Die Glorifizierung schlimmer Erfahrungen in der Esoterik, warum?

Hi Loop,

es ist die Not, die erfinderisch macht, nicht die Langeweile.

Glorifizierung nehme ich hier im Forum nicht wahr und in Esobüchern ebensowenig. Na gut, so viele Esobücher kenne ich auch nicht.

Was stört dich wirklich daran, wenn hier Leute ankommen und stolz darauf sind, Krisen überstanden zu haben und sogar zu schreiben, dass eben jene Krisen sie im Leben und in der Persönlichkeitsentwicklung weitergebracht haben?

LG
Any
 
Werbung:
Ich denke, weil die Überwindung einer Krise und die anschließende Erleichterung einfach "pushen". Es ist halt schön, wenn der Schmerz nachlässt....durchhalten, überwinden, "klarkommen" und nachher die Situation überstanden zu haben stärkt das Selbstbewusstsein und - vertrauen. Manchmal hat man sich sogar neue Bewältigungsstrategien angeeignet und vielleicht sogar die eigenen Prioritäten verändert.:kiss4:
 

auch
bildlich gesprochen paßt nicht, trifft meinen Gedanken dazu kaum. verstehe nicht, warum Du Kritik und Schicksalschlag auf eine Ebene bringst. ;)

Durch das Eingangsposting und zwar hinsichtlich Reife und Erfahrung.

Durch beides, ob nun Ohrfeigen, oder Schicksalsschläge, kann man keine Reife erlangen, nur Erfahrung sammeln. Man kann damit fertig werden, oder dran zerbrechen.

An Kritik hingegen kann man reifen. Nur, einige erachten alleinig schon Kritik als zerstörend.
 
Danke für Eure Antworten! :danke:

@melkajal: Was ist das für ein Gesetz?

@Greenorange: Ist die Frage, was man sich besser merkt, ich leb ja auch schon eine Weile und kann da nicht viel Unterschied feststellen zwischen den guten und den schlechten Erlebnissen.
Ich glaub, man erkennt das Gute nur durch den Vergleich zum Schlechten, genauso umgekehrt.

@Lucia: Das glaub ich auch, und ein anderer Gedanke ist mir auch noch gekommen, vielleicht ist es auch manchmal so, weil man sich denkt, es gehört so? Daß man manchmal vielleicht das Gefühl hat, daß man sich durchs ertragen von schlimmen Dingen etwas verdient oder etwas in Ordnung bringt, weil man sich nicht so richtig fühlt. Beim christlichen Glauben ist es ja so, daß alle Sünder sind und durchs ertragen tut man Buße und reinigt sich. Ähnlich ist es beim Karma, man zahlt quasi ab.

@FIWA: Kritik ist eine Sache, aber solche Dinge lese ich bei allen möglichen Sachen, Krankheiten, Unfällen, Gewalt, Mobbing.

@Eristda: Sowas meine ich, warum bist Du persönlich dieser Meinung?

@hallo: Interessant, es stimmt schon, kämpfen und über sich hinauswachsen tut man meistens in schwierigen Situationen. Man kann sich auch in guten Zeiten an die eigenen Grenzen ranwagen, da hat man aber eine Wahl, es ist anders.

@Anevay: Das mit der Not stimmt. Da ist man auch zu Dingen bereit, die man sonst ablehnen würde.
Meine Mutter hatte sehr viele Esobücher, da hab ich so einige gelesen.
Es stört mich nicht, wenn andere erzählen, wie das für sie ist, stören tut mich nur, wenn diese Ansichten verallgemeinert und anderen aufgedrückt werden. Sicher liegt es oft auch an eigener Betroffenheit, wenn ich zum Beispiel an einer Sache nichts positives sehen kann und ein anderer will mir einreden, daß es gut war, wo ich nur die negativen Folgen sehe, da ist einerseits das Gefühl, es selber nicht so gut hinzukriegen und andererseits auch das Gefühl, als wenn die negativen Folgen nicht ernst genommen werden würden.

@fantastfisch: Da stimm ich Dir zu, manchmal kann es einem einen Auftrieb geben und das Selbstvertrauen stärken, weil man was geschafft hat. Wenn das nicht der Fall ist und die Überwindung von Krisen nur die Angst vor neuen Krisen zurücklässt, dann ist es schwer. Glaub, da tu ich persönlich mir nicht so leicht, dieser "Push" ist meist nur ganz kurz da oder gar nicht.

@Solis: Ja, wenn man es verarbeiten kann, wenn nicht, dann ist da nichts positives in meinen Augen.
 
Ich sag mal so. Wir brauchen beides, sowohl positive als auch negative Erfahrungen um uns weiterzuentwickeln. Sehe es aber auch so, dass uns Misserfolge erstmal mehr weiterbringen als Erfolge. Weil wir mehr darübernachdenken und versuchen Lösungen zu finden, wie wir es das nächste Mal besser machen können. Ist einfach so, negative Sachen bleiben uns viel länger im Gedächtnis als positive. Ausserdem, wenn wir den Misserfolg kennen, wissen wir den Erfolg mehr zu schätzen. Die Theorie von der Dualität stimmt immer. Wenn es nicht ab und zu regnen würde, könnten wir die Sonne nicht so schätzen.

Das heisst aber nicht automatisch, dass jeder Mensch durch schlechte Erfahrungen reift. Manche lernens nie.;)
 
Ich glaub inzwischen, man kann durch positive Erfahrungen genau so schnell wachsen.
Aber das ist grad nicht in.

Es ist einfacher jemanden zu kritisieren und zu sagen:" Hey, ich meins doch nur gut mit dir- Indianerehrenwort ! als wirklich danach zu suchen was jetzt schon super ist...

Bist du zu positiv, dann heisst es schnell, "Hey was ist denn falsch mit der oder dem, da sind doch bestimmt Hintergedanken/Verdrängung/Naivität im Spiele...und dann wird man von den Negativos sehr kritisch begutachtet und die freuen sich riesig über jeden Fehltritt...
"Ätsch, bätsch- wussten wirs doch gleich...":stickout2
 
Hallo!

Ich hab in esoterischen Büchern und hier im Forum schon öfter gelesen, daß gerade schlimme Erfahrungen einen weiter bringen als andere, daß sie besonders wichtig und wertvoll sind für das (spirituelle) Wachstum. Genauso Menschen, die einen verletzen und einem Schaden zufügen, da lese ich immer wieder, daß man gerade von diesen Menschen am meisten lernt, daß gerade sie zur eigenen Entwicklung so viel beitragen. Daß gerade schlimme Erlebnisse und Lebensumstände einen positiv verändern.

Das erinnert mich ein bißchen an das christliche Märtyrer-Denken, je mehr Leid, desto schneller zu Gott.
Oder die Ansicht, umso schrecklicher das Leben, desto mehr Karma baut man ab.

Warum ist das so?

Man könnte doch auch sagen, man lernt besonders viel durch gute Erfahrungen und Menschen, die freundlich sind zu einem.
Ist es, um den schlimmen Dingen und Begegnungen einen Sinn zu geben? Damit man besser damit klar kommt, weil sie auch was Gutes haben und nicht nur weh tun? Daß man sich sagen kann, das war wichtig, ohne dieser Erlebnisse wäre ich ein anderer Mensch, und zwar nicht so ein guter/reifer/fortgeschrittener? Macht einen Leid zu einem besseren Menschen?
Reift man schneller durch eine Ohrfeige, als durch eine Umarmung?

Liebe Loop, ich kann Dir nur eins sagen - es gibt Karma, Schiksal.

Also irgendwie ist für jeden von uns ist schon alles seit der Geburt vorbestimmt. Also bleib einfach locker, schaue Dich aufmerksam um, beobachte die Menschen.

Und Karma kann man auch verbessern, habe ich gehört.

Da vielleicht, sollte man erstmal anfangen. Von Fehltritten ist keiner von uns geschützt. Man lernt nur daraus.

Alles Liebe Dir!
 
es ist die Not, die erfinderisch macht, nicht die Langeweile.
Ganz genau. Ohne Not gibt es keinen Antrieb.

Was stört dich wirklich daran, wenn hier Leute ankommen und stolz darauf sind, Krisen überstanden zu haben und sogar zu schreiben, dass eben jene Krisen sie im Leben und in der Persönlichkeitsentwicklung weitergebracht haben?
Ich weiß nicht, ob Loop die Aussagen kritisiert, dass erst Herausforderungen Geist und Körper dazu anregen, sich zu entwickeln, und dass Menschen an überwundenen Krisen wachsen. Das wäre m.E. extrem naiv.

Falls Loop Leiden um des Leidens Willen meint, teile ich seine starken Zweifel. Wenn du dir mit einem Vorschlaghammer den Arm zerschmetterst, hat dein Bizeps nichts davon, und wenn aussichtslose Verzweiflung Einzug hält, blüht kein Geist.
 
Werbung:
@FIWA: Kritik ist eine Sache, aber solche Dinge lese ich bei allen möglichen Sachen, Krankheiten, Unfällen, Gewalt, Mobbing.

Da müsste man nun erst mal klarstellen, was Schicksalsschläge sind. Für einen sind schon kleinste Dinge, Schicksal und der meint, beim meistern, wächst er daran. Für andere sind das nur normale Herausforderungen des Lebens. Auf die Verpackung des Verkaufens kommt es dabei an.

Für mich sind Schicksalsschläge, die, die unangemeldet, urplötzlich eintreten und es keine Lösung gibt. Keine die derzeit fassbar ist. Eine Sache, die komplett das Leben auf den Kopf stellt und zugleich auch das Leben in Frage stellt. Und ja, daran kann man zerbrechen, oder überwinden. Lernen daraus, eigentlich unmöglich, da kein Schicksalsschlag dem anderen gleich ist und ein Schicksalsschlag jederzeit wieder eintreten kann, ohne Anmeldung.

Wer solche Schicksale übersteht, kann keine Patentrezepte geben. Geht nicht, nicht für ein Schicksalsschlag.

Krisen, schlechte Zeiten, ein ganz anderes Thema. Das kann man meistern und daraus lernen. Der Weg des Rauskommens, ist aber auch nicht übertragbar.

Daher, bei einer Glorifizierung einfach nachfragen, was, wo, wie war da. Da zerfallen dann schon manche Geschichten.

Und da kommen wir dann zur Kritik, die wirklich real Wege aufzeigen kann und daran kann man wachsen. Daraus lernen. Und keiner ist davon frei, Kritik dann als unpassend anzusehen.

Was aber dazukommt, die Sichtweise von Schicksal, für einige ist das kleinste schon Schicksal, was für andere ganz normal ist, das Leben ist. Und genauso sehen Menschen Schicksalsschläge unterschiedlich. Für einige sind schon Schicksalsschläge, wenn nur etwas aus ihrer Norm läuft. Für andere sind Schicksalsschläge die großen Paukenschläge und die, glorifiziert man nicht.
 
Zurück
Oben