schönen guten Morgen liebe Astro-Interessierten
vielleicht ist dies auch hilfreich und von Bedeutung, die Häusereinteilung habe ich aus dem 1. Vehlow Band entnehmen können, die Häuser werden als Orte gekennzeichnet
liest sich etwas komisch, habe es versucht zu formatieren, da die Schrift im Buch sehr alt ist
1. Ort: Horos copus , l o c u s g e n i t u r a e , o r t u s. In der
Mitte dieses Ortes erfolgt stets die Geburt bezw. der
im Augenblick der Geburt am östlichen Horizont
aufsteigende Grad der Ekliptik wurde immer in die
Mitte dieses 1. Ortes gesetzt. Es ist der Ort des
Le b e n s und des G r u n d g e schickes, der
P e r s ö n l i c h k e i t , der k ö r p e r l i c h e n und
ge i s t igen V e r anl a g u n g . Dieser Ort als eine der Kardinalstellen
bildet inhaltlich die S u b s t a n z d e s g a n -
z e n ü b r i g e n H o r o s k o p s.
2. Ort: P o r t a i n f e r n a (Das untere Tor). Dieser Himmelsteil
bezieht sich a u f die V e r m ö g e n s l a g e des
Geborenen. Er gehört zu den sog. ,,f a u l e n“ oder
„v e rw o r f e n e n“ Himmelsorten und ist eine untät ige
Stelle, weil mi t dem aufsteigenden Hause, dem
Horoskopus, k e i n e V e r b i n d u n g d u r c h e i n
e n A s p e k t besteht. Dieser Ort ist dem Nativen
g e f ä h r l i ch und für ihn von ungünstiger Bedeutung.
3. Ort: D e a (Die Göttin). Aus diesem Orte urteilt man über
Ge s c h w i s t e r, V e r w a n d t e und B e k a n n t e ,
über R e i s e n, sowie die i n t e l l e k t u e l l e n und
g e i s t i g e n F ä h i g k e i t e n des Geborenen. Mit
dem Horoskopus ist dieser Ort im günstigen
S e x t i l a s p e k t verbunden.
4. Ort: I m m u m c o e l u m (Himmelstiefe). Es ist der Ort, der
über das E l t e r n h a u s das e l t e r l i c h e V e r m ö g
e n. die e i g e n e H ä u s l i c hk e i t, über G r u n d b e s i t z u n d
über den L e b e n s a b e n d Auskunft
gibt. Diese Stelle gehört zu den K a r d i n a l o r t e n
und befindet sich mit dem Horoskopus im starken Q u a d r a t -a s p e k t.
5. Ort: B o n a f o r t u n a (Das gute Glück). E i n s e h r
g ü n s t i g e r Or t ; denn er befindet sich mit dem
Horoskopus im guten T r i g o n a l a s p e k t. Es ist der
Ort der Fortpflanzung und gibt Auskunft über
K i n d e r , über L i e b e s a n g e le g e n h e i t e n und
die F r e u d e n und A n n e h m l i c h k e i t e n des
Lebens sowie über G l ü c k s f ä l l e.
6. Ort: M a l a f o r t u n a, l o c n s v a l e t u d i n i s (Das
böse Glück oder Haus der Gebrechen). Dieser Ort
gehört wieder zu den f a u l e n oder v e r w o r -
f e n e n Teilen der 12 Stellen und ist mit dem
Horoskopus durch k e i n e n A s p e k t verbunden. Aus
ihm ersah man die Gebrechen und Krankheiten,
Verletzungen und Unglücksfälle des Geborenen, die
Mühen und Plagen, mit e i n e m Worte: Das K a r
m a. Aber auch über die D i e n e r s c h a f t und das
G e s i n d e wurde hieraus geurteilt.
7.Ort: Occasu s (Untergang). Einer der Hauptorte oder
„Cardines geniturae“, der sich mit dem Horoskopus
in der O p p o s i t i o n verbindet. In die M i t t e
dieses Ortes wurde der D e s z e n d e n t, also der
westliche Horizontschnittpunkt der Ekliptik, verlegt.
Aus ihm ersah man die Z a h l d e r E h e n und die
Ha rmo n i e oder D i s h a r m o n ie im
Geme i n s c h a f t s l e ben, P a r t n e r s c h a f t e n ,
o f f e n e Ge g n e r , Pr o z e s s e und das
A b l e b e n des Na-tiven.
8.Ort.: P o r t a s u p e r n a (Das obere Tor); auch E p i k a t a p
h o r a genannt. Dieser Ort gehört wieder zu den
f a u l e n oder v e r w o r f e n e n Feldern und ist
eines der gefährlichsten und ungünstigsten Häuser,
welches mit dem Horoskopus mit k e i n e m
A s p e k t verbunden ist. Aus diesem Ort urteilt man
über den T o d (mors), die T o d e s a r t, über E r b s
c h a f t e n und evtl. Vorteile durch den T o d
a n d e r e r .
9. Ort: D e u s (Der Gott). Ein mit dem Horoskopus im kräftigen
und günstigen T r i g o n a l a s p e k t
verbundener Ort, der über die g e i s t i g e n und
r e l i g i ö s e n Qualitäten des Geborenen Auskunft
gibt und über große R e i s e n und A u s l a n d s a
n g e l e g e n h e i t e n spricht.
10. Ort: Me d i u m c o e l u m (Himmelshöhe). Dieser Ort
gehört zu den bedeutendsten der Kardinalhäuser
und ist mit dem Horoskopus im starken Q u a d r a t
a s p e k t verbunden. Hieraus ersah man den
Charakter und die Bestrebungen des Nativen in
b e r u f l i c h e r und g e s e l l s c h a f t l i c h e r
Hinsicht. Die E h r e n , W ü r d e n, T a t e n und
B e r u f e wurden hieraus ermittelt.
11. Ort: B o n u s d a e m o n (Der gute Dämon). AUS diesem Ort
urteilt man über F r e u n d e, G ö n n e r und
P r o t e k t o r e n . Mi t dem Horoskopus befindet er
sich im günstigen S e x t i l a s p e k t und gehört
daher auch zu den G l ü c k s h ä u s e r n. Auch
konnte man hieraus Schlüsse ziehen über die
Erfüllung oder Nichterfüllung der H o f f n u n g e n
und W ü n s c h e.
12. Ort: M a l u s d a e m o n (Der böse Dämon). Wieder ein
u n t ä t i g e r , f a u l e r und v e rwo r f e n e r Ort, der
dem Nativen gefährlich wird und die ungünstigen
Schicksalsangelegenheiten erkennen läßt. Er ist mit
dem Horoskopus unver-bunden und blickt ihn mit
k e i n e m A s p e k t an. Gebrechen,
K r a n k h e i t e n , B e r a u bung, G e f ä n g n i s ,
F e i n d s c h a f t u. a. ermittelt man hieraus.
Dieses System ist doch wahrlich leicht zu durchschauen! Es
hat d r e i Todeshäuser: 4, 8, 12! Dreimal l ä u f t also je ein
Zyklus ab! Entsprechend der Dreieinheit des Welthoroskopes:
Urvater — Geist, Urmutter — Seele, Planeten-kinder —
Körperwelt erleben w i r in den ersten vier Häusern
den Hinabstieg in den Mutterschoß, sie sind das Isisreich, sie
bringen uns Geburt in l, „Vermögen“ in jeder Hinsicht, auch
als „Erbmasse“ in 2, Geschwister in 3, das Vaterhaus in 4!
Die „Dea“ des dritten Ortes ist eben I s i s !
Dann geht es weiter auf der L e i t e r d e s S e t h hinab ins
irdische Getümmel: 5 bringt Herrschaft, Liebe, Kinder, 6:
Arbeit und Krankheit, 7: Auseinandersetzungen mit den
irdischen Zeitgenossen, 8: den Abschluß des Lebens und den
Aufstieg auf der L e i t e r d e s H o r u s in höhere Welten: Daher
ist das neunte das hochgeistige Haus, 10 zeigt die geistige
Entwicklung im Erdenleben, 11 zeigt die guten, 12 die bösen
karmischen Verpflichtungen! Der „Gott“ im neunten Ort ist
Horus!
Also eine Dreiteilung der Häuser des Horoskopes nach
Stufen, Prinzipien, Weltplänen!
Astrale Häuser: l, 2, 3, 4: = Isisreich.
Irdische Häuser: 5, 6, 7, 8: = Sethreich.
Geistige Häuser: 9, 10, 11, 12: = Horusreich.
Die „Porta inferna“ führt also aus den hohen Welten über
die Mondsphäre auf die Erde hinab, daher „unteres Tor“,
besser: Tor n a c h u n t e n f ü h r e n d !
Die „Porta superna“ führt aus dem Erdenleben durch den
Tod in die wahre Heimat des Geistes zurück:
T o r n a c h o b e n !
So etwa würde Petosiris, dessen Grab übrigens wiederentdeckt
worden ist, die Sache dargestellt haben!
Dieser feste Felderkranz wurde im Altertum ausschließlich
verwandt. Er brauchte nicht erst errechnet zu werden, sondern
wurde für jedes Horoskop einfach als selbstverständlich
angenommen. B e r e c h n e t wurden nur die 4 K e n t r a und von
diesen setzte man den Aszendenten in
die Mitte des 1. Ortes (Horoskopus) und den Deszendenten in
die Mitte des 7. Ortes (Occasus). Deshalb nannte man das 1.
Haus auch das „A u f s t e i g e n d e “ und den 7. Ort den „U n t e r g a n g“.
Damit war das Horoskop fertig in seine 12. Häuser
eingeteilt. Die beiden Meridianschnittpunkte Z e n i t
(griechisch = Mesuranema) und N a d i r (Antimesuranema)
f i e l e n , je n a c h d e r P o l h ö h e des Gebur t sor tes , in
die ver s c h i e d e n s t e n Or t e ! Bei Horoskopen der
heißen Zone kommen diese beiden Kentra immer in den 10.
bezw. 4. Ort. Die Horoskope der beiden subtropischen und
gemäßigten Zonen zeigen den Zenit im 8., 9., 10., 11. oder 12.
Orte und den Nadir entsprechend im 2., 3., 4., 5. oder 6. Orte,
je nach der Lage des Geburtsortes und dem Zeitpunkte der
Geburt. Bei Horoskopen, die für Geburten in den beiden kalten
Zonen aufgestellt werden, fallen Zenit und Nadir entweder in
den 8. oder 12. bezw. 6. oder 2. Ort oder sogar in den 1. bezw.
7. Ort. Fälschlicherweise hat man später (im Mittelalter) das
10. und 4. Haus mit diesen Punkten beginnen lassen und damit
die uralte Tradition der 12 Stellen des Glücks gebrochen und an
ihre Stelle den unglücklichen Ersatz der astronomischen
inäqualen Häuser gesetzt. Diese 12 Glücksstellen geben auch
noch Zeugnis von ihrem uralten Bestehen in den
Ausgrabungen, so in der Mar m o r p l a t t e d e s
B i a n c h i n i vom Aventin in Rom, der sog. „T a b u l a
B i a n c h i n i“, ferner in der Marmorplatte „Daressys“ mit
Tierkreis und Dodekaoros, sowie einem alten japanischen
Papiergemälde, welches sich noch im Münchener ethnogr.
Museum befindet. (Boll-Bildertafeln im bereits genannten
Werk).
Diese drei alten Dokumente zeigen die gleichmäßigen 12
Himmelsfelder mit den Kardinalpunkten in den M i t t e n
der 4 Kardinalhäuser. Also auch hier keine Häuserspitzen und
schiefen Häuser! Vgl. Abb. 21 S. 263.
( Anmerkung, von mir:
es ist eine 30 Grad Häusereinteilung.
Bild kann im Buch gefunden werden
Abb. 21. Die innere Einteilung des
Horoskops nach echter, „äqualer“ Manier. )
Bei dem Versuch, den Zweck und die Verwendung der
Tabula Bianchini und der Marmorplatte Daressys zu erklären,
kommt Prof. Boll auf folgende Darstellung: „Man hat sog.
Planetenwürfel aus jenem Edelstein hergestellt gefunden,
welcher dem betr. Planeten zugeeignet ist. Auch für den
„Horoskopus“ hat man einen Würfel benutzt, der aus Kupfer*)
bestand. Stellte man nun das Horoskop für einen Nativen, so
wurde der errechnete östliche Horizontschnittpunkt, der
Horoskopus, an die Stelle des Tierkreises gesetzt, wo er
hingehörte und dieser Grad in die Mitte des 1. Ortes verlegt.
Der Kupferwürfel deutet diesen Punkt an. Die Planetenwürfel
wurden nun in die Orte der 12 Stellen auf der Platte gesetzt,
wo sie der ermittelten Lage des Tierkreises nach hinfallen
mußten. So schildert es der PS. K a l l i s t h e n e s in seinem
Alexanderroman, wo ein großer Magier und Astrolog, der
ägyptische König Nektanebos, der Mutter Alexanders des
Großen, Olympias, das Horoskop stellt mit Hilfe eines solchen
Pinax und jener schon beschriebenen Würfel. Solche Pinaxe
wurden aus Elfenbein, Ebenholz, Gold und Silber hergestellt
und waren nicht nur im Besitz der priesterlichen Astrologen
und somit der Tempel, sondern man fand sie auch in hochstehenden
Familien und staatlichen Institutionen.
*) Warum aus K u p f e r ? — Kupfer ist das Venusmetall, man könnte an
V e n u s als U r m u tt e r denken, sollte dann aber eher die M o n d g ö t t i n
und ihr Metall, das S i l b e r, erwarten. Der Aszendent steigt bei der Geburt des
Menschen auf, wie V e n u s als M o r g e n s t e r n bei der Neugeburt der Welt,
bei jedem Sonnenaufgang! Das dürfte der wahre Grund sein!
Nun bestand oft die Schwierigkeit der Feststellung des
richtigen Aszendenten darin, daß keine genauen Geburtszeiten angegeben
werden konnten. In solchen Fällen versuchte
man, durch das W ü r f e l o r a k e l den richtigen aufgehenden
Punkt zu erhalten. Es wurden nach andächtigen Vorbereitungen
die sämtlichen Würfel über den Pinax geworfen und es der
Gnade der Götter überlassen, den Wurf richtig zu lenken.
Dieses letztere war mehr die Tätigkeit der sog. „A s t r o m a n
t e n“, die diese 12 Stellen des Glücks als H i m m e l s l o s e.
sog. „K l e r o i“ benutzten. Das uralte Schema der 12
Glücksstellen fand demnach sowohl in der natürlichen
Astrologie, wo die wichtigen Horo-skopfaktoren genau
berechnet und bestimmt wurden, als auch in der Astromantik
Anwendung, die sich in der Erlangung der Horoskopwerte ganz
auf das Sternorakel verließ. Beiden aber lag die uralte aurische
Einteilung des Nativitätsaufrisses zu Grunde.
Es gibt noch Stellen bei arabischen Dichtern, in denen bei
Sonnenuntergang die Planeten die Herrschaft ergreifen,
indem sie i h r W ü r f e l s p i e l b e g i n n e n !
Daß die alten Astrologen bei genauer Kenntnis der Geburt
den aufgehenden Punkt zu berechnen und festzustellen wußten,
geht daraus hervor, daß schon die Volksastrologen am Zirkus
Maximus mit dem Globus in der Hand operierten und die 4
Kentra für den Geburtsaugenblick aufsuchten, um diese in das
Schema der 12 Orte und in das Thema mundi einzusetzen. Da
die Lage der 12 Orte, am Zodiakus gemessen, vom errechneten
östlichen Horizont abhängig ist, so habe ich diese Häuser in
meiner Schule „H o r i z o n t h ä u s e r“ genannt.
lg Blissy