Ich glaube, daß es hier ein persönliches Empfinden ist, weil die meisten mit Omas etwas Gutes verbinden aus der Kindheit, und weil die meisten Omas eigentlich eher wenig Geld haben und das noch den Enkeln geben. Omas fahren nicht mit dem SUV zum Arzt, die fahren mit der Straßenbahn oder dem Bus, in meiner Jugend hatten die allermeisten Omas ja nicht mal einen Führerschein. Die haben alle Reste verwertet und so den Enkeln gezeigt, wie man aus der ältesten Semmel noch was leckeres macht. Gemeinsames Kochen, Basteln, in den Park auf den Spielplatz gehen, den Enkeln zeigen, wie man mit einer Mindestpension auskommt, wie schwer manchmal das Altwerden ist, Geschichten von der Kindheit im Krieg, viel Lehrreiches, fettes Essen, weil der Hunger in der Seele nie ganz verschwunden ist, ein Gegengewicht zu den Eltern, Entspanntheit, altmodische Filme am schwarz-weiß-Fernseher gemeinsam am Sonntag anschauen, all das sind Omas für viele Menschen.
Und das ist es, was die Menschen wütend macht, wenn Omas dann so beleidigt werden.
Meine Oma hat mir immer vorgesungen: "Meine Oma fahrt Motorrad ohne Bremsen, ohne Licht, auf der Eckn steht der Wachmann, sieht das alte Luder nicht."
Ich war ein Omakind, deswegen finde ich den Text mit der Umweltsau auch nicht gut.