Die Gesellschaft ist Dreck

Onthaline

Sehr aktives Mitglied
Registriert
21. Juli 2013
Beiträge
1.844
Die Gesellschaft ist Dreck und ich bin der Teppich.
Doch wer kehrt mir immer diesen Dreck unter?
Es belastet mich. Alles wirkt schön im Hause, doch ich fühle mich einfach in ihr dreckig. Ich würde sie gerne verändern, doch ich kann es nicht.
Ich bin doch nur ein armer Teppich, der da ganz einfach auf dem Boden liegt und diesen dreckigen Schatz hütet. Und dann diese Ordnungshüter, die mich immer absaugen. Und all diese Trampel, die mich übergehen.
Ich müsste mich mit anderen Teppichen zusammenschließen und revoltieren.
Dann werden die schon sehen, was da alles unter mir liegt!
Doch ich bin doch nur ein armer alter Teppich.
Wie soll das gut gehen? Ich schäme mich. Der ganze Dreck unter mir, macht das Leben schwer und ich glaube, es geht jedem anderen ähnlich.
Würde ich gehen können, würde ich vermutlich auch andere Teppiche begehen und mich über Sie stellen.
Und wenn mir der Dreck unangenehm wäre und ich würde so schnell keine andere Lösung für mich sehen, würde ich wohl auch den Schritt machen und alles unter einen Teppich kehren.
Vielleicht ist es auch nur meine Pflicht. Ich bin schließlich ein Teppich und gehöre diesem Haus an. Es ist meine Aufgabe für Schönheit im Haus zu sorgen und den ordentlichen Gang zu ermöglichen. Und Schönheit bedeutet schließlich auch zu leiden. Die Ordnungshüter müssen eben dafür sorgen, daß ich reinlich aussehe. Was sollen denn sonst die Gäste denken!
Aber es fällt mir schwer. Ganz ehrlich. Es fällt mir alles zunehmend schwerer.

Eines Tages beobachtete der Teppich wie ein Ordnungshüter vorbeikam und die Teppiche umwälzte. Er war vor Freude total erregt und sagte sich, daß nun die Zeit für Veränderung gekommen wäre.
Was er zu dem Zeitpunkt nicht sehen konnte, war, daß die Teppiche auf dem Balkon mit aller Gewalt ausgeklopft wurden und der Dreck unter den Teppichen aufgesaugt wurde und im Nirwarna verschwand.
Eine neue, reinlichere Gesellschaft hatte sich gebildet, aber der Teppich blieb nur ein Teppich. Und auch die Gesellschaft wurde älter und fauler.
 
Werbung:
Du lieber Teppich :umarmen:
ich kann dich sehn
doch ich werde nicht über dich gehn
ich bin gekommen
um dir feierlich zu sagen
ich werd dich ganz besonders tragen
und hab hier in meinen Händen
links 2 Nägel für die Wände
entweder hänge ich dich nun dekorativ auf
oder rechts- ich imprägniere dich
das hälst du gut aus
wie wahr- super geschrieben :kiss4:
wir sollten unsere Teppiche mehr lieben
 
Wunderbar beschrieben Onthaline :)
Nun, auch ein Teppich hat seine Aufgabe, eine nicht zu unterschätzende sogar! Er kann hübsch aussehen und so Freude bereiten, hebt die Atmosphäre des Raumes, fühlt sich flauschig an wenn nackte Füsse sich dran reiben, dämpft Geräusche ab, bietet Schutz vor Ausrutschern, nimmt auf, was andere gerne verschwinden lassen mögen. Hauptsache er nimmt das an was er ist und erkennt wofür er da ist. Ich glaub, dann kann auch ein Tepplich glücklich sein ;)
 
Onthaline schrieb:
Eines Tages beobachtete der Teppich wie ein Ordnungshüter vorbeikam und die Teppiche umwälzte. Er war vor Freude total erregt und sagte sich, daß nun die Zeit für Veränderung gekommen wäre.

Er spürte, wie sich etwas in ihm aufbäumte und riss und zog. Fast gleichzeitig bemerkte er, dass er sich ganz, ganz langsam vom Boden erhob. Ja. Potztausend. Er schwebte doch tatsächlich 10 cm über dem Boden!! "Ob es noch höher geht", fragte er sich zaghaft? "So hoch, wie das geöffnete Fenster dort drüben in die Wand?" Schon oft hatte er es sehnsüchtig vom Boden aus betrachtet. Er sammelte seine ganze Kraft und....tatsächlich: Jetzt schwebte er bereits auf Fensterhöhe. "Ob ich es wagen darf hinauszufliegen"? fragte er sich ängstlich. Eine gewaltige Stimme in ihm beantworte diese Frage mit einem eindeutigen "Ja".

So nahm er all seinen Mut zusammen und flog los. Er war frei. Der ganze Staub von Generationen von Füßen, die auf ihm herumgelaufen waren, fiel während des schnellen Fluges von ihm ab. Er war frei. Frei. Und augenblicklich durchströmte ihn ein unglaubliches Glücksgefühl.


Lg
Urajup
 
Liebe Spirit :umarmen:

Der Teppich muss mit deinen wunderhübschen Füssen aber nicht glücklich sein, auch wenn du ihn als angenehm empfindest...
auch du hast Gewicht, wenn du über ihn gehst und ich denke- da machts die Masse- also was der Teppich tagtäglich fühlt, sieht... :D
ich lass mal paar Flügel da, so kann jeder Teppich zum fliegenden Teppich werden... also sich von Schmutz, Dreck befreien
 
schon mal was vom fliegendem teppich gehört?
den gibts wirklich
und wenn nicht
dann erschaff ihn dir
rein in deine dunklen zonen
da geht dir das licht auf
und das ist dunkel #ein liebes licht
und der baum vor dir ist aus kristall:)
und die gesellschaft...die gibts nicht mehr
und wenn dann bist du wieder ein teil von ihr und diesmal gerne...:)
denn sie besteht aus menschen wie du und ich...
 
Er spürte, wie sich etwas in ihm aufbäumte und riss und zog. Fast gleichzeitig bemerkte er, dass er sich ganz, ganz langsam vom Boden erhob. Ja. Potztausend. Er schwebte doch tatsächlich 10 cm über dem Boden!! "Ob es noch höher geht", fragte er sich zaghaft? "So hoch, wie das geöffnete Fenster dort drüben in die Wand?" Schon oft hatte er es sehnsüchtig vom Boden aus betrachtet. Er sammelte seine ganze Kraft und....tatsächlich: Jetzt schwebte er bereits auf Fensterhöhe. "Ob ich es wagen darf hinauszufliegen"? fragte er sich ängstlich. Eine gewaltige Stimme in ihm beantworte diese Frage mit einem eindeutigen "Ja".

So nahm er all seinen Mut zusammen und flog los. Er war frei. Der ganze Staub von Generationen von Füßen, die auf ihm herumgelaufen waren, fiel während des schnellen Fluges von ihm ab. Er war frei. Frei. Und augenblicklich durchströmte ihn ein unglaubliches Glücksgefühl.


Lg
Urajup

Hach Urajup schööön :kiss4::banane:
 
Das wäre dann also meine Version vom Teppich. Quasi eine "Teppichbefreiungsaktion".:D

Schön, das sie dir gefällt.:)

Lg
Juppi

Wenn das so weiter geht entwollt sich der einst dreckumgarnte Onthaline- Teppich
als wunderbarer heissgeknüpfter anbetungsvoller Gottteppich
mx1.gif
 
Werbung:
Zurück
Oben