Die globale Krise: Welche Vorsorge und Vorbereitung ist gut...?

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Hi, Suena.

Ich schrieb schon, befass Dich mit dem Thema Permakultur…
Ich habe dich ganz nett um absolute Zahlen ersucht, aus der Praxis sozusagen -- deine "Antwort" ist wohl kein ergiebiger Beitrag zu einem Meinungsbildungsprozess, oder?

Ok, rechnen wir, wenn Du so gerne rechnest. Deine Rechnung hat schon einen entscheidenden Fehler: Milch ist nicht gleich Milchpulver, schau bitte die Preise und die Einkaufsquellen an für den Otto Normalverbraucher. Haltbarmilch, die derzeit im Handel ist, hält im Normalfall bis Februar, manche Chargen bis März. (Zumindest in den österreichischen Handelsketten) Diese würde eine längere Krise also nicht überdauern. Kannst Du damit streichen.
Was redest du von Haltbarmilch? Ich sagte: Milchpulver, auch Trockenmilch genannt. Gibt es im Detailhandel als Magertockenmilchpulver um etwa 2.50 pro 200g, dazu schüttet man 1,6l Wasser, erhält somit 1.8l Mager-Milch um 2,50 + Wasserpreis. Vollmilch Pulver gibt's auch, kostet etwa 4,- pro 200 g. In größeren Mengen (->Metro, z.B.) günstiger.

Sag mir bitte, wo und zu welchem Preis Du MilchPULVER kaufst. Dann können wir den Vergleich zwischen Kartoffeln und Milchpulver Deiner Rechnung machen. (Außerdem würde mich interessieren, wie ich ein "paar Zentner Kartoffeln im Monat" essen sollte...)
Wenn dir die Milch mangels Kuh ausgegangen ist, wirst du wohl deine Kartoffel gegen Milch oder Milchpulver tauschen müssen (sonst wird's nix mit dem Kartoffelpüree :)) Und auf heutiger Preisbasis kriege ich beim Greissler für den Preis von fünf Kilo Kartoffel etwa zwei Liter Trockenmilch, also 2,5 kg Kartoffel tauschen 1:1 gegen einen Liter Trocken-Milch. Wir brauchen in der Woche etwa fünf Liter Milch, also müssten wir Woche für Woche 5x2,5 kg, also 12,5 kg Kartoffeln, gegen Milchpulver tauschen können. Macht im Jahr einen nötigen Überschussertrag von 650 kg Kartoffeln aus eigenem Anbau, um nur den Milchbedarf durch Tausch zu decken.

Jetzt mal Butter bei die Fische...*grins*
Aha -- du bist also schon "Kleinbauer" -- und gibst solche Tipps Menschen, die nach Tipps zur Bewältigung einer temporär wohl sehr überschaubaren Krise suchen?

Ernten ist übrigens ganz einfach, Reifen weg und an die 10 Kilo Kartoffeln rausholen.
Ja klar… Bei unserem Kartoffelverbrauch brauche ich rund 80 kg pro Jahr. Also brauche ich zwei solcher Autoreifenstapel, um den zu decken. Plus nochmal 17 weitere solcher Stapel, um Kartoffel zum Tausch gegen die nötige Milch zuhaben. Bei Fisch brauchen wir etwa 104 Dosen pro Jahr, pro Dose ist der Tauschwert von Kartoffeln etwa wie bei der Milch, also nochmal rund 250 kg Kartoffeln für den Fischtausch, macht weitere 6 Autoreifenstapel. Klopapier ist billig -- eine Packung kostet soviel wie eine Packung Milch und reicht etwa 14 Tage. Also 26 x 2,5 kg Kartoffeln zum Eintauschen, macht nochal 65 kg, also ein weiterer Autoreifenstapel.

Damit haben wir ausreichend Kartoffel, Milch, Fisch und Klopapier aus Eigenanbau und Tauschgeschäften, dafür brauchen wir 26 Autoreifenstapel für die Kartoffelzucht…

Realistischer: ich habe in 28 Wochen dieses Jahres rund 4500 Euro allein für den Haushalt aufgewändet (also Nahrungsmittel und Küchenbedarf wie z.B. Geschirr). Kartoffeln kosteten ab Erzeuger etwa 14 Euro pro Dezitonne (!), also 100 kg. Im Einzelhandel lassen wir 5 kg 2 Euro kosten. Dann hätte ich bei Tauschwirtschaft rund 11.250 kg Kartoffel geerntet haben müssen, um meine Familie satt zu kriegen. Macht 281 Autoreifenstapel für etwas mehr als ein halbes Jahr, also 563 Stapel für ein ganzes Jahr… Bei einem Platzbedarf von etwa einem halben Quadratmeter (wegen der Wege) sind das schon mal rund 280 m2 Fläche. Dazu noch ein Wirtschaftshäuschen für das Werkzeug, Bewässerungseinrichtungen, Komposter oder Dünger-Lager (woher kommt die Erde zum anhäufeln?) -- es wird nicht leicht unter 500 m2 abgehen. Selbst wenn du landwirtschaftlichen Grund kaufen könntest, wäre das eine Investition von wenigstens 10000 Euro in Grund und Boden, plus Kosten für die Infrastruktur und Geräte… Da du als Nicht-Landwirt aber keinen landwirtschaftlich gewidmeten Boden kaufen kannst, wirst du eher mit dem drei- bis vierfachen zu rechnen haben, wenn es nicht gewidmetes Bauland ist -- dort das Zehnfache und mehr, je nach Lage. Und das alles, nur um eine Krise zu bewältigen?

Und unpraktisch, wenn die Krise im Frühjahr kommt, weil dann halt keine Tauschkartoffel vorhanden sind. Und auf Kredit gibt's in der Krise nix, weil da könnte jeder mit dem Verweis auf bessere Zeiten kommen -- genau das ist das Wesen der aktuellen Finanzierungsturbulenzen.

Was bedeutet, dass du als Eigenversorger schon bei der vorigen Ernte die Kartoffel für's kommende Jahr geerntet haben solltest. Hast du wirklich wenigstens ein paar Tonnen Kartoffel aus eigener Produktion gelagert?

Und ich habe ich meine Beete, meine Obstbäume, meine Beerensträucher - wo ist Dein Problem?
Mein Problem sind deine Utopien sicher nicht. Ich denke, du solltest inzwischen schon selbst erkannt haben, wie unbrauchbar deine Vorschläge für einen Stadtwohnungsbesitzer sind -- wegen ein bisserl "Jahrhundertkrise" wird doch niemand zum Landwirt… Erst muss sich diese Krise noch ordentlich ausweiten, um die Dimensionen eines verlorenen Krieges oder einer Rezession á la 1928ff. zu erreichen -- und dann wäre das ein heftiges Ereignis nach etwa 60 Jahren der Ruhe…

Sprich: ja, es würde Sinn machen, langsamer zu gehen und sich auf eigenes zu besinnen, aber es ist unrealistisch, den Brotberuf fallen zu lassen und Landwirt zu werden. Oder aufs Land zu ziehen, täglich über Jahrzehnte in die Stadt zum Arbeiten zu pendeln und täglich zwei Stunden oder mehr dadurch zu verlieren.

Ich habe daraufhin gewiesen, dass das Knochenarbeit ist…
Erst, nachdem ich deinen ersten Beitrag kommentiert hatte…
 
Aha -- du bist also schon "Kleinbauer" -- und gibst solche Tipps Menschen, die nach Tipps zur Bewältigung einer temporär wohl sehr überschaubaren Krise suchen?

Sag, hallo? Gehts noch oder wie? :tomate:

Ich habe geschrieben, dass ich in meinem Garten Gemüse anpflanze - darf ich deshalb hier in diesem Thread nicht schreiben? *kopfschüttel* Glaubst Du, jeder Mensch hätte nur Deinen Horizont?

Ah - Du kannst garantieren, dass die Krise "temporär wohl sehr überschaubar" ist? Gratuliere....Hellseherfähigkeiten auch noch...*verneig*

Ich kenn Dich ja nun nicht....aber Deine verkrampften und wirren Berechnungen um Kartoffeln und Milchpulver....sorry, das ist mir einfach ein wenig zu viel in Richtung paranoid.:rolleyes:

Mein Problem sind deine Utopien sicher nicht.

Ja, ist ja schon gut. :umarmen:

Mit meinen Utopien leb ich schon jetzt ganz gut. Zumindest schmecken sie gut, und meine Vorratskammern sind auch schon recht voll mit meinen "Utopien". Und ich habe genügend Setzlinge für nächstes Jahr. Aber da hast Du recht, DAS ist nicht Deine Sache. Rechne ruhig weiter mit Kartoffeln in Zentnermengen versus Milchpulver wenn es Dir ein Bedürfnis ist - ich genieße inzwischen lieber meine Vorräte.:)

Liebe Grüße
Suena
 
Hai, Suena.

Sag, hallo? Gehts noch oder wie?
Danke der Nachfrage, heute morgen ging's noch. Mal sehen, wie's jetzt dann aussieht…

Ich habe geschrieben, dass ich in meinem Garten Gemüse anpflanze - darf ich deshalb hier in diesem Thread nicht schreiben?
Erst, nachdem ich ein paar Kommentare investiert habe.

Ich kenn Dich ja nun nicht....aber Deine verkrampften und wirren Berechnungen um Kartoffeln und Milchpulver....sorry, das ist mir einfach ein wenig zu viel in Richtung paranoid.:rolleyes:
Paranoid? Schau bitte bei Wikipedia nach der Bedeutung des Wortes… Ich habe nur schlicht die Tauschwerte überlebensnotwendiger Güter verglichen, sonst nix. Dass du dem nicht folgen kannst mag erklären, warum du meinst, Selbstversorger sein zu können. Faktisch ist das aber keine Alternative zu einer ausreichenden Bevorratung, auch und vor allem lange lagerfähiger Tauschobjekte, während der Wechsel in eine autark geführte Kleinstlandwirtschaft erst nach langen Monaten einen Ertrag bringen kann -- so nicht die Ernte verhagelt wird, keine Schädlinge einfallen, genug Regen fällt, etc.

Mit meinen Utopien leb ich schon jetzt ganz gut. Zumindest schmecken sie gut, und meine Vorratskammern sind auch schon recht voll mit meinen "Utopien".
Ich freue mich für dich -- aber ich sehe weiterhin keine valide Alternative für den kurzfristigen Krisenfall von wenigen Wochen Dauer. Und ich wette mit dir, dass du weit davon entfernt bist, Selbstversorger zu sein. Und wer jetzt auf deine Anregung hin mit der Idee zu spielen beginnt, wird seine erste Ernte erst in etwa zehn Monaten einfahren. Bis dahin ist die Krise, so sie kommt, schon längst wieder beendet und das Leben schon wieder weitestgehend normalisiert.

Wenn nicht, wird es ganz andere Probleme geben -- und du wirst deine Kartoffelreifen auch verteidigen müssen…

Rechne ruhig weiter mit Kartoffeln in Zentnermengen versus Milchpulver wenn es Dir ein Bedürfnis ist - ich genieße inzwischen lieber meine Vorräte.:)
Bis sie aus sind, ja. Und dann wirst du hoffentlich einen Laden finden, wo du das Fehlende ergänzen kannst. Und sei es nur ein Stück Wurst und ein Liter Milch -- oder baust du die auch in Autoreifen an?
 
Hier habe ich zufällig ein gutes Angebot bei ebay entdeckt.
Campingkocher plus zwei Gaskartuschen für nur 9,99 Euro;
allerdings plus 7,- Euro Versandkosten.
(Die beiden Kartuschen kosten im Normalfall bereits über 4,-Euro und ich kann mich noch erinnern, dass wir für so einen Gaskocher mindestens 15,- Euro bezahlt haben.)

http://cgi.ebay.de/Camping-Kocher-C...14&_trkparms=72:1229|66:2|65:12|39:1|240:1318

Ich denke auch, dass das ein gutes Angebot ist! Wenn man sich umguckt und Preise vergleicht, zahlt sich das sicher aus...amazon ist da auch manchmal eine günstige Quelle.

Liebe Grüße
Suena
 
Hej!

Die Frage hier war ja: welche Vorbereitungen hast Du getroffen?

Meine Antwort:
Ueberrascht bin ich nicht, dass dieser Zusammebruch unserers System jetzt gekommen ist, und meine Vorbereitungen sind wie immer recht einfach.

Ich habe mir vor ueber 2 Jahren hier oben in Schweden noch ein neues Dach ueber dem Kopf angeschafft.
Ein Haus im Wald, das schon vor 150 Jahren ein Ueberleben fuer die Besitzer möglich machte.

Es ist kein Schloss, sondern eine Kate oder "Torp", ohne fliessendem Wasser, keinen Stromanschluss ans Netz, 5000 m2 Grundstueck mit Wald und Wiese, Holzheizung, Erdkeller, alter Stall, Plumpsklo.
Mittlerweil 12 Volt Inselanlage, genug fuer Beleuchtung, Radio, Lapptop mit mobilem Netzanschluss.
Monatskosten: ca 20 Euro, abgeschieden und dennoch ereichbar mit Bus und einem Spaziergang.
Etwas Gold statt Geld.
Nur zwei wichtige Maschinen: ein Rasenmäher um der Wiese Herr zu bleiben und eine Motorsäge fuer das Holz.

Und ich schlaf sehr beruhig mit dem Wissen, dass ich ein eigenes Heim habe, dass im Notfall ausreicht das ich ohne allzu grossen Gedlaufwand behalten kann und das die Möglichkeit bietet, viel eigenes Essen anzubauen.

Ich hamstere keine Lebensmittel, denn soooo weit sind wir noch nicht.

Wie es dort aussieht, meine Gedanken und Erfahrungen sammele ich hier

http://einfacherweise.blogspot.com/2007/12/under-constructiom_14.html
 
Hi Magellan!

Dein Haus ist schön - danke für den Link.

Ich hamstere keine Lebensmittel, denn soooo weit sind wir noch nicht.

Ich schon. Das heißt, ich habe im Laufe der letzten Monate Stück für Stück Vorräte angelegt.

Denn ich denke, WENN es zu einer Krise kommt, dann ist es wichtig, vorerst mal über die Runden zu kommen - Hunger tut weh.

Und die Zeit bis zur nächsten Ernte müsste ja auch überbrückt werden, sollte die Krise tatsächlich so lange dauern.

Bei uns lief gestern eine Dokumentation über 1929, da wurden die Parallelen zu heute gezeigt. War nicht gerade ermutigend.

Liebe Grüße
Suena
 
Es ist noch viel Geld im Umlauf. Ich würde, wenn ich Hausschulden hätt, in Raten investieren, statt Weihnachtsgeschenken. Und zwar ordentlich.

In USA ein Schnäppchen Angebot im Dezember 2008 Realität:

Wenn Du jetzt ein Auto kaufst, bekommst ein zweites gratis dazu!
 
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Danke für den bemerkenswerter Beitrag von Solar-rente:



#25964 von solar-rente 09.01.09 10:35:03 Beitrag Nr.: 36.339.081


"Nun, den Grad seiner Vorsorge muss jeder selbst bestimmen, denn vielleicht liege ich ja auch völlig falsch.
Was im letzten Jahr aber noch "Geheimwissen" war und mich zu meiner zugegebenermaßen radikalen Position veranlaßt hat, kann man inzwischen stündlich in den Massenmedien lesen.
Und leider begründet, ich habe eher noch das Gefühl, dass die Presse sich zurückhält (zurückgehalten wird), als dass die volle Brisanz der Lage dargestellt wird.
Die Beinahe-Totalkollapse im März und Oktober 2008 wurden in ihrer Tragweite erst NACHHER berichtet - mir waren sie VORHER bekannt, wurde hier auch breit gepostet.

Die mögliche Folge des ganzen Finanzdebakels, nämlich dass, wenn es wirklich knallt, die Hälfte der Deutschen, weil völlig verarmt und ohne einen Cent in der Tasche, sich aus der Mülltonne ernähren darf wie seinerzeit in Argentinien, die hat noch niemand in der Mainstreampresse dargestellt.

Ich muß smartphone daher zustimmen, Deine Sorglosigkeit kann ich nicht ganz nachvollziehen, denn Deutschland ist fernab einer Insel der Seligen, eher wohl im Auge des Hurrikans.
Wobei Panik, wie gestern schon angemerkt, ein schlechter Ratgeber ist."


http://www.wallstreet-online.de/dyn/community/posting-drucken.php?posting_id=36339081&post=25964


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