders schwer zu akzeptieren das auch wir "nur" ein teil des ganzen sind ohne sonderstellung im universum.
nüchtern betrachtet, uns passiert letztendlich nichts anderes als anderen lebewesen auch. ausser dem zusätzlichen drama was wir kreieren als mensch?
 
Werbung:
Es gibt auch das Konzept der "Hilfsleben". Ein Kind, das kurz nach der Geburt (oder vielleicht schon davor) stirbt, hat natürlich noch kein Karma angesammelt etc.

Meine Meinung:
Jede Seele welche als Mensch inkarniert, ->reinkarniert und hat somit Karma.
Ich halte es für ausgeschlossen dass eine Seele das erste mal direkt als Mensch inkarniert ohne Karma.
Warum?
Es geht hierbei um Bewusstsein und auch um das Bewusstsein der Seele.
Wenn eine Seele in einen menschlichen Körper mit dessen Bewusstsein, vor allem über sich selbst, inkarniert, muß die Seele vorher in einem anderen Körper ( wie z.B. eines Tieres) mit dessen entsrechenden Bewusstsein bereits inkarniert gewesen sein.
Denn ohne entsprechendes Bewusstsein der Seele gibt es auch kein Karma und ohne dies alles gibt es auch keinen Körper in den eine Seele überhaupt hinein inkarnieren kann.
Wobei man dann im Bezug auf dein genanntes Konzept der "Hilfsleben" die Frage stellen kann ob das Kind welches bei seiner Geburt gestorben ist überhaupt beseelt war ?

Aber vielleicht brauchen die Eltern diese Erfahrung, ein Kind auf diese Weise zu verlieren,...

Ja, das gehört zum Karma.

....und es stellt sich eine Seele zur Verfügung, um ihnen das zu ermöglichen.

Den Gedanken kenne ich aus der These " Eine Seele sucht sich ihr nächstes Leben selbst aus" und stellt dann sich den Eltern zur verfügung.
Davon halte ich aber persönlich nichts,
weil; das regeln, in meinen Augen, nicht die Seelen untereinander, sondern es gehört zur 'kosmischen' Ordnung.
Für Manche mag sich das nach dem Prinzip des Freudschen Versprechers nach 'komischer' Ordnung anhören, was aber in meinen Augen daran liegt dass sie diese karmischen Prinzipien mit dem menschlichen Verstand versuchen zu erklären.
 
Zurück
Oben