Die größte Illusion von allen

Meikel3000

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19. Oktober 2016
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Wenn ich aus dem Fenster schaue, denke ich, dass ich den Ausblick, der sich mir bietet, mit meinen Augen sehe. Beispielsweise wenn ich abends am Fenster stehe und die Sterne anschaue, dann sage ich ”Ich blicke hinaus in das Universum“. Ich formuliere das so, weil ich gelernt habe, es so ausdrücken. In Wirklichkeit passiert jedoch etwas vollkommen anderes.

Ich kann die Welt mit meinen Augen nicht sehen. Ich sehe etwas, das mit Hilfe der Augen und meines Gehirns als Bewusstseinsausdruck in meinem Aufmerksamkeitsfokus erschaffen wird. Es heißt deswegen korrekterweise Bewusstseinsausdruck und nicht Eindruck, weil etwas Bestimmtes zum Ausdruck kommt. Ich sehe etwas in meinem Fokus, und nicht die Aussicht außerhalb des Fensters.

Wenn ich mein Gehirn öffnen ließe und man es untersuchte, würde man darin nichts anderes als – vereinfacht gesagt - nasses Fleisch finden, Nerven- und andere Zellen, die damit beschäftigt sind, sich selbst aufrecht zu erhalten und die zudem in einem geradezu orchestralen Miteinander elektrische Impulse und Neurotransmitter austauschen. Neurotransmitter sind chemische Botenstoffe in Form von Derivaten von Aminosäuren sowie Oligopeptiden. Doch all dies beinhaltet oder transportiert nichts Zusätzliche, weder eine Form, ein bestimmtes Design, noch die ersten Noten von Beethovens 5. Symphonie, sondern ein Impuls ist elektrische Energie. Nicht mehr und nicht weniger. Elektrizität beinhaltet oder transportiert nichts Zusätzliches, sondern ausschließlich sich selbst. Trotzdem sehe ich am Nachthimmel die Sterne.

Solange ich am Fenster stehe und meine Augen geöffnet halte, füllt sich meine Aussicht auf das Universum ganz mühelos. Wenn ich nun meine Augen schließe und an diese Aussicht denke, ist es sicher nicht so lebhaft und vollständig wie die, die ich bei geöffneten Augen bemerke. Doch in beiden Fällen entsteht die Aussicht mit Hilfe des Gehirns erst in meinem Aufmerksamkeitsfokus. Die Erfahrbarkeit von ”Da ist etwas“ scheint als ein bestimmtes Produkt aus dem Schwingungsverhalten von Energie des gesamten elektromagnetischen Spektrumbereichs zu sein, und die Augen sind für einen bestimmten Bereich davon zuständig.

Aber wie kann es sein, dass bei geschlossenen Augen eine Aussicht entsteht, ohne das etwas Schwingendes auf die Augen fällt, um diese Impulse erzeugen und sie ins Gehirn senden zu können? Wie können wir mit geschlossenen Augen trotzdem Licht und Helligkeit sehen, so wie es zum Beispiel beim Träumen der Fall ist?

Im Nachfolgenden werde ich das elektromagnetische Spektrum kurz als ElSpek bezeichnen.

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Die gleiche Frage wie beim Ausblick aus dem Fenster kann über ein Buch gestellt werden, das ich gerade lese. Das Buch befindet sich nicht außerhalb von mir, sondern es entsteht mit Hilfe meines Gehirns und befindet sich als Bewusstseinsausdruck in meinem Fokus. Da ich die Festigkeit des Buches mit meinen Händen fühlen kann, denke ich, das Buch befinde sich außerhalb von mir. Jedoch entsteht auch das Gefühl der Festigkeit ebenfalls mit Hilfe meines Gehirns erst in meinem Fokus.

Die Nerven in meinen Fingerspitzen senden elektrische Informationen zum Zentrum des Tastsinns in mein Gehirn. Doch wenn ich das Buch berühre, dann fühle ich seine Beschaffenheit, die glatte Oberfläche der Seiten, die Qualität des Buchdeckels und die Schärfe der Seitenränder nicht außerhalb von mir, sondern ich fühle all das mit Hilfe meines Gehirns in meinem Aufmerksamkeitsfokus.

Ich kann das sogenannte Original des Buches nie berühren, weil das einzige jemals für mich existierende Original nur das ist, was mit Hilfe meines Gehirns als Bewusstseinsausdruck in meinem Fokus zustande kommt. Obwohl ich denke, dass ich das Buch berühre, ist es mein Gehirn, das bestimmte elektrische Reize in einen Bewusstseinsausdruck umwandelt, den ich als Buch bezeichne.

Ich weiß nicht einmal, ob dieses Buch als ein materielles Objekt außerhalb meines Gehirns überhaupt existiert, da ich ja stets nur den Bewusstseinsausdruck in meinem Fokus kenne.

Das heißt, dieselben elektrischen Impulse (Elektrizität), die für den Sehvorgang zuständig sind, werden auch für das Ertasten erzeugt. Sie haben keine unterschiedlichen Frequenzen, so dass man sagen könnte, dass bestimmte Impulse mit dieser Frequenz blühende Bäume repräsentierten, oder andere Frequenzen das Sehen und Fühlen eines Buches in meinen Händen. Doch jetzt sehe ich ein Buch und keinen Stern. Das Licht ist immer noch dasselbe. Wie ist das möglich?

Es hat auch nichts mit Reflexionen zu tun, denn das gesamte Lichtspektrum ist immer vollständig vorhanden und nicht nur Teile davon. Das heißt: Weder das Buch noch meine Augen sind in der Lage, den restlichen Anteil des vom Buch reflektierten Lichts zu ignorieren oder auszublenden, so dass nur das Buch ”übrig“ bliebe. Meine geöffneten Augen sind stets vom gesamten sichtbaren Lichtspektrum umhüllt und nicht nur von Teilen davon.

Es ist eine wissenschaftlich bewiesene Tatsache, dass jeder Mensch sein ganzes Leben lang alles von seinem Gehirn umgewandelt ausschließlich in seinem Fokus bemerkt, und dass er niemals die (angenommenen und vorausgesetzten) Originale dieser Objekte erreichen kann. Manche Wissenschaftler argumentieren, dass die Szenen, die wir sehen, Kopien der Objekte in unserem Gehirn sind, von denen sie vermuten, dass sie außerhalb von uns existieren. Wir können aber nie wissen, ob diese Kopien den Originalen ähneln, oder ob die Originale überhaupt existieren, weil ”da draußen“ keine festen und stabilen Dinge oder Gegenstände sind, sondern stets das elektromagnetische Spektrum in seiner Gesamtheit vorhanden ist und nicht nur Teile davon.

Sehen – Licht

Außerhalb unseres Gehirns existiert auch das Licht nicht, das wir erkennen. Licht entsteht ebenfalls erst mit Hilfe unseres Gehirns als Bewusstseinsausdruck in unserem Aufmerksamkeitsfokus. Sichtbares Licht ist jener Bereich, auf den sich unsere dafür zuständigen Augen aus dem Gesamtbereich des ElSpek´s richten, und nicht etwa so formuliert, dass das Licht unsere Augen erreicht. Denn das ElSpek ist immer da und nicht nur manchmal. Es braucht nicht erst zu uns zu gelangen. Es gibt außerhalb von uns kein Licht, das eine Szene in unserem Gehirn bilden könnte. Es gibt nur das gesamte elektromagnetische Spektrum. Trotzdem sehen wir eine bunte, helle Welt, wenn wir unsere Sinnesorgane auf dieses Gesamtspektrum richten.

Sehen - Helligkeit und Farben

Es ist eine Tatsache, dass das Gehirn total vom Licht isoliert und es in seinem Inneren völlig dunkel ist. Das Licht hat keinen direkten Zugang zum Gehirn selbst. Aber in einer wunderbaren Weise beobachten wir in solch völliger Dunkelheit eine helle und farbige Welt. Dieser interessante Umstand lässt sich anhand eines weiteren Beispiels gut erklären:

Nehmen wir an, wir haben ein Grillfeuer vor uns, das wir eingehend betrachten. Unser Gehirn hat dabei keinen direkten Kontakt mit dem Licht, dem Glanz und der Hitze des Feuers. Während wir das Licht und die Hitze des Grills sehen, ist das Innere unseres Gehirns vollständig dunkel, und seine Temperatur ändert sich nicht. Es ist ein außerordentliches Wunder, dass die elektrischen Impulse innerhalb unseres dunklen Gehirns ein farbiges, helles Szenario erzeugen. Jemand, der über diesen wunderbaren Vorgang gründlich nachdenkt, wird erstaunt und fasziniert sein.

Seit unserer Geburt sehen wir eine farbige Umgebung. Aber im Universum existiert keine einzige Farbe. Die Farben entstehen mit Hilfe unseres Gehirns. Außerhalb unseres Gehirns gibt es nur die Gesamtheit von elektromagnetischen Wellen. Worauf wir unser Auge richten, ist stets der gesamte Bereich des sichtbaren Lichts und nicht nur auf bestimmte Bereiche. Unser Gehirn hilft uns dabei, ”etwas“, das im Gesamtbereich des sichtbaren Lichts vorhanden zu sein scheint, als Bewusstseinsausdruck in unserem Fokus zur Verfügung zu stellen, und wir sehen dies als Farben. Jedoch sind weder die Meere blau, die Gräser grün, die Erde braun, der Nachthimmel dunkel, noch die Früchte farbig. Da ist nur das elektromagnetische Spektrum in seiner Gesamtheit.

In der Retina des Auges gibt es drei hauptsächliche Gruppen von sogenannten Zapfenzellen, welche für bestimmte Bereiche des gesamten ElSpek´s zuständig sind. Die erste Gruppe dieser Zellengruppen ist zuständig für das, was wir Rot nennen, die zweite für Blau, die dritte für Grün. Als Folge dieses Ausrichtens auf das Gesamtspektrum mit Hilfe dieser drei unterschiedlichen Zapfenzellen in verschiedenen Schichten der Retina entstehen Millionen von verschiedenen Farbtönen. Es genügt jedoch nicht, dass das Licht die Zapfenzellen erreicht, damit die Farben entstehen können. Alle Farben entstehen und befinden sich ausschließlich in unserem Aufmerksamkeitsfokus.

Der Forscher Jeremy Nathans an der medizinischen Fakultät der Johns Hopkins Universität erklärt folgendermaßen, dass die Zellen im Auge keine Farben bilden können:

Zitat:
”Das einzige, was eine Zapfenzelle machen kann ist, sich auf das Gesamtspektrum zu richten und jenen Bereich zu verarbeiten, für den sie zuständig ist und etwas über seine Intensität auszusagen. Sie erklärt Ihnen nichts über die Farbe.“

Hören

Wenn ich mich mit einem Freund unterhalte, dann sehe ich die Erscheinung meines Freundes und höre seine Stimme mit Hilfe meines Gehirns in meinem Aufmerksamkeitsfokus. Wenn die Szene mit Hilfe meines Gehirn entsteht, dann empfinde ich sie als 3-dimensionale, räumliche Szene. Genau in derselben Weise höre ich die Stimme meines Freundes.

Ob mein Freund weit von mir entfernt steht, oder ob er direkt hinter mir ist, ich glaube, dass ich seine Stimme entsprechend seinem Standort aus der Ferne oder aus der Nähe höre. Tatsächlich aber ist die Stimme meines Freundes weder direkt hinter mir, noch weit entfernt von mir. Die Stimme meines Freundes entsteht mit Hilfe meines Gehirns und befindet sich nirgendwo anders als in meinem Aufmerksamkeitsfokus.

Das Gehirn ist gegen Töne genauso isoliert wie gegen Licht. Keine Luftschwingung (Töne, Geräusche) erreicht jemals das Gehirn. Nichtsdestoweniger vernimmt man die feinsten Geräusche im Aufmerksamkeitsfokus. Dies geschieht mit einer derartigen Präzision, dass das Ohr eines gesunden Menschen nahezu alle Töne des akustischen Wirkungsbereiches ohne atmosphärische Nebengeräusche oder andere Störungen hören kann.

Mit Hilfe des Gehirns hört man die Symphonien eines Orchesters und den Lärm eines belebten Ortes und kann alle Geräusche innerhalb eines weiten Frequenzbereiches wahrnehmen, vom Rascheln von Blättern bis zum Lärm eines Düsenflugzeugs. Wenn die Lautstärke innerhalb des Gehirns jedoch gleichzeitig mit einem hochempfindlichen Gerät gemessen werden würde, würde sich zeigen, dass dort vollständige Stille herrscht. Die elektrischen Impulse, die vom Gehirn erzeugt werden, werden erst im Aufmerksamkeitsfokus zu Tönen bzw. Geräuschen.

Folglich gibt es außerhalb unseres Gehirns auch keine Töne, sondern stets nur den Gesamtbereich an möglichen Luftschwingungen, die als Schallwellen bezeichnet werden. Der Ort, an dem diese Schallwellen in Töne umgewandelt werden, ist nicht die Außenwelt oder unser Ohr, sondern das Innere unseres Gehirns, das diesen Bereich dem Aufmerksamkeitsfokus verfügbar macht.

Mit den Sinnesqualitäten Riechen und Schmecken verhält es sich in vergleichbarer Weise, wie eben dargestellt. Deswegen erwähne ich sie hier nicht explizit bzw. nur dann, wenn ein besonderes Interesse daran bestehen sollte.

Sämtliche unserer sogenannten Wahrnehmungen und Gefühle über die Welt bzw. das Universum (Formen, Gerüche, Geschmäcker, Erscheinungen, etc.) bestehen aus nichts anderem als aus elektrischen Impulsen, aus Schwingungen von etwas, das wir Energie nennen. Es ist eine fast unglaubliche Tatsache, dass wir mit Hilfe unseres Gehirns wissen können, welcher dieser elektrischen Impulse als Geruch und welcher andere als ein Gegenstand und welcher als Entfernung oder Uhrzeit gedeutet werden soll.

Es ist schon erstaunlich, obwohl all das als wissenschaftliche Tatsachen bewiesen wurde, viele Menschen noch immer behaupten, dass die Originale der Erscheinungen, die wir sehen, außerhalb unseres Gehirns vorhanden sind. Diese Behauptung kann man jedoch niemals beweisen. Wir können gerne glauben, dass die Materie außerhalb unseres Bewusstseins existiert. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass außerhalb unseres Aufmerksamkeitsfokusses kein Licht, keine Formen, keine Töne und keine Farben existieren.

Die Natur, die größte Illusion von allen, allerdings nicht im Sinne von Täuschung, sondern von vorübergehender Notwendigkeit.

Über Anregungen wie auch sachlicher Kritik hierzu würde ich mich sehr freuen.
 
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die grösste Illusion ist wenn man Unwirklichkeit sprich Lügen für Wahrheit erklärt.
Und als Bsp. wieviele Lügen werden heute durch die Medien, durch die Politik und Wirtschaft und Religionen und das Internet, durch die globale Vernetzung verbreitet? So folgen die meisten, wenn nicht sogar alle Menschen nur Illusionen.....Es wird immer schwieriger überhaupt Wahrheit zu erkennen....

Wahrheit ist die Summe der Erkenntnis und leider muss man mit diesem Erkennen zugeben, wir leben in einer Illusionswelt
 
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Wenn ich aus dem Fenster schaue, denke ich, dass ich den Ausblick, der sich mir bietet, mit meinen Augen sehe. Beispielsweise wenn ich abends am Fenster stehe und die Sterne anschaue, dann sage ich ”Ich blicke hinaus in das Universum“. Ich formuliere das so, weil ich gelernt habe, es so ausdrücken. In Wirklichkeit passiert jedoch etwas vollkommen anderes.

Ich kann die Welt mit meinen Augen nicht sehen. Ich sehe etwas, das mit Hilfe der Augen und meines Gehirns als Bewusstseinsausdruck in meinem Aufmerksamkeitsfokus erschaffen wird. Es heißt deswegen korrekterweise Bewusstseinsausdruck und nicht Eindruck, weil etwas Bestimmtes zum Ausdruck kommt. Ich sehe etwas in meinem Fokus, und nicht die Aussicht außerhalb des Fensters.

Wenn ich mein Gehirn öffnen ließe und man es untersuchte, würde man darin nichts anderes als – vereinfacht gesagt - nasses Fleisch finden, Nerven- und andere Zellen, die damit beschäftigt sind, sich selbst aufrecht zu erhalten und die zudem in einem geradezu orchestralen Miteinander elektrische Impulse und Neurotransmitter austauschen. Neurotransmitter sind chemische Botenstoffe in Form von Derivaten von Aminosäuren sowie Oligopeptiden. Doch all dies beinhaltet oder transportiert nichts Zusätzliche, weder eine Form, ein bestimmtes Design, noch die ersten Noten von Beethovens 5. Symphonie, sondern ein Impuls ist elektrische Energie. Nicht mehr und nicht weniger. Elektrizität beinhaltet oder transportiert nichts Zusätzliches, sondern ausschließlich sich selbst. Trotzdem sehe ich am Nachthimmel die Sterne.

Solange ich am Fenster stehe und meine Augen geöffnet halte, füllt sich meine Aussicht auf das Universum ganz mühelos. Wenn ich nun meine Augen schließe und an diese Aussicht denke, ist es sicher nicht so lebhaft und vollständig wie die, die ich bei geöffneten Augen bemerke. Doch in beiden Fällen entsteht die Aussicht mit Hilfe des Gehirns erst in meinem Aufmerksamkeitsfokus. Die Erfahrbarkeit von ”Da ist etwas“ scheint als ein bestimmtes Produkt aus dem Schwingungsverhalten von Energie des gesamten elektromagnetischen Spektrumbereichs zu sein, und die Augen sind für einen bestimmten Bereich davon zuständig.

Aber wie kann es sein, dass bei geschlossenen Augen eine Aussicht entsteht, ohne das etwas Schwingendes auf die Augen fällt, um diese Impulse erzeugen und sie ins Gehirn senden zu können? Wie können wir mit geschlossenen Augen trotzdem Licht und Helligkeit sehen, so wie es zum Beispiel beim Träumen der Fall ist?

Im Nachfolgenden werde ich das elektromagnetische Spektrum kurz als ElSpek bezeichnen.

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Die gleiche Frage wie beim Ausblick aus dem Fenster kann über ein Buch gestellt werden, das ich gerade lese. Das Buch befindet sich nicht außerhalb von mir, sondern es entsteht mit Hilfe meines Gehirns und befindet sich als Bewusstseinsausdruck in meinem Fokus. Da ich die Festigkeit des Buches mit meinen Händen fühlen kann, denke ich, das Buch befinde sich außerhalb von mir. Jedoch entsteht auch das Gefühl der Festigkeit ebenfalls mit Hilfe meines Gehirns erst in meinem Fokus.

Die Nerven in meinen Fingerspitzen senden elektrische Informationen zum Zentrum des Tastsinns in mein Gehirn. Doch wenn ich das Buch berühre, dann fühle ich seine Beschaffenheit, die glatte Oberfläche der Seiten, die Qualität des Buchdeckels und die Schärfe der Seitenränder nicht außerhalb von mir, sondern ich fühle all das mit Hilfe meines Gehirns in meinem Aufmerksamkeitsfokus.

Ich kann das sogenannte Original des Buches nie berühren, weil das einzige jemals für mich existierende Original nur das ist, was mit Hilfe meines Gehirns als Bewusstseinsausdruck in meinem Fokus zustande kommt. Obwohl ich denke, dass ich das Buch berühre, ist es mein Gehirn, das bestimmte elektrische Reize in einen Bewusstseinsausdruck umwandelt, den ich als Buch bezeichne.

Ich weiß nicht einmal, ob dieses Buch als ein materielles Objekt außerhalb meines Gehirns überhaupt existiert, da ich ja stets nur den Bewusstseinsausdruck in meinem Fokus kenne.

Das heißt, dieselben elektrischen Impulse (Elektrizität), die für den Sehvorgang zuständig sind, werden auch für das Ertasten erzeugt. Sie haben keine unterschiedlichen Frequenzen, so dass man sagen könnte, dass bestimmte Impulse mit dieser Frequenz blühende Bäume repräsentierten, oder andere Frequenzen das Sehen und Fühlen eines Buches in meinen Händen. Doch jetzt sehe ich ein Buch und keinen Stern. Das Licht ist immer noch dasselbe. Wie ist das möglich?

Es hat auch nichts mit Reflexionen zu tun, denn das gesamte Lichtspektrum ist immer vollständig vorhanden und nicht nur Teile davon. Das heißt: Weder das Buch noch meine Augen sind in der Lage, den restlichen Anteil des vom Buch reflektierten Lichts zu ignorieren oder auszublenden, so dass nur das Buch ”übrig“ bliebe. Meine geöffneten Augen sind stets vom gesamten sichtbaren Lichtspektrum umhüllt und nicht nur von Teilen davon.

Es ist eine wissenschaftlich bewiesene Tatsache, dass jeder Mensch sein ganzes Leben lang alles von seinem Gehirn umgewandelt ausschließlich in seinem Fokus bemerkt, und dass er niemals die (angenommenen und vorausgesetzten) Originale dieser Objekte erreichen kann. Manche Wissenschaftler argumentieren, dass die Szenen, die wir sehen, Kopien der Objekte in unserem Gehirn sind, von denen sie vermuten, dass sie außerhalb von uns existieren. Wir können aber nie wissen, ob diese Kopien den Originalen ähneln, oder ob die Originale überhaupt existieren, weil ”da draußen“ keine festen und stabilen Dinge oder Gegenstände sind, sondern stets das elektromagnetische Spektrum in seiner Gesamtheit vorhanden ist und nicht nur Teile davon.

Sehen – Licht

Außerhalb unseres Gehirns existiert auch das Licht nicht, das wir erkennen. Licht entsteht ebenfalls erst mit Hilfe unseres Gehirns als Bewusstseinsausdruck in unserem Aufmerksamkeitsfokus. Sichtbares Licht ist jener Bereich, auf den sich unsere dafür zuständigen Augen aus dem Gesamtbereich des ElSpek´s richten, und nicht etwa so formuliert, dass das Licht unsere Augen erreicht. Denn das ElSpek ist immer da und nicht nur manchmal. Es braucht nicht erst zu uns zu gelangen. Es gibt außerhalb von uns kein Licht, das eine Szene in unserem Gehirn bilden könnte. Es gibt nur das gesamte elektromagnetische Spektrum. Trotzdem sehen wir eine bunte, helle Welt, wenn wir unsere Sinnesorgane auf dieses Gesamtspektrum richten.

Sehen - Helligkeit und Farben

Es ist eine Tatsache, dass das Gehirn total vom Licht isoliert und es in seinem Inneren völlig dunkel ist. Das Licht hat keinen direkten Zugang zum Gehirn selbst. Aber in einer wunderbaren Weise beobachten wir in solch völliger Dunkelheit eine helle und farbige Welt. Dieser interessante Umstand lässt sich anhand eines weiteren Beispiels gut erklären:

Nehmen wir an, wir haben ein Grillfeuer vor uns, das wir eingehend betrachten. Unser Gehirn hat dabei keinen direkten Kontakt mit dem Licht, dem Glanz und der Hitze des Feuers. Während wir das Licht und die Hitze des Grills sehen, ist das Innere unseres Gehirns vollständig dunkel, und seine Temperatur ändert sich nicht. Es ist ein außerordentliches Wunder, dass die elektrischen Impulse innerhalb unseres dunklen Gehirns ein farbiges, helles Szenario erzeugen. Jemand, der über diesen wunderbaren Vorgang gründlich nachdenkt, wird erstaunt und fasziniert sein.

Seit unserer Geburt sehen wir eine farbige Umgebung. Aber im Universum existiert keine einzige Farbe. Die Farben entstehen mit Hilfe unseres Gehirns. Außerhalb unseres Gehirns gibt es nur die Gesamtheit von elektromagnetischen Wellen. Worauf wir unser Auge richten, ist stets der gesamte Bereich des sichtbaren Lichts und nicht nur auf bestimmte Bereiche. Unser Gehirn hilft uns dabei, ”etwas“, das im Gesamtbereich des sichtbaren Lichts vorhanden zu sein scheint, als Bewusstseinsausdruck in unserem Fokus zur Verfügung zu stellen, und wir sehen dies als Farben. Jedoch sind weder die Meere blau, die Gräser grün, die Erde braun, der Nachthimmel dunkel, noch die Früchte farbig. Da ist nur das elektromagnetische Spektrum in seiner Gesamtheit.

In der Retina des Auges gibt es drei hauptsächliche Gruppen von sogenannten Zapfenzellen, welche für bestimmte Bereiche des gesamten ElSpek´s zuständig sind. Die erste Gruppe dieser Zellengruppen ist zuständig für das, was wir Rot nennen, die zweite für Blau, die dritte für Grün. Als Folge dieses Ausrichtens auf das Gesamtspektrum mit Hilfe dieser drei unterschiedlichen Zapfenzellen in verschiedenen Schichten der Retina entstehen Millionen von verschiedenen Farbtönen. Es genügt jedoch nicht, dass das Licht die Zapfenzellen erreicht, damit die Farben entstehen können. Alle Farben entstehen und befinden sich ausschließlich in unserem Aufmerksamkeitsfokus.

Der Forscher Jeremy Nathans an der medizinischen Fakultät der Johns Hopkins Universität erklärt folgendermaßen, dass die Zellen im Auge keine Farben bilden können:

Zitat:
”Das einzige, was eine Zapfenzelle machen kann ist, sich auf das Gesamtspektrum zu richten und jenen Bereich zu verarbeiten, für den sie zuständig ist und etwas über seine Intensität auszusagen. Sie erklärt Ihnen nichts über die Farbe.“

Hören

Wenn ich mich mit einem Freund unterhalte, dann sehe ich die Erscheinung meines Freundes und höre seine Stimme mit Hilfe meines Gehirns in meinem Aufmerksamkeitsfokus. Wenn die Szene mit Hilfe meines Gehirn entsteht, dann empfinde ich sie als 3-dimensionale, räumliche Szene. Genau in derselben Weise höre ich die Stimme meines Freundes.

Ob mein Freund weit von mir entfernt steht, oder ob er direkt hinter mir ist, ich glaube, dass ich seine Stimme entsprechend seinem Standort aus der Ferne oder aus der Nähe höre. Tatsächlich aber ist die Stimme meines Freundes weder direkt hinter mir, noch weit entfernt von mir. Die Stimme meines Freundes entsteht mit Hilfe meines Gehirns und befindet sich nirgendwo anders als in meinem Aufmerksamkeitsfokus.

Das Gehirn ist gegen Töne genauso isoliert wie gegen Licht. Keine Luftschwingung (Töne, Geräusche) erreicht jemals das Gehirn. Nichtsdestoweniger vernimmt man die feinsten Geräusche im Aufmerksamkeitsfokus. Dies geschieht mit einer derartigen Präzision, dass das Ohr eines gesunden Menschen nahezu alle Töne des akustischen Wirkungsbereiches ohne atmosphärische Nebengeräusche oder andere Störungen hören kann.

Mit Hilfe des Gehirns hört man die Symphonien eines Orchesters und den Lärm eines belebten Ortes und kann alle Geräusche innerhalb eines weiten Frequenzbereiches wahrnehmen, vom Rascheln von Blättern bis zum Lärm eines Düsenflugzeugs. Wenn die Lautstärke innerhalb des Gehirns jedoch gleichzeitig mit einem hochempfindlichen Gerät gemessen werden würde, würde sich zeigen, dass dort vollständige Stille herrscht. Die elektrischen Impulse, die vom Gehirn erzeugt werden, werden erst im Aufmerksamkeitsfokus zu Tönen bzw. Geräuschen.

Folglich gibt es außerhalb unseres Gehirns auch keine Töne, sondern stets nur den Gesamtbereich an möglichen Luftschwingungen, die als Schallwellen bezeichnet werden. Der Ort, an dem diese Schallwellen in Töne umgewandelt werden, ist nicht die Außenwelt oder unser Ohr, sondern das Innere unseres Gehirns, das diesen Bereich dem Aufmerksamkeitsfokus verfügbar macht.

Mit den Sinnesqualitäten Riechen und Schmecken verhält es sich in vergleichbarer Weise, wie eben dargestellt. Deswegen erwähne ich sie hier nicht explizit bzw. nur dann, wenn ein besonderes Interesse daran bestehen sollte.

Sämtliche unserer sogenannten Wahrnehmungen und Gefühle über die Welt bzw. das Universum (Formen, Gerüche, Geschmäcker, Erscheinungen, etc.) bestehen aus nichts anderem als aus elektrischen Impulsen, aus Schwingungen von etwas, das wir Energie nennen. Es ist eine fast unglaubliche Tatsache, dass wir mit Hilfe unseres Gehirns wissen können, welcher dieser elektrischen Impulse als Geruch und welcher andere als ein Gegenstand und welcher als Entfernung oder Uhrzeit gedeutet werden soll.

Es ist schon erstaunlich, obwohl all das als wissenschaftliche Tatsachen bewiesen wurde, viele Menschen noch immer behaupten, dass die Originale der Erscheinungen, die wir sehen, außerhalb unseres Gehirns vorhanden sind. Diese Behauptung kann man jedoch niemals beweisen. Wir können gerne glauben, dass die Materie außerhalb unseres Bewusstseins existiert. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass außerhalb unseres Aufmerksamkeitsfokusses kein Licht, keine Formen, keine Töne und keine Farben existieren.

Die Natur, die größte Illusion von allen, allerdings nicht im Sinne von Täuschung, sondern von vorübergehender Notwendigkeit.

Über Anregungen wie auch sachlicher Kritik hierzu würde ich mich sehr freuen.


Und wie entsteht das Gehirn, das alle diese wunderbaren Dinge erschafft?
In sich selbst?
 
Und wie entsteht das Gehirn, das alle diese wunderbaren Dinge erschafft?
Jedes Gehirn entsteht aus der Umwandlung von Energie der während der Schwangerschaft der Mutter zu sich genommenen Lebensmitteln, Getränken, der eingeatmeten Luft und der Sonnenenergie. Die Impulsgebung zur Umwandlung, die Steuerung sowie das gesamte organisatorische Ablaufmanagement erfolgt durch das biologische Softwaretool namens DNA. Ist alles ferngesteuert, aber ohne Kabel, mehr im Sinne von WLAN.
 
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Jedes Gehirn entsteht aus der Umwandlung von Energie der während der Schwangerschaft der Mutter zu sich genommenen Lebensmitteln, Getränken, der eingeatmeten Luft und der Sonnenenergie. Die Impulsgebung zur Umwandlung, die Steuerung sowie das gesamte organisatorische Ablaufmanagement erfolgt durch das biologische Softwaretool namens DNA. Ist alles ferngesteuert, aber ohne Kabel, mehr im Sinne von WLAN.


Nach deiner Theorie ist das doch alles Illusion.
Woher willst du wissen, dass das Gehirn und alles, was Wissenschaftler bisher darüber herausgefunden haben, wahr ist?
Und wenn es wahr ist, wieso sollten dann alle anderen Wahrnehmungen der physischen Realität NICHT wahr sein?
 
Nach deiner Theorie ist das doch alles Illusion.
Wenn du Illusion sagst, dann klingt das irgendwie nach "Ätschi-Bätschi, reingelegt". :)

Etwas Bestimmtes, das keine andere Qualität als die einer vorübergehenden Erscheinung hat, zeigt zwar die Erkennungszeichen einer Illusion, aber das muss ja nichts Schlechtes sein. Niemand soll mit diesen illusionären, vorübergehenden Erscheinungen getäuscht werden. Sie haben vielmehr den Charakter von Notwendigkeiten, die einen jeweils bestimmten Zweck erfüllen. Sobald er erfüllt ist, lösen die Dinge sich wieder auf und verschwinden.

Woher willst du wissen, dass das Gehirn und alles, was Wissenschaftler bisher darüber herausgefunden haben, wahr ist?
Das Studieren und Untersuchen des Gehirns erschafft kein Wissen über die Welt, sondern Wissen über das Gehirn.
 
Wenn du Illusion sagst, dann klingt das irgendwie nach "Ätschi-Bätschi, reingelegt". :)


Scheißegal, wie 's klingt, es ist einfach nicht logisch und plausibel, was du behauptest.
Außerdem ist es ja deine Realität, wie 's für dich klingt.


Etwas Bestimmtes, das keine andere Qualität als die einer vorübergehenden Erscheinung hat, zeigt zwar die Erkennungszeichen einer Illusion, aber das muss ja nichts Schlechtes sein. Niemand soll mit diesen illusionären, vorübergehenden Erscheinungen getäuscht werden. Sie haben vielmehr den Charakter von Notwendigkeiten, die einen jeweils bestimmten Zweck erfüllen. Sobald er erfüllt ist, lösen die Dinge sich wieder auf und verschwinden.


Mir geht 's nicht drum, ob Illusion gut oder schlecht ist, sondern darum, was wahr ist oder zumindest plausibel.


Das Studieren und Untersuchen des Gehirns erschafft kein Wissen über die Welt, sondern Wissen über das Gehirn.


Das Gehirn ist Teil der Welt, also schafft das Studieren und Untersuchen des Gehirns Wissen über die Welt.
 
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