Die gesegnete Stille

Allein unter den vielen Pilgern machte Stella sich auf den Weg zum Bodhi Baum. Er stand an der Westecke des Tempels, war hochgewachsen, mit großen ausladenden Ästen und dichtem Blattwerk. Gemeinsam mit den anderen stieg sie die wenigen Stufen hinauf, die zu einem kleinen, abgetrennten Hof führten. Auch hier wieder zahlreiche brennende Kerzen.
Stella dachte, ich bin angekommen. Sie wusste, hier hatte sie einen heiligen Raum betreten.
In einer Ecke fand sie Platz zum Meditieren und schloss die Augen. Sie bat Buddha um Frieden in ihrem Herzen. Dann schaltete sie das Denken aus und glitt hinein in das Nichts - in ein unendliches, schweigendes Meer.


Text von Karuna:kiss3::kiss4: :kiss3:
 
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chanda schrieb:
Dein Leben muss aber sehr einfältig sein, wenn das das Treffenste war, was du je gelesen hast. ;)




Hallo Jea,

wenn man nach viel zu vielen Worten und Gedanken wieder zur Ein-falt zurückkehrt, dann ist genau das der innere Frieden. Mehr würde ich nicht suchen.

Hallo Chanda!

Wenn man nach viel zu vielen Worten und Gedanken wieder zur Ein-falt zurückkehrt, dann weiss man ein lieblich Wort zu schätzen. ;)
Alles andere wäre ein Ausdruck von Unreife und Unhöflichkeit. :daisy:
 
Karuna schrieb:
Allein unter den vielen Pilgern machte Stella sich auf den Weg zum Bodhi Baum. Er stand an der Westecke des Tempels, war hochgewachsen, mit großen ausladenden Ästen und dichtem Blattwerk. Gemeinsam mit den anderen stieg sie die wenigen Stufen hinauf, die zu einem kleinen, abgetrennten Hof führten. Auch hier wieder zahlreiche brennende Kerzen.
Stella dachte, ich bin angekommen. Sie wusste, hier hatte sie einen heiligen Raum betreten.
In einer Ecke fand sie Platz zum Meditieren und schloss die Augen. Sie bat Buddha um Frieden in ihrem Herzen. Dann schaltete sie das Denken aus und glitt hinein in das Nichts - in ein unendliches, schweigendes Meer.


Text von Karuna:kiss3::kiss4: :kiss3:

Danke für die wunderschöne Geschichte, Karuna. :kiss3:
 
könnt ihr nicht einfach mal die klappe halten statt niemand zu immitieren?marabu
schwatz schwatz schwatz
ein lazpel reicht
mir
 
Draußen war es noch völlig dunkel, als sie sich auf den Weg zum Kalachakra Tempel machte. Der Regen hatte sich verzogen. Hier und da blitzten ein paar Sterne und auf der anderen Seite des Himmels ging der Mond gerade unter.

An der Kalachakra Initiation durfte jeder teilnehmen. Es gab einige, die sich Monate, wenn nicht Jahre durch strenge Riten und Gelübde darauf vorbereitet hatten, um am heutigen Tag durch die Ansammlung umfangreicher, reiner Tugenden die Chance zu erhalten, in der Zukunft im Land Shamballa geboren zu werden.
Die Lamas und Mönche waren bereits versammelt und begannen mit ihren tiefen, dunklen Stimmen die Gebete und Sutren in ihrer vollen Pracht zu entfalten. Der Dalai Lama rezitierte das Namo Guru Sri Kalachakra: „Ich verneige mich vor dem glorreichen Kalachakra, dessen Natur Leerheit und Mitgefühl ist, die frei ist von Geburt oder Vernichtung innerhalb der Daseinsbereiche, der Verkörperung von Gewahrsein und den Objekten des Gewahrseins.“

Stella saß in bewegungsloser Haltung dort, mit geschlossenen Augen und einem zunehmenden Gefühl von Zeitlosigkeit. „Solange der Raum besteht“, hörte sie den Dalai Lama die Verse zur Erleuchtung beten. „Solange der Raum besteht und es fühlende Wesen gibt, will auch ich bleiben und die Leiden der Welt besiegen.“ Innere, unendliche Räume taten sich ihr auf. Dann gewahrte sie nur noch große Stille und klares Licht.

Auszug aus "Kismet"
von Karuna


Karuna:kiss3: :kiss4: :kiss3:
 
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